Forum der Rasur

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Wissenschaft des Messerschärfens

... und immer mit der Ruhe und ohne viel Druck abrichten.
Im Eifer des Gefechts kann die Oberfläche mal schnell konvex werden...

Oder einfach mal 2 mal die Bleistiftprozedur und dann eben mit Haarlineal oder Schreinerwinkel;)
 
... und immer mit der Ruhe und ohne viel Druck abrichten.
Im Eifer des Gefechts kann die Oberfläche mal schnell konvex werden...
Ist mir auch passiert. Deshalb drehe ich den Stein nicht mehr während des Abrichtens. Da ist es auch wurschd ob ich evtl vorne etwas mehr abschleife als hinten. Wichtig ist nur das die Fläche plan ist. Die Fläche muss nicht im rechten Winkel zu den Seiten stehen.
 
Leuchtet mir nicht, könntest du das bitte ausführen?

Eine kurze Erklärung wäre die: Durch die ungenaue Druckausübung während dem Schleifvorgang entsteht eine schaukelnde Bewegung.

Eine genauere Erklärung ist ein fällt mir ein wenig schwieriger. Als Beispiel zur Veranschaulichung:
Wenn du auf einer großen Schleifplatte, einen Stein von einer ungefähren Fläche von einem synth. Schleifstein von 20cm x 8 cm nimmst und 1 cm vor dem einen Längsende und der Breite nach mittig auf einer Fläche von deinem Daumen oder Handballen Druck ausübst, nimmst du nur primär nur an der Stelle Partikel ab und zwar soviel das die Dicke des Stein an der Stelle an der Druck ausgeübt wird schon komplett aufgebraucht wird, wohingegen das 19cm entfernte andere Ende noch nahezu nichts von seiner Dicke verloren hat. Wenn wir dem tatsächlichen Schleifvorgang näher kommen ist aber unsere Druckausübung mit unserer Hand nicht gleichmäßig, weil wir über unsere Finger, mal über die Handflächen Druck auf den Stein ausüben und so entsteht nach und nach eine konvexe Fläche.
 
Meine Antwort gefällt mir nicht so richtig und beantwortet nicht so ganz das Phänomen. Ich glaube zu der sehr unterschiedlichen Abtragungsrate der Partikel kommt noch die Entstehung des Schleifschlamms dazu, der sich anhäuft (auch schon bei einem Zug) und eine Seite künstlich anhebt während die andere geschliffen wird. So können sich die Effekte der ungleichmäßigen Druckverteilung mit der Anhebung der wechselseitigen Seiten durch den Schleifschlamm verstärken und eine konvexe Fläche entsteht auch wenn sie vorher nahezu plan war.
 
Für mich hat das Problem mit dem Thema "ist der Stein plan" erst so richtig angefangen, als ich realisiert habe, dass Planheit immer etwas mit dem untergrund zu tun hat. Ist der Untergrund nicht "plan" wirds der Stein nie werden, egal wie oft man Bleistiftkaros zeichnet und die wegschleift. Selbst mit einer Messplatte aus Naturhartgestein nach DIN 876 mit Toleranzgüte 00... wird die um 2% geneigte Küchenoberflache nicht "richtig plan" werden. Die Oberfläche des Steins wird bestenfalls parallel zur Oberfläche des Untergrunds.
Für mich stellt sich nun die Frage: Was ist plan genug zum Schärfen eines Rasiermessers? Mein King 600er ist mit der Bleistiftmethode "plan", jedoch fehlen auf die Länge des Steines nun schon ganze 2 mm, obwohl der Stein gedreht wird beim Schleifen und Abrichten. Es ist mir bewusst, dass dies unzureichend ist. Wann ist der Stein geeigent um ein Rasiermesser darauf zu schleifen?
 
Es gibt Schärfer die planen ihre Steine so gut wie nie (auch wenn man das hier nicht gerne hört)
(In einem Kalender der Firma DOVO sieht man sogar einen konvexe Stein)

Nimm dir ein Lineal und lege eine Kannte auf den Stein, scheint kein Licht mehr unter der Kante durch reicht das.
Genauer wird es mit einem Haarlineal.
Wicht ist was der Stein so abliefert, also am besten testen.
Plan hat im übrigen nichts mit dem Untergrund zu tun sondern bezieht sich lediglich auf die bearbeitet Fläche
 
Meiner Meinung nach ist die Frage „wie Plan muß der Stein sein?“ weniger kritisch, wenn man die Ein-Stein-Methode (z.b auf einem GBB oder JNAT) verwendet. So verfeinert man die Facette auf einer und derselben Fläche.
Klar, Hügeln und Täler haben auf der Fläche nix zu suchen, aber eine leichte Konvexität oder Konkavität (klingt komisch, schreibt sich das so?) würden das Ergebnis sicherlich nicht beeinträchtigen.

Schärft man dagegen das Rasiermesser auf mehrer Steinen, darf die Fläche des jeweils nächsfeineren Stein niemals mehr Konvexität aufweisen als die Fläche des gröberen Steins, sonst hängt die Schneidkante möglicherweise in der Luft (etwas übertrieben dargestellt) und man poliert quasi nur die Facette hinter der Schneidkante.

Ich richte außerdem die Steine möglichst mit einer und derselben Abrichtplatte (DMT) ab, um gleiche „Referenzfläche“ zu haben.
 
Ich verstehe, Danke für den Hinweis. Ich werds mal so versuchen.
Ja, das mit dem gar nicht planen hab ich auch schon oft gelesen, selbst probiert habe ich es auch schon. Sehr schnell habe ich aber bemerkt, dass ich vom technischen Können wirklich noch nicht firm genug bin, dass ich das einfach so zack ausgleiche. Der mir Bekannteste, der diese Meinung vertrat (bis er Nanohone fand) war Murray Carter. Ja er hat schon recht, dass man den Stein gut im Auge behalten soll und dann einfach eine Zeit lang auf der Ecke schleifen soll.. aber am Ende des Tages schlägt ein planer Stein mehrere Fliegen mit einer Klappe; diese Fass möchte ich aber gar nicht öffnen, da es ohne Boden zu sein scheint.
 
Ich unterstütze die Art vom Murray Carter voll und ganz, allerdings nur in Bezug auf das Schleifen der Küchen-/Taschenmesser.
Beim Schleifen von Rasiermessern aber auch der Stechbeiteln und Hobeleisen richte ich regelmäßig die Steine ab bz. prüfe ich sie auf Planheit.
Viele meiner Rasiemermesser-Steine richte ich inzwischen konvex auf der kurzen Seite und gerade auf der langen Seite ab (meistens sind sie auch sehr schmal, z.B: 2.5 cm x 12 cm oder so). Steine für Stecheisen oder Hobeleisen mag ich ganz plan.

P.S. den 3-Finger-Test, den ich vom Murray Carter kenne, habe ich inzwischen total verinnerlicht und wende auch gern am Rasiermesser an, vor Allem beim Setzen der Facette kann ich mich sehr gut auf das "Finterspitzengefühl" verlassen :)
 
Kovex kann man einen Stein auch werden lassen? Wie schleifst du dann, wenn die Mitte höher ist, as die Ecken?
Letztenendes gilt ja trotzdem, egal wie, wenn das Messer scharf genug ist für die persönliche Präferenz bzw. scharf genug für das was es tun soll.. ist es egal wie man da hinkommt. Fachsimpeln kann man natürlich immer ;)
Ach ja, der 3-Finger-Test. Funktioniert auch für mich super. Hilft er dir @Philipp78 besser als mit einer Lupe draufzuschauen?
 
Kovex kann man einen Stein auch werden lassen? Wie schleifst du dann, wenn die Mitte höher ist, as die Ecken?

Meine Steine richte ich so ab, dass die lange Seite plan ist (keine Konvexität) und nur auf der kurzen Seite eine Konvexität vorhanden ist, siehe diesen Post von mir: https://forum-der-rasur.de/forum/th...ix-ist-nix-oder-doch.1611/page-15#post-100041

Aber anscheinend kann man auch auf einem Voll-konvexen Stein (also die Oberfläche ist sphärisch) schleifen, siehe Videos von "The Superior Shave", z.B. dieses hier:

Viele Grüße

Philipp
 
Aber anscheinend kann man auch auf einem Voll-konvexen Stein (also die Oberfläche ist sphärisch) schleifen,
Ich das durch Zufall/Unwissenheit mal so abgerichtet. Ubd zwar in dem man etwas mehr Druck auf die Kopfseite gibt beim Abrichten und den Stein irgendwann um 180° dreht und genau so verfährt. Somit nimmt man an den Kopfseiten mehr Material weg als in der Mitte. Hat auf den Schärfvorgang aber keinen Einfluss, solange der stein quer gerade ist und nicht zu den Kanten abfällt.
 
Ich habe mal wieder ein paar Fragen...
Angenommen, ich habe zwei gleiche Messer, die unterschiedlich gefinisht wurden (z. B. nur Steine, natur/künstlich oder mit Pasten, Lappingfilm, Diamantpaste). Beide Messer sind auf jeden Fall rasurscharf, aus der jeweiligen Methode wurde das bestmögliche herausgeholt.
Abhängig von der Schärfmethode werden die Messer jetzt unterschiedlich sanft bzw. aggressiv sein, und natürlich auch Unterschiede in der Schärfe aufweisen.

Meine Fragen sind nun, wie lange sind diese Unterschiede spürbar, wenn beide Messer über einen längeren Zeitraum gleich benutzt werden, also auch mit dem gleichen Leder abgezogen werden (ohne weitere Auffrischung)?
Wirken sich die Unterschiede nur bei der ersten Rasur aus, oder gleichen sich die Messer nach einer bestimmten Anzahl Rasuren wieder an, oder bleiben die Unterschiede während der gesamten Standzeit spürbar?
 
Angenommen, ich habe zwei gleiche Messer, die unterschiedlich gefinisht wurden
Das hatte ich gestern.

IMG_20201215_172010.jpg
Zwei einigermaßen gleiche Messer, beide bis zum Finish gleich bearbeitet. Das eine hat ein Thüringer Finish, das andere ein "Water of Ayr" Finish.
Beide Messer sind von @Hellas .Danke nochmal für den Interessanten Test.

Mit einem Messer wurde die linke, mit dem Anderen die rechte Gesichtshälfte rasiert.
Ich habe felsenfest gedacht, ich erkenne mein WoA Stein. Aber Pustekuchen. Es waren wirklich nur hauch feine Unterschiede zu spüren.
Und wahrscheinlich sind diese hauch feinen Unterschiede nach 2-3 Rasuren nicht mehr wahrnehmbar.
 
Irgendwann gleicht sich die „Sanftheit“ nach meiner Bescheidenen Erfahrung aus. Der Punkt ist wie Leidensfähig man ist. Mit einem Messer nach z.B. 8 oder 10k Kunstein und Chromoxid kann ich mich nach „Einrasieren“ nach so 30-35 Rasuren so rasieren, dass es mir nicht mehr die Haut wegätzt. Das ganze kann ich aber auch gleich bei der ersten Rasur nach einem guten Naturstein bei der Ersten Rasur haben.

Das gilt aber nur für mich und mein Haut. Es gibt genug Messerschwinger, denen ein Messer nur nach 8/10 K und Pasten „scharf genug“ ist. @Koraat sagt mal z.B, dass er insbesondere seine Messer für USA nur auf den 10k Naniwa finished weil die den US-Guys sonst nicht scharf genug sind und er dann Reklamationen hat.

insofern gibt es keine allgemein gültige Weisheit, außer das die Messer erst mal mit zunehmenden Rasuren und Leder sanfter werden, bis sie irgendwann den Zentih überschreiten und wieder geschärft werden müssen.
 
Du solltest einmal andere Pasten testen

ich bin mit Pasten „durch“. Ich hab sie vorher nicht gebraucht und ich weiß immer noch nicht, wozu ich die brauche sollte. Mit Aluoxid 0,04 μm erreiche ich noch ein Ergebnis, das fast an dass meines Thüringer oder Cotis dran kommt, aber dann kann ich auch gleich meine Thüringer oder Cotis nehme. Und nein, an Diamentpasten habe ich nicht das geringste Interesse.
 
Ich meinte auch keine Diapaste, eher die handelsübliche Paste "Rot" oder "Schwarz".
CrOx ist auch nicht mein Ding, dann wirklich schon eher AlOx.
Diapaste ist da etwas eigenes.
Ich mag es, für die meisten werden die Messer damit aber sicherlich zu aggressiv.
Da es aber nicht nur einen Weg gibt darf das ja jeder machen wie es ihm am besten gefällt.
 
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