Der Rasiermesser-Einstieg als Anfänger oder wie man sich als Opfer fühlt

[Lochbart]

Kurzes Update: Es wird besser:

1. Aktuell jeden Wochentag immer 1x wtg und 1x xtg. Nachbessern, Ausputzen mit Hobel mache ich noch. Müsste aber streng genommen nicht mehr sein. Das hat allerdings den Vorteil, dass ich gut den Fortschritt kontrollieren kann, wenn ich einen Gang atg mit dem Hobel hinterherschiebe, also an welchen Stellen noch viel übrig bleibt, wo nicht, wieviel besser es über die Zeit wird, usw.
2. Obwohl ich von einer nationalen Schärflegende darauf hingewiesen wurde, dass man am Anfang bei einem Messer bleiben solle, damit sich Messer und Haut aneinander gewöhnen können, muss ich gestehen, dass ich hier nur mäßig diszipliniert bin, weil ich gleichzeitig von dem wohl nicht zu vermeidenden Sammelvirus befallen wurde. Gibt es hierzu bereits einen mRNA-Impfstoff von Biontech? (Erwäge derzeit 2-wöchentlichen RM-Wechsel.)
3. Mit 5/8 habe ich noch Schwierigkeiten mit dem Winkel. Da wird es etwas rau. Könnte aber auch am selbst geschärften Messer gelegen haben Mit 6/8 (auch dem selber geschärften) und 7/8 komme ich anscheinend besser zurecht. Alle vollhohl. Das GD66 wurde eingemottet.
4. Tagesschwankungen sind noch krass.
5. Der erste Mini-Cut. Sonst immer noch nix.
6. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hatte letztens auf Geschäftsreise 2 frisch gelederte Messer dabei. Anderes Licht, ungewohnte Umgebung, und ein etwas eingeschränkterer Platz waren eine unerwartete Herausforderung. Vom Segelboot oder der Waschküche bin ich wohl noch Lichtjahre entfernt.
7. Das nächste Breitschwert ist unterwegs…

 

[Eisenkopf]

(Erwäge derzeit 2-wöchentlichen RM-Wechsel.)

Ich möchte mal unverschämterweise behaupten dass das an der Grenze zu: "ist in Ordnung" kratzt

 

[Bavaria Blade]

Erwäge derzeit 2-wöchentlichen RM-Wechsel.)

Es wird darauf ankommen, wie schell Du Lernerfolge verinnerlichst. Da ist bei jedem anders. Wenn Du merkst, daß die Erfolgserlebnisse ins stocken geraten, verlängerst Du den Intervall.

Vom Segelboot oder der Waschküche bin ich wohl noch Lichtjahre entfernt.

Du wirst sehen, irgendwann klappt das auch.

Das nächste Breitschwert ist unterwegs…

Dann steckst Du tief genug im Kaninchenbau.

 

[j0mber]

Erwäge derzeit 2-wöchentlichen RM-Wechsel

Jeder lernt etwas anders. Ich hab das nicht geschafft, so schnell auf ein andere Messer zu wechseln & wollte es auch gar nicht. Die Sammelleidenschaft traf mich erst danach so richtig. Am besten kann ich mich mit dem Messer rasieren, mit dem ich ganz stur mal dahin einfach raisert habe. Da weiß ich ganz genau wie ich das Messer wo im Gesicht halten muss um das Maximum, was ich an Glätte schaffe, rauszuholen. Laut App sind das 73 Rasuren mit dem einen Messer, die recht wahrscheinlich fast am Stück ausgeführt wurden. Hätte ich das nicht gemacht, käme ich auch mit meinen andere Messer nicht so gut zurecht.

Weiterhin viel Erfolg

 

[Fila Brasileiro]

Immer wieder höre und lese ich man sollte als Anfänger zu beginn nur bei einem Messer bleiben . Hört sich fürs erste mal vernünftig an , allerdings
habe ich nach über 6 Jahren Messerrasur da meine Zweifel .

Ich habe zu beginn meiner Messer Leidenschaft nahezu bei jeder Rasur das Messer gewechselt , kein Wunder ist ja nahezu „Stündlich" der neu
entflammten Leidenschaft geschuldet ein neues Messer bei mir eingezogen .
Hat mir nicht geschadet , ganz im Gegenteil . Ob 5/8 oder 11/8, ob derb oder vollhohl, krumm oder gerade , komme heute mit allen vorzüglich zu recht .
Zur Not würde ich mich auch mit einem Latthammer rasieren .

Was ich damit sagen will ist einfach : wenn man als Anfänger lange Zeit nur ein Messer nutzt läuft man Gefahr diesem auf lange Zeit „ ausgeliefert" zu sein .
Ein Umstieg auf andere Messer wird nicht einfach sein und wird einem wie ein Neubeginn vorkommen .

Ich kann nur jedem raten auch zu Beginn öfter mal zu wechseln .

Letztendlich ob breit oder schmal , ob derb oder hohl es bleiben immer Rasiermesser . Der Ansatz und die Vorgehensweise werden immer gleich bleiben .

 

[Nightdiver]

Ich kann da @Fila Brasileiro nur zustimmen. Ich mag zwar nicht so viele Messer wie er haben, aber rund 140 sind es wohl auch inzwischen.
Auch ich habe von Beginn an immer bei jeder Rasur das Messer gewechselt.
Bis ich mich wirklich ans Messer getraut hatte, waren schon rund 15-20 Messer in meinem Besitz, die mir ein lieber Forenkollege allesamt auf eine wunderbare Schärfe gebracht hatte. Ab da wurde immer rotiert.

 

[Cuchillo]

Ein Umstieg auf andere Messer wird nicht einfach sein und wird einem wie ein Neubeginn vorkommen .

Halte ich für eine totale Übertreibung, wenn es so wäre, würde es Sinn machen erstmal nur bei einem Messer zu bleiben.

Letztendlich ob breit oder schmal , ob derb oder hohl es bleiben immer Rasiermesser . Der Ansatz und die Vorgehensweise werden immer gleich bleiben .

Ja genau, jetzt widersprichst Du Dir aber selber im gleichen Beitrag.
Rasiermesser, die unterschiedlich scharf sind, machen aber schon einen Unterschied in der Handhabung. Wenn man nicht jedes mal wechselt, ist es zu Beginn einfacher.

 

[Lochbart]

So, gestern die erste komplette Messerrasur mit 3 Durchgängen hinter mich gebracht (im Urlaub hat die Haut Zeit sich zu erholen ). Insgesamt liege ich bei so um die 50 Rasuren seit dem 2. Einstieg.

Punkte, die es noch zu bearbeiten gilt:

1. Den Fool‘s Pass habe ich mir noch nicht gegeben; 3. Durchgang Oberlippe einfach von innen nach außen, das mache ich beim Hobel auch oft, weil es von unten nach oben doch arg stresst.
2. Nasenlöcher: da waren noch kleine stoppelige Stellen übrig und es wurde kurzerhand der Systemie (Körperrasur) aus der Dusche gefischt
3. Am Kinn tue ich mich an einigen Stellen noch schwer. Soul Patch ging aber die Kerbe darunter finde ich schwierig. Da habe ich einfach nochmal seitlich rasiert
4. Am Hals habe ich 2x von unten nach oben rasiert und da ließ die Gründlichkeit noch zu wünschen übrig. Seitlich ist ja irgendwie doof mit Messer. Ich denke, ich werde da den 3. Durchgang eher diagonal (von unten nach oben und außen nach innen) versuchen.

PS: Von wegen immer dasselbe Messer: Ich bin ja derzeit im Urlaub und da will man Abwechslung. Dank Jörgs toller Ledertasche konnte ich 3 Messer einpacken und die wollen schließlich verwendet werden (Böker King Cutter 5/8, Dreidecker 6/8 und Wicawa 7/8). Also kommt jedes Mal ein anderes dran.

 

[Lochbart]

Heute kleiner Rückschlag. Kinn und Soul Patch haben nicht so wirklich funktioniert. Irgendwie wollte die Klinge da nicht so gleiten. Könnte an der Führung (sehr wahrscheinlich), am Messer (5/8 King Cutter statt 6/8 Dreidecker - gut möglich) oder an der RS (Proraso weiß anstatt Klar Classic - eher unwahrscheinlich) gelegen haben. Werde ich wohl nie erfahren. Das hat man davon, wenn man an zu vielen Variablen rumschraubt.

 

[Peterhans19]

Das liegt lediglich an Dir selbst!
Ab und zu läufts halt nicht so gut.
Bei mir ist es so, an einem Tag super glatt und verletzungsfrei, am nächsten Tag fließt mit dem gleichen Setting Blut.
Ist halt so!

 

[DailyDriver]

Heute kleiner Rückschlag

Ab und zu läufts halt nicht so gut.

Ich bin ja noch definitiv ein Novize in Sachen Messerrasur und wenn ich feststelle das es irgendwie oder
irgendwas nicht funktioniert, mache ich auch einfach nur mal eine Pause vom Messer. So 3-4 x wieder
mit dem Hobel rasieren, quasi dem Hirn mal ne‘ Pause gönnen. Damit will ich nicht sagen, das man
zum Rasieren mit dem Hobel kein Hirn braucht, sondern es nimmt den meist selbst produzierten
Druck. Danach gehe ich bis jetzt immer etwas entspannter in die nächste Runde Messerrasur.

 

[sakaltras]

Ich habe vor etwa einem Jahr mit der Messerrasur begonnen, mit einer etwa 3 monatigen Pause. Ich denke, dass es auch ganz gut ist mehrere Messer auch zu Anfang zu nutzen, da dadurch das Risiko kleiner wird mit einem unscharfen oder vielleicht total schrottigem Messer das Rasieren lernen zu wollen. Der Vergleich macht den Unterschied und den Lernerfolg. Zumindest zum Teil.

 

[Lochbart]

Rasur #53 eine Rasur mit dem Messer, die ich mit dem Hobel auch nicht mehr besser hinbekomme. Damit stelle ich die Berichterstattung an dieser Stelle ein, da ich mich nun nicht mehr wie ein Opfer fühlen muss.

Der Rest ist Übung und Tempo sowie Sicherheit kommen bestimmt mit der Zeit. Rückschläge interessieren mich nicht oder werden an anderer Stelle berichtet.

 

[Cuchillo]

@Lochbart Nur 53 Rasuren und du hast es gelernt. Das ist anderen sicher Motivation es auch zu versuchen. Die Routine, dass man man es kann wie im Schlaf, dauert aber noch Jahre. Es lohnt sich dabei zu bleiben.

 

[Lochbart]

Nur 53 Rasuren und du hast es gelernt.

Danke! „Gelernt“ ist natürlich ein großes Wort. Ich würde mal sagen, ich habe die Prüfung zum Gelbgurt bestanden.

 

[Bavaria Blade]

Der Rest ist Übung und Tempo sowie Sicherheit kommen bestimmt mit der Zeit. Rückschläge interessieren mich nicht oder werden an anderer Stelle berichtet.

Genau die richtige Einstellung. Daß man Jahre für eine gute Messer-Rasur braucht, hält sich als hartnäckiger Mythos. Deine erwähnte Übung bringt noch Sicherheit. Der Zugewinn an Tempo nehme ich gerne außen vor, da ich jeden Moment der Rasur genieße.

 

[MikeB]

Der Zugewinn an Tempo nehme ich gerne außen vor, da ich jeden Moment der Rasur genieße.

Genau so sehe ich das auch.

 

[Fila Brasileiro]

Genau die richtige Einstellung. Daß man Jahre für eine gute Messer-Rasur braucht, hält sich als hartnäckiger Mythos. Deine erwähnte Übung bringt noch Sicherheit. Der Zugewinn an Tempo nehme ich gerne außen vor, da ich jeden Moment der Rasur genieße.

@Bavaria Blade

Eigentlich denke ich zu wissen was du sagen willst , nach 5 Versuchen mit dem Messer konnte ich mich schon komplett rasieren und war stolz wie
kaum ein anderer im Dorf .
Hatte aber überhaubt nichts mit der Messer-Rasur wie ich sie heute vollziehe gemein . Erst wenn man in der Lage ist selbst unter großen Zeitdruck nach dem
Messer zu greifen, beherrscht man das Gerät wirklich . Ich bin in solchen ( seltenen) fällen dann meist in unter 5 Minuten durch .
Ein Genuss ist das keineswegs , allerdings war dieses Wort was die Rasur betrifft deinem Urgroßvater auch ein Fremdwort .

Den meisten Spass am Messer habe ich meist Sonntags , ohne Zeitdruck können es schon mal 15 Minuten werden .
Die meisten von uns sind was die Messer- Rasur betrifft nun mal „Quereinsteiger" im fortgeschrittenen Alter , da geht einiges nicht mehr so flott .
Fang mal im fortgeschrittenen Alter mal eine neue Sportart an , oder mach mal den Motorradführerschein !

Von daher finde ich : das dieser„ Mythos" kein Mythos ist .

 

[Bavaria Blade]

Von daher finde ich : das dieser„ Mythos" kein Mythos ist .

Dabei ging es mir nur um die strike Aussage, daß man in jedem Fall Jahre braucht.

Aber Deinen oben genannter Beitrag kann ich komplett nachvollziehen. Vom ersten Stolz wie Oskar, bis zur schnellen Rasur.
Wie letzte Woche. Fast einen Arzttermin vergessen. Schnelle Dusche, schneller RC Schaum, ein Durchgang mit der derben Olivia gegen den Strich + zwei Stellen Ausputzen, fertig. Gerade so alltagstauglich, weit weg von BBS und noch weiter von Genuß. Auf der Fahrt dachte ich noch, eigentlich hätte ich mir die Rasur sparen können. Von vorn hat mich der Arzt eh kaum angesehen

 

[Cuchillo]

Die Zeit bis man sich mit dem Messer rasieren kann ist etwa bis zu dem Punkt wo einem eine gründliche Rasur fast ohne Brennen beim Aftershave gelingt. Das ist natürlich individuell unterschiedlich. Wenn man sich vorher immer mit einer besonders aggressiven Hobel Klingen Kombination rasiert und davon Schwielen im Gesicht hat, klappt das praktisch sofort. Bei anderen mit feinfühliger Haut dauert das länger.