Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Beim Ledern stellt sich der Grat ja eh wieder auf (Sonst wär ja kein HHT möglich ^^)
Was ist bei Messern passiert, bei denen nach! der Rasur, 3 DG (m-g-q), weiterhin der HHT ohne neuerliches Ledern funktioniert?

Einige Natursteine, wie etwa Thüringer oder (einige) jNat produzieren bzw. hinterlassen beim Finish eine äußerst feine „Mikroverzahnung“
die meiner bescheidenen Meinung nach, nicht gerade unerheblich für einen funktionierenden HHT (mit)verantwortlich sind.
 
Ob Leinen einen Effekt auf die Geometrie hat (Mikrokonvextion) ist aber abhängig, wie die vorher aussah.
Nach Synthetik (macht dreieckiges Profil), ja. Nach JNat (eher schon Konvex) wahrscheinlich weniger
Aha - grob mal für mich als Leitfaden:
Synthie -> hartes Dreieck, will ich ein wenig „runder“ haben
JNat -> eh schon ein wenig „runder“ (why ever, denn deutlich härter als ein z.B. 12k Naniwa SS) - also Leinen sein lassen.

Leinen sollte man, laut eines Buches, frisch nach dem schärfen eh nicht mache

Kannst du die Literatur verlinken oder benennen? - würde ich gerne lesen. (ähnlich wie Sesamstrasse: „Wieso, weshalb, warum, - wer nicht liest bleibt dumm“ - ich wäre gerne schlauer…!

Versuch macht kluch! Probier ich aus!
 
Aha - grob mal für mich als Leitfaden:
Synthie -> hartes Dreieck, will ich ein wenig „runder“ haben
JNat -> eh schon ein wenig „runder“ (why ever, denn deutlich härter als ein z.B. 12k Naniwa SS) - also Leinen sein lassen.



Kannst du die Literatur verlinken oder benennen? - würde ich gerne lesen. (ähnlich wie Sesamstrasse: „Wieso, weshalb, warum, - wer nicht liest bleibt dumm“ - ich wäre gerne schlauer…!

Versuch macht kluch! Probier ich aus!
Synthetik und Natursteine sind was komplett anderes hinsichtlich der Geometrie an der Schneide. Und selbst die Natursteine untereinander arbeiten anders. Sehr komplex.

Einen Link, gerne. Ich dachte die Seite kannst du schon.

Scienceofsharp
 
Danke @Goofy-bee - ja klar, die kenne ich schon (auf rauf und runter geschaut und gelsesen über die letzten Jahre) - ich meinte mit dem Link @Ni3mand - also einen Literaturhinweis.

Ja, das Thema ist wirklich sehr komplex, sonst würden sich die Messer von Synthies kommend nicht „harscher“ anfühlen. Letztlich kommt es natürlich auch immer auf die Form, Größe, Festigkeit, Regelmäßigkeit der abrasiven Partikel an - und auch noch auf deren Bindung. (und dann natürlich auch noch auf die Wechselwirkung mit dem jeweiligen Stahl - inox vs. carbon - Härte des jeweiligen usw.)

Das sind alles Dinge, die ich einem Naturstein nicht ansehe - kann Menschen geben, die das können - ICH nicht! Ich kann versuchen mir einiges an Information anzulesen - und das in der Praxis, wenn mir ein Stein zur Verfügung steht versuchen nachzufühlen (im Gesicht).

Einfach um einordnen zu können - was könnte bei welchen Messer funktionieren. Und nu muß ich noch dazu sagen - viel zu häufig mangelt es (mir) an der Technik des Messerführens - welcher Druck passt zu welchem Stein, Stahl, Finish.

Aber so ein wenig Theorie und Vorstellung hinter dem Ganzen Vorgang halte ich durchaus auch für sinnvoll - man muß ja nicht in jedes Fettnäpfchen selbst treten - oder jeden Fehler selber machen!

Deshalb auch die Frage nach der Literatur….
 
Kannst du die Literatur verlinken oder benennen?
Klar, musste erstmal selbst ein wenig suchen aber hier ist die Pdf:

Pdf Datei Seite "56" und im Buch selbst die Seite "Page Thirty"

A razor unless freshly honed should al-ways be stropped on the canvas strop firstjust enough to draw out the edge and finishon the leather.
DE Übersetzung mit Google, ausser du bist mit der Englischen Sprache nicht vertraut, was ich dir aber nicht unterstellen möchte, ist ja auch für andere Interessant
Ein Rasiermesser, sofern es nicht frisch geschliffen ist, sollte immer zuerst auf dem Leinwandriemen abgezogen werden.

Pdf Seite 57, im Buch "Page Thirty-One"
If a razor is freshly honed it should notbe put on the canvas strop but should be stropped immediately on the leather andusually a little more stropping at first thanwill be required after the edge has beensmoothed.
Wenn ein Rasiermesser frisch geschliffen ist, sollte es nicht auf den Leinenriemen gelegt werden, sondern sofort auf dem Leder abgezogen werden, und zwar in der Regel zunächst etwas mehr, als nach dem Glätten der Schneide erforderlich ist.
 
@Goofy-bee - ich hab jetzt mal ne Weile drüber nachgedacht… - kann es sein, da ja Leinen nicht vorkommt vor dem Leder, daß der „Foliengrat“ durch die Züge abfällt, da es so wenige sind? Also kein neuer aufgebaut wird?

Sprich der Stein das Leinen ersetzt?
 
(kleiner Exkurs) @Ni3mand - wie cool!! - herzlichen Dank für den Link! Dieses Schätzchen hätte ich gerne in meiner Bibiliothek!

Sorry, die Frage vorher war auch an Dich gerichtet - du hast ja das Messer davor sehr intensiv mit Pastenriemen bearbeitet (siehe hierzu auch den Thread für den Test „wie verrundet ein Pastenriemen“ - da würde ich auch einen „kleinen“ Foliengrat vermuten, da ja abrasive Riemen genutzt wurden - und du gehst danach wieder auf den LaLune - erst Schübe -> Grat weg (versteh ich) - dann wieder Züge (evtl. Leinenersatz)
 
da ja abrasive Riemen genutzt wurden - und du gehst danach wieder auf den LaLune - erst Schübe -> Grat weg (versteh ich) - dann wieder Züge (evtl. Leinenersatz)
Genau so mache ich das,
nachdem ich mit Schleifschlamm geschärft habe, dann Leinen -> Pastenriemen, Abschluss Stein nur mit Wasser noch ein paar Züge
und ganz am ende zum Schluss 2-3 Züge mit dem Rücken voran. Anschließend Ledern :)
wie cool!! - herzlichen Dank für den Link! Dieses Schätzchen hätte ich gerne in meiner Bibiliothek!
Gerne :) Kann man auch abspeichern die Pdf Datei. Stehen paar nette Interessante Sachen drin
 
Trockene Seife auf den Lederriemen - und mit ner Flasche einwirken - diese Empfehlung hält sich auch bis heute…..
Warst nicht du derjenige, der hier irgendwo mal was dazu geschrieben hat, dass er nen alten Lederriemen mit Rasierschaum wieder aufgefrischt hat? :D
Das hatte ich auch erst vor kurzem gemacht :)
 
Sorry - ich hab das wohl mal erwähnt, aber ich könnte mich nicht erinnern, das so durchgezogen zu haben… - ich sag ja, Legenden halten sich lange ;-)

Zurück zum Schärfen - das Buch ist ca. 100 Jahre alt - die Steine, die die „Barber Azubis“ damals in der Hand hatten, möglicherweise so gut, oder besser, als heute (Eschers, JNats, Arkansas usw.) um den Spruch mal positiv zu besetzen „Man hatte ja nix anderes“
Die Lehre - nicht auf das Canvas nach dem Stein fand ich aber nicht begründet. Steht halt da. Ebenso steht da - gleich viele Züge auf Leinen und danach auf Leder - machen die meisten heutzutage auch anders (ohne daß ich verstehen würde warum - oder warum nicht)

Worum es mir aber geht, ich würds gerne verstehen - alles andere is wohl eher dem Anwender, als Material und Methode zuzuschreiben….
 
Hab mir letzte Woche auch den Grey Salte angeschafft um auch mal ein bischen zu testen.
Auf den Stein kam mein DB. Lille (feines Teil).

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Ist zustand (das Messer hat noch rasiert und durch die Vergrößerung sieht es schlimmer aus als es ist).
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Da das auf dem reinen Grey Sate wahrscheinlich ewig gedauert hätte, hab ich den mit einem Ru de Salm / La Loraine angerieben
(war halt am schnellsten griffbereit teufel_lachend)


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Mehrmals richtig gute Slurry.
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Solange bis alles weg wahr.
Nächster Step:
Gute Menge Slurry mit einem Stück Schleifpapier erzeugt (Anreiber dauert ewig)
und dann abarbeiten usw. bis zum reinen Wasser.
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Zum Schluss noch ne Runde mit Spüli
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Runde Ledern, fertig.

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Die Rasur war einwandfrei (drei Tage nicht Rasiert), scharf genug, sanft, was will man mehr.
 
mit einem Ru de Salm / La Loraine angerieben
(war halt am schnellsten griffbereit teufel_lachend)
Der ist dir zwischen deinen ganzen Thüris‘ doch bestimmt nur wegen der roten Farbe aufgefallen…:lol
Gute Menge Slurry mit einem Stück Schleifpapier erzeugt
Sehr pragmatische Vorgehensweise…warum auch nicht.

Spaß (zumindest ein wenig) beiseite, sehr interessante Vorgehensweise, nicht zuletzt bezogen auf die Mittel der Wahl. Deine Fotos sind wie immer allererste Sahne!

Vielen Dank für den Bericht. :daumenhoch
 
Bilder ist das nicht immer so einfach, je nach dem was der Autofocus der Kamera "fängt", da sind eine
Menge "Ausschussware" dabei, ist nicht mal eben schnell gemacht).
Wem sagst Du das…

Aller Erfinder- und Ingeneurskunst & Künstlern sei Dank, ist das aber seit Beginn der digitalen fotografischen Möglichkeiten mehr ein Zeitaufwand, zu analogen Zeiten wäre es auch nicht unerheblich teurer geworden. Ich kann mich noch gut an meine ersten „Ausflüge“ mit analogem Equipment in die Welt der Nah- und Makroaufnahmen erinnern…150 Bilder und ein brauchbares…:uhoh
 
Die ganze AF Sache ist ja ganz nett, aber manuell gefällt mir besser
Genau deshalb habe ich mir im Herbst eine Nikon F3 mit Objektiven zugelegt. Back to the roots. Nichts für jeden Tag, aber gerade jetzt bei dem schönen Frühlingswetter, wenn die Natur explotiert.

Es ist einfach ein bewussteres fotografieren. Vielleicht sogar vergleichbar, System vs Messer :cool:
 
Nicht heute, aber gestern habe ich….

Ihr müsst mich wirklich entschuldingen - ich vergesse dabei immer jegliches Bildmaterial herzustellen, denn ich bin ja dabei und seh ja, was da passiert :kaputtlachen1

Ich habe vor einigen Wochen ein DublDuck 8/8 erworben - und dieses nach Erwerb aufgefrischt. Mit der Rasur war ich nicht wirlich glücklich - gut, die Stoppeln waren ab, aber das Gefühl war nicht so berauschend.
Gestern also die Schneide genullt am Rande des Suita - und incl. Facette setzten die komplette jap. Progression. - 2x 20 nach 1 Halbschübe mit dem Ban Nagura und einige > 30 Wechselschübe - das ermöglichte eine Armhaarrasur mit Hautkontakt, die vorher definitiv nicht möglich war. So in etwa sollte das auch nach nem 1K sein.

Dann der Botan - ein sehr guter Stein, der vor allem vom Gefühl her die Schübe mit der Zeit sanfter werden lässt - 1x20to0 - Wechselschübe (einige). Klinge „stockelt“ nicht mehr über den Arm - gut so, also weiter.

Folgend der Nomenklatur nun der Tenjho - hier hab ich einen, der schon beim Anreiben Geschwindigkeit verspricht, den er erzeugt extrem schnell Slurry - und nach dem gleichen Procedere, wie beim Botan, merkt man schon daß die Klinge mit sehr wenig Widerstand langsamer wird. Bischen früh, aber gut, nehm ich. Das ist nicht das „Bremsen“ mit nur Wasser, aber merklich gefühlter Widerstand beim schieben.

Dann Meijiro - gleiches Procedere wie vorher - man merkt wieder ein wenig bremsen. Der Meijiro hat ganz feinen eher leicht durchsichtigen Slurry - ist deutlich langsamer, soll ja aber eigentlich auch eher polieren - hier würde ich bem nächsten mal deutlich mehr Schübe machen, um rauszufinden, ob das einen Unterschied macht - denn hier war die Verbesserung nicht wirklich größ.

Ich hab mit dem „blauen“ - ein Nagura, von dem ich nur weiß, daß er sehr hart ist, noch ein wenig durchsichtigen Slurry angerieben, und bin nochmal drüber - das war aber eher im kosmetischen Bereich - danach fließend Wasser.

Die Stellen, die das Messer am Arm noch fand, kappte es über der Haut.

Noch kurz nur über den Cordovan (34x - die 4 hinten raus kann man sich vorstellen, wie ein auslaufendes Rad. Wenn 30 Umdrehungen geplant sind, hört es ja auch nicht ad hoc auf sich zu drehen - und so zieh ich eben kürzer und langsamer noch über den Riemen)

Und ab zur Rasur. Die ersten Züge - phänomenal - danach wurde es „normaler“ - der Durchgang gegen, war normal. Ich würde sagen, daß das Breitschwert die sehr angenehme Schärfe nach nur einem Durchgang verloren hat - und dann einfach Durchschnitt wurde.. - Der 3. DG wurde von meinem Franzosen erledigt - war war auf einer anderen Werkbank - dazu aber ein andermal vielleicht.

Also nicht mißverstehen - das DD hätte auch quer noch top rasiert, aber nicht mehr mit diesem „Wow“ Gefühl der ersten Züge - und das würde ich gerne konservieren - habt ihr da evtl. Tips?
 
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