Also nach dem mein Rex nun aus der Serie N4, also viertes Quartal 2018 mich endlich erreichen durfte, gebe ich mal hier so meine ersten Eindrücke wieder.
Anscheinend haben die Jungs von Razoremporium Verarbeitungstechnisch einen riesen Sprung gemacht und aus meiner Sicht an den richtigen Schrauben gestellt.
Apropos Schrauben...., tja auch so ein Thema bei CNC gedrehten Gewinden, hier wird oft ein Arbeitsschritt: das konische Andrehen des Gewindeendes eingespart: die Gewindegänge enden gerade. Im Ergebnis macht das Anfädeln beim Zusammenschrauben keinen wirklichen Spaß, zu oft verkantet sich das Gewinde; hier hilft nur, falsch rum drehen, bis es einmal schnapp macht, dann gefühlvoll andrehen.
Leider haben auch bei diesem tollen Teil, die Programmierer die paar läppischen Zeilen Programm-Code eingespart. Aus meiner Sicht schade, gerade bei einem sonst so stimmigen Teil; aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
Der einzige Hersteller der im Bereich der CNC gefrästen Rasierer die Gewinde noch wirklich „richtig“ macht ist Tatara beim Masamune (der Deutsche Hersteller Pils kann das leider auch nicht mehr (soviel zum Thema: Made in Germany)....
Im Vergleich zu den Fotos der ersten Serie und auch der der nachgebesserten Geräte aus der M-Serie, ist die Verarbeitung an den sichtbaren Teilen jetzt bei der N4 Serie aus meiner bescheidenen Sicht absolut optimal, da gibt es nix zu meckern.
In irgendeinem Strang stand mal, die Verarbeitung wäre unter Pils Niveau:
dem ist nicht mehr so, hier liegen Welten nach oben im direkten Vergleich zur Verarbeitung des Pils, edler, akkurater und bessere Oberflächenqualität.
Die Härte der verwendeten Edelstahllegierung kann ich noch nicht einschätzen; bei Pils wird eine sehr weiche Legierung verwendet, die leider sehr schnell Mikrokratzer bekommt, die bei der Oberfläche sehr auffällige Schrammen hinterlassen.
Sicher die Legierungswahl ist immer ein Kompromiss aus Verarbeitungsfähigkeit und Härte, aber ganz so weich, dass Holzmöbel Kratzer hinterlassen muss es ja nun auch nicht sein, also hier kann ich noch nix zu sagen; dazu werde ich zu gegebener Zeit noch darauf zurückkommen.
Bei den ersten Hobeln der M-Serie wurde in den englischsprachigen Foren und Videos immer wieder mal darauf verwiesen, dass in den höheren Stufen, eine gewisse Instabilität in Kopf und Klinge entsteht: dies ist wie auch in den Vergleichen im Netz zwischen M und N Serie gezeigt nun absolut nicht mehr der Fall, Alles bleibt stabil
Fazit perfekte Verarbeitung! (außer das Gewinde..... (ich kann das einfach nicht lassen..))
Nun wie rasiert er denn:
Ja für mich: einfach Weltklasse und so wie es schon die anderen Beiträge herausstellen, eigentlich ist er mit keinem Rasierer zu vergleichen...
Da gibt es (gilt nur für mich, für meinen Bart, meine Haut und meine Grobmotorik...) keine Lernkurve, oder so, der passende Winkel stellt sich bei mir und dem Ambassador einfach automatisch ein; von der ersten Rasur an: perfekt!
Der recht schlanke Kopf, lässt sich perfekt im Bereich unter der Nase manövrieren; generell lässt das Hobel-Design eine schön wendige Handhabung zu.
Das verwendete Material nebst Oberflächenfinish trägt zu einem perfekten Gleitverhalten bei, hier kennt man ja auch einige Ausreißer, die das nicht perfekt können und dann gerne mal hakeln (mit den blutigen Nebenwirkungen): nein das passiert hier nicht...
In den unteren Einstellungen so bis zwei spüre ich eigentlich kaum die Klinge, aber er arbeitet dabei sehr sanft und gut.
Ein Kollege hat ihn in einem Artikel auf Stufe 2 mit dem Pils und auf 1 mit dem Feather AS verglichen... hm, ja...
aus meiner Sicht kann man dem in etwa zustimmen, ergänzend auf 2,5 entspricht er in etwa dem Masamune CC, aber ich bleibe dabei: vergleichen kann man den Ambassador nicht wirklich: den Jungs ist ein eigenständiger Hobel, mit wirklich eigenem (guten!) Charakter gelungen und ich kann all Jene verstehen, die ihn als Exit-Hobel beschreiben...(wäre da nicht die Neugierde und der Drang nach... (das kennt ihr alle, sonst würdet ihr das nicht lesen...)).
Thema Nachhaltigkeit; ja dass kann er, auch wenn die Rasur sehr sanft und absolut reizfrei abläuft, ist sie bei mir immer sehr nachhaltig (ich schätze es, wenn ich mich 7:00 Uhr rasiere gegen 18:00Uhr noch keinen 17:00Uhr Schatten zu haben...)
Der Ambassador ist ein recht stiller Rasierer, so richtig „Musik“ macht er nicht, aber das stört mich überhaupt nicht: es soll entspannend zugehen im Bad, der Lärm kommt danach...
Ausbalanciert ist er perfekt: so kann man ohne jeden Druck das Gewicht des Hobels nutzen; an meinen Problemstellen verträgt er sanften Druck, ohne dabei zu zubeißen (das macht dann selbst der Feather ganz gerne (und wie...)), also irgendwie ist er sehr sehr gutmütig und angenehm und nimmt an dieser Stelle wirklich eine Ausnahmeerscheinung für sich in Anspruch (wieder gilt hier: für meinen Bart, meine Haut, meine Grobmotorik..).
Der recht kurze Griff unterstützt aus meiner Sicht, die drucklose Rasur etwas mehr, als ein etwas längerer Griff, aber das ist eine ganz ganz persönliche Meinung.
Für mich persönlich ist der Einstellumfang bis zur Stufe 4 ausreichend, bei den meisten meiner favorisierten Klingen reichen die Einstellungen von 1- 2,5 völlig aus, denn hier passiert, wie dies auch schon die anderen Beiträge beschrieben haben einfach am Meisten.
Ich habe ihn auch schon mal voll zugedreht verwendet (sagen wir mal Stufe 0,75): ja geht, erst dachte ich da passiert nix, aber nein auch da geht was weg, aber eben sehr bescheiden, aber wer’s mag und sanfte Stoppeln hat: gerne doch, sanfter geht’s dann nicht mehr ;-))
Unterstreichen kann ich die hier schon erwähnte Klingentoleranz: der Ambassador schluckt einfach Alles und die Möglichkeit der Einstellung erlaubt auf die Eigenarten der Klingen perfekt einzugehen und das Gerät darauf abzustimmen, mal mehr auf, mal mehr zu, je nach Klingencharakter und persönlicher Erfahrung mit den Klingen.
Allgemein wirken alle von mir getesteten Klingen in diesem Rasierer sehr entspannt und wenig aggressiv.
Nun noch zum Case;
Ja ich hab es mir gegönnt...
Ja man kann darauf verzichten, genau wie auf einen Rasierer für soviel Geld,
Ja kann man.....,
aber wie hat ein Kollege hier meine neue Lieblingsausrede, oder besser Gewissensberuhigung formuliert:
„...so viele Trockenrasierer geben für Ihre Geräte rgelmäßig über 350,- und danach noch jede Menge für Scheerköpfe und Reinigungswasser aus...“
Hm, bissl klappt das ja mit dem Gewissensberuhiger...
Also das Case ist ein sehr schönes Teil und meins ist blitzsauber verarbeitet, da ist nix ausgefasert oder so und der Rasierer sitzt wie angegossen, ohne Spiel, aber auch ohne Zwang einzufädeln, das passt einfach.
Der in den Fotos des vorstehenden Beitrages gezeigte Bereich im hinteren Teil für die Rasierklingen ist auf’s my für Rasierklingen ohne zusätzliche Umverpackung ausgelegt, die passen dann saugend rein, bei Umverpackung wird es eben etwas enger...
Nun warum habe ich es bestellt: auf Reisen habe ich bis jetzt ein Case von einem Feather Popular (den Popular hatte ich zum anfüttern einem potentiellen Schwiegersohn vermacht...) verwendet:
Hartplaste, es passt ein guter Rasierer rein und ne Packung Rasierklingen, ja reicht, kann man machen, aber wenn jemand so ein unwiderstehliches und perfekt passendes Teil anbietet wie Mad,fällt es mir schwer zu wiederstehen, kann da auch nix für und erwarte nicht, dass das jemand genauso sieht.... oder gar versteht...
Wird es mein Exit-Hobel; ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht, aber er hätte das Zeug dazu....