Forum der Rasur

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Wie pflege ich mein RM, Rasiermesser Pflege, Reinigung

Moin! Klar gibt es auch Mikrofasertücher mit Reibeisen-Charakter. Aber Brillenputztücher sind dafür gemacht, sehr empfindliche Kunstoff-Oberflächen zu pflegen. Bei meinen Brillen klappt das seit Jahren problemlos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein Rasiermesser oder auch eine Ätzung Schaden nimmt, wenn man nicht gerade stundenlang mit viel Schmackes auf der Ätzung rumjuckelt...
 
Ein berechtigter Einwand.

Ich habe mir das im Netz angeschaut.
Das sind nicht nur Küchenhersteller mit meist spiegelnden Oberflächen, z. B. kann man gleiches über Klavierlack Oberflächen lesen, die ab Werk schlecht versiegelt sind und in sündhaft teuren Autos stecken.
Das Netz ist voll damit.

Microfaser bindet gerne Staub sehr fest.
Ich denke, entweder das oder Putzreste verursachen letztendlich die Kratzer.

Jetzt ist allerdings nicht jedes Microfaser auch gleich beschaffen.

Man findet gescheite Microfasertücher im High End Polishing Bereich u. a. von Autolacken. Da kratzt gar nichts.
 
IMG_20180505_111818-1.jpg
 
Das da oben ist kein blauer Himmel und nicht das Dach von
meiner bevorzugten Waschanlage.

Das ist meine Motorhaube Bj. 97!

Handwaxung mit drei verschiedenen Microfasertüchern.

Der war echt gut. Ich bin voll drauf reingefallen und hab' mich einen längeren Moment gefragt, was ich auf dem Foto sehen soll.
 
Danke erstmal für die wirklich guten Infos.

Kauft am besten wirklich Microfasertücher, die für Autolacke geeignet sind. Bekommt man z.B. bei Lupus. Diese hier nutze ich z.B. für die Autowäsche. Die sind wirklich gut.
https://www.lupus-autopflege.de/Lupus-All-Purpose-Microfasertuch-40x40cm-STAFFELPREISE

Selbst die für Brillen sind nicht so gut, wie man denkt. Dort sind die Ösen sehr kurz, dadurch verreibt man eher den Staub/Teilchen, anstatt das das Tuch sie aufnimmt.
 
Beim ersten Lesen war bei mir Grognar's Hinweis auf das richtige Einstellen des Schaums in einem der Posts etwas untergegangen.

Das folgt nämlich dem Prinzip "Probleme die man sich gar nicht erst macht, muss man auch nicht mehr lösen".

Wenn ich es richtig verstehe, verklebt zu trockener Schaum die Klinge unnötig. Gibt man aber genug Wasser zu RS/RC wird das Messer gar nicht erst so schlimm mit Seifenresten verkleben und die anschließende Reinigung wird umso einfacher sein. Jedenfalls hat sich diese Information bei mir erst nach dem zweiten Lesen so richtig gesetzt, daß ich auch bei der nächsten Rasur darauf geachtet habe. Mit dem wässrigeren Schaum und der beschriebenen Reinigungsmethode fahre ich bisher ganz gut. (auch wenn der Zeitraum noch recht kurz ist)
 
Stimmt es eigentlich, dass ein Messer nach der Benutzung mehrere Tage "ruhen" muss? Dovo behauptet dies zumindest:
Für das Abziehen (Ledern) des Messers gibt es eine wichtige Regel: Zwischen zwei Rasuren muss die Schneide mindestens 48 Stunden, besser noch mehrere Tage ruhen. Nassrasierer alter Schule wissen „Die Wate (Schneide) wächst“, d. h. der mikroskopisch erkennbare, hauchfeine Grat der Schneide sieht aus wie die Zinken eines Kammes. Er ver- biegt sich durch die Schneidleistung bei der Rasur, kehrt aber danach durch Elastizität wieder in seine alte Position zurück. Er streckt sich von selbst wieder hauchfein.
http://www.dovo.com/pdf/dovo_bro_leitfaden_rasiermesser.pdf

Hmm..aber wird der Grat nicht durch das Abziehen wieder aufgerichtet?

Die meisten hier dürften sowieso mehrere Messer haben, aber ich habe nur das eine.
 
Vor dem Gebrauch Ledern und danach, wie in diesem Thread beschrieben Reinigen und dann denke ich, wird es kein Problem sein, dasselbe Messer alle 24h einmal zu benutzen. Es wird Einsteigern sogar explizit geraten, am Anfang nur ein Messer zu benutzen.
 
Das Messer gut gereinigt und trocken für einen Tag sich ausruhen zu lassen, macht absolut Sinn.

Schaut man sich den Grat vor und nach der Rasur unter dem Microskop an, kann man u. U. sehen, dass dieser gearbeitet hat. Sprich, je Rasurtechnik und Schärftechnik, hat er sich in verschiedene Richtungen verbogen. Wenn jemand z. B. größtenteils nur mit dem vorderen Teil der Schneide rasiert, dann stehen vllt. vorne Teile nach rechts ab, während der hintere Teil gerade bleibt. Der ganze Grat wird soundso belastet. Lederst du dann gleich wieder und wieder und wieder, wie früher manch Barbier, dann brechen die Teile halt nach und nach ab.

Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?

Ähnlich kann man sich das mit dem Grat vorstellen, nur das entweder nur kleine Stahlfahnen oder eben ganze Teile abbrechen. Das wird dann immer schlimmer. Es entwickelt sich eine Säge, die halt entsprechend rasiert.

Um die Schneide vor solchen Beschädigungen zu bewahren, lässt man ihr die Zeit, sich zu regenerieren, also leicht von alleine wieder in eine gewisse Grundstellung aufzurichten, bevor geledert wird. So kann sich die Schneide entwickeln, ohne Beschädigt zu werden.

Man könnte jetzt meinen, dass man bei manch Stahl, z. B. mit einer magnetischen Platte unter den hochkant gelagerten Messern, nachhelfen könnte, um sich möglichst schnell nachrasieren zu können. :D

Oder immer wieder gleich vor jeder Rasur auf einem Stein nachschärft, um die Fransel zu eliminieren und die Freuden eines frisch geschärft superscharfen Messers zu erleben.

Ich für meinen Teil, empfehle mal auf eine einzige gescheite Schärfung zu setzen und sich die Schneide entwickeln zu lassen. Das ist in den meisten Fällen dann eine angenehme Schärfe, Nachhaltig und entwickelt sich in einer laaangen Kurve zu einem immer angenehmer und schärfer werdenden Lieblingsklinge, bis es irgendwann in ferner Zukunft halt so ballig vom ledern ist, dass eine neue Facette her muss. Künstliches Hochhalten der nachlassenden Schärfe über Pastenriemen, macht am Ende tatsächlich nur mehr Arbeit für den Schärfer, ergo frisst mehr Material vom Stahl und hält die Schärfe nicht lange. Ich habe es nicht anders erlebt.

Ruhepausen sind tatsächlich kein Unfug. Es gab früher schon Wochensets der gleichen RM. Allerdings stellt sich da sicherlich die Frage, wer sich das leisten konnte. Bei Wohnungsauflösungen finden sich WS seehr selten, eher ein bis zwei Messer. Früher nutzen die Leute oft ein fein gehohltes, größeres Messer mit dem Strich und ein Kleineres mit mehr Rückhalt gegen den Strich und zum Konturieren. Diese Konstelation findet man oft.

Anfänger machen oft den Fehler, sich gleich ein weiteres Messer zu kaufen.

Entweder, weil es so gut geklappt hat und man weiter der Unterschiede der RM Typen Herr und Fröhnen werden will. Da steckt dann die Nadel bereits im Arm. Der Prozess ist kaum aufzuhalten und endet meist bei Erreichen mehrerer Schränke voll RM oder der Scheidung. Ich empfehle hier entweder kommunizierte Offenheit, nicht doppelte Böden und Decken.

Fall Zwei, die Rasur klappt nicht so gut.
Selten liegt es am RM. Schärfe prüfen, unbedingt auf die Ledertechnik achten, damit steht und fällt jedes Rasurerlebnis und an der Technik achten.
Der Großteil scheitert an der eigenen, vorsichtigen Zaghaftigkeit. Da hilft auch kein weiteres RM. Man lernt erst die Beherschung des Einen.

Sollte man sich tatsächlich an einem Tag mehrfach rasieren müssen, denn das gibt es auch, dann hilft hier wirklich nur ein Zweitmesser.

MfG Grognar
 
Ich für meinen Teil, empfehle mal auf eine einzige gescheite Schärfung zu setzen und sich die Schneide entwickeln zu lassen. Das ist in den meisten Fällen dann eine angenehme Schärfe, Nachhaltig und entwickelt sich in einer laaangen Kurve zu einem immer angenehmer und schärfer werdenden Lieblingsklinge, bis es irgendwann in ferner Zukunft halt so ballig vom ledern ist, dass eine neue Facette her muss.
Ob Ruhen oder nicht -- ich habe einen ausgezeichneten Schärfer.
 
Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?
Sie wird nicht von alleine gerade; „entbiegt“ sich mithin nicht.

Das ist (zumindest auf makroskopischen Skalen) das Wesen aller mir bekannten elastischen Metalllegierungen.

Was sagen Metallurgen/Metallarbeiter (anybody listening) dazu? Kommt man bei Rasiermesserschneiden bereits in Meso- oder Nanosphären? Hat jemand Mikroskopaufnahmen über Zeitverläufe beizusteuern?
 
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