Heute habe ich endlich Zeit gefunden, den Bericht über die Gouken Steine von Dirk zu schreiben. Das Arbeiten mit den Steinen liegt zwar schon eine Weile zurück, aber mehr als Notitzen zu schreiben hatte seinerzeit nicht geschafft.
Also wie gesagt, hatte Dirk mir seine Steine gesendet, weil diese aus einer anderen Quelle stammten, es auch keine Kombisteine waren, und er wissen wollte, ob sie auch eine andere Qualität oder andere Eigenschaften besäßen.
Nachdem die Rücksendung von Hellas`s Steinen via GLS nicht funktioniert hatte, ich mich schon auf den Ersatz der Steine eingestellt hatte, weil ich die Versandquittung verschlampt hatte, kamen sie zufällig gleichzeitig mit Dirks Steinen zurück zum Absender, also zu mir.
So konnte ich die Steine direkt miteinander vergleichen.
Nochmal zum mitlesen die Steine von Dimitri: 1K, 3K, 5K, 12K
die Steine von Dirk: 1,5 K, 4K, 8K, 12K
Also ein direkter Vergleich war nun aufgrund der unterschiedliche Körnung nicht möglich, und was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, war die Tatsache, daß der 1,5 K gar kein Gouken sondern ein Shapton war.
Bevor die Steine von Hellas zurück kamen hatte ich mit denen von Dirk ein altes 7/8 Thiers Issard geschärft, jedoch als letzten Stein meinen 10K SS benutzt. Die Facette war danach so perfekt, dass ich den 12 K erst gar nicht mehr einsetzte. Hier fiel mir kein Unterschied zu den Erfahrungen mit den Steinen von Hellas auf.
Dann, nachdem Hellas Steine wieder zurück waren habe ich ein Pärchen W&B 4/8, 1/4 hohl, stark lächelnde Klinge, mit den beiden Steinserien geschärft. Das eine Messer war schon seit längerem bei mir in Gebrauch und stellte die Ausnahme von meiner regel dar, wonach ich mit 4/8 nicht besonders gut klar komme. Das andere war ein gleiches Messer, aber noch im Zustand der Anschaffung, also von Grund auf schärfbedürftig.
Zunächst habe ich an Messer 1 eine neue Facette mit Hellas 1K gesetzt, was zwar nicht nötig war, aber es sollte ja ein Vergleichtest sein. Das Setzen der Facette entsprach meiner Erfahrung aus dem ersten Test. Die Facette an dem 2. Messer habe ich dann mit Dik`s 1,5 K gesetzt, in dem Glauben, es wäre ein Naniwa Gouken. Ich konnte aber keinen Unterschied feststellen.
weiter mit dem 3K Hellas und 4 K Dirk. Auch hier spielte der Unterschied keine gravierende Rolle. Den 4 K mußte ich etwas häufiger anreiben, wärend der 3 K nicht soviel Slurry ergab, dieser aber relativ lange stand. Aber letztlich war das Erbsenzählerei.
Nun der 5 K von Hellas mit dem bereits beschrieben Ergebnis. das 2. Messer dann mit dem 8 K von Dirk. Hier fand ich die Abstufung von 4K zu (K etzwas sinnvoller als bei der anderen Variante, was ein wenig schneller zum gewünschten Ergebnis führte. Dann beide Messer auf den jeweiligen 12 K was natürlich keinen Unterschied machte. ordentlich geledert ergaben sich mit beiden Klingen sehr gute Rasuren. Eines von beiden habe ich später nochmal auf mein 10K SS gefinisht, weil ich wissen wollte, ob eine optisch perfekte Facette auch ein besseres Rasurergebnis liefert. Dem war nicht so. Weder besser noch schlechter.
Fazit:
Alle Steine sind sehr gute Steine. Großer Vorteil zu den mir bekannten synthetischen Steinen ist, daß man sie vorher nicht wässern muß. Sowohl der 1K Gouken, als auch der 1,5 K Shapton sind geeignet eine neue Facette zu setzen, zum Ausschleifen von Scharten oder gar Umschleifen von vergurkten Klingen sind sie aber zu harmlos. Hier liegt sogar mein alter 1 K King vorne.
Einen Vergeleich mit den alten "normalen" Naniwas kann ich nicht anstellen, weil ich keine "normalen" Naniwas kenne. Da habe ich nur Erfahrungen mit dem SS 8K und 10K, sowie den Professionel 3K, 5K, und 10K. Die SS Serie ist wohl etwas besser, was aber in keinem vernünftigen Verhältnis zum Mehrpreis steht.
Es sind sehr gute Steine, die bis auf die groben Arbeiten, die aber eigentlich nur bei der Restaurierung alter oder verunglückter Klingen anfallen, alles können, was man von guten Schärfsteinen erwartet. Ob man nun im Finish Bereich noch eins draufsetzen will oder sollte möchte ich nicht abschließend beurteilen. Das könnte jedenfalls teuer werden undist nicht immer zielführend. Ich habe schon mit dem 10 K SS perfekt geschärfte Klingen mit vern´meintlich feineren Natursteinen verschimmbessert. Aber das ist ein anderes Thema.