Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Zur Not machen das Messerunbedarfte wie ich, die eine vernünftige Klinge noch garnicht auf den ersten Blick erkennen. Wertige Hefte die auf ein hochwertiges Messer schließen lassen werden dann halt kurz durch den Dreck gezogen, draufuriniert, was auch immer und gut ist.
Schon kann man blind verkosten.
 
Wertige Hefte die auf ein hochwertiges Messer schließen lassen werden dann halt kurz durch den Dreck gezogen, draufuriniert, was auch immer und gut ist.
Arbeite bitte an deinem Schreibstil, solch primitiven Aussagen sind hier nicht gerne gesehen!
 
Arbeite bitte an deinem Schreibstil, solch primitiven Aussagen sind hier nicht gerne gesehen!
Ich gelobe Besserung.
Ernstgemeinte Frage: Wie gut lassen sich durch erfahrene Rasiermessernutzer Klingen einschätzen wenn der Rest des Messers (also das Heft) dem Standard nicht entspricht oder alle Messer dahingehend genormt wurden?

Edit: Ich finde das garnicht uninteressant. Als Messerneuling war das unbedingte Finishen zwangsläufig gesetzt. Wenn das in Frage gestellt wird begrüße ich das ersteinmal.
 
Ernstgemeinte Frage: Wie gut lassen sich durch erfahrene Rasiermessernutzer Klingen einschätzen wenn der Rest des Messers (also das Heft) dem Standard nicht entspricht oder alle Messer dahingehend genormt wurden?
Ernstgemeinte Antwort:
Du kannst nur die Klinge bei der Rasur beurteilen (wenn es scharf ist), das Heft ist eigentlich nur Beiwerk was nur wenig Einfluss auf die Nutzung hat.
Schau dir mal in den diversen Foren die Bilder der gezeigten Messer an, auch der billigen, und du wirst sehr schnell sehen wie weit bei Heften die Spannbreite auseinander geht.
Schau dir alleine bei Koraat an was bei Heften möglich ist, und diese Hefte könntest du auch an die Klinge eines billigen Pakistan Messers machen.
Kenner erkennen gute Messer aber schon entweder am Schliff, der Perle, der Marke.....
Wenn man ein altes Solinger in 5/8 kauft bei dem die Klinge ohne wirkliche Ausbrüche ist hat man oft schon da die Garantie eine gute Klinge zu erhalten, egal wie das Heft aussieht.
Wie "schnell" man ein Messer mit einem neuen Heft "aufgehübscht" hat sieht man z.B. an den Arbeiten unseres Freundes @DailyDriver , und wer nicht selbst bauen will kann auch fertige Hefte kaufen
 
Ernstgemeinte Antwort:
Du kannst nur die Klinge bei der Rasur beurteilen (wenn es scharf ist), das Heft ist eigentlich nur Beiwerk was nur wenig Einfluss auf die Nutzung hat.
Schau dir mal in den diversen Foren die Bilder der gezeigten Messer an, auch der billigen, und du wirst sehr schnell sehen wie weit bei Heften die Spannbreite auseinander geht.
Schau dir alleine bei Koraat an was bei Heften möglich ist, und diese Hefte könntest du auch an die Klinge eines billigen Pakistan Messers machen.
Kenner erkennen gute Messer aber schon entweder am Schliff, der Perle, der Marke.....
Wenn man ein altes Solinger in 5/8 kauft bei dem die Klinge ohne wirkliche Ausbrüche ist hat man oft schon da die Garantie eine gute Klinge zu erhalten, egal wie das Heft aussieht.
Wie "schnell" man ein Messer mit einem neuen Heft "aufgehübscht" hat sieht man z.B. an den Arbeiten unseres Freundes @DailyDriver , und wer nicht selbst bauen will kann auch fertige Hefte kaufen
Dann würde einem Blindtest durch ungeübte prinzipiell ja nichts im Wege stehen. Ich bin Fan der Idee :).
Weil ich bis heute dachte ich hätte das ganze verstanden.
Zu sehr auf den künstlichen Steinen geschärfte Klingen fühlen sich zu rau an und reizen die Haut. Völlig logisch. Ähnlich wie die Feather AC im WKM Kamisori.. danach sah ich aus wie abgestochen.
Aber, dass sich das durch die Qualität der Klinge ändert ist für mich noch nicht komplett nachvollziehbar.
 
Zu sehr auf den künstlichen Steinen geschärfte Klingen fühlen sich zu rau an und reizen die Haut.
Ach ja? Die Tests von Geschwister @Alvaro sprechen da eine andere Sprache. Immer wieder interessant, wie wenig Ahnung mit viel Meinung kompensiert wird.

Ich schärfe nur auf synthetischen Steinen. Für Slurry erstellen & Co. bin ich viel zu faul. Lediglich beim Finisher kommt mal ein Naturstein, oft aber auch der Naniwa 10k und meistens noch ein Pastenriemen zum Einsatz. Und meine Messer rasieren dennoch einwandfrei. Wurde mir auch schon von 2 Mitforisten bestätigt, die sich freundlicherweise als Tester zur Verfügung gestellt hatten.
 
Ach ja? Die Tests von Geschwister @Alvaro sprechen da eine andere Sprache. Immer wieder interessant, wie wenig Ahnung mit viel Meinung kompensiert wird.
Das war nur das was ich bis heute aus den meisten Beiträgen herausgelesen hatte.
Klang auch eigentlich logisch soweit.
Ich hatte es immer so verstanden, dass eine spiegelblank geschärfte Klinge zu unsanft ist und auf dem Finisher quasi ein Stück weit entschärft würde.
 
Ich hatte es immer so verstanden, dass eine spiegelblank geschärfte Klinge zu unsanft ist und auf dem Finisher quasi ein Stück weit entschärft würde.
Deswegen pasten manche und wieder andere machen mit doppelt Tape eine zweite Mikrofase drauf. Auch bei Natursteinen gibt es große Unterschiede und überschärfen kannst Du auch mit Naturstein. Allerdings bin ich da kein Experte.
 
Japanisch – Deutsch / Deutsch – Japanisch

Neues aus dem Natursteingarten …​


Nachdem ich ja meine ersten Kontakte mit JNats in Form eines wunderbaren NAKAYAMA ASAGI bereits erfolgreich hinter mich gebracht habe, war es für meinen „Spieltrieb“ und meine Neugier wohl nur eine Frage der Zeit, um sich mit der ursprünglichen Technik des Schärfens mit einem JNat zu beschäftigen. Gemeint ist hier eine Progression, in der mit verschiedenen Anreibern, sog. „Nagura“, auf einem Basistein gearbeitet wird. Dabei sollte der Basistein schon über ein Mindestmaß an Eigenhärte verfügen, um beim Anreiben die Partikel auch vom Nagura zu erhalten und nicht vom Basistein. Die Naguras sind natürlich nicht von gleicher Struktur und Feinheit, sonst könnte man sich das Wechseln der Selbigen ja sparen, sondern sie sind der Feinheit entsprechend nacheinander vorgesehen und bilden dieses Prinzip. Dieses Prinzip bildet die Grundlage der Progression … Immer vorausgesetzt, ich habe das Grundprinzip richtig verstanden.
polish_save.PNG

Wenn man also innerhalb der Progression die Reihenfolge einhält, ist dies durchaus mit der Reihenfolge bei anderen „herkömmlichen“ Progressionen vergleichbar. Immer von grob zu fein, nur mit dem Unterschied, dass hier nicht die Steine wechseln, sondern die Nagura (Anreiber). Der Basistein dient quasi nur als Plattform, kann aber, je nach Güte und Qualität, dann am Ende natürlich auch als eigenständiger Finisher verwendet werden. Dazu kommt noch eine kleine Besonderheit, der sog. „Tomo-Nagura“. Dieser ist von gleicher Art wie der Basisstein, im besten Falle ein Stück vom Selbigen. Am Ende, so habe ich es hier gemacht, verwendet man den Basisstein als reinen Finisher, ohne Slurry, nur mit klarem Wasser …

Die verwendeten Steine:

  • SHAPTON GLASS 1K
  • Basisstein: Ozuku Mizu Asagi
  • Nagura 1: Mikawa Shiro Nagura Mejiro aus Aichi
  • Nagura 2: Mikawa Nagura Koma
  • Nagura 3: Hard Ozuku Tomo Nagura

Progression (1 × Tape):

  • SHAPTON Glass 1K: Setzen der Facette
  • Nagura 1–3: Jeweils 2 Durchgänge 18⇅ & 3⇅* mit Herunterverdünnen des Slurry.
  • Ozuku Mizu Asagi mit klarem Wasser (stationär), Wechselschübe
  • Ozuku Mizu Asagi unter fließendem Wasser, am Ende mit einem 2. Tape, Wechselschübe

- Finales Ledern auf dem „Spanier“ (QUERCUR) ; Ein jeweiliges Zwischenledern ab dem Mejiro Nagura, knappe 2 Sätze.

Zu Anfang hatte ich geplant, bei dem Messer keine neue Facette zu setzen, da mir dafür noch kein entsprechender Nagura zur Verfügung steht, habe mich aber anders entschieden und die Facette mit einem SHAPTON Glass 1K neu gesetzt. Alles andere wäre dann doch nur irgendwie ein Auffrischen und würde die Zwischenergebnisse doch etwas verändern. Bei den Naguras habe ich nicht vorgewässert und habe, im Gegensatz zu meinem gewohnten, eher kräftigen Slurry (wie beim GBB oder THÜRI), hier ein eher feines, etwas „wässrigeres“ Slurry angerieben. Da ich eine Progression in dieser Form noch nicht durchgeführt habe, aber zumindest theoretisch einige Infos über die Unterschiede zu einer Progression mit europäischen Steinchen & Anreiber hatte, habe ich mich für jeweils 2 Durchgänge (siehe auch „Legende“)
18⇅ & 3⇅* mit einem Nagura entschieden. Die jeweiligen Kontrollen mit dem Mikroskop halten mich ja über die Veränderungen der Facette auf dem Laufenden.

Zu Anfang der Kontrollen mit dem Mikroskop dachte ich, dass da ja kaum was passiert, das wird wohl länger dauern … Aber weit gefehlt, man muss halt nur genau hinschauen und vor allem, das sagt mir eine der bei dieser Progression gesammelten Erfahrungen, man sollte das Ganze nicht mit einer vermeintlich gleichen Progression mit europäischen Steinen & Slurry vergleichen. Der Nagura bzw. dessen Partikel machen die Arbeit, nicht der eigentliche Basisstein. Nachdem einmal die Schleifspuren vom SHAPTON nahezu egalisiert waren, gab es auch unmittelbar besser sichtbare und auch etwas schnellere Fortschritte an der Facette. Hier bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass mir da definitiv ein Nagura in der Kette fehlt, ein gröberer halt, z. B. ein Ban- oder Botan-Nagura. Wie bereits weiter oben erwähnt, hatte ich das eigentliche Finish nicht auf meinem hervorragenden NAKAYAMA ASAGI geplant, sondern ich wollte, quasi als krönenden Abschluss, ein Finish auf dem Basisstein, dem OZUKU machen … für den Spieltrieb und die Neugier halt. Ich hatte mich schon aufgrund der (theoretischen) Härte, angegeben war er mit LV 5+, auf ein sehr langes Finish vorbereitet, aber auch hier hatte ich geirrt, (wahrscheinlich) durch die gute Vorarbeit mit den Naguras ging es doch schneller als erwartet. Relativ rasch konnte ich eine schön polierte Facette erreichen und die abschließenden HTs überzeugten mich, dass es geschafft ist. Das finale Ledern habe ich mit dem QUERCUR Cordovan (dem „Spanier“) gemacht und zeigte auch hier wieder eine weitere Steigerung bei den HTs.

Die Veränderungen der Facette unmittelbar vor dem Wechsel zum nächsten Nagura/Stein

polish_save.JPG


Kleine Fazit zur Premiere:

Ich weiß, vor allem mir selber kommt es nie direkt auf die benötigte Zeit an, die ich in eine Progression „stecke“, dennoch möchte ich diesmal nicht damit hinterm Berg bleiben … Bei der heutigen Premiere dieser Nagura-Progression war ich insgesamt gute 80 min. in Gange. Das mag für einige zu lang erscheinen, dazu möchte ich aber sagen: Zum einen war es ein erstes „Kennenlernen“ aller Beteiligten, zum anderen ist das bereits „überprüfte“ Ergebnis wirklich sehr gut. Das spornt an und gibt vor allem dem Spieltrieb wieder einmal recht … Immer neugierig bleiben!

Zur RdT bitte hier entlang…


Danke und Gruß
Gregor


___________________________________________

Legende:

1 Satz sind immer 10 Wiederholungen (10 ×), egal ob Einzelschübe, Wechselschübe, Doppelzüge oder was auch immer, womit wodrauf gemacht wird.

*) Ein Durchgang „18⇅ & 3⇅“ bedeutet:
18 Schübe/Züge auf einer Seite, dann Seitenwechsel und 16 Schübe/Züge auf dieser Seite. Dann geht es alternierend je −2 Schübe/Züge bis runter auf die 0.
Die 3 bedeutet 3 Sätze à 10 Wechselschübe/-züge.
 
Zunächst einmal Danke für diesen Ausführlichen Bericht :)
Ja, nach dem 1K solltest du noch auf einen Botan gehen bevor es auf den Mejiro geht.
Die Bilder unterm Mikroskop find ich ebenfalls sehr gut und vorallem Aussagekräftig.
Weißt du noch wv Züge du mit klarem & fließendem Wasser gemacht hast?
Beim Jnat habe ich nie eine polierte Fase hingekriegt, immer nur Matt/Samt
 
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