Forum der Rasur

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Vom Hobel zum Wechselklingenmesser (WKM)

Ich denke wir reden aneinander vorbei.

Wir können gerne ein Bier trinken wenn Du in der Nähe von Leipzig bist.:bier1
 
Heute vormittag fand meine zweite Shavette-Rasur statt:

· Bin positiv überrascht wie intuitiv, wie „automatisch“ und problemlos es mit der rechten und linken Hand geht. Als Rechtshänder dachte ich, dass ich mit der linken Hand Schwierigkeiten haben würde. Überhaupt nicht. Geht wie von selbst.

· Ebenfalls überrascht bin ich von diesen chinesischen „no name“ Rasierklingen, die es zu meinem WKM gibt. Wenn mein Winkel und Druck stimmt, gleiten diese Klingen butterzart über die Haut.

· Ein Problem habe ich mit der Klingenlänge (6 cm). Wenn ich mittig ansetze, muss ich aufpassen, dass ich mit dem vorderen und hinteren Ende der Klinge nicht irgendwo hängen bleibe oder irgendwo schneide, wo es nicht soll.

· Die Kinnpartie bereitet mir Schwierigkeiten, da gab es heute einen Blutpunkt.

· Die Halspartie geht schon ein wenig besser als beim ersten Mal, aber noch bei weitem nicht gut genug. Am Hals gab es heute auch einen Blutpunkt.

· Immernoch ziemlich unbefriedigend ist das gereizte Hautgefühl nach der Rasur. Das muss unbedingt besser werden.

· Um es nicht herauszufordern, habe ich die Rasur mit einem Hobel beendet.


Fazit: Kleine aber eindeutige Fortschritte gegenüber der ersten WKM-Rasur. Ich bin weiterhin motiviert. :happy
 
Ein Problem habe ich mit der Klingenlänge (6 cm). Wenn ich mittig ansetze, muss ich aufpassen, dass ich mit dem vorderen und hinteren Ende der Klinge nicht irgendwo hängen bleibe oder irgendwo schneide, wo es nicht soll.

Hat deine Shavette keinen Kantenschutz? Mir bekannte Shavetten für breite Klingen haben alle einen (z.B. Dovo Shavette, Tondeo Sifter oder Jaguar Orca)
 
@Batou Ich weiss nicht ganz genau was Du mit einem "Kantenschutz" meinst. Schau Dir mal etwas weiter vorne das Foto an, das ich eingestellt hatte, vielleicht kannst Du erkennen, was Du meinst.

Nun, ich wollte absichtlich ein WKM mit einer möglichst langen Klinge haben, damit es einem richtigen RM am nächsten kommt. Es ist einfach neu und ungewohnt, eine so lange Klinge im Gesicht herumzuführen, wenn man sich jahrelang an die "kurzen" DE-Hobel gewöhnt hat. Aber auch das wird sich geben.

Im Moment ist das grössere Problem, Ansatz, Winkel und Druck richtig und "automatisch" hinzukriegen. Dann wird auch die Hautirritation abnehmen.
 
@Rasierwasser
Soweit ich das auf deinem Foto erkennen kann, hat das Messer keinen Kantenschutz. Bei den bereits genannten Wechselklingenmessern sind die Kunststoffeinsätze so gestaltet, dass die Kanten an den jeweiligen Enden der Klingenschneide abgedeckt sind, um unabsichtliche Verletzungen zu vermeiden. Am besten schaust du dir hochauflösende Fotos der genannten WKM mit bzw. ohne eingesetzte Klinge an, dann erkennst du, was ich meine.
 
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Die Klinge des WKM ist so flexibel wie die Klinge des Hobel (also gar nicht). Bei einem Messer ist bei Voll-Hohlschliff die Klinge ziemlich flexibel - nicht umsonst gibt es einen Wall.

Diese Sache ist in meinen Augen eine urbane Legende. Der Hohlschliff eines Rasiermessers dient nur einen einzigen Zweck. Damit erreicht man, dass die Schneidfasen (fälschlicherweise als Facetten bezeichnet) beim wiederholten Nachschärfen schmal bleiben, selbst dann wenn die Klinge nach langem Gebrauch einige Millimeter an Breite verloren hat. Jeder kann gerne die Klinge eines vollhohlen Rasiermessers gegen seinen Daumennagel pressen und schauen, wieviel Kraft nötig ist, um eine flexible Verformung zu erreichen. Ob die zarte Berührung bei der Rasur an der Haut einer Wange überhaupt eine maßgebliche Verformung erreicht, die Frage darf jeder für sich selbst beantworten. Ein Anschmiegen an die Rundungen des Gesichts ist jedenfalls absolut ausgeschlossen, dafür entsteht bei weitem nicht der erforderliche Druck.
Ganz im Gegenteil, bei drahtigem Barthaar ist eine hohl geschliffene Klinge sogar nachteilig, weil sie beim Kappen der Bartstoppeln festhakt und federt. Deshalb bevorzugen Männer mit dickem, drahtigem Bartwuchs derbe Klingen (oder die starre Klinge eines WKM) und deshalb haben sehr hohl geschliffene Klingen einen Wall, damit die Sache zumindest einigermaßen stabilisiert wird.
Ich weiß, dass mit dieser Aussage wieder eine "heilige Kuh" geschlachtet wird, aber egal.
 
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Jeder kann gerne die Klinge eines vollhohlen Rasiermessers gegen seinen Daumennagel pressen und schauen, wieviel Kraft nötig ist, um eine flexible Verformung zu erreichen. Ob die zarte Berührung bei der Rasur an der Haut einer Wange überhaupt eine maßgebliche Verformung erreicht, die Frage darf jeder für sich selbst beantworten. Ein Anschmiegen an die Rundungen des Gesichts ist jedenfalls absolut ausgeschlossen, dafür entsteht bei weitem nicht der erforderliche Druck.
Ganz im Gegenteil, bei drahtigem Barthaar ist eine hohl geschliffene Klinge sogar nachteilig, weil sie beim Kappen der Bartstoppeln festhakt und federt.

Naja die Frage hast du dir ja damit selbst beantwortet ;)
Es gibt schon gewaltige Unterschiede zwischen den Schlifftypen und wie du so schön schreibst, je nach Barttyp auch alle ihre Berechtigung.
Ich habe mich jetzt schon ziemlich lange nicht mehr mit einem WKM rasiert, aber so starr wie ein richtig derbes Messer habe ich sie definitiv nicht empfunden. Allerdings gibt es auch hier enorme Unterschiede, je nachdem wie weit die Klinge hervorsteht. Ist ja bei Hobeln auch zu spüren.
 
Heute Abend gab’s meine dritte WKM-Rasur:

Wegen des bisher recht unangenehmen, gereizten Hautgefühls nach den ersten beiden WKM-Rasuren, habe ich für die dritte Rasur entschieden, es mit Rasieröl als Pre-shave zu versuchen, und zwar in erster Linie als zusätzlichen Hautschutz, nicht unbedingt zur Steigerung der Gleiteigenschaften . Das hat sich ausgezeichnet bewährt. Das Hautgefühl nach der Rasur ist um Welten besser.

Beim Rasieren wird nun das Gefühl für Winkel und Druck besser als bei den ersten beiden Rasuren. Mag sein, dass das auch etwas zum besseren Hautgefühl nach der Rasur beigetragen hat. Aber zufriedenstellend ist es noch nicht.

Ein kleines Schnittchen und zwei kleine Blutpunkte hat es heute dennoch gegeben, als ich etwas übermütig wurde und versuchte, um das Kinn herum (von oben nach unten) zu rasieren. In der Kieferfalte direkt unter dem Kinn kam es dann zum kleinen Missgeschick. Erfreulicherweise ist diesmal die Gründlichkeit der Rasur viel besser geworden. Für das Ausputzen mit dem Hobel blieb nicht mehr viel.

Wenn die Fortschritte weiter so zunehmen, wird das eine erfreuliche Sache. :proud
 
Mach weiter!goodjob!
Es ist eine Übungsfrage, hättest Du mir im April/Mai gesagt, das ich mich über Wochen mit WKM oder Messer rasiere hätte ich Dich für verrückt erklärt...
Ich habe aber immer noch das Gefühl, das chinesische Klingen nicht das non-plus Ultra sind. Mein China-Kamisori lief erst mit einer Feather richtig gut!
Und meine Barberette liebt die Jaguar Orca ...
 
Es wurde jetzt ein etwas längerer Text, sorry. Aber ich bin echt baff.

Mit der Dovo-Shavette rasiere ich seit langem Wangen und Konturen. Einmal habe ich mich damit an der Halsseite versucht, das aber schnell wieder sein gelassen. Die dünne Klinge gibt ein recht unsanftes Gefühl. Schon länger habe ich daher mit dem Gedanken gespielt, mal ein AC-Wechselklingenmesser auszuprobieren, soll das Rasurgefühl damit doch recht nah am Rasiermesser sein. Nachdem ich es bei der letztjährigen Alibestellung wieder verworfen habe, ist mir heuer eine "Feather SS Hommage" mit in den Warenkorb gerutscht.

Die Ali-Sendung kam heute an. Das Messer macht einen guten Eindruck. Sehr solide. Haptisch einwandfrei. Sehr viel besser kann das Original Feather SS kaum verarbeitet sein. Über den Preisunterschied müssen wir nicht diskutieren. Eigentlich sollte das Teil bis auf Weiteres in der Schublade verschwinden. Vor wenigen Tagen aber zirkulierte ein sehr schönes einsteigertaugliches Rasiermesser im MH, bei dem ich zeitweise Fingerzuckungen bekam. So dachte ich mir jetzt, ich schaue mal, ob Messerrasur überhaupt etwas für mich sein könnte. Ich habe absehbar keine Ruhe und Zeit, mich in das Drumherum (Ledern, Schärfen, Steine etc.), das mit einem richtigen Rasiermesser verbunden ist, einzufuchsen, da mache ich mir nichts vor. Aber zumindest das Rasurgefühl hat mich interessiert.

Morgen arbeite ich von zuhause aus, kommenden Freitag habe ich frei und dann ist zwei Tage Wochenende. Eine gute Chance, dass eventuelle Verletzungen weitgehend abheilen, bevor es wieder ins Büro geht.

Ich hatte wirklich Respekt. So richtig. Erstes Date.
Fingerartistik! Ansatzcuts!? Den richtigen Winkel finden? Nicht verrutschen!

Eingepinselt habe ich mich mit der Zingari unscented (sicheres Terrain). Eingelegt habe ich dann eine Kai Captain Protouch MG (vergittert).

Und dann? Die Rasur von Wangen und Konturen war extrem sanft und sehr glatt. Das Rasurgefühl war viel angenehmer als mit der Dovo-Shavette. Aber die Länge der AC-Klinge und die geringere Wendigkeit des wuchtigeren Messerkopfes störte bei den Konturen. Als der Hals dran war, war ich wirklich gespannt. Aber: Den Winkel zu finden war gar kein Problem. Alles super geschmeidig. Die rechte Seite war hinsichtlich der Haltung des Messers etwas schwieriger, aber es ging. Kein Ziepen, keine Ansatzcuts, kein Blut.

Resultat: Nach einem Durchgang war es bereits ausreichend glatt und ohne jegliche(!) Irritationen. Ich war völlig perplex. Etwas übermütig habe ich mir noch einen zweiten Durchgang geleistet. Dabei habe ich mir dann einen sehr kleinen "Blutpunkt" (der aber nicht blutete) zugezogen.

Ich bin wirklich SEHR erstaunt! Ich werde mich wahrscheinlich weiterhin v. a. mit Hobeln rasieren. Aber in nächster Zeit will ich meine AC-Messer-Technik optimieren und ab und an, wenn ich Lust habe, kommt dann zukünftig das AC-Messer zum Zuge. Und wer weiß, vielleicht probiere ich es dann irgendwann auch mit einem "richtigen" Messer.

Ich kann jedem "Hobler" wärmstens empfehlen, das mal auszuprobieren und wenn es aus reiner Neugierde und zur Horizonterweiterung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und jetzt nimm diese Erfahrung und multiplziere, dann bist Du bei einen "richtigen" RM.
Daher solltst Du Dir das MH Messer noch mal ansehen.

Ja, im Grunde hast Du vollkommen Recht, aber:
Ich habe absehbar keine Ruhe und Zeit, mich in das Drumherum (Ledern, Schärfen, Steine etc.), das mit einem richtigen Rasiermesser verbunden ist, einzufuchsen, da mache ich mir nichts vor.

Und wie gesagt:
Und wer weiß, vielleicht probiere ich es dann irgendwann auch mit einem "richtigen" Messer.

Ich fürchte, mit dem Shield AC1 habe ich womöglich meine Exithobelmannschaft vervollständigt. Vielleicht werde ich mir daher irgendwann eine neue Spielwiese suchen.
 
So wäre es richtig ;)

Das mit dem schärfen wird 1. überschätzt u. 2. gibt es hier genug support, daß Du damit erst mal wenig Aufwand hast.

Also ich lerne es mir ja gerade an, und das sogar mit etwas Vorerfahrung.
Man muss da schon ehrlich sein,man investiert definitiv Zeit ( und auch etwas Geld ) :)

Und ich muss auch sagen , eine Shavette kann gut mit Messern co-existieren.
Mein Favorit sind nach wie vor irgendwie die SE Varianten.
Ich mag es einfach schnell so sauber zu rasieren.
Mein Tipp daher @jack80 mach und betreibe es parallel.
Finde ein Messer im MH und ein Leder,und wenn es Dir zusagt = kaufen.
Dann die Technik schon mit der Shavette weiter üben,und parallel die ersten Versuche mit dem Messer.
 
Man muss da schon ehrlich sein,man investiert definitiv Zeit ( und auch etwas Geld ) :)
Bei jedem Lernvorgang investiert man Zeit, da hast Du vollkommen recht. Das Geld für einen Riemen muß man aufbringen, hält sich aber in Grenzen. Auch die erwähnte Co-Existenz ist machbar. Das feather DX kommt bei mir allerdings nur in speziellen Situationen zum Einsatz.
Wenn @jack80 allerdings dem Rasurgefühl auf der Spur ist, kommt es früher oder später zum RM-Kauf. Was nicht heißt, daß man der Hobelei komplett den Rücken kehren muß.

Finde ein Messer im MH
Mein Tipp. Das Punjo aus diesem MH-Angebot
 
Also ich lerne es mir ja gerade an, und das sogar mit etwas Vorerfahrung.
Man muss da schon ehrlich sein,man investiert definitiv Zeit ( und auch etwas Geld ) :)
[...]

Etwas Zeit und Geld muss man natürlich investieren. Mich hält momentan nur die fehlende Zeit und Ruhe ab, mich auf etwas Neues einzulassen. Die finanzielle Hürde halte ich Dank MH zu Beginn für relativ niedrig.

Wenn die Zeit gekommen ist, mache ich es, wie es ein sehr netter Kollege in etwa beschrieben hat:

Ich besorge mir ein Einsteigermesser aus dem MH und ein Leder. Tipps dazu bekommt man hier ja zur Genüge. Wenn das Messer dann an Schärfe verliert, weiß ich ob ich dabei bleiben möchte und dann kann ich mir ggf. auch überlegen, wie tief ich ins Schärfen etc. einsteigen will.
Und dann werde ich Euch mit Fragen bohren!

Bis dahin übe ich immer mal wieder mit dem Pseudo-Feather.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ich hatte exakt diese und einige andere Feather Kopien die Du da nutzt.
Die sind vollkommen ok.
Das billigste daran ist der Griff bzw das Heft,aber damit kann man für den Preis leben.
Technik der Rasur kannst Du mit allen von denen gut lernen.Und jede hat mit unterschiedlichen Klingen auch eine eigene Charakteristik, fast wie bei Messern :)
Einer meiner schärfsten Schwerter ist zum Beispiel eine simple Parker SRW, mit z.B. ner PermaSharp in Kombination ,ein absolut unglaubliches Laserschwert.
Wenn ich mich daran erinnern möchte vorsichtig und sanft zu rasieren,nehme ich die immer mal wieder zur Hand :weihnachtsmann_grins
Kann nur ermutigen da auch herum zu probieren.Das macht Spaß ( mir zumindest) ,und schärft wortwörtlich die Skills.
 
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