Nur noch eine kleine Frage bevor ich mich totsuche, kann man Rasierseifen auch Kaltverseifen und wo sind die Vor- und Nachteile? Mich schreckt einfach das Kochen der Fette und Laugen bei so hohen Temperaturen ab! Ich würde vermutlich mit einer Gasmaske in der Küche stehen
Wie Goofy-bee schon schrieb, ist es am besten, wenn du bei hohen Temperaturen siedest. Ich mach das so um die 100 Grad Celsius, was die Öle und Fette angeht. Das nennt man Hot Process. Die Temperaturen liegen hier bei etwa 70-110 Grad). Das ist safe! Meine Lauge hat c.a 60 Grad Celsius, wenn ich die in die Fette gebe. Kurz rühren, schon ist alles verseift. Dann die Additive dazugeben, wieder kurz rühren und nach Abkühlung die hitzeempfindlichen Sachen (ÄÖ) hinzugeben (kneten). Fertig! Spezielle Seifendüfte und Duftchemicals vertragen auch viel höhere Temperaturen.
Ich erwärme übrigens die Additive und die in einem Topf ohne Deckel, befindlichen Fette, natürlich getrennt, im Backofen bei 150 Grad Celsius. Das geht am schnellsten, etwa 15 Minuten. Gerührt wird mit einem Akkuschrauber und einem normalen Kuchenquirl. Das geht super.
Ich hatte am Anfang auch sehr viel Respekt vor der Chemie und den hohen Temperaturen.
Jedoch kann eigentlich nicht viel passieren, wenn du aufpasst, Handschuhe, Brille, geschlossenen Schuhe und lange Klamotten trägst. Schau dir mal eine Video über Hot Process an. Z.B. das unten angeführte. Nimm immer einen Topf, mit dem etwa 5-fachen Fassungsvermögen, bezogen auf die Seifenmenge.
Meist kommt es beim Hot Process zu einem Seifenvulkan, also zu einer plötzlichen Volumenvermehrung des Seifenleims, den man ganz einfach mit einem Schneebesen runterrühren kann. Allerdings muss man darauf vorbereitet sein. Stelle deinen Topf also auf ein sauberes Backblech o.ä.
Ich mache aktuell Seifen mit einem Gesamtfettgewicht von 100 Gramm, das ergibt genau eine Rasierseife. Das ist so wenig, da hast du in allen Bereichen Redundanz.