Wenn Ich dazu noch was ergänzen darf: Die meisten hier schmeissen die alten Systemies a la Contour in den selben Topf wie die neuen Systemies. Und Ich tue mir da echt schwer sie für mich richtig einzuordnen, wobei Ich da wahrscheinlich nicht allein auf weiter Flur stehe. Vielleicht gibt es ja jemand der einen Thread dazu aufmacht

!
Unterschied Shavette zu Messer völlig klar, sanfter Hobel zu aggressivem Hobel logisch, Vor und Nachteile von Hobel zu Systemie oder Messer leuchtet auch ein. Aber wozu legt man sich einen "alten" Systemie zu, was bringt das?
Also wenn Du so direkt fragst:
Nur Ärger, wenn man wie ich den Contour mit ausschließlich schleimfreien Originalklingen favorisiert.
Nee, Spaß beiseite.
Es ja eigentlich keine Notwendigkeit, sich mit älteren Systemen zu befassen, wenn man mit Hobel oder Messer glücklich ist. Ich habe halt mit denen angefangen und bin ihnen danach trotz einigen Generationswechseln weiter treu geblieben - nicht zuletzt, weil ich sie rasurtechnisch nach wie vor großartig finde.
Aber wer neugierig ist, sollte sie auf jeden Fall mal probieren - eine interessante Erfahrung ist es allemal!
Und wer z.Bsp. mal direkt hintereinender eine Rasur mit einem GII und einem Mach3 hat, wird sie mit Sicherheit nicht mehr so leichtfertig in einen Topf werfen.
Da für jetzt aber einen extra Strang aufzumachen halte ich eigentlich nicht für nötig, zumal alle quasi alten Systeme bereits einen eigenen Strang haben und die Fangemeinde doch sehr klein ist.
Grundsätzlich habe ich kürzlich hier mal versucht, den Unterschied der alten zu den neuen so zusammenzufassen:
Mit den neueren Systemen (alles nach dem Sensor) konnte ich mich nie anfreunden. Bis dahin wurden die Klingen quasi von vorne auf den Halter gesteckt, wodurch man den Rasierer exakt ansetzen, führen und kontrollieren kann. Bei allen Systemen danach werden die Klingen ja nach dem Paddelprinzip von oben auf den Halter gesteckt und federn daher quasi ins Leere, sodaß man keinerlei Kontrolle oder Druck zur Führung aufbauen kann. Daher rührt dann im Gegenzug auch die relativ geringe Chance, sich mit diesen Teilen überhaupt verletzen zu können.
Oder nochmal anders erklärt: Durch ihre extrem weiche Federung oder 'Knautschzone', wie ich immer sage, haben die neueren Systeme wie Mach3 oder Fusion keinen wirklichen Widerstands- oder Druckpunkt, wenn man gezielt ansetzen und ziehen will - z.Bsp. an der Unterkante der Koteletten, am Teilbart, an den Lippen oder andere Stellen, wo man kontrolliert führen muß.
Vielleicht empfinden andere das völlig anders, aber für mich gleicht das Manövrieren mit diesen Rasierern einem Gang über ein Wasserbett. Bei GII, Contour oder Sensor ist es dann schon eine halbwegs feste Latexmatratze und mit Hobel oder Messer dann natürlich ein stabiles Brett.
Für mich ist eine Rasur mit dem Contour (oder dem starren GII sowieso) auf jeden Fall näher am Hobel als am Fusion. Daher habe ich auch vor 10 Jahren das erste Mal mit dem Gedanken gespielt, einen Hobel zu kaufen, als es anfing, daß die Contour-Klingen ohne Gleitstreifen immer schwerer zu bekommen waren.
Weil eines war mir klar, nachdem ich Mach 3 und Fusion mal für ein paar Rasuren getestet habe: Mit diesen 'Wabbel-Schwabbel-Rasierern' möchte ich mich nicht rasieren.
Und weil Du oben die 'Unterschiede' angesprochen hast: Für mich ist der Unterschied zwischen meinem Contour (der so ziemlich als als der zupackendste Systemie gilt) und einem Fusion mindestens genauso groß wie der zwischen dem R41 und einem R89.
Das sind aber alles meine ganz subjektiven Empfindungen und meine Erfahrungen - gut möglich, daß das andere alles völlig anders empfinden.
Außerdem beziehen sich meine praktischen Erfahrungen alleine auf Gillette-Systemies. Ich gehe aber mal davon aus, daß es sich bei den moderneren Systemies der anderen Hersteller nicht viel anders verhält. Der Wilkinson Protector zum Beispiel gehört (trotz Schutzgitter) eindeutig noch in die alte Kategorie, die man kontrolliert führen kann. Die späteren Wilkinson kenne ich nicht.