Kann es sein dass das Feuer der Begeisterung länger brennt wenn man von einem direkten Hobel a la R41 auf das Messer umsteigt oder bilde ich mir das nur ein und es gibt da keinen Zusammenhang? Oder anders gefragt gibt es auch Messerfreaks, die wenn Sie mal zum Hobel greifen dann einen sanften Gesellen bevorzugen?
Sanft ist ja auch wieder relativ und nur ein subjektiver Eindruck.
Wenn ich mal wieder zum Hobel greifen sollte/müsste, würde es bei mir, wie vor dem Messer, mein Cobra Classic sein. Ich empfinde ihn als direkter, aber nicht wirklich aggressiv.
@maranatha hatte mal von mir den (sanfteren) Bruder, den King Cobra, zum testen bekommen und empfand ihn als sehr aggressiv.
Wobei ich für mich deine Hypothese nicht bestätigen kann. Ich habe zwar zu Hobelzeiten die direkteren Hobel bevorzugt, aber auch die sanfteren genutzt.
Meine ersten Versuche mit Messern gehen bis 2014 zurück; wirklich zur echten Messerrasur bin ich aber erst 2021 gekommen. Vorher zwar immer wieder versucht ans Messer ranzukommen, aber dann doch bei den WKM geblieben, weil, wie ja schon weiter oben geschrieben, die vollhohlen mir die ersten Schritte extrem schwer gemacht haben. Erst als ich das wirklich realisiert habe und mir ein, zwei derbe Klingen gekauft und von
@Hellas auf schärfe bringen ließ, hat es mit dem Messer dann auch bei mir gefunkt.
Danach war die Lernkurve bei mir recht steil, und auch die vollhohlen klappten dann auch recht schnell problemlos.
Seit dem habe ich meine Hobel nahezu nicht mehr benutzt.
Ich denke, ob man beim Messer bleibt, oder nicht, hängt eher von der Einstellung und dem Willen zur dieser Art von Rasur ab, als die Frage nach der Aggressivität des vor der Messerrasur genutzten Hobels.
Für mich ist es kein lästiges "must do", sondern ein Höhepunkt an dem Tag. Ich lasse mir auch extra Zeit und zelebriere die Rasur. Morgendliche Eile und verschlafene Unkonzentriertheit sind mit dem Messer eher suboptimal. Und da geht natürlich der Hobel schneller und deutlich ungefährlicher. Und oft sind es genau diese Umstände, die die Leute dann wieder von der Messerrasur abrücken lassen. Zu dem das andere Rasurgefühl, das ich schon in meinem anderen Beitrag beschrieben hatte.
Ein weiterer Faktor ist das Erlernen der Messerrasur. Beim Hobel ist es i.d.R. deutlich einfacher. Die überwiegende Zahl der Hobeleinsteiger haben sich schon vorher mit einem Systemi nass rasiert. Da ist der Umstieg auf einen Hobel mit wenig Lernaufwand zu schaffen. Die Messerrasur zu erlernen, macht man nicht mal an einem Nachmittag, sondern in einem stetigen Prozess mit vielen Rückschlägen, bei dem bei vielen die Motivation auf der Strecke bleibt.
Zu dem, vor allem außerhalb des Forums, sind es die mehr als unzulänglich geschärften Messer der meisten Hersteller, die Einsteigern den Spaß an der Messerrasur gründlich verderben.