Zur Firmenphilosophie;
Die Firma ROTBART hatte in Berlin-Tempelhof eine Spezialfabrik für Rasierapparate und Rasierklingen.
Dort, wo die Stadtautobahn die Oberlandstraße überquert, steht die 1936-37 von Paul Renner erbaute Rasierklingenfabrik der Roth-Büchner AG.
Das Unternehmen ging 1925 aus der Otto Roth AG und der Büchner-Werke AG hervor. Hugo Büchner hatte 1907 in Berlin mit der Rasierklingenproduktion begonnen. 1926 übernahm der amerikanische Unternehmer King C. Gillette, der Erfinder des modernen Nassrasierers, die Aktienmehrheit an der Roth-Büchner AG.
Bevor sie 1937 von der U.S.-Firma GILLETTE aufgekauft wurde, nannten sich die Berliner Werke ROTH-BÜCHNER.
Die eigenständige Arbeit blieb fortan unter dem Namen ROTBART bis heute erhalten. 1950 bringt die ROTH-BÜCHNER AG das Produkt ROTBART-BLAULACK auf den Markt. Während die westdeutschen Klingenhersteller im Jahr 1955 rund 700 Millionen Klingen herstellen, bringt es die ROTH-BÜCHNER AG im selben Zeitraum auf 500 Millionen. - Zur ROTBART Rasierphilosophie gehören drei Dinge, die zusammen gehören. 1. Das erste ist die Langlochrasierklinge, die es in 7 verschiedenen Größen gibt. Deren Vorkriegs-Preise lagen bei RM 0,05 für ROTBART BEBE, die ROTBART LUXUOSA kostete RM 0,25 das Stück. 2. Dazu kommt der passende Rasierapparat ROTBART oder MOND-EXTRA. 3. Den Schluss bildet die Rasiercreme ROTBART. - "Die Klingen sind in Form und Qualität das Ergebnis jahrelanger Studien zur Vervollkommnung des Rasierens. Der dazu passende Apparat, ein konstruktiv ausgereiftes Rasierwerkzeug, nach dem neuesten Stand der Technik hergestellt, entfaltet die höchste Leistung an Schnittschärfe und Schnittweichheit. Die Creme ist besonders sahnig, schaumreich und milde, dabei sehr sparsam im Gebrauch. Mit diesen Hilfsmitteln wird das Rasieren aus einer lästigen Notwendigkeit zu einer angenehmen Gesichtspflege...
Die Roth-Büchner GmbH wurde 1973 in Gillette Deutschland GmbH umbenannt. Der amerikanische Gillette-Konzern modernisierte die Fabrik umfassend. Der östliche Teil des Hauptgebäudes wurde 1984, der westliche 1992 aufgestockt. Die zurückgesetzten Zwischenbereiche der Seitenflügel erhielten 1998 eine großflächige Verglasung. Nach dem Gillette-Hauptwerk in den USA ist der Betrieb in Tempelhof der zweitgrößte Produktionsstandort des Konzerns.
Hier einmal eine kleine Übersicht der Rotbart Rasierer