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Hypes und Rasursäue ...

Moin,

ich möchte euch gerne von meinem mit Abstand liebsten Hype erzählen. Ich schmeiß mich jedes mal weg, wenn ich daran denke!

Aufgeschnappt habe ich das bei SRP, als ich ein wenig über Puma gelesen habe. Da ging es dann natürlich auch um Hypes, aber eben nicht nur um Puma, sondern auch um Camel Rider Rasiermesser. Laut dem Thread den ich gelesen hatte, hatten irgendwelche Amis etwas in deutschen Foren über Camel Rider gelesen. In dem deutschen Forum hatte jemand als Scherz geschrieben, dass Camel Rider von so guter Qualität sind, dass sie sogar für den Schah von Persien hergestellt wurden - vom Namen passt das ja sehr gut: Camel Rider. Das hatten die Amis in den falschen Hals bekommen und die Preise für Camel Rider schossen durch die Decke.

Viele Grüße

Matchbox
 
Einen Hype an sich finde ich nicht weiter schlimm, ich gönne jedem seine Freude und seine Begeisterung. So etwas wird aus meiner Sicht immer dann zum Problem, wenn suggeriert wird, wenn man diesen oder jenes nicht hat oder nicht verwendet man ja gar nicht mitreden könne. Und in solchen Gruppen ist dann natürlich oftmals nur das ganz besonders teure oder seltene gerade gut genug.

Qualität und Wertigkeit hat seinen Preis, das kann und will ich gar nicht abstreiten, aber irgendwo gibt es für mich eine Grenze. Mal als Beispiel, es geistert seit Monaten ein DORKO Messer bei eBay rum für einen Preis jenseits der 1.500 €. Wenn sich das jemand kaufen würde und hier vorstellen würde, würde ich mich für denjenigen freuen und wenn man sowas mit dem entsprechenden Ernst sammelt ist es vielleicht was ganz Besonderes und ich finde es sogar interessant, aber so etwas liegt für mich außerhalb der Grenzen, die ich bereit bin zu investieren.

Wenn man mir dann aber erklären wollte, dass man sich nur damit vernünftig rasieren kann, weil eine nackte Jungfrau im Vollmond, am siebten Tage des dritten Mondes drei Mal um den großen Felsen im Wald gelaufen ist, kann ich fuchsig werden. Volles Verständnis für Sammlerstück, und damit kann man sich aus meiner Sicht auch so eine Ausgabe rechtfertigen, aber man kann sich auch mit anderen Messern ebenso gut rasieren.

Und für mich ist es bei anderen Dinge genauso.
 
lotse schrieb:
Bei den Hobeln erinnere ich mich gern an die Ikon-Welle, wo man ganz nach "Steve Jobs Vorbild" erstmal dran glauben musste (auch finanziell).
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Nun war iKon auch praktisch der Pionier der neuaufkommenden Bewegung kleiner nordamerikanischer Stahlhobelhersteller. Die heute fünfunddrölfzig anderen Hersteller, die gab es ja alle noch nicht. Das war schon damals was ganz Neues (mein seit Jahren ungenutzt im Schrank liegender iKon ist noch einer aus der ersten Serie, die Greg noch in Thailand zusammengebastelt hat). Und mit Versand aus Thailand hat der Hobel so in etwa 65 Euro gekostet, Merkure kosteten damals in etwa die Hälfte. So arg musste man finanziell also nicht dran glauben, Da sind die Wolfmans heute eine ganz andere Nummer… Und Ikon ist inzwischen in der Menge anderer Hersteller untergegangen.

Da die ganzen neuen Hobelhersteller jetzt jede Woche drei neue Edelstahl-Modelle lancieren, sind richtige Hypes schon aufgrund der schieren Menge sehr unwahrscheinlich. Ein neuer Edelstahlhobel löst heute doch eher Schulterzucken aus. Das war zu Zeiten derEJ/Mühle 89er-Markteinführung und später beim R41 ein ganz anderer Schnack. Das war noch etwas Neues. Jetzt ist der Markt völlig zerfasert.
 
Hallo,

Jedem Narren gefällt seine Kappe und alles hat seine Berechtigung wenn einem danach verlangt. Solange kein Sozialneid im Spiel ist oder jemand denkt einem elitären Kreis anzugehören ist doch alles gut. Ich freue mich jedesmal wenn ich beispielsweise ein schönes Koraat sehe oder "dem @dirk sein Breitschwert", das Rasierbeil oder einfach andere schöne Dinge.
Das Rasieren ist doch zumindest für uns auch eine emotionale Geschichte, sonst würden wir uns nicht dauernd hier herumtreiben.
Zum aktuellen Schweinchen Flexi :
Ist doch schön dass es einen neuen Adjustable gibt der günstig ist und auch noch prima funktioniert. Wäre mein Fokus nicht auf Messer gerichtet, ich würde den auch bestellen.
Darum geht es doch im Grunde genommen. Für einen Rasuristi ist es keine schnöde Haarentfernung, es ist etwas das zelebriert wird.
Und deshalb finde ich ab und zu mal ne Sau durchs Dorf treiben muss auch sein.

Viele Grüße
Matthias
 
mad-ollie schrieb:
DORKO Messer bei eBay rum für einen Preis jenseits der 1.500 €.
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Wenn du die Dame mit dem 1151 meinst, die hats schon seit gefühlt 4 Jahren drin. Man findet sie aber auch schon etwas günstiger und wenn du mal hier schaust wirst du das ein oder andere davon hier auch sehen.

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mad-ollie schrieb:
Wenn man mir dann aber erklären wollte, dass man sich nur damit vernünftig rasieren kann, weil eine nackte Jungfrau im Vollmond, am siebten Tage des dritten Mondes drei Mal um den großen Felsen im Wald gelaufen ist, kann ich fuchsig werden.
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Also man kann sich schon auch mit anderen Messern vernünftig rasieren, aber das mit der nackten Jungfrau stimmt :flucht1
 
Hellas schrieb:
Wenn du die Dame mit dem 1151 meinst, die hats schon seit gefühlt 4 Jahren drin. Man findet sie aber auch schon etwas günstiger und wenn du mal hier schaust wirst du das ein oder andere davon hier auch sehen.
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Selbstverständlich kenne ich unseren DORKO Strang, bin ja selbst ein "Fan" auch wenn ich nur eines (kein 1151) habe... woher blos? ;):)

Und das Messer ist schon wahnsinnig schick, und ja die DORKOs scheinen allgemein die Messlatte relativ weit oben anzusetzen, aber ein Wacker ist auch was schönes.

Hellas schrieb:
Also man kann sich schon auch mit anderen Messern vernünftig rasieren, aber das mit der nackten Jungfrau stimmt
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Ich dachte immer es müssten drei sein...
 
lotse schrieb:
Och komm, das war doch sehr heiter. Habe damals den Bierernst auch nicht so verstanden, der da aufkam. Aber eigentlich war das auch kein Hype.
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Fand ich auch, aber bei Vielen mit einer anderen Art von Humor ist besagter Zauberlehrling schon ziemlich aufgestoßen. Aber Unterhaltungswert hatte er. Nun „Hype“ war das vielleicht nicht, aber er war schon der vehementeste Promoter des G&F Hobels (aka „der Edle“)
 
Elbe schrieb:
Nun war iKon auch praktisch der Pionier der neuaufkommenden Bewegung kleiner nordamerikanischer Stahlhobelhersteller. Die heute fünfunddrölfzig anderen Hersteller, die gab es ja alle noch nicht. Das war schon damals was ganz Neues (mein seit Jahren ungenutzt im Schrank liegender iKon ist noch einer aus der ersten Serie, die Greg noch in Thailand zusammengebastelt hat). Und mit Versand aus Thailand hat der Hobel so in etwa 65 Euro gekostet, Merkure kosteten damals in etwa die Hälfte. So arg musste man finanziell also nicht dran glauben, Da sind die Wolfmans heute eine ganz andere Nummer… Und Ikon ist inzwischen in der Menge anderer Hersteller untergegangen.

Da die ganzen neuen Hobelhersteller jetzt jede Woche drei neue Edelstahl-Modelle lancieren, sind richtige Hypes schon aufgrund der schieren Menge sehr unwahrscheinlich. Ein neuer Edelstahlhobel löst heute doch eher Schulterzucken aus. Das war zu Zeiten derEJ/Mühle 89er-Markteinführung und später beim R41 ein ganz anderer Schnack. Das war noch etwas Neues. Jetzt ist der Markt völlig zerfasert.
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Ich stimme dir da vollkommen zu. Als ich damals 2012 zum Hobeln kam und die Welt der Rasurforen entdeckte, gab es neben Merkur nur die damals noch recht junge Firma Mühle, die gerade erst angefangen hatten, eigene Hobel zu bauen. Vorher hatten sie noch Merkur-Hobel verkauft. Ansonsten gab es eigentlich nur die Vintage Modelle zu kaufen.

Da waren die Ikon-Teile schon ein echtes Novum, obwohl auch viel gegen die Teile gewettert wurden. So nach und nach kamen dann eine Hand voll anderer Hersteller auf den Markt, die dann auch Edelstahlhobel, oft mit einem mehr oder weniger eigenständigen Design offerierten. Pils gehörte auch dazu.

Den Plisson/L'Occitane-Hype bei den Pinseln habe ich nie richtig verstanden, denn die Qualität fand ich immer sehr mies und viel zu weich. Die wirklichen Synthies kamen m.M.n. erst wirklich in Fahrt, als Mühle die STF herausbrachten. Danach konnte man schon nach sehr kurzer Zeit sehr gute Synthies auch von anderen Herstellern kaufen.
wenn ich jetzt aber tatsächlich die aktuellen Qualitäten der Tuxedo und gleichwertiger Synthetik-knoten ansehe, hat der Markt hier wieder einen Rückschritt gemacht. Zumindest ich empfinde es so. meine alten Synthie-Knoten, die ich im 2014/15 gekauft habe, sind aus meiner Sicht um einiges besser, als das, was aktuell aus China kommt.

En weiterer Hype im Pinselbereich waren die Vintage Rubberset 400. Vor dem Monster-Hype gingen die Griffe/Pinsel noch für einstellige Dollar-Beträge in der Bucht weg. Plötzlich schossen die Preise locker und ohne Schwierigkeiten in den dreistelligen Bereich. Auf den Zug sprangen dann auch einige Hersteller, die dann recht zügig mehr oder minder gute Nachbauten des Griffs herausbrachten.

Als ich mich dann 2015/16 aus dem Bereich zurückgezogen habe, waren schon einige Hobelhersteller auf dem Markt, aber dieser war noch sehr überschaubar und man kannte noch alle Namen und Modelle.

Als ich dann Mitte 2020 wieder anfing in den Foren mitzulesen war ich wirklich erstaunt über die Vielfalt an Herstellern. Heute produziert fast jeder, der eine CNC-Fräse bedienen kann, einen Edelstahlhobel. Das Material ist gut verfügbar und die Programmierung der Maschinen kein Hexenwerk mehr. Und es lässt sich durch die immer größer werdende Hobelgemeinde, sei sie in Foren oder über Facebook organisiert, für teures Geld vermarkten.
Da werden die Leute mit Marketingtricks angeheizt um auch noch 400 oder 500€ für einen Hobel auszugeben. Und die Gemeinschaft zahlt den Preis.

Als damals Ikon mit den ersten Hobeln auf den Markt kam, wurde schon gejammert, dass die damals im hohen zweistelligen und gerade dreistelligen betrag erreichenden Hobel viel zu teuer seien. Wenn ich mir ansehe, was heute so für einen Tatara verlangt wird, waren die Ikon-Preise geradezu lächerlich.
 
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