Alles begann mit der Khalifa, einem Duft von A&E der an das Black Afghano Parfum erinnern soll.
In dieser Kreation von Nasomatto finden wir Aromen von Hanf, nicht näher definierte grüne Noten, Hölzer, Harze, Kaffee, Tabak, Oud und Weihrauch.
Danach erblickte die Chasing The Dragon das Licht der Welt, und mit der Forbidden Fruit endete die Serie dieser harzig orientalisch duftenden Sets.
Meiner Meinung nach hat Peter ein Händchen für die eher dunkleren und komplexeren Düfte.
Fast alle diese Duftkomponenten finden sich auch in den drei Seifen/Aftershaves von A&E wieder. Die Khalifa ist wenig verwunderlich am nächsten dran, da sie ein Dupe bzw. Lehnduft ist. Forbidden Fruit und Chasing The Dragon orientieren sich eher am Duftprofil der Khalifa.
Aufgrund dieser Gemeinsamkeiten ist eine gewisse Familienähnlichkeit zu erkennen.
Laut Duftprofil teilen sich alle drei Kreationen aber nur folgende Zutaten: Oud, Zedernholz, Sandelholz, und eben die Harze bzw. "mysterious" resins (from Khalifa), wie es im Falle der Chasing The Dragon geschrieben steht.
Bei der Khalifa heißt es "green herbaceous", was so viel wie krautig oder krautiges Grünzeug bedeutet.
Cannabis findet sich als solches klar beschrieben in der Duftbeschreibung der Chasing The Dragon und der Forbidden Fruit.
Da ich Cannabis deutlich bei der Khalifa riechen kann, vermute ich, dass sich der Duft unter den nicht näher definierten Harzen finden lässt.
Kommen wir aber nun zu den Düften im Speziellen.
Da ich inzwischen endlich alle drei beisammen habe, und dieses Review endlich für euch schreiben kann, dachte ich mir, es wäre interessant, die Khalifa und die Forbidden Fruit erneut unter die Lupe zu nehmen. Bevor ich das ganze mit der Chasing The Dragon abschließe.
Die Khalifa ist nach wie vor "Der Duft" in meiner Sammlung.
Ich empfinde geradezu diebische Freude daran, einfach an Seife und AS zu riechen. Dieser Moment, wenn sich langsam der Deckel öffnet, und die ersten Duftpartikel sich in der Nase einfinden. Jedes Mal aufs neue, einfach herrlich.
Wie erhofft bin ich nach zweieinhalb Jahren nach dem ersten Review inzwischen in der Lage der Khalifa ein paar mehr Worte zu schenken.
Lange konnte ich mir diese dezente Frische und Kühle nicht erklären. Durch das erneute Lesen des Duftprofils stieß ich auf Anis. Dieser Duft schlängelt sich gekonnt durch die ansonsten dunkle und warme Base. Was dafür sorgt, dass die Khalifa nicht allzu schwer daher kommt. Der Anis lockert das ganze angenehm auf, wenn das Sinn ergibt. Manche Düfte sind einfach irgendwo zu Ende, die Nase ist voll, und man wird schnell satt davon, und nimmt nichts anderes mehr wahr.
Hier habe ich das Gefühl ich rieche etwas, der Anis räumt den Weg, sodass ich noch weitere Komponenten erkennen kann.
Oud und Weihrauch kann ich nun ebenfalls klar als solche ausmachen und benennen, Uncle Jon lässt grüßen.
Der Duft von Zedernholz ist mir durch dessen Verwendung in Zigarren Humidoren inzwischen bestens bekannt, weswegen ich vermag diesen ganz zart in der Seife wiederzuerkennen.
Den Rest vermag ich weiterhin nicht zu entziffern, aber ich bin trotzdem angenehm überrascht wie viel besser ich diese Seife inzwischen rieche/erkenne und beschreiben kann.
Während der Rasur bin ich zu abgelenkt, um groß über den Duft zu sinnieren. Für so ein Review sitze ich ein paar Stunden zusammen mit der Seife am Schreibtisch, und lasse die Seife auf
Da der Duft schnell erklärt ist hier eine kleine Geschichte.
Zuletzt verwendet und beschnuppert habe ich diese Seife am 18. November. Das weiß ich noch genau, da meine Schwester an dem Tag Geburtstag hatte.
Sie hatte sich einen Apfelstreuselkuchen gewünscht, welchen ich ihr natürlich gerne gemacht habe.
Dazu habe ich tags zuvor Apfelbutter gekocht, welche unter die frischen Äpfel auf dem Kuchen dem ganzen etwas mehr Geschmack verleihen sollte.
Dafür werden Äpfel zusammen mit Zucker, Zimt, Piment/Nelken, Muskatnuss, Apfelessig und ggf. Brandy oder Rum über mehrere Stunden zu einem Brei gekocht.
Am Ende musste ich gestehen, dass es vermutlich auch Apfelmus zusammen mit all den Gewürzen getan. Geschmacklich hat sich der Aufwand nicht wirklich gelohnt.
Warum erzähle ich das hier? Nun, durch diese beiden Tage hatte ich nichts als Äpfel im Kopf. Vor dem Besuch bei meiner Schwester war noch eine Rasur nötig, und welches Set wäre da besser geeignet als dieses dachte ich mir. Laut lachend nahm ich es aus dem Schrank, und begann die Rasur mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Der Duft beginnt klar mit dem typischen Aroma von Äpfeln, mehr Pink Lady denn Granny Smith.
Dazu kommt dieser tolle aromatische Geruch von Brandy, aber ohne den Alkohol. Auch hier erkenne ich indessen den Anis, welcher den Duft erfrischt. Dadurch wirkt das Aroma der Seife deutlich leichter als ich zuvor wahrgenommen habe.
Cannabis und Oud nehme ich im Hintergrund ebenfalls gut wahr.
Die chinesische Dame auf dem Artwork verrät uns schon wo wir uns befinden. Bei dem Namen, und einer Pfeife in der Hand, der ein Drache entsteigt, kann wirklich nur eines gemeint sein, Opium.
Gedanklich befinde ich mich in den Opiumhöhlen Hongkongs in der Zeit der 1870er Jahre.
Warum Hongkong? Nun, während des ersten Opiumkrieges fiel Hongkong 1841 unter britische Kontrolle, und wurde ab 1843 Kronkolonie. Mit dem Ende des zweiten Opiumkrieges 1860 wurde der Handel in China jetzt legal, was Hongkong als Kolonie und Hafenstadt in den Vordergrund des Opiumhandels für ganz China stellte.
Zudem ist "Chasing The Dragon" Kantonesischer Jargon mit Ursprung in Hongkong und bezeichnet vornehmlich das Rauchen von Opium. Eine weitere Bedeutung wäre der Versuch Süchtiger den Rausch des ersten Konsums zu jagen, was nach einer Gewöhnung an die Droge nicht zu erreichen ist.
Des Weiteren wird "In 80 Tagen Um Die Welt" Passepartout in Hongkong durch Agent Fix mit Opium betäubt, damit die Reisegruppe so den Dampfer nach Yokohama verpasst. Spoiler!
Zudem gibt es in South Park (Staffel 11 Folge 13) eine Episode, in der das fiktive Spiel "Heroin Hero" gespielt wird, in dem sich der Spieler selbst Heroin verabreicht, und einem pinken Drachen hinterherläuft, den er nicht einholen kann.
Nach dieser kleinen Einleitung zum Namen des Sets komme ich nun zum Duft.
Und hier muss ich alle Erwartungen an euch Leser und vor allem an mich bremsen, denn die Seife riecht für mich nach absolut gar nichts. Ich bin extrem enttäuscht wie lange nicht mehr.
Das, was ich rieche, ist der typische Duft einer unscented Seifenbase, und mehr ist an dieser Stelle auch nicht zu sagen, außer vielen Dank fürs Lesen.