Forum der Rasur

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Störtebekker Rasierhobel

Es wird meist nicht mehr viel gelesen. Wenn Google die Antwort nicht sofort ausspuckt, wird der Werbung gefolgt.
Es gibt auch welche, die sich in Foren informieren. Stellen aber auch nur eine Frage. Werden dort unterschiedliche Wege aufgezeigt, oder ausprobieren nahegelegt, ist das natürlich nicht immer im Sinne des Fragenden. Sich intensiv mit einer Materie zu befassen, liegt immer seltener im Zeitgeist.
Hier im Forum gibt es noch viele, die lange vor dem I-Net schon Informationen gesucht haben. Das war natürlich in Sachen Nassrasur sehr eingeschränkt. Quellen waren da der Opa oder u.U. noch der Vater. Fachliteratur habe ich zu Jugendzeiten (vor dem ersten Bartwuchs) viel in der örtlichen Bücherei gefunden. Heute kaum noch den denkbar.

Dem habe ich auch direkt zugestimmt. Heute ist die Mentalität eine andere, es wird auf andere Dinge Wert gelegt als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Alles was man nicht mit Smartphones regeln kann ist wenig interessant. Und dann soll es auch vorzugsweise wenig anstrengend sein.

Trotzdem lässt sich nicht abstreiten, das in den Rasurabteilungen seit Erfindung der Systemrasierer vorzugsweise diese nach und nach in immer reichlicherer Auswahl angeboten wurden und werden. Und damit kann man sich ebenfalls rasieren. Nicht so schön, gründlich und nachhaltig wie mit Hobeln, aber rasieren kann man sich damit auch. Von Messern kann ich nicht mitreden, aber die sind was besagte Qualitäten angeht wohl eher in der Nähe der Hobel zu verorten als in der Nachbarschaft der Systemrasierer. Einen Vorteil haben die Dinger zudem noch. Sie sind deutlich weniger unfallträchtig zumindest was blutige Stellen angeht. Das ist bei den ersten Hobelversuchen wohl allen passiert das sie sich mal verletzt haben. Bei den Messerern wird es genau so sein.
Meine Meinung schlägt in dieselbe Kerbe: heutzutage vorzugsweise wenig anstrengend, also sich möglichst wenig intensiv mit einer Materie befassen.
 
Einen Vorteil haben die Dinger zudem noch. Sie sind deutlich weniger unfallträchtig zumindest was blutige Stellen angeht.

Ganz genau. Das Prinzip, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, lässt sich heutzutage auf nahezu alles projizieren. Beispielsweise ist es wesentlich "einfacher", bei Facebook eine Freundschafts-Anfrage zu schicken, als im echten Leben jemanden kennen zu lernen.
 
Es ist also ganz klar erkennbar wie bemüht man dort darum ist die Hobler zu versorgen. Welche Beweggründe offiziell dafür genannt werden das so aufzuteilen verschließt sich mir natürlich. Eines ist aber gewiss, egal von wem diese Entscheidungen überall getroffen wurden und werden. Sie dienen der Gewinnmaximierung.
Das was da im Regal steht, spiegelt einfach die Marktanteile der jeweiligen Produkte bzw. die Nachfrge in dem Bereich wieder. Da will und muß sich auch niemand um irgendwen oder was bemühen. Wir in unserer kleinen Blase hier vertun uns einfach immer wieder gewaltig, wie ach so viele und wichtig 'wir' denn sind.

Wenn es gewollt wäre könnte man problemlos ein oder zwei der Systemrasierer gegen Hobel austauschen. Das wäre auch damals möglich gewesen (Merkur-Hobel beispielsweise). Ist aber nicht gemacht worden. Wenn man erstmal dafür gesorgt hat das sich alle mit Klingenkassetten rasieren und das Wissen um die Handhabung eines Rasierhobels nicht mehr einfach verfügbar ist läuft doch alles wie gewollt ...

Das ist aber die "Politik" der Firmen die dahinter stecken.
Ach komm, jetzt doch bitte keine Verschwörungstheorien, von bösen Firmen, die von langer Hand die Ausrottung der Hobel geplant haben ... :rolleyes:

Bevor hier noch weiter die Geschichte umgeschrieben wird, was scheinbar vor 10-20 Jahren noch besser gewesen sein soll, muß man hier nochmal eines deutlich klarstellen: Der radikale Umstieg von Hobeln auf Systemrasiere in der westlichen Welt fand in den 70er Jahren statt, nicht früher und nicht später.

Der Gillette GII hat die Männerwelt quasi im Sturm erobert! Und zwar nicht, weil irgendwelche dunkle Mächte bewußt 'das Wissen über die Rasierhobel haben untergehen lassen', sondern weil die Männer ihn damals schlicht als Offenbarung empfunden haben.
Den Grund hierfür hast du selbst erwähnt: Endlich konnten sie sich morgen halbwegs flott glatt rasieren, ohne mit peilichen Cuts und mit Plastern aufgeklebten Temposchnipseln aus dem Haus gehen zu müssen.

Ob jetzt Hobel oder Systemies besser, oder gründlicher oder wie auch immer rasieren, dafür haben wir hier mittlerweile schon einige Stränge, wo das immer wieder ausgiebig diskutiert wird.
Hier geht es um Störtebekker Hobel, von denen @Olli37 zurecht sagt:
Störtebeker billigster Weishi/Bailli Schund, teuer umgeläbelt.
Die haben genau das drauf, was du lieber @R217 den Systemproduzenten andeutungsweise ein bißchen unterstellt hast, nämlich den Kunden bewußt ein bißchen zu blenden und leiten und ihm ein falsches Bild zu vermitteln. Die versuchen ihren Produkten geschickt mit irreführenden Formulierungen ein Flair von Wertigkeit, alteingesessenem Handwerk, nordischer Tradition usw. anzuhängen, dabei ist alles nur reines Marketing eines Startups von jungen BWLern mit Sitz in Hessen!
Ich habe mal ein Video von ihrer Vorstellung bei dieser Löwenhöhlendingens-TV-Serie über Startups, ihr wißt schon, gesehen.

Also auf jeden Fall nix von, daß sie uns irgendwie tatsächlich das Wahre, Schöne, Gute näherbringen wollen, sondern im Endeffekt ebenso 'nur' der Versuch, möglichst viel Kohle zu verdienen. Ebenso legitim oder nicht, wie bei Gillette oder Wilkinson mit ihren Systemies.

Wie sie es allerdings geschafft haben, bei Amazon damals quasi aus dem Stand an Mühle vorbei auf Platz des Hobelrankings zu kommen bleibt mir wiederum ein Rätsel. Keine Ahnung, wen man dafür mit wieviel bestechen oder mit wem man dafür verschwägert sein muß? :lol Aber rein an den Verkaufszahlen konnte das anfangs unmöglich liegen.
 
Das was da im Regal steht, spiegelt einfach die Marktanteile der jeweiligen Produkte bzw. die Nachfrge in dem Bereich wieder. Da will und muß sich auch niemand um irgendwen oder was bemühen. Wir in unserer kleinen Blase hier vertun uns einfach immer wieder gewaltig, wie ach so viele und wichtig 'wir' denn sind.
Ich habe hier noch nicht erlebt, dass sich jemand als "wichtig" oder in irgendeiner Form "überlegen" fühlt, weil er hobelt, anstatt Systemrasierer zu benutzen.
Ach komm, jetzt doch bitte keine Verschwörungstheorien, von bösen Firmen, die von langer Hand die Ausrottung der Hobel geplant haben ... :rolleyes:
Wenn man heutzutage bspw. zu Rossmann geht und das Sortiment von Wilkinson sieht bzgl. Systemrasierern und klassischer Nassrasur, könnte man auch eine ganz andere Meinung vertreten.

Bevor hier noch weiter die Geschichte umgeschrieben wird

Auch hier gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendjemand in irgendeiner Form "Geschichte umschreiben" wollte.
 
Ich habe hier noch nicht erlebt, dass sich jemand als "wichtig" oder in irgendeiner Form "überlegen" fühlt, weil er hobelt, anstatt Systemrasierer zu benutzen.
Ich meinte hierbei doch nicht uns persönlich, sondern uns als Käufergruppe/Zielgruppe im wirtschaftlichen Gesamtgefüge.

Auch hier gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendjemand in irgendeiner Form "Geschichte umschreiben" wollte.
Auch hier wolltest du nicht oder hast du nicht genau gelesen, auf was konkret ich mich bezogen habe. Lies und zitier mich doch mal vernünftig und nicht nur Halbsätze!

Wenn man heutzutage bspw. zu Rossmann geht und das Sortiment von Wilkinson sieht bzgl. Systemrasierern und klassischer Nassrasur, könnte man auch eine ganz andere Meinung vertreten.
Sorry, aber mit solch inhaltsleeren Floskeln und dem einhergehenden Stimmungsbild von Gut und Böse weiß ich leider herzlich wenig anzufangen. Das ist mir ehrlich gesagt zu plump und kindisch für eine gehaltvolle Diskussion.
 
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Ich meinte hierbei doch nicht uns persönlich, sondern uns als Käufergruppe/Zielgruppe im wirtschaftlichen Gesamtgefüge.


Auch hier wolltest du nicht oder hast du nicht genau gelesen, auf was konkret ich mich bezogen habe. Lies und zitier mich doch mal vernünftig und nicht nur Halbsätze!


Sorry, aber mit solch inhaltsleeren Floskeln und dem einhergehenden Stimmungsbild von Gut und Böse weiß ich leider herzlich wenig anzufangen. Das ist mir ehrlich gesagt zu plump und kindisch für eine gehaltvolle Diskussion.


"Plump" und "kindisch" ist derjenige, der hier permanent das Narrativ von "Gut und Böse" bestärkt. Wir sind hier nicht bei Star Wars und du kannst auch nicht "gehaltvoll" gegenargumentieren.
 
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Es gibt auch ein Niederländisches Pendant zum Störtebekker,Van den Bos, und Störtebekker welche durch Namensgebung den Käufer suggerieren "eine Norddeutsche" Revolution der Nassrasur ähnlich wie Laubskaus:nein1
Das einzige was an dem Piraten Störtebekker und Hobel identisch ist, ist Geld von anderen mit wenig Aufwand zu bekommen.
Nichtsdestotrotz rasiert der Baili TTO erstaunlich sanft und vollkommen ok.
 
Heutzutage ist es ja üblich den Leuten mit Dropshipping das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Erschreckend wie gut das funktioniert.
Und das auch nur weil die meisten Leute sich nicht informieren.

Ich bin auch erst durch Störtebekkers online Präsenz auf Rasierhobel aufmerksam geworden.
Durch Recherchieren bin ich dann auf dieses Forum gestoßen.

Wenn ich mir jedoch angucke, wieviele Wldho und Störtebeker in der kleinen Bucht rumfliegen und die ganze Hobel Geschichte wieder fallen lassen haben, sind diese Leute deutlich günstiger davongekommen als Ich, der sich in diesem Forum angemeldet hat.:z04975

Nicht jeder teilt unsere Leidenschaft die Rasur zu zelebrieren.
Zuviel Aufwand nur zum rasieren....
Keine Lust zu lernen...

Aber wenn die Leute Sachen hören wie Sanft zur Haut, Nie wieder Rasurpickel, Geld Sparen, Deutsches Produkt dann werden sie Hellhörig.

Und genau diese Leute sind halt das Beuteschema von Störtebekker...
 
Nicht jeder teilt unsere Leidenschaft die Rasur zu zelebrieren.
Zuviel Aufwand nur zum rasieren....
Keine Lust zu lernen...

Aber wenn die Leute Sachen hören wie Sanft zur Haut, Nie wieder Rasurpickel, Geld Sparen, Deutsches Produkt dann werden sie Hellhörig.

Und genau diese Leute sind halt das Beuteschema von Störtebekker...
Jeder "bezahlt" erst einmal "Lehrgeld" als Anfänger.......:frown
 
Da habe ich wohl etwas geschrieben was für ein wenig Aufruhr gesorgt hat. Im Prinzip geht es nicht um Gut oder Böse, zumindest mir nicht. Mir geht es um eine Beschreibung der Tatsachen. Nämlich darum das seit der Erfindung der Systemrasierer, also seit der Markteinführung des ersten richtig erfolgreichen Modells (was ohne jeden Zweifel der G2 ist), die Hersteller der Hardware vorzugsweise Systemrasierer bewerben und somit natürlich auch verkaufen möchten.

Dafür gibt es aus meiner Sicht keinen anderen Grund als die höhere Gewinnmarge.

Warum hatte Gillette, der Erinder des G2, lange Jahre keine eigenen Hobel im Programm? Gillette hat damals ebenfalls dafür gesorgt das die Rasierhobel weite Verbreitung fanden, wobei das bedauerlicherweise durch einen Krieg unterstützt wurde. Die Rasierhobel wurden vernachlässigt oder stiefmütterlich behandelt seitdem die Klingenkassetten erfunden waren. Nach all dem was ich bis jetzt mitbekommen habe sind viele Kunden allmählich nicht mehr gewillt die immer höheren Preise für immer aufwändiger gefertigte Klingenkassetten zu bezahlen. Deshalb konnten einige Supermarkt- und Discounterketten eigene Rasiersysteme/-marken etablieren die deutlich preisgünstiger sind als die der großen bekannten Hersteller (-> Cien Men-Klingen passen ebenfalls auf den Contour, sind aber deutlich preisgünstiger als das Original). Außerdem hat in den letzten 10-20 Jahren die Zahl der auf den Markt gebrachten Rasierhobel wohl deutlich zugenommen. Dafür ist also Kundschaft da, denn niemand baut Ladenhüter oder stellt sich die ins Geschäft.

Hätte Gillette, um mal beim schon genannten zu bleiben, in der ganzen Zeit parallel zu den Systemrasierern die Rasierhobel mit gleichem Aufwand weiter beworben, dann wären die Marktanteile dieser beiden Rasiersysteme wohl anders aufgeteilt.

Es ist in meinen Augen nicht abzustreiten das die großen Hersteller der Rasierer vorzugsweise Werbung für Systemrasierer gemacht haben. Natürlich bieten diese Rasierer die genannten Vorteile was Geschwindigkeit bei der Rasur und geringeres Verletzungsrisiko angeht. Es war aber beispielsweise seitens Gillette meiner Meinung nach nie gewollt das der Kunde sich seit dem G2 im Ladengeschäft ernsthaft Gedanken darum macht ob er einen Hobel oder einen Systemrasierer für seine Rasur auswählt. Denn seit Erfindung der Klingenkassetten wurden wie schon geschrieben vorzugsweise diese beworben.

Vor dem G2 konnte man zwischen Hobeln von Merkur, Rotbart, Gillette, Walbusch usw. auswählen um nur einige zu nennen. Zu der Zeit gab es auch noch eine Vielzahl an verschiedensten Klingen zur Auswahl (in den Ladengeschäften - aktuell gibt es diese Auswahl natürlich auch: aber nur online)
Heute kann man zwischen 2-, 3-, 4-, 5-, 6- und 7-fach bestückten Klingenköpfen auswählen. Mit allen möglichen und unmöglichen Feuchtigkeits-, Straffungs-, Peeling- und was weiß ich was für "Streifen" vor und nach den Schneiden.
Die jungen Menschen stehen heutzutage einem ganz anderen Angebot gegenüber als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Und es ist defintiv einfacher das Rasieren mit einen Systemrasierer zu erlernen als mit einem Rasierhobel.

Die Frage die sich stellt ist warum die Marktanteile so sind wie sie sind. Wären die Rasierhobel damals parallel mit gleichem Aufwand weiter beworben worden sähe die Situation heute anders aus. Davon bin ich fest überzeugt.

Damit Störtebekker von mir wenigstens einmal erwähnt wird, es geht in diesem Strang schließlich darum, schließe ich mich den hier überwiegend geäußerten Meinungen an. Ein junges Unternehmen, welches ausschließlich Handelsgeschäfte betreibt ohne eigene Fertigung und eigenes Fach-Know-how. Dafür mit einer modern aufgestellten Marketing-, Werbungs- und Vertriebsstrategie die darauf angelegt ist mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Gewinn zu erzielen.
 
Gillette hatte sich damals durch Innovation (Rasierhobel) die Marktmacht gesichert und hat diese durch weitere Innovationen und Übernahme von Konkurrenten bis jetzt nicht abgegeben.
Sie haben ihre Gewinne klug reinvestiert, auch wenn Marketing dabei einen erheblichen Anteil hat.
Für Gillette hätte die Bewerbung eines nicht innovativen Produktes, sprich dem Hobel keinen Sinn ergeben. Das Ziel war die Marge mit Verbrauchsgegenständen (Klingenblock) Schritt für Schritt zu steigern. Hut ab, Operation gelungen!
Allen anderen Herstellern hat schlicht die Größe, Finanzkraft und damit die Reichweite gefehlt.

Mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften ist das Ziel jedes Unternehmens und nicht verwerflich.
 
Gillette hatte damals "das Glück" etwas zu produzieren was kriegswichtig war. Nämlich Rasierer mit denen sich die Soldaten täglich rasieren konnten bzw. mussten damit die Gasmasken vernünftig anlagen und abdichteten. Es gab auch andere Systeme zu dieser Zeit, die aber nicht in dem Maße dafür eingesetzt wurden.

Wer weiß welchen Verlauf die Geschichte genommen hätte ohne diesen Krieg und die damit einhergehende Verbreitung der Rasierhobel von Gillette? Wohl niemand. Aber sicher einen ganz anderen als geschehen.
 
Wer weiß welchen Verlauf die Geschichte genommen hätte ohne diesen Krieg und die damit einhergehende Verbreitung der Rasierhobel von Gillette? Wohl niemand. Aber sicher einen ganz anderen als gegeschehen.
Eigentlich fehlen mir grade die Worte.
Das du den Siegeszug von Gillette am Weltmarkt in Verbindung bringst mit Deutschem Clorgas welches an der Westfront verschossen wurde. Vor 110 Jahren.
Warum hat dann das Wilkinson aus Großbritannien nicht geschafft?
Und schafft es auch heute nicht bessere Systeme als Gillette herzustellen?
Weil die einfach besser Rasieren?
 
Fakt ist, das die Absatzzahlen bei Gillette direkt einher gingen mit dem Verlauf des Krieges. Es bestand Bedarf an Rasierapparaten damit die Soldaten an der Front sich durch Rasur vorbereiten konnten auf den Einsatz einer Gasmaske die notwendig war. Seinerzeit gab es wohl mehrere Rasiersysteme die eine Art Vorläufer der Rasierhobel waren. Gillette hat mit seinem System damals die Leitung des Heeres davon überzeugt das ihr System das geeigneteste ist für den Einsatz auf dem Schlachtfeld. Andere waren vielleicht zu groß, zu aufwändig in der Konstruktion oder zu unpraktikabel. Tatsache ist, das die Absatzzahlen bei Gillette bedingt duch den Krieg nach oben geschnellt sind. Das richtige System zur richtigen Zeit.

Und eines ist klar denke ich: Wenn ein Rasiersystem in einer solchen Form eingesetzt wird, dann färbt das auch auf das zivile Leben ab. Gillette hatte damals die richtige Technik zum richtigen Zeitpunkt. Und beweist seitdem das die Geschäftsführung ihr Handwerk versteht.

Kriege sind grundsätzlich zu verurteilen. Die Diplomatie sollte immer Vorrang haben und Lösungen finden. Leider hat das nicht immer geklappt. Ich könnte noch andere Firmen aufzählen die von Kriegen profitiert haben weil sie die dazu notwendige Ausrüstung hergestellt haben oder das vielleicht sogar mussten. Gillette hat eben den ersten Aufschwung durch einen Krieg erfahren.

Mehr habe ich nicht gesagt. Das war jetzt ausführlich.
 
Kriege sind grundsätzlich zu verurteilen. Die Diplomatie sollte immer Vorrang haben und Lösungen finden. Leider hat das nicht immer geklappt. Ich könnte noch andere Firmen aufzählen die von Kriegen profitiert haben weil sie die dazu notwendige Ausrüstung hergestellt haben oder das vielleicht sogar mussten. Gillette hat eben den ersten Aufschwung durch einen Krieg erfahren.

Mehr habe ich nicht gesagt. Das war jetzt ausführlich.

Genau genommen hat Gillette den ersten "Aufschwung" 1904 erfahren, als sie erstmals 90.000 Hobel verkauften. Im ersten Weltkrieg ging der Absatz dann in die Millionen, weil Millionen von Soldaten mit einem "Sicherheits-Rasierer" ausgerüstet worden.

Grundsätzlich stimmt es aber natürlich, dass Kriege oft den technologischen Fortschritt vorantreiben.
 
Man muss natürlich auch die ganze Situation aus wirtschaftlicher Sicht betrachten, also kaufmännisch. Bei einem relativ kleinen Betrieb der Gillette in der Anfangszeit war läuft vieles wohl noch handwerklich und auf relativ einfachen Werkzeugmaschinen.

Wenn so ein Betrieb, der sein Produkt in der Stückzahl bis sagen wir mal 100.000 zu Preis x herstellen kann weil das kalkulatorisch nicht anders möglich ist, einen Großauftrag bekommt kann dieser Betrieb bei einer garantierten Abnahme des Produkts in der Stückzahl >1.000.000 zu Preis y natürlich ganz anders kalkulieren. Es können bessere und modernere Werkzeugmaschinen angeschafft werden um die Produktionskosten zu senken usw.. Und auch der ganze Ablauf der Serienfertigung kann dann besser optimiert werden als wenn man darauf angewiesen ist das Geld dafür erst verdienen zu müssen. Mit einer garantierten Abnahme der Produkte durch einen Großauftrag ist für ein Wirtschaftsunternehmen vieles einfacher.

Das ist nichts verwerfliches, das ist einfach ein Gesetz der Marktwirtschaft.
 
Vor dem G2 konnte man zwischen Hobeln von Merkur, Rotbart, Gillette, Walbusch usw. auswählen um nur einige zu nennen. Zu der Zeit gab es auch noch eine Vielzahl an verschiedensten Klingen zur Auswahl (in den Ladengeschäften - aktuell gibt es diese Auswahl natürlich auch: aber nur online)
Heute kann man zwischen 2-, 3-, 4-, 5-, 6- und 7-fach bestückten Klingenköpfen auswählen. Mit allen möglichen und unmöglichen Feuchtigkeits-, Straffungs-, Peeling- und was weiß ich was für "Streifen" vor und nach den Schneiden.
Die jungen Menschen stehen heutzutage einem ganz anderen Angebot gegenüber als noch vor zehn oder zwanzig Jahren.
Sorry, jetzt muß ich leider auch nochmal das aufgreifen, was ich gestern mit 'Geschichte umschreiben' meinte.

Ich weiß nicht, woher du deine Eindrücke hast, aber aus tatsächlicher, aufmerksamer Beobachtung können sie nicht stammen. Ich vermute, sie entstammen eher einem Bauchgefühl oder Wunschdenken, so daß es zu deiner Argumentation passt.

Ich beobachte die Regale in den Drogerien schon sehr lange, da ich mich seit den 80ern mit einem System (Contour) rasiere, dessen schleimfreie schleimfreie Variante der Klingen im Verkauf recht bald zu Gunsten der Plus-Variante ausgedünnt wurde. Und das wurde mit jeder Neuerscheinung eines Nachfolgesystems schlimmer, bis sie schließlich nirgendwo mehr zu bekommen waren.

Auf jeden Fall war das von dir angesprochene Angebot vor 10 oder 15 Jahren im Grunde schon genauso groß oder vielfältig wie heute! Also zumindest, was die Rasierer an sich anbetrifft.
Lassen wir das zusätzliche Angebot und Gedöns von wegen Nachhaltigkeit, Teile mit Bambusgriffen, besonders recyclefähigem Plastik oder noch umwelt- oder klimafreundlicheren Verpackungen mal beiseite.

Und obwohl ich dies wiederum nicht selbst erlebt habe, kann ich mir auch kaum vorstellen, daß die Situation vor dem GII, also in den 50ern und 60ern, so war, wie du sie beschreibst.
Damals gab es noch keine Drogerien im heutigen Sinne. Da kaufte man solche Sachen wie DE-Klingen hauptsächlich im lokalen Haushaltswarengeschäft (damals meist noch Familienbetriebe) oder in manchen Parfümerien. Vielleicht kann einer der noch älteren Kollegen hier noch aus dem Nähkästchen plaudern, aber ich bin mir sicher, daß du in diesen kaum eine Auswahl von vielen verschiedenen Hobeln oder Klingen gehabt hast.
Das war Gebrauchszeug von dem man vielleicht zwei oder drei verschiedene Modelle zur Auswahl hatte. Für mehr hatten die doch gar keinen Platz.

Ganz abgesehen davon, haben Männer solche Geschäfte meist nie von innen gesehen. Ich schätze mal, daß ein Mann, der sich ernsthaft persönlich länger Zeit zum Klingenkauf genommen oder vielleicht sogar beraten werden wollte, schief angekuckt und für schwul gehalten wurde. Und wer hätte auch eingehend beraten sollen, wenn daneben eine Mutter mit Kind auf dem Arm nach Scheuerpulver fragt und die nächste nach Kaffeefilter ...

Machen wir uns bitte nichts vor (das meine ich jetzt auch allgemein), früher war nie alles besser, oder weniger fremdbestimmt oder weniger marktorientiert .... Im Gegenteil ...!
 
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