Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Systemrasierer - Diskussionstrang

Ist der einzige Unterschied zwischen Dosenschaum und Rasiergel eigentlich das Treibgas in der Dose? Das Gel schäumt ja auch auf, wenn man anfängt, darauf rumzurubbeln. Obwohl ich einmal bei dm ein Gel gesehen habe, wo "nicht schäumend" drauf stand.
Völlig unterschiedliche Konsistenzen.
Ich fand Dosenschaum schrecklich, aber Dosengel gar nicht so schlecht (hatte das zum Schluss aber auch mit Pinsel aufgeschäumt).
Fakt ist aber: Dosenschaum gab es jedoch bereits 20 Jahre bevor es den ersten Systemie überhaupt gab!
Was zeigt dass es die Instantgesellschaft schon vor den Systemies gab ;)
Was meiner Meinung nach dem Dosenschaum und den Systemies den Weg geebnet hat ist: es muss schnell und einfach gehen.
Der Rest ist Marketing.
Dass es heute wieder einen Trend zu Messer, Hobel, Siebträgermaschinen, Schallplatten etc. gibt ist vielleicht auch ein bewusstes Kontra gegen diese Instantgesellschaft.
 
Also eigentlich könnte man mit einem SG oder Fusion - wenn deren Gleitstreifen noch frisch sind - einfach auf der feuchten Haut rasieren.
E
Das machen ganz viele Frauen. Nicht unbedingt mit einem Fusion, da viele tatsächlich Venus und Co kaufen, auch wenn sie meist teurer sind. Bei Youtube hat eine Frau neulich gefragt, ob sie sich mit einem Messer "nur mit Wasser" rasieren kann. Ich habe geantwortet, dass ich es nicht empfehlen würde. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit einem richtigen Messer, aber ich habe Erfahrungen mit einer Shavette und aggressiven Hobel gemacht und ich finde zu "viel Klinge" passt am besten Schaum.
 
Fakt ist aber: Dosenschaum gab es jedoch bereits 20 Jahre bevor es den ersten Systemie überhaupt gab!
Was zeigt dass es die Instantgesellschaft schon vor den Systemies gab ;)
Was meiner Meinung nach dem Dosenschaum und den Systemies den Weg geebnet hat ist: es muss schnell und einfach gehen.
Der Rest ist Marketing.
Dass es heute wieder einen Trend zu Messer, Hobel, Siebträgermaschinen, Schallplatten etc. gibt ist vielleicht auch ein bewusstes Kontra gegen diese Instantgesellschaft.
Ganz genau! Und in den meisten Bereichen schreitet diese Polarisierung offensichtlich immer weiter voran.

Auf der einen Seite die Backautomaten im Supermarkt odet Discounter, auf der anderen Brot selber backen oder ganzheitliche Vollwert-Fairtrade-Biobäcker.
Da scheppernde, grässlich klingende Handyspeaker oder Ghettoblaster, dort Vinyl-High-End Freaks, die sich ihre Häuser um die Stereoanlage bauen lassen.
Hüben Tiefkühlgerichte, drüben überkandidelte Rezepte von 'Starköchen'.
Dort die Systemie-Dose-Schnellrasierer, hier die Rasurfreaks, die jedes einzelne Schaumbläschen husten hören.:D
Und die Liste lässt sich glaube ich noch ewig fortsetzen.

Ein gesundes Mittelmaß scheint in vielen Bereichen verloren zu gehen. Weiß nicht, ob das unserer Gesellschaft langfristig so gut tut?
Aber das ist ein anderes Thema.
 
Es hat sich einfach enorm viel verändert durch die Internetkultur. Leute haben schon immer ihre Schrullen gepflegt, aber jetzt können sie es anderen präsentieren, über den Erdball hinweg -- oder die Erdscheibe, wenn man ein Flat-Earther ist.
Ich gehöre zu den Menschen, die sich unwahrscheinlich lange mit Details befassen können, und dazu gehören auch Rasierwerkzeuge. Anfangs habe ich mich nur im GRF angemeldet, weil ich Tipps wollte, wie ich mit meinem Wilkinson Classic eine bessere Rasur hinkriege. Aber dabei blieb es nicht, wie man sieht. Aber man kann es auch übertreiben. Spaß am Rasieren ist in Ordnung, und Spaß am Fachsimpeln über Rasieren auch. Aber denken wir an Loriot. "Was ist denn hier los?" — "Der Herr isst eine Kalbshaxe."
 
Es gibt auch heute noch Leute die geistig im Zeitalter von Kolumbus stecken geblieben sind und glauben dass die Erde eine Scheibe ist.
BTW: als mich meine Kollegen damals fragten wo denn Schlierschied ist (da kommt meine Frau her und da wohne ich seit vielen Jahren) war meine Antwort immer: stell' dir die Erde als Scheibe vor und kurz bevor du runterfällst bist du in Schlierschied :D
 
Nicht zuletzt deswegen und auch für weitere Debatten diesbezüglich plädiere ich daher nochmal dafür, das Thema Gel, Schaum usw. in einen extra Thread im Bereich Software auszulagern!
Ich selbst kann nur schlechterdings einen Thread über was machen aufmachen, was ich wie im Falle Gel noch nie, oder wie im Falle Dosenschaum bei einer einzigen Rasur vor vielen Jahren benutzt habe, sonst hätte ich es schon längst getan. ;)

Das wäre keine schlechte Idee & würde ich auch begrüßen.

Wenn Ich dazu noch was ergänzen darf: Die meisten hier schmeissen die alten Systemies a la Contour in den selben Topf wie die neuen Systemies. Und Ich tue mir da echt schwer sie für mich richtig einzuordnen, wobei Ich da wahrscheinlich nicht allein auf weiter Flur stehe. Vielleicht gibt es ja jemand der einen Thread dazu aufmacht ;)!

Unterschied Shavette zu Messer völlig klar, sanfter Hobel zu aggressivem Hobel logisch, Vor und Nachteile von Hobel zu Systemie oder Messer leuchtet auch ein. Aber wozu legt man sich einen "alten" Systemie zu, was bringt das?

"Neuer Systemie" und Gel/Schaum passt wie Arsch auf Eimer - getrennt betrachten in unterschiedlichen Threads sollte man es aber trotzdem. Gel und Schaum wurde exakt auf die Erfordernisse des Rasiergerätes zugeschnitten. Sicher kann man den neuen Systemie auch mit RS/RC oder auch mit Öl nutzen, aber das "Standardprodukt" für Systemie ist nun mal die Instantvariante. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass ohne Schaum und Gel die Bedeutung der Systemies deutlich sinken würde. Schaut die Rechnung bei "alten" Systemies anders aus, keine Ahnung Ich weiss es nicht.
 
"Neuer Systemie" und Gel/Schaum passt wie Arsch auf Eimer - getrennt betrachten in unterschiedlichen Threads sollte man es aber trotzdem. Gel und Schaum wurde exakt auf die Erfordernisse des Rasiergerätes zugeschnitten.
In irgendeinem thread hatte ich mal gelesen dass Systemieklingen länger halten wenn man sie durch klassischen Schaum gleiten lässt.
Bei mir war eine Systemieklinge in Verbindung mit Gel nach einer Woche (bei täglicher Rasur) fertig.
Wenn es schnell gehen muss rasiere ich mich ab und an mal wieder mit Systemie, aber mit "richtigem" Schaum und ich hab' mit dieser einen Klinge seit dem schon sehr viel mehr als 7 Rasuren gemacht und die ist immer noch gut.
Also scheint klassischer Schaum vielleicht doch der bessere Eimer zu sein.
 
Bei mir war eine Systemieklinge in Verbindung mit Gel nach einer Woche (bei täglicher Rasur) fertig.
Wenn es schnell gehen muss rasiere ich mich ab und an mal wieder mit Systemie, aber mit "richtigem" Schaum und ich hab' mit dieser einen Klinge seit dem schon sehr viel mehr als 7 Rasuren gemacht und die ist immer noch gut.
Also scheint klassischer Schaum vielleicht doch der bessere Eimer zu sein.

Nur als Interesse: War die Systemieklinge in deiner "alten" Zeit vor der Hobelrasur nach einer Woche fertig oder gilt das noch immer?

Den "richtigen" Schaum muss ich bei einer Rasur mit Systemie anders anrühren, viel dünner und wässriger als ich ihn normal mit Hobel verwende. Dann klappt es auch mit dem Mach3 ganz gut. Beim fetten schlotzigen Schaum den ich sonst bevorzuge hat der Gillette schon seine Probleme und verstopft sehr rasch.
 
Nur als Interesse: War die Systemieklinge in deiner "alten" Zeit vor der Hobelrasur nach einer Woche fertig oder gilt das noch immer?
Die war mit Gel nach einer Woche fertig, jetzt hält die lange.
Wie geschrieben, ich nutze den Fusion sehr selten, da muss ich schon sehr unter Zeitdruck sein.
Und dann wird kurz im Gesicht eingepinselt, wenn ich mich am Vortag rasiert hatte mit dem Fusion einmal gegen und fertig, ansonsten erst mal mit und dann gegen.
Der Schaum im Gesicht ist dann schon eher nicht so dick, mehr die Konsistenz die ich auch für Messer nehme.
 
Nicht zuletzt deswegen und auch für weitere Debatten diesbezüglich plädiere ich daher nochmal dafür, das Thema Gel, Schaum usw. in einen extra Thread im Bereich Software auszulagern!

nachdem sich jetzt bald die nächste Seite mit Schaum und Gel füllt, sehe ich das auch so: Mag mal jemand seine Dose in einen Neuen Thread unter "Rasiercremes & Seifen" https://forum-der-rasur.de/forum/forums/rasiercremes-und-seifen.12/ zeigen und kann dann bitte dort darüber weiterdiskutiert werden. Ich würde es ja machen, hab aber seit 7 Jahren keine Dose Gel oder Schaum mehr in der Hand gehabt..
 
Wenn Ich dazu noch was ergänzen darf: Die meisten hier schmeissen die alten Systemies a la Contour in den selben Topf wie die neuen Systemies. Und Ich tue mir da echt schwer sie für mich richtig einzuordnen, wobei Ich da wahrscheinlich nicht allein auf weiter Flur stehe. Vielleicht gibt es ja jemand der einen Thread dazu aufmacht ;)!

Unterschied Shavette zu Messer völlig klar, sanfter Hobel zu aggressivem Hobel logisch, Vor und Nachteile von Hobel zu Systemie oder Messer leuchtet auch ein. Aber wozu legt man sich einen "alten" Systemie zu, was bringt das?
Also wenn Du so direkt fragst:
Nur Ärger, wenn man wie ich den Contour mit ausschließlich schleimfreien Originalklingen favorisiert. :rolleyes: :D

Nee, Spaß beiseite.
Es ja eigentlich keine Notwendigkeit, sich mit älteren Systemen zu befassen, wenn man mit Hobel oder Messer glücklich ist. Ich habe halt mit denen angefangen und bin ihnen danach trotz einigen Generationswechseln weiter treu geblieben - nicht zuletzt, weil ich sie rasurtechnisch nach wie vor großartig finde.

Aber wer neugierig ist, sollte sie auf jeden Fall mal probieren - eine interessante Erfahrung ist es allemal!
Und wer z.Bsp. mal direkt hintereinender eine Rasur mit einem GII und einem Mach3 hat, wird sie mit Sicherheit nicht mehr so leichtfertig in einen Topf werfen.

Da für jetzt aber einen extra Strang aufzumachen halte ich eigentlich nicht für nötig, zumal alle quasi alten Systeme bereits einen eigenen Strang haben und die Fangemeinde doch sehr klein ist.

Grundsätzlich habe ich kürzlich hier mal versucht, den Unterschied der alten zu den neuen so zusammenzufassen:
Mit den neueren Systemen (alles nach dem Sensor) konnte ich mich nie anfreunden. Bis dahin wurden die Klingen quasi von vorne auf den Halter gesteckt, wodurch man den Rasierer exakt ansetzen, führen und kontrollieren kann. Bei allen Systemen danach werden die Klingen ja nach dem Paddelprinzip von oben auf den Halter gesteckt und federn daher quasi ins Leere, sodaß man keinerlei Kontrolle oder Druck zur Führung aufbauen kann. Daher rührt dann im Gegenzug auch die relativ geringe Chance, sich mit diesen Teilen überhaupt verletzen zu können.
Oder nochmal anders erklärt: Durch ihre extrem weiche Federung oder 'Knautschzone', wie ich immer sage, haben die neueren Systeme wie Mach3 oder Fusion keinen wirklichen Widerstands- oder Druckpunkt, wenn man gezielt ansetzen und ziehen will - z.Bsp. an der Unterkante der Koteletten, am Teilbart, an den Lippen oder andere Stellen, wo man kontrolliert führen muß.

Vielleicht empfinden andere das völlig anders, aber für mich gleicht das Manövrieren mit diesen Rasierern einem Gang über ein Wasserbett. Bei GII, Contour oder Sensor ist es dann schon eine halbwegs feste Latexmatratze und mit Hobel oder Messer dann natürlich ein stabiles Brett.

Für mich ist eine Rasur mit dem Contour (oder dem starren GII sowieso) auf jeden Fall näher am Hobel als am Fusion. Daher habe ich auch vor 10 Jahren das erste Mal mit dem Gedanken gespielt, einen Hobel zu kaufen, als es anfing, daß die Contour-Klingen ohne Gleitstreifen immer schwerer zu bekommen waren.
Weil eines war mir klar, nachdem ich Mach 3 und Fusion mal für ein paar Rasuren getestet habe: Mit diesen 'Wabbel-Schwabbel-Rasierern' möchte ich mich nicht rasieren.

Und weil Du oben die 'Unterschiede' angesprochen hast: Für mich ist der Unterschied zwischen meinem Contour (der so ziemlich als als der zupackendste Systemie gilt) und einem Fusion mindestens genauso groß wie der zwischen dem R41 und einem R89.

Das sind aber alles meine ganz subjektiven Empfindungen und meine Erfahrungen - gut möglich, daß das andere alles völlig anders empfinden. ;)

Außerdem beziehen sich meine praktischen Erfahrungen alleine auf Gillette-Systemies. Ich gehe aber mal davon aus, daß es sich bei den moderneren Systemies der anderen Hersteller nicht viel anders verhält. Der Wilkinson Protector zum Beispiel gehört (trotz Schutzgitter) eindeutig noch in die alte Kategorie, die man kontrolliert führen kann. Die späteren Wilkinson kenne ich nicht.
 
Oder nochmal anders erklärt: Durch ihre extrem weiche Federung oder 'Knautschzone', wie ich immer sage, haben die neueren Systeme wie Mach3 oder Fusion keinen wirklichen Widerstands- oder Druckpunkt, wenn man gezielt ansetzen und ziehen will - z.Bsp. an der Unterkante der Koteletten, am Teilbart, an den Lippen oder andere Stellen, wo man kontrolliert führen muß.

Vielleicht empfinden andere das völlig anders, aber für mich gleicht das Manövrieren mit diesen Rasierern einem Gang über ein Wasserbett. Bei GII, Contour oder Sensor ist es dann schon eine halbwegs feste Latexmatratze und mit Hobel oder Messer dann natürlich ein stabiles Brett.

Für mich ist eine Rasur mit dem Contour (oder dem starren GII sowieso) auf jeden Fall näher am Hobel als am Fusion. Daher habe ich auch vor 10 Jahren das erste Mal mit dem Gedanken gespielt, einen Hobel zu kaufen, als es anfing, daß die Contour-Klingen ohne Gleitstreifen immer schwerer zu bekommen waren.
Weil eines war mir klar, nachdem ich Mach 3 und Fusion mal für ein paar Rasuren getestet habe: Mit diesen 'Wabbel-Schwabbel-Rasierern' möchte ich mich nicht rasieren.

Genau dieses Wabbel-Schwabbel Gefühl als würde ich einen Plastiklappen durch mein Gesicht ziehen mag ich eben auch nicht. Und genau deshalb empfehle ich immer wieder den Budni Mehrklinger, der hat
a) nicht diese Wabbel-Paddel-Aufhängung
b) eine auf das Minimum reduzierte Klingenaufhängung die nicht in Richtung Schwimmbrett tendiert.

Es ist doch aussagekräftig, dass die modernen Mehrklinger (Fusion und die meisten Drogeriemarkt-Nachbauten) mit Paddelsystem eine Trimmerklinge haben - damit man sich trotz Schwimmbrett auch präzise rasieren kann. So wie das mit dem Hobel selbstverständlich ist.
 
Von 2006 an bis 2016 habe ich den Gillette Sensor Excel genutzt. Der hatte damals noch diesen
schweren Griff und fühlte sich dadurch auch etwas wertig an. Klingen habe ich mir immer
schenken lassen. Deswegen kam ich mit den Kosten der Klinge nie in Berührung. Habe zwar
nur ein Durchgang gegen den Strich getätigt und Dosengel genutzt, war aber immer sehr
zufrieden mit der Rasur. Damals waren die Rasuren mit ihm immer glatt und vollkommen
ohne Reizungen. Wäre ich nicht dem Hobelwahn verfallen, würde der Excel noch heute
mein Badezimmer mit seiner Anwesenheit beglücken.
 
(...) Außerdem beziehen sich meine praktischen Erfahrungen alleine auf Gillette-Systemies. Ich gehe aber mal davon aus, daß es sich bei den moderneren Systemies der anderen Hersteller nicht viel anders verhält. Der Wilkinson Protector zum Beispiel gehört (trotz Schutzgitter) eindeutig noch in die alte Kategorie, die man kontrolliert führen kann. Die späteren Wilkinson kenne ich nicht.


Die erste und dritte (aktuelle) Generation des Wilkinson Protector- bzw. Protector3-Klingenkopfes hat jeweils eine starre Klingenführung, die zweite Generation "Protector 3D" hatte drei federnd gelagerte Klingen im Kopf. Es ist bezeichnend, dass man sehr wohl auch für die erste Generation des Protector-Klingenkopfes (mit 2 Klingen) beinahe überall im Handel noch Ersatzklingen kaufen kann, jedoch keine für den Protector 3D. Für den sind offenbar nur noch private Restbestände z. B. über die 'Bucht' erhältlich.

Bei den Wilkinson Quattro-Klingenköpfen mit Schutzbügeltechnologie sind die Klingen ebenfalls starr gelagert. Diese gibt es ohne und mit rückseitiger Konturenklinge. Unterscheiden muss man dann noch die jeweiligen Halter der Quattro-Familie. Beim "einfachen" Quattro-Halter aus Kunststoff und beim metallenen "Quattro Titanium Sensitive" ist der Klingenkopf wie allgemein üblich in der vertikalen Ebene beweglich. Beim metallenen "Quattro Titanium Core Motion"-Halter ist der Kopf zusätzlich in der Horizontalen beweglich, ähnlich wie bei den aktuellen Protector-Haltern.
 
Wann war für euch eigentlich der Punkt, wo ihr zum ersten Mal sowas im Sinne von "Rasierer haben sich total verändert" gedacht habt?
Wenn ich jetzt einmal die Entwicklung der Firma Gillette beobachte…
1. Rasierhobel mit Einwegklinge.
2. GII (in den USA: Trac II): Er hat zwei Klingen, die in Plastik eingegossen und zusammen ausgetauscht werden müssen. Der Griff gibt eine gewisse Handhaltung vor. Das Konzept der zwei Klingen wird als besonders effizient beworben und ein Traktionseffekt postuliert: Die erste Klinge zupft am kürzer geschnittenen Haar, so dass die zweite Klinge es auf Höhe der Haut abschneiden kann.
3. Gillette Contour (in den USA: Atra): Erst einmal kein großer Unterschied. Gillette führt einen neuen Kopf ein, der anders befestigt wird, vermutlich, weil es zu viele Köpfe von anderen Anbietern gibt, die auf den GII passen.
Contour Plus: Einführung des Lubrastrips.
Vector: Der Kopf mit den zwei Klingen ist nicht mehr starr, sondern bewegt sich vor und zurück um sich den Konturen des Gesichts anzupassen -- ein Konzept, das später immer wieder aufgegriffen wird.
4. Zeit für einen neuen Rasierer, den Gillette Sensor. Der Kopf vom Sensor bewegt sich nicht nur vor und zurück, auch die Klingen sind jetzt federnd gelagert und passen sich so angeblich allen Unebenheiten im Gesicht an.
Irgendwann bekommt der Sensor ein Upgrade zum Sensor Excel.
Neues aus der Damenwelt: Gillette bringt zum ersten Mal ein speziell für Frauen entworfenes Modell auf den Markt, den Sensor Excel for women. Er hat einen sehr breiten, an einen sehr breiten Griff mit Gummi-Lamellen, die für einen besseren Halt unter der Dusche sorgen sollen. In der Fernsehwerbung fassen die Frauen den Griff von unten an, ähnlich wie einen Eiskratzer.
Irgendwann bekommt der Sensor Excel eine dritte Klinge.
5. Mach 3: Die Konstruktion des Kopfes ist komplett verändert: Der Teil des Rasierers, der sich vor- und zurückbewegt, liegt jetzt tief und nah am Griff. Der Klingenblock wird jetzt wie ein Schlitten gezogen. Der Mach 3 wird in der Fernsehwerbung als das Non-plus-ultra für die Nassrasur beworben.
Neues aus der Damenwelt: Gillette bringt den Venus auf den Markt, einen Rasierer mit stielförmigem Griff und einer sehr großen "Schnauze" vorne dran. Die Zahl der Klingen bleibt vorerst bei drei.
6. Fusion: Ein Rasierer mit fünf Klingen kommt auf den Markt. Dieser kann jetzt (angeblich) die Haare unter der Hautoberfläche abschneiden.
Neues aus der Damenwelt:
Mit Venus Embrace gibt es auch für die Venus-Schnauze fünf Klingen. Anders als beim Fusion wird für die neuen Schnauzen aber kein neuer Griff benötigt.
7. Erstaunlicherweise fügt Gillette keine weiteren Klingen hinzu, obwohl es von Dorco bereits Rasierer mit 6 und 7 Klingen gibt. Stattdessen kriegt der Fusion einen Flexball und der Venus einen Flexiball. Diese beweglichen Gelenke im Griff sollen es ermöglichen, dass der Rasierer sich allen Unebenheiten im Gesicht oder auf dem Körper anpasst. Hmm…konnten die federnd gelagerten Klingen des Sensor dies nicht bereits?
8. Gillette bringt den Skinguard Sensitive auf den Markt: Zwei Klingen in einer Schnauze, die fast genauso viel kostet wie eine für einen Fusion. Geworben wird unter anderem damit, dass der Traktionseffekt vermieden wird -- das Konzept, das angeblich den GII zum überlegenen Rasierer gemacht hat.
Neues aus der Damenwelt: Der Embrace wird vom Markt genommen. Das neue Flaggschiff der Venus-Serie heißt jetzt "Extra smooth" und soll angeblich für länger glättere Haut sorgen. Interessanterweise gibt es kein Interesse, einen neuen Zweiklinger für Damen herauszubringen.

Meiner Meinung nach war die größte Veränderung der Mach 3 -- es fühlt sich komplett anders an, ob man mit etwas auf der Haut schabt oder einen Schlitten drüber zieht.
 
Bei Deinem Fazit würde ich Dir grundsätzlich zustimmen. Das mit dem Schlitten drüber ziehen finde ich ganz treffend.

Wenn ich oben bei der Historie noch etwas korrigieren darf:
Das, was Du zum Vector schreibst (Schwingkopf), trifft eigentlich auf den Contour zu. Der Vector ist nichts anderes als quasi die über ein Vierteljahrhundert später eingeführte Billig/Plastik/Indien-Variante des Contour.

Daß der Mach3 mein 'Wendepunkt' war, an dem ich festgestellt habe, daß das nicht mehr mein Ding ist, habe ich weiter oben ja schon ausführlich dargelegt.
 
Ups…dann schreibe ich besser noch eine Anmerkung dazu.

Noch mal "Ups"…stelle gerade fest, dass sich der Beitrag nicht mehr bearbeiten lässt.

Also, halten wir fest, ab dem Contour bewegte sich der Gillette-Rasierer.

 
Zurück
Oben