Kann mir jemand genauer erklären was Slurry Dulling ist? Das Thema zurücksetzen der Schneide wurde gestern von
@Trake hier angesprochen, und so ganz habe ich es noch nicht kapiert. Ich glaube aber, dass die Erklärung hier besser wiedergefunden werden kann.
Wow, ich gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr hier im Forum... OK, versuche mal wieder eine Klitzekleinigkeit beizutragen und lege hier mein Verständnis zu dem Tehma dar
Zu Slurry Dulling:
Zunächst hat das "Slurry dulling", wie der Name schon sagt, nur Relevanz beim Arbeiten auf dem GBB mit Schlam/Schleim (und nur beim Ausführen der kantenführender Bewegungen).
GBB weist bekannterweise für einen Finischer recht große Schleifpartikeln auf, angeblich zwischen 5 und 15 Mikrometer, das entspricht einer Körnung von ca. 1200 bis 3000 (nach JIS), was wohlgemerkt für einen Finischer ziemlich grob ist...
Man stellt sich nun vor, dieses grobe Korn befindet sich lose im Wasser auf der Steinoberfläche.
Man legt nun das Rasiermesser auf die Oberfläche drauf und fährt mit der Schneidkante gegen dieses Wasser-Korn-Gemisch dagegen.
Jedes Mal, wenn ein solcher Korn gegen die Schneidkante trifft, tut es diese Stelle der Kante abstumpfen, eben auf denjenigen Zustand eines 1200-er bis 3000-er Schleifsteins.
Diejenigen Körner jedoch, die fest in der Steinoberfläche verankert sind und nur zum Teil herausschauen, bearbeiten die Schneidkante immer deutlich feiner und nur mit deren "Kuppeln", eben auf einem Niveau eines 10.000 bis 15.000 Schleifsteins, wie es so im netz geschätzt wird.
Verschwinden die losen Schleifkörner aus dem Wasser während des Verdünnungsvorganges, treffen entsprechend immer weniger lose Körner auf die Schneidkante und das "Abstumpfen" lässt nach. Das "Schleifen" mit den verankerten Körnern passiert aber weiterhin (allerdings deutlich langsamer) und macht es möglich, eine rasurfähige Kante zu erhalten.
Wenn man also mit einem für einen gegebenen GBB zu dickflüssigen Schlamm arbeitet, dann ist das Abstumpfeffekt des Schlamms stärker als der Schärfeffekt der verankerten Körner, so kann man die komplette Klinge wegschleifen, ohne eine adequate Schärfe jeerreichen zu können.
Ist der Schlamm zu dünnflüßig, dauert es ewig lang, bis man einen notwendigen Abtrag erreicht, um z.B. die Facette auf dem GBB zu setzen.
Daher ist es sehr wichtig, für den vorliegenden GBB die maximal zulässige Konsistenz des Schlamms experimentell festzustellen und den Schlamm nie dickflüssiger werden zu lassen als diese, mit der trägt man nämlich umsonst den Stahl weg, ohne eien Schärfe zu gewinnen...
Gruß
Philipp