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Rockwell 6S

Hinweis: Der folgende Beitrag enthält stellenweise Sarkasmus und Ironie und sollte daher cum grano salis, also mit einer Prise Humor gelesen werden.

Man muss diese Bilder des Schreckens erst einmal auf sich wirken lassen. Wenn man sich vom Schock erholt hat, ...

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... wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit zu der Erkenntnis gelangt sein, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, das Design des Rockwell 6S positiv darzustellen, und die besteht darin, ihn in einer derartig hässlichen Umgebung abzulichten, dass der "Rocky" vor diesem Hintergrund nicht mehr negativ auffällt. :rofl :flucht1

Worauf ich allerdings nichts kommen lasse, sind die Rasiereigenschaften dieses klobigen Barthaarentfernungsgerätes. Ganz ehrlich: Einen besseren klassischen zweischneidigen Sicherheitsrasierer habe ich im Bezug auf die Sanftheit, Sicherheit und Gründlichkeit der Rasur und die Flexibilität für jeden Barthaartyp noch nicht im Gesicht gehabt. daumenh!
Und genau das ist auch der Grund, warum ich mich von diesem Rasierer einfach nicht trennen kann. Kein anderer Hobel beherrscht so souverän den Spagat zwischen sehr sanft und gründlich und extrem gründlich, aber immer noch sanft, und das auch noch mit praktisch jeder Klingensorte, mit der man ihn füttert. :)

Der Rockwell 6S ist m. E. das ideale Rasierwerkzeug für alle Funktionalisten, die sich einfach nur ohne Gedöns und Probleme, quasi im Autopilot-Modus, möglichst glatt rasieren wollen. Im Grunde ist "Rocky" der einzige Hobel, den man wirklich benötigt, vorausgesetzt, dass einem "Haben-wollen", auch bekannt als GAS (gear acquisition syndrome), nicht immer wieder in die Quere kommen. ;)
 
Ich versteh dieses ganze schön und hässlich nicht.
Ich hatte noch nie das Gefühl einen Hobel zu sehen und ihn besonders schön bzw hässlich zu finden.
Aber vllt seh ich das auch einfach zu praktisch.
Klar hab ich auch Sachen die mir besser gefallen als andere, zb kürzere, dickere Griffe.
Aber auch das ist wohl eher ein praktisches Ding.
 
Ich versteh dieses ganze schön und hässlich nicht.
Ich hatte noch nie das Gefühl einen Hobel zu sehen und ihn besonders schön bzw hässlich zu finden.
Aber vllt seh ich das auch einfach zu praktisch.
Klar hab ich auch Sachen die mir besser gefallen als andere, zb kürzere, dickere Griffe.
Aber auch das ist wohl eher ein praktisches Ding.

Sind für Dich alle Bilder im Museum gleich ästhetisch? Sie lassen sich ja schließlich auch alle rein utilitaritisch als Wandschmuck aufhängen.
 
Sind für Dich alle Bilder im Museum gleich ästhetisch? Sie lassen sich ja schließlich auch alle rein utilitaritisch als Wandschmuck aufhängen.
Ich würd jetzt nicht so weit gehen bilder mit hobeln zu vergleichen.

Ich verurteil ja auch niemanden dafür ob er was hässlich findet oder nicht.
Mir persönlich fehlt dieses Gefühl bei hobeln einfach.
Natürlich find ich den einen auch ansprechender als den anderen aber schön und hässlich passen da für mich einfach nicht.
Die Funktionalität ist mir dann doch auch wichtiger.

Vielleicht bin ich auch einfach zu kurz dabei um da vernünftig mitreden zu können.

Aber am Ende entscheidet das eh jeder für sich.
 
Ich finde auch manche Hobel schöner als andere. Darunter z.B. den Rockwell. Auch wenn bspw. der EJ 3One6 deutlich filigraner und ästhetischer gestaltet ist, mag ich gerade beim 6S dieses industrielle Grobe. Bei mir ist es mithin umgekehrt wie bei den Meisten. Ich finde ihn (auf eine besondere Art) wunderschön, aber bei den Rasureigenschaften ziehe ich den für mich hässlicheren 3One6 vor, weil das Filigrane für mich in der Anwendung besser funktioniert (der 6S ist mir einfach zu klobig unter der Nase).
 
Es gehört zu den weit verbreiteten Missverständnissen, dass "Form folgt Funktion" eine ästhetisch ansprechende Gestaltung ausschließt oder allerhöchstens als Neben- oder Abfall"produkt" duldet. Eine solche Ableitung gehörte nie zu den Forderungen der Bauhaus-Schule, im Gegenteil, führende Bauhaus-Gestalter wie Walter Gropius oder Mies van der Rohe betonten immer wieder, dass Architektur, aber auch alltägliche Gebrauchsgegenstände Funktionalität, Nützlichkeit, Langlebigkeit (bzw. einfache Reparierbarkeit) und eben auch Schönheit als Gestaltungsprinzipien in sich vereinen sollten. Diese Prinzipien sollten zu einer modernen Lebenswelt führen, in der Form und Funktion zu einer Einheit verschmelzen und Gegenstände sowohl ästhetisch ansprechend als auch praktisch im Alltag verwendbar sind. Dem recht opulenten Einsatz von Material und Arbeitskraft für die Gestaltung von als "unnötig" empfundenen Verzierungen (z. B. aufwändige Stuck-, Putz- und Steinmetzarbeiten an Fassaden und Decken, geschnitzte Ornamenten an Möbeln usw. zu reinen Dekorationszwecken) sollte nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem überall in Europa, besonders beim Kriegsverlierer Deutschland, Not und Entbehrung herrschten, Einhalt geboten und sämtliche Ressourcen sinnvoll zur Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen eingesetzt werden. Dabei kam der industriellen Massenproduktion (und Massenproduzierbarkeit!) eine enorme Bedeutung zu. Handwerkern, Künstlern, Gestaltern und Architekten war hierbei die Aufgabe zugedacht, in Schulen und Projektwerkstätten wie dem Bauhaus gemeinsam die Prototypen für die moderne Produktion zu erarbeiten.

Ein kurzer Abriss der 10 Bauhaus-Prinzipien findet sich hier: https://art.art/de/blog/10-bauhaus-principles-still-apply-today

Wenn man danach geht, so folgt wohl jeder Rasierhobel diesen Prinzipien, es sei denn, er stellt unnötiges Zierrat zur Schau oder enthält überflüssige Teile, die nichts zur Funktion beitragen. Im Grunde schrieb ich dies bereits in meinem gestrigen Beitrag: "Der Rockwell 6S ist m. E. das ideale Rasierwerkzeug für alle Funktionalisten, die sich einfach nur ohne Gedöns und Probleme, quasi im Autopilot-Modus, möglichst glatt rasieren wollen. Im Grunde ist "Rocky" der einzige Hobel, den man wirklich benötigt, [...]." Dass die Ästhetik dabei m. E. etwas zu sehr auf der Strecke bleibt, damit kann ich leben.*

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* Ich mutmaße, dass Dieter Rams, ehemaliger Chefdesigner der Firma Braun, den Rockwell 6S nicht weniger sanft und effektiv, dafür vermutlich ästhetisch ansprechender entworfen hätte. Und, bei gleichem Material, wohl um einiges teurer. ;)
 
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