Forum der Rasur

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Störtebekker Rasierhobel

Damals gab es noch keine Drogerien im heutigen Sinne.

Doch, doch, die gab es sehr wohl. Keine Ketten wie DM oder Rossmann, sondern Einzelhandelskaufleute, die mit weißem Kittel angetan, Scheuerpulver, Seife, Fliegenfänger und Kölnisch Wasser verkauften. So eine Drogerie gab es in jedem größeren Ort. Und die hatten auch zwei oder drei Hobel und zwei oder drei verschiedene Klingen im Angebot. Und vielleicht zwei oder drei Rasierseifen und einen Borstenpinsel. Kein Mensch machte um die Nassrasur so ein Gewese wie wir Bekloppten!
Da kaufte man solche Sachen wie DE-Klingen hauptsächlich im lokalen Haushaltswarengeschäft (damals meist noch Familienbetriebe) oder in manchen Parfümerien. Vielleicht kann einer der noch älteren Kollegen hier noch aus dem Nähkästchen plaudern, aber ich bin mir sicher, daß du in diesen kaum eine Auswahl von vielen verschiedenen Hobeln oder Klingen gehabt hast.
In Eisenwarenläden gab es auch noch Hobel. Aber große Auswahl? Ach was. Auch da vielleicht einen oder zwei Gillettes und ein oder zwei Merkure.
Das war Gebrauchszeug von dem man vielleicht zwei oder drei verschiedene Modelle zur Auswahl hatte. Für mehr hatten die doch gar keinen Platz.
Und kaum ein Mensch machte wegen Klingen einen Aufriß. Das war für fast jeden ein generisches Gut wie Streichhölzer, Salz oder Reis. Ziemlich egal, welche Marke. War A nicht verfügbar, nahm man eben B.
Ganz abgesehen davon, haben Männer solche Geschäfte meist nie von innen gesehen. Ich schätze mal, daß ein Mann, der sich ernsthaft persönlich länger Zeit zum Klingenkauf genommen oder vielleicht sogar beraten werden wollte, schief angekuckt und für schwul gehalten wurde. Und wer hätte auch eingehend beraten sollen, wenn daneben eine Mutter mit Kind auf dem Arm nach Scheuerpulver fragt und die nächste nach Kaffeefilter ...
"Edeltraud, bringst Du bitte Rasierklingen mit?"
Machen wir uns bitte nichts vor (das meine ich jetzt auch allgemein), früher war nie alles besser, oder weniger fremdbestimmt oder weniger marktorientiert .... Im Gegenteil ...!
Es ist doch klar, daß Gillette nach der Entwicklung des G2 möglichst schnell weg von den Hobeln (damals noch Sicherheitsrasierapparate genannt) kommen wollte. Das alte Rockefellerprinzip, die Lampe billig zu verkaufen, um dann am Petroleum zu verdienen, ging nicht mehr. Dutzende von Klingenherstellern machten das unmöglich. Aber die G2-Köpfe konnten die nicht fertigen und durften sie aus patentrechtlichen Gründen auch nicht. Da ging das dann wieder wie mit den Öllampen weiter.
 
Bitte nicht vergessen das die Ingenieure von Rockefeller als der Öllampen Herstellung ein Nebenprudukt Benzin entdeckt haben, und ruck zuck hat Rockefeller von Öllampen ein fast Monopol der Benzinbranche geschaffen,
So zurück zu den Systemen, ja wir sind die Nische und bekloppten. 99 % der Männer wollen sich schnell rasieren, sanft und gründlich.
Und genau das bietet Gillette und zwar deutlich besser als jeder andere Mitbewerber am Markt.
Der Markt hat das entschieden. 75 Prozent Anteil sprechen eine deutliche Sprache. Es ist ein Oligopol.
Gillette, Wilkinson und ein paar andere.
 
Das der gesamte Einzelhandel damals anders aufgestellt war wird niemand bestreiten wollen. Früher gab es überall die mittlerweile wohl total untergegangenen "Tante-Emma-Läden", die verschiedenste Produkte vertrieben haben, je nach Nachfrage. Ich habe das selbst nicht intensiv beobachten können, denn dafür bin ich zu jung. Aber ich weiß noch aus meiner Jugend, das es hier in meinem Ort verschiedene dieser Läden gab. Der eine hat Artikel der Marke X (zum Beispiel Rotbart-Hobel) vertrieben, der andere Artikel der Marke Y (zum Beispiel Gillette). Vor den Drogerien waren das wohl vielerorts die Anlaufstellen für solche Produkte wie Rasierer. Und da sind auch andere Artikel im Angebot gewesen die man heute nur in spezialisierten Geschäften findet. Die erste Drogerie in Deutschland wurde von Rossmann in 1972 eröffnet und bis zur flächendeckenden Verbreitung hat es ein paar Jahre gedauert. Das ist mit der Situation von heute nicht vergleichbar.

Ich will keine Geschichte umschreiben. Ich habe beschrieben das seit der Erfindung der Klingenkassetten (G2) vorzugsweise Systemrasierer beworben werden und die Rasierhobel ins Hintertreffen geraten sind. Und natürlich stehen die Neuentwicklungen dabei immer im Vordergrund. Zuerst die Schwingkopf-Systeme, dann die 3-Klinger gefolgt von den 4-Klingern usw. Das war vor 10-15 Jahren definitiv noch nicht so, denn da gab es viele dieser Systeme noch gar nicht. Der Mach3 ist 1998 auf den Markt gekommen. Die 4-, 5-, 6- und 7-Klinger kamen danach. Die können also noch nicht angeboten worden sein.

Vielleicht wäre meine Wortmeldung besser verständlich gewesen wenn ich den ersten Absatz hier sofort mit aufgeschrieben hätte. Das Gillette ein Wirtschaftsunternehmen ist und darauf angewiesen Gewinne einzufahren ist klar. Und das die Geschäftsführung(en) ihr Handwerk immer verstanden haben / verstehen belegt der Erfolg dieses Unternehmens.
 
@Elbe
Besten Dank für deine Infos und Ergänzungen!daumenh!

Das war vor 10-15 Jahren definitiv noch nicht so, denn da gab es viele dieser Systeme noch gar nicht. Der Mach3 ist 1998 auf den Markt gekommen. Die 4-, 5-, 6- und 7-Klinger kamen danach. Die können also noch nicht angeboten worden sein.
Ich verstehe nicht, wie du rechnest?:confused Wir schreiben das Jahr 2024! Vor 15 Jahren war 2009!

Der Fusion kam 2006 und die 6 Klinger von Dorco irgendwann wenige Jahre später aber auch schon über 10 Jahre her (Dorco 7 weiß ich nicht genau)!
So what?
 
Kommt hier bitte wieder auf den Punkt und zum Thema Störtebekker zurück, es driftet zu sehr ins OT ab!!!
Oder nutzt dafür einen anderen Strang!
Oh Sorry, hat sich zeitlich überschnitten. Reiße mich ab jetzt bezüglich OT am Riemen!:)
Habe zu dem abgeschweiften Thema eh nichts mehr zu sagen.
 
Also BTT:

Gillette hat sich ganz im Sinne der neoliberalen Marktwirtschaft mit einer durchaus innovativen Erfindung ein Monopol aufgebaut.

Störtebekker und die anderen Lifestyle-Startups auf Amazon & Co. sind einfach Schmarotzer, die billiges China-Zeugs umlabeln und sich mit Hilfe des Marketings ein tolles Image verpassen (wollen). Was aber gar nicht innovativ ist, das gibt es in allen Bereichen der Konsumgüter. Die Produkte müssen ja nicht mal besonders schlecht sein, aber die bekomme ich auch unter so klangvollen Namen wie YTZABC für ein Drittel des Preises. So lange das Zeugs sicher ist, habe ich aber kein Mitleid mit den Käufern. Wer zu faul ist zu vergleichen, ist selber schuld.

Diese Firmen werden aber wieder genauso schnell vom Markt verschwinden, wie sie gekommen sind.
 
So lange das Zeugs sicher ist, habe ich aber kein Mitleid mit den Käufern. Wer zu faul ist zu vergleichen, ist selber schuld.
Geb ich Dir Recht, ist aber trotzdem kein ethisches Geschäftsgebahren. Dabei geht es mir weniger um das Preisleistungsverhältnis, sondern wie die Sache vermarktet wird. Wenn ich mir die Störtebekkerantwort aus dem Startpost angucke, dann ist das fast schon arglistig.
Hinzu kommt - und das gilt insbesondere für WLDOHO - dass das komplette Team wie unter DEI-Auflagen eingestellt aussieht, oder gerade vom Grünen-Parteitag entführt wurde, aber sie dann trotz Nachhaltigkeitsparolen und Weltverbessererimage in China produzieren lassen. Das hat mehr als ein Geschmäckle.
 
Geb ich Dir Recht, ist aber trotzdem kein ethisches Geschäftsgebahren. Dabei geht es mir weniger um das Preisleistungsverhältnis, sondern wie die Sache vermarktet wird. Wenn ich mir die Störtebekkerantwort aus dem Startpost angucke, dann ist das fast schon arglistig.
Das sehe ich genauso. Wenn man wie wir hier hinter die Kulissen geschaut hat und dann auf der Homepage bei Über uns als erstes liest 'Wr kreieren tolle Produkte ...', kann man das nur als unlauter und Verhöhnung der Konkurrenz bezeichnen, die tatsächlich eigene Produkte entwirft und produziert oder produzieren läßt.

Hinzu kommt - und das gilt insbesondere für WLDOHO - dass das komplette Team wie unter DEI-Auflagen eingestellt aussieht, oder gerade vom Grünen-Parteitag entführt wurde, aber sie dann trotz Nachhaltigkeitsparolen und Weltverbessererimage in China produzieren lassen. Das hat mehr als ein Geschmäckle.
:lol Ich dachte als erstes mehr an ABI 2019 mit 2-3 Lehrern und Elternvertretern.
Für eine wirklich DEI gerechte Auswahl fehlt es eigentlich an Dunkelhäutigen und noch arabisch anmutenden Männern.teufel_lachend

Die Männer im Störtebekker Team tragen übrigens allesamt Vollbart und haben nur den Hals und ein paar qcm Wange zu rasieren. Soviel dazu ... :rolleyes:
 
Tata der Baili der ist da....haha
20240406_204007.jpg
 
Ja ist voll billig der Störtebekker/van den Bos.
...echt...???...sag´ blos...dann ist Deine Hobelfindungsreise mit Einzug diese Qualitätsproduktes ja im Grunde beendet...mehr geht ja auch nicht...es sind manchmal die billigen Dinge im Leben die zu "Glückseeligkeit" verhelfen...
:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gut, daß wir hier schlaue Köpfe haben, die uns Dummerchen Wikipedia vorlesen.

Wer hat wir was "uns" geschrieben?

Ich weiß nicht, woher du deine Eindrücke hast, aber aus tatsächlicher, aufmerksamer Beobachtung können sie nicht stammen. Ich vermute, sie entstammen eher einem Bauchgefühl oder Wunschdenken, so daß es zu deiner Argumentation passt.

Ich schätze mal, daß ein Mann, der sich ernsthaft persönlich länger Zeit zum Klingenkauf genommen oder vielleicht sogar beraten werden wollte, schief angekuckt und für schwul gehalten wurde. Und wer hätte auch eingehend beraten sollen, wenn daneben eine Mutter mit Kind auf dem Arm nach Scheuerpulver fragt und die nächste nach Kaffeefilter ...

Erst wirfst du @217 "Bauchgefühl" und "Wunschdenken" vor, und ein paar Absätze weiter "schätzt" du, wie es wirklich war. Dass bspw. Männer, die sich Klingen angeschaut haben, für schwul gehalten worden. Überzeugend ist das auch nicht gerade.

Sorry für OT, genug jetzt auch von mir.
 
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