Forum der Rasur

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Das Strohfeuer

Ist schon klar was gemeint ist , allerdings würde ich mir wünschen ich könnte Orgel und Geige so schnell
im fortgeschrittenen Alter erlernen wie die Rasur mit einem Messer .
Oh ja.
Das mit dem Rasieren hat bei mit deutlich schneller geklappt, als die Geige. Und ich war da noch nicht im fortgeschrittenen Alter :lol
Rasieren kann ich, Geige definitiv nicht.
 
Ist schon klar was gemeint ist , allerdings würde ich mir wünschen ich könnte Orgel und Geige so schnell
im fortgeschrittenen Alter erlernen wie die Rasur mit einem Messer .
Sicher ist die Rasur mit dem Messer viel einfacher zu erlernen als die erwähnten Instrumente, aber dennoch sollte die benötige Übung nicht unterschätzt werden und ich glaube es wäre grade für Einsteiger sinnvoll, dies auch Mal als Feedback zu erhalten. Andererseits ist es natürlich immer schwierig jemandem zu sagen (zumal in einem solchen öffentlichen und anonymen Forum), dass es vermutlich nicht daran liegt dass er Wasser statt öl auf seinem GBB verwendet, wenn er damit keine sanfte Rasur erzielt.

Aus meiner Sicht hilft es niemandem (außer vielleicht dem eigenen Ego) hier damit zu prahlen, wie einfach es doch ist die Messerrasur zu erlernen. Besonders wundern mich die Leute, die darüber berichten, wie sanft und gründlich ihre erste Rasur mit dem Messer war... Ich glaube damit werden bei Anfängern nur die falschen Erwartungen geschürt, die dann wiederum dazu führen, dass mehr in Ausrüstung investiert wird als in die Erlernung der Fähigkeiten.

Vielleicht bin ich ja nur ein besonders langsamer Lerner, aber ich würde nach 2 Jahren noch nicht sagen, dass ich alles perfekt beherrsche. Ich sehe mich erst am Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht bin ich ja nur ein besonders langsamer Lerner, aber ich würde nach 2 Jahren noch nicht sagen, dass ich alles perfekt beherrsche. Ich sehe mich erst am Anfang.
Du bist nicht langsam , du bist voll in der Norm .
Ich konnte mich recht zügig mit dem Messer vernünftig rasieren , bis es allerdings schnell und unter Zeitdruck reibungslos klappt brauch es einfach
Zeit, Geduld und Übung .
 
Ich bin da bei euch beiden.

Ich nehme immer wieder mal das Messer, in der Früh hab ich aber weder Geduld noch Zeit, um das in Ruhe zu machen, deshalb bleiben die Wochenenden und Ferien…

Da ist dann immer viel Abstand, so dass die Lernkurve seeeeeehr flach bleibt.

Dazu kommt, dass die Hobel deutlich sanfter sind als das Messer.
So bleibt es bei mir ein Schwelbrand…
 
Ich bin da bei euch beiden.

Ich nehme immer wieder mal das Messer, in der Früh hab ich aber weder Geduld noch Zeit, um das in Ruhe zu machen, deshalb bleiben die Wochenenden und Ferien…

Da ist dann immer viel Abstand, so dass die Lernkurve seeeeeehr flach bleibt.

Dazu kommt, dass die Hobel deutlich sanfter sind als das Messer.
So bleibt es bei mir ein Schwelbrand…
Meine Messer sind sanfter als meine Hobel daumenh!
 
Das bekomme ich eben noch nicht hin.

Das WKM mit der Schick Klinge ist mit dem Strich fantastisch.
Das Korader kommt da nicht ran.
Ich habe noch andere (gut geschärfte), die ich im Moment aber nicht nutze, weil ich sonst nirgends lande.

Allerdings sind Blutt BR1, Henson und Blackland Vector natürlich auch durchaus angenehm zum rasieren…
 
Und ich kann es nur immer wieder betonen: Anfänger haben am meisten mit den (nicht) rasurscharfen Messern zu kämpfen!
Bewahrheitet sich immer wieder. Jüngeres Beispiel ist @Allgäuhobel.
Lieber Jürgen, vielleicht kannst Du ja noch ein paar "Anfänger-Anekdoten" zum Besten geben ;) .
 
Das das Problem bei @Risky am nicht rasurscharfen Messer liegt, kann definitiv ausgeschlossen werden.
Bei ihm spielen m.M.n. ein paar Faktoren rein, die ich selbst von meinem Ein- bzw. Umstieg aufs Messer hatte.
1. das WKM mit den Feather AC-like Klingen rasiert deutlich sanfter, als jedes Messer. Liegt aber an der anderen Schneidengeometrie der Klingen und auch etwas an dieser Art WKM selbst, was uns zum nächsten Pinkt bringt:

2. Vollhohle Messer. Auch bei mir war es am Anfang so, dass ich mit vollhohlen Messern anfänglich nihct klargekommen bin.. Die sehr dünn ausgeschliffenen Klingen und deren Flexibilität, gepaart mit der Vorsicht und Angst vor Cuts und dem zu geringen Druck bei den Zügen, fing die Klinge bei der Rasur an zu springen und hüpfen. Das das nicht als sanft empfunden wird, sollte klar sein.
Daher empfehle ich aus eigener Erfahrung, mit einem maximal halbhohlen (oder besser noch derberen) Messer anzufangen. Hier ist die Klinge deutlich starrer und das hüpfen und rupfen, vor allem bei etwas längerem Barthaar, gibt es nicht mehr, was schon ein wesentlich sanfteres Rasurgefühl vermittelt. Zu dem sind, zumindest m.M.n. die derberen Klingen deutlich winkeltollereanter und für Anfänger eigentlich besser geeignet. Aber diese derberen Messer findet man deutlich seltener, sie sehen i.d.R. nicht so toll aus und haben nicht den Rasursound, was sie für sehr viele Käufer dann wieder unattraktiv macht und man dann doch lieber zum „Suprrklang-extradünn-megabreit-Blingblingmesser“ greifen lässt, statt eines zu wählen, das einem den Einstieg in die Messerrasur erleichtert.
@Risky hatte von mir mein derbes Rigarazor, was, abgesehen von der nicht entschärften Spitze des französischen Kopfes, welche zu unangenehmen Cuts geführt hat, ja von ihm als garnicht so unangenehm empfunden wurde.
Meine ersten Messer, mit denen ich mich wirklich rasieren konnte und die Messerrasur dann auch gut umsetzen konnte, waren derbe Klingen. Erst als ich mich mit dieser Art der Klingen gut und verhältnismäßig sicher rasieren konnte, bin ich auf feiner ausgeschliffene Klingen umgestiegen. Und ich merke auch heute immer wieder, wenn ich ein derbes Messer aus meiner Sammlung nutze, wie angenehm und sanft es rasiert, was in dieser Form die feineren Klingen nicht hinbekommen.

Der letze Punkt ist (meiner ganz persönlichen Meinung nach) eine falsche Erwartungshaltung von der Messerrasur. Wer sowohl Hobel als auch Messer und (Feather Like) WKM nutzt, wird vermutlich bestätigen können, das das Gefühl bei der Rasur mit den drei unterschiedlichen Werkzeugen sich doch recht stark unterscheidet.
im direkten Vergleich zur Messerrasur ist das Gefühl mit einem Hobel oder WKM deutlich anders. Es nur Sanfter zu nennen würde es nicht ganz treffen. Das Gefühl mit einem Messer zu rasieren ist direkter. Wenn ich zwischendurch mal mit einem Hobel oder WKM arbeite, bin ich immer wieder überrascht, wie mild diese Werkzeuge rüberkommen und wie wenig Feedback sie im Vergleich zum Messer geben. Dieses Gefühl kann auch Kein noch so direkter Hobel oder WKM geben, das man bei einem Messer hat. Und diese Direktheit (top geschärfte Klinge natürlich vorausgesetzt) wird (am Anfang) gerne als unangenehm empfunden. Messerrasieren ist kein streicheln, wie man es von den meisten Hobeln kennt, aber auch kein unangenehmes Beißen, das nur was für Masochisten Ist.
Man muss sich, so denke ich, auf das andere Gefühl bei der Rasur einlassen und dabei bleiben, dann werden einem die anfänglichen sehr direkten und sicher für einzelne sogar leicht schmerzhaften Rasuren später zu ebenso sanften und angenehmen Rasuren wandeln, wie man sie von Hobeln kennt.
 
@Nightdiver
Sehr schön ausgeführt!
Vor der SE-Challenge habe ich ja auch eine "Messer-Challenge" vollzogen, die das oben gesagte bestätigt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem in meinem Fall recht langsamen Lernfortschritt kam nach ca. einem ¾ Jahr die Situation, daß ich die Messerrasur anfing zu genießen. Trotz des ruppigeren Auftritts war es einfach das Gefühl, diese Art der Rasur praktizieren zu können, die mich begeistern konnte. In der Tat bin ich auch mit dem etwas derberen Stosser von Wacker mit am besten zurecht gekommen.

Letztendlich ist es aber die Effizienz des Hobels, die mich nach einem ganzen Jahr ausschließlich mit Messer vollzogener Rasur wieder hat zurückkehren lassen. Der Hobel bietet mir persönlich die beste Kombination aus Gründlichkeit, Sanftheit, unkomplizierter Handhabung und "Ursprünglichkeit" der Nassrasur.

Grob gesagt war die Messerrasur bei mir auch ein Strohfeuer, auch wenn ich nicht nach anfänglichen Schwierigkeiten gleich die Flinte ins Korn geworfen hatte. Selbst wenn man dann in der Lage ist mit Messer gegen den Strich rasieren oder an/in der Nase rumzufummeln, wenn man also einen Level erreicht hat, der einem attestiert, daß man es kann, muss das noch nicht bedeuten, daß es die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse trifft.
 
Schöne Berichte mit wahrem Inhalt bekomme ich heute morgen zu lesen :daumenhoch

Bei mir gab es vom ersten Tag an kein zurück mehr , zuviel hatte ich schon in diese schönen Instrumente investiert deren
Anblick mich nur begeisterte . Gerne hätte ich mal eine Hobelrasur zwischen geschoben habe es aber bewusst nicht getan ,
ich wollte und musste es einfach durchziehen .
Sehr hilfreich waren dabei meine ersten Koraat, ein derbes 8/8 und ein 1/2 hohles 6/8 ( beide waren sofort verfügbar ) .
Mit den sehr dünnen vollhohlen hatte ich damals echten Stress .
 
Ich rasiere mich jetzt auch schon eine gewisse Zeit, mal mehr mal weniger mit dem Messer. Es ist bei mir so, daß es Phasen gibt, wo ich mich ausschließlich mit dem Messer rasieren möchte und es mir einfach Spaß macht. Die Freude an dieser Art einer Rasur ist in meinen Augen enorm wichtig. Wenn es nur eine Notwendigkeit ist, durch die man durch muß, so ist es mit der Kontinuität einer Messerrasur schlecht bestellt. Die Motivation wird schnell flöten gehen.
Es ist ein Genuss, ein schönes, historisches Messer in der Hand zu halten, sich damit auseinander zu setzen, zu ledern, es auf Steinen zu schärfen und dann sich damit zu rasieren. Es kann auch neue neurologische Verbindungen im Gehirn entwickeln. Wenn dies alles kein Spaß bereitet, dann sollte man die Finger von lassen. Das wird schnell frustrierend.
Trotzdem nutze ich öfters einen Hobel, warum? Ich mag es im Alltag gerne unkompliziert und da ist bei mir der Hobel unangefochten auf Platz 1.
 
Lieber Jürgen, vielleicht kannst Du ja noch ein paar "Anfänger-Anekdoten" zum Besten geben ;) .
Wenn Du so nett darum bittest.
Wer mich lange kennt (hier: meine Frau) attestiert mir sofort, daß ich der König der Strohfeuer bin. Wieso kommt so etwas. Ich bin (ähnlich wie meine Frau) sehr neugierig. Bei mir sind es aber eher Fertigkeiten aus "alter" Zeit. Nicht der guten alten Zeit, denn früher war vieles nicht gut.
Ob es fürs Esser ist, wie Sauerkraut selbst einstampfen, mit einem Wurstfüller eigene Bratwürste herstellen, Brot im HBO backen. Oder auch landwirtschaftliche Fähigkeiten wie mit der Sense mähen, Hoinzen für die "Heumännchen" auf einem selbstgebauten Schnitzbock (Hanselbank) anfertigen. Das Bogenschießen mit selbstgebautem Holzbogen mit selbst angefertigten Pfeilen. Und vieles mehr. ABER! sobald ich eine Fertigkeit erlernt habe wird es oft langweilig, weil ich es ja dann kann. Also suche ich eine neue Herausforderung. So kam es auch bei der Hobelrasur. Wie immer ist der Beginn eines Strohfeuers - Stroh sammeln. Also Hobel "gesammelt" um sie auszuprobieren, welcher für mich am besten taugt. Wobei 15-20 Hobel keine Sammlung, sondern eher eine kleine Ansammlung darstellen. Allerdings war die Lernkurve kurz und steil, was dazu führte, daß ich mit dem Verkaufserlös aller "untauglichen" Hobel den Seifenschrank füllen konnte. So - und jetzt? Nächste Haltestelle Rasiermesser.
Meine Erwerbung aus der BW Zeit war ein DOVO, daß ich meinem Sohn bei seinem Auszug in seine erste Wohnung "vermachte", denn ich hatte es nie geschafft eine Rasur damit zu bewerkstelligen. Dieses Messer kam wieder in den Sinn, als ich die Messerrasur auf meine alten Tage angehen wollte. Schnell war klar, daß die Schärfe fehlte und so einiges an Grundwissen. Dank der großartigen Unterstützung aus diesem Forum ist es mir gelungen, scharfe Messer und ein Grundwissen zu haben. Auch wenn ich noch weit entfernt bin, von einer Profi Rasur, so ist es doch des Gefühl der Klinge direkt auf der Haut, die mir daran gefällt. Wäre es nicht so, hätte es der R41 wohl kaum zu meinem Lieblingshobel geschafft.
Daß die Nassrasur nicht zu einem Strohfeuer wird, steht fest. Dafür sorgt schon der tägliche Bedarf. In der glücklichen Lage, keiner erwerbsmäßigen Arbeit mehr nachgehen zu müssen, lässt genug Zeit für eine Portion täglicher Badzeit, mit meinem scharfen Rasur Equipment. Die Messer Rasur ist allerdings nicht zu 100% an der Reihe. Es gibt Tage, an denen ich morgens noch müde und unkonzentriert bin. Dann erfreue ich mich der Hobelrasur.
In der kurzen Zeit meiner "Messerer Karriere" durfte ich schon einige verschiedene Messerschliffe ausprobieren. Von derb bis extra vollhohl, war alles dabei. Zur Zeit ist eine Kamisori Leihgabe dran, die einen Erfahrungsschatz mit sich bringt, der mich begeistert. Es ist aber absehbar, daß die mit sheffield Schliff, das Rennen machen werden. Im speziellen die von Ulrik.
Aktuell experimentiere ich auch noch mit alten Messern, die mir verschiedene Bekannte überlassen haben. Die alle meinten, ich sei doch so ein Verrückter, der mit so etwas Spaß hat. Recht haben sie, denn das steht im Vordergrund jeder meiner erlernten Fähigkeiten aus alter Zeit.
 
@Nightdiver - danke für diesen schönen Beitrag.
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P.S.: Meine Hobel rasieren auch sehr gut, - aber nach der Messerrasur fühlt sich meine Haut besser an.
Ein WKM mit Feather AC-like Klingen habe ich noch nicht probiert.
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@Nargothrond - Der Hobel ist bei mir die Nr.1 wenn unter schlechten Lichtverhältnissen auch noch Zeitmangel herrscht. ...
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@Allgäuhobel - bitte dranbleiben und weiter Erfahrungen teilen
 
Das wird bei jedem anders sein. Ich habe es lange versucht, mit verschiedenen Winkeln. Es war zum Schluß nicht schlecht, aber mit meinen Hobeln komme ich zu besseren und damit auch nachhaltigeren Ergebnissen. Vielleicht würde sich das bei mir auch umkehren, wenn ich noch drei, vier Jahre Messerrasur dranhänge. ;)
 
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