Forum der Rasur

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Der Rasiermesser-Einstieg als Anfänger oder wie man sich als Opfer fühlt

@maranatha
Alles was ich von dir hier lese hört sich sehr, sehr gut an.
Du bist definitiv auf dem richtigen Weg.
Nur mal so nebenbei: Ich habe mich am Anfang immer nur Freitagabends mit dem Messer rasiert.
So hatten die möglichen "Wunden" 60h Zeit zu heilen. :):):)
Ich drücke dir fest die Daumen, wird schon daumenh!daumenh!daumenh!
 
Nach einigen Monaten mit dem Messer, habe ich im Herbsturlaub meinen Gilette Tech wieder so richtig schätzen gelernt. Was für herrlich unkomplizierte perfekte Rasuren... bis ich diese Qualität mit dem Messer erreiche, vergehen wohl Jahre.Und da mein Gesicht auch relativ knochig ist, habe ich einige Problemstellen, wo ich gerne mit dem Messer mal hängen bleibe...ein bisschen von SadoMaso hat das messern ja schon etwas - aber es bringt halt definitiv Spannung in den Rasuralltag....
 
...ein bisschen von SadoMaso hat das messern ja schon....
Einspruch, Euer Ehren! ;)
"Ein paar Monate" mit dem Messer sind wie ein paar Monate beim Erlernen einer Fremdsprache. Also so gut wie nichts!
Beides kann nur IN JAHREN erlernt werden. Aber dann sitzt 's auch, geht flüssig von der Hand bzw. kommt ebenso aus dem Schnabel...:)
Mit Sadomaso hat das jedenfalls rein gar nichts zu tun, auch nicht "ein bisschen"; dafür aber sehr viel mit Geduld, Ausdauer und - man soll's nicht unterschätzen - auch mit einem gewissen handwerklichen Talent.

Wäre dem nicht so, dann hätten sich bis zur Erfindung des Hobels ja nur Sadomasochisten rasiert, und das wirst du wohl kaum behaupten wollen, oder?! :D
 
Wäre dem nicht so, dann hätten sich bis zur Erfindung des Hobels ja nur Sadomasochisten rasiert, und das wirst du wohl kaum behaupten wollen, oder?! :D

Würde ich nicht zu laut behaupten... vor dem Hobel trugen Viele Männer schlicht Bart oder gingen ein mal die Woche zum Barbierteufel_lachend
 
..."Ein paar Monate" mit dem Messer sind wie ein paar Monate beim Erlernen einer Fremdsprache. Also so gut wie nichts!
Beides kann nur IN JAHREN erlernt werden...

Na toll!
Du machst mir ja Spaß! o_O
 
Wäre dem nicht so, dann hätten sich bis zur Erfindung des Hobels ja nur Sadomasochisten rasiert, und das wirst du wohl kaum behaupten wollen, oder?! :D

Würde ich nicht zu laut behaupten... vor dem Hobel trugen Viele Männer schlicht Bart oder gingen ein mal die Woche zum Barbierteufel_lachend
Stimmt - mit folgenden Einschränkungen: Das Tragen von (Voll-)Bärten kam mit der Revolution von 1848 und hielt sich dann bis ungefähr zum 1. Weltkrieg. Vorher - Biedermeier, Empire, Rokoko, Barock bis zurück zur Renaissance - war man glatt rasiert oder trug Teilbärte.

Zudem gab es große regionale bzw. nationale Unterschiede: In Großbritannien war die Selbstrasur z. B. wesentlich stärker verbreitet als in Deutschland. Zudem darf man die sozialen Unterschiede nicht außer Acht lassen: Den Barbier - auch wenn er damals im Vergleich zu heute seine Dienste spottbillig anbot - musste man sich erst mal leisten können. Die Bourgeoisie im urbanen Bereich und das gehobene Kleinbürgertum nahmen die Dienste des Barbiers in Anspruch, die Landarbeiter und das industrielle Prekariat hatten andere Sorgen, als ihre paar Kreuzer, Gulden oder Pfennige zum Barbier zu tragen. Trugen sie deshalb alle Bärte? Mitnichten! Ein Gang mit (dafür) offenen Augen durch die großen Museen der Welt zeigt, dass gerade die sogenannten niederen Schichten (bis auf allfällige) Schnurrbärte glatt rasiert waren, wohingegen der Adel und - vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - die Akademiker sich gerne in des Bartes Zierde zeigten. Also, so wenige waren es dann doch nicht, die selbst zum Messer griffen. Und wenn es auch nur eine Minderheit gewesen wäre, aus lauter Sadomasos hat die bestimmt nicht bestanden.....;)

@maranatha: Mit "in Jahren" war der Weg zur Meisterschaft gemeint. ;)
Aber bei den Fortschritten, die du binnen kürzester Zeit gemacht hast, braucht dies dich gar nicht erst zu jucken, denn in Siebenmeilenstiefeln wird der längste Weg im kurzen Sprint genommen....;):D
 
Spätestens ab dem ersten Weltkrieg war Rasur Pflicht bzw. weit verbreitet wegen der Gasmasken, die sonst nicht richtag abdichteten. Seitdem hat man es sicherlich wieder viel stärker in der Bevölkerung weiter so (rasiert) gepflegt.
 
Vor allem die Bilder von Albin Egger-Lienz, in Kunsthistorikerkreisen etwas schnoddrig auch als "Bauern- und Proletenmaler" bezeichnet, zeigen, dass das Barttragen bei den sogenannten unteren sozialen Schichten (Bauern, Land- und Industriearbeiter) auch schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert (also vor 1914) nicht "in Mode" war. Hier zwei Beispiele:

"Der Altbauer", 1899

Cover 2.jpg


Oder "Der Sämann", 1908
Cover Der Sämann 1908.jpg
 
Irgendwie komme ich mir vor wie jemand, der die Eishockeyprofis Schlittschuh fahren sieht und der sich fest vorgenommen hat das auch zu erlernen, und ebenfalls Zeit, Geduld und Ausdauer zu investieren, um das dann einmal zumindest so auf die Reihe zu bekommen, dass man sagen kann es sei jetzt eine sichere und brauchbare Angelegenheit. Wenn man aber nur Möglichkeit hat täglich für eine halbe Stunde auf's Eis zu gehen, kommt in einer Saison natürlich nicht viel rüber. Die Fortschritte werden sich sehr in Grenzen halten. Und auch wenn einige von Euch mir hier liebenswürdigerweise gute Fortschritte attestieren, so fühle ich mich nach wie vor wie der Anfänger (der ich ja auch bin), der jetzt gerade mal in der Lage ist die Kufen halbwegs zusammen zu halten und den es in jeder Runde fünf mal auf's Maul haut.

Aber immerhin bemerke ich für mich einen Fortschritt darin, dass ich heute eine Steigerung erlebt habe in dem Gefühl eine bessere Balance zwischen Druck- und Zugintensität zu bekommen. Ein kontrollierteres und bestimmenderes Ziehen des Messers über die Haut bedeutete zumindest an manchen Gesichtspartien nicht gleichzeitig ein Erhöhen des Druckes, den ich auf die Klinge gebe. Ich habe das als sehr vorteilhaft registriert. Das AS war heute auch bemerkenswert zahm. Mal sehen, wie sich die Befindlichkeit heute entwickelt.

Ach ja, ein Cut mitten auf der Unterlippe. In dem Bereich an dem gar keine Barthaare mehr sind. :rolleyes: Das mit dem "quer zur Lippe" werde ich noch mal Durchdenken. Vielleicht lieber nur von Nord nach Süd und umgekehrt.
Und noch einer im Mundwinkel, ein kleiner an der rechten Halsseite, den gestrigen Cut am linken Hals wieder erfolgreich zum Leben erweckt, ein Blutpunkt unter der Nase und einer auf der rechten Wange.

Also alles gut! :)
 
Blutpunkte sind egal. Mit kaltem Wasser sind die gleich wieder weg. Die Schnitte bei Rasiermesser sind (zumindest bei mir) nie so tief und stark blutend gewesen wie mit dem Hobel.

Die Fortschritte werden sich sehr in Grenzen halten.

Das ist normal. Nur wer unrealistische Erwartungen hat, kann enttäuscht werden. Es geht bei der Rasur mit dem Messer um das Erlernen der Motorik mit der Hand. Also die Beweglichkeit/Gelenkigkeit trainieren. Das ist eher wie Ballett als Schlittschuhlaufen, also langwieriger.

Es wird dauern. Aber es wird jeden Tag einen Hauch besser. Konzentriere Dich zur eigenen Motivation also unbedingt auf die täglichen Fortschritte (egal wie winzig sie sind), nicht auf die Zeitdauer, die es bedurfte, um dort hinzukommen ;)

Ich würde zwecks schnellerem Erfolgserlebnis auch eher zu einem 6/8 oder 5/8 halbhohlen Messer raten. Ist einfacher damit überall durchzukommen. GD66 oder ähnliches.
 
...Ich würde zwecks schnellerem Erfolgserlebnis auch eher zu einem 6/8 oder 5/8 halbhohlen Messer raten. Ist einfacher damit überall durchzukommen. GD66 oder ähnliches.

Bist Du eigentlich mittlerweile mit breiteren Schwertern als 6/8 unterwegs?
 
Also ich kann hier natürlich nur für mich sprechen.
Das rasieren mit dem Rasiermesser ist meiner Meinung nach für jeden erlernbar
- wie auch das Schlittschuh fahren.
Es braucht halt nur Übung,
Beständigkeit und Konzentration.
Na klar ist das Equipment wichtig.! Entscheidend ist für mich
meine Einstellung. Passt die nicht zu mir und meinem Rasiergerät dann handele
ich mir unweigerlich einen Cut ein. Der tut zwar nicht weh
-das Messer ist ja scharf-aber er blutet erst einmal doll
. Der Alaun Stein behebt dieses Problem. Das entscheidende ist meiner Meinung nach
dass ein Erfolg - und das ist für mich als "Messerer" eine sanfte, glatte Rasur und
das gute Gefühl mit dem ich aus dem Bad gehe- mich dazu verleitet bei der
nächsten Rasur es an der nötigen Konzentration fehlen zu lassen.
Der Schlittschuhfahrer fällt nur aufs M.... Der Messerer kann sich auf sein tun
konzentrieren.
 
@maranatha: Um deinen Vergleich mit dem Sport (Eishockey) mal aufzunehmen: Wurscht in welcher Sportart, je älter man ist umso schwerer fällt es, diese zu erlernen. Und nicht anders verhält es sich mit dem Erlernen der Messerrasur. Deshalb finde ich deinen Vergleich sehr treffend!
Wie du vielleicht noch weißt, bin ich gleich in die Messerei eingestiegen. Das war im zarten Alter von 15 Jahren und hatte den unschätzbaren Vorteil, dass es damals eigentlich nur Milchbart zu entfernen galt....:D
Der war schön weich - vor allem am Kinn ein unschätzbarer Vorteil! - und ließ sich dementsprechend leicht aus dem Gesicht kratzen. Da konnte einfach nichts rupfen oder das Messer gar ins Stocken geraten, weil alles so weich und somit ganz easy zu kappen war. Als der Bart dann stärker (und gleichzeitig härter) wurde, hatte ich die Technik bereits so verinnerlicht, dass das absolut kein Problem mehr war, denn gekonnt ist gekonnt, egal ob mit Milchbart oder Normalbart.

Ich weiß, das hilft dir nicht, weil du kannst ja dein Alter nicht zurückdrehen und sozusagen wieder auf Milchbart schalten...:D
Ich schreib 's für Eure Jungs, falls die - von Eurem Virus infiziert - mit der Messerrasur liebäugeln. Ratet ihnen dringend, SOFORT mit dem Messer zu beginnen und nicht den Umweg über Hobel oder Systemrasierer zu gehen. Auf diese Art lernt man es wirklich fast spielerisch und somit auch enorm schnell.

Zurück zu dir: Ich würde dir dringend davon abraten, ständig neue Messer auszuprobieren. Das ist kontraproduktiv! Bei uns in der Familie - und wir sind fast alle Messerer - gilt eine eherne Regel: Ändere im ersten (Lehr-)Jahr niemals das Setup!
Hat fürs Messer absolute Gültigkeit, sollte aber auch für die Seife bzw. Rasiercreme gelten. Denn nur so weißt du mit Sicherheit, dass etwaige Fehler bei dir und nicht am Werkzeug liegen...Und gerade am Anfang bzw. beim Einstieg neigt man nur allzu leicht dazu, die Probleme beim Messer zu suchen. Und das ist grundfalsch!!!

Auch die Schliffart des Messers spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle! Wenn du die (Grund-)Technik erst mal beherrscht, kommst du mit ALLEN Schliffarten derb, viertelhohl, halbhohl, vollhohl - gleich gut zurande. Und die weit verbreitete Mär, dass einem besonders starkem und borstigen Bart am besten mit einem Derben beizukommen sei, gehört imho zu den urbanen Legenden und ist somit Quatsch! Ich habe einen sehr starken und dichten "Südländerbart" und hatte noch nie die geringsten Probleme, diesen auch mit sehr dünn ausgeschliffenen (singenden) Vollhohlen ratzeputz, also sehr gründlich und dabei auch überaus sanft, zu entfernen. Ich stelle sogar die provokante These auf, dass es mit einem vollhohlen Messer sogar leichter ist, die Messerrasur zu erlernen. Die Derben sind großartige Messer - ich liebe meine Beile! -, aber als Anfängermesser würde ich sie nicht empfehlen. Meine Meinung. Andere mögen es anders sehen.
 
Ich kann mir das gut vorstellen, dass mit einer Klinge, die man über einen längeren Zeitraum ausschließlich benutzt, die "Lehrjahre" besonders effektiv sein können. Dazu fehlt mir aber die Geduld bzw. der Reiz ist einfach zu groß andere Messer einfach zu versuchen. Und da ja die Perfektion sowieso erst nach Jahren kommt, werde ich diese erst erlangen, wenn ich so sehr zittere, dass ich ein Messer eh nicht mehr ins Gesicht bekomme. ;)

Zum probieren ist außerdem schon ein weiteres Messer gerade angekommen. :D
 
Ich muss ja nicht in jedem Faden antworten, aber ( :) ) ich möchte doch einmal anmerken, dass ich besonders hier immer wieder gerne reinschaue und mit Begeisterung und Neugierde die Fort- und Rückschritte mitfühle. Vieles kommt mir dabei sehr bekannt vor.
Toll finde ich auch die "literarische" Qualität der Beiträge. Leider ist es mir i.d.R. nicht möglich, mich so fein und gewählt auszudrücken, wie ich es gerne hätte. :p
 
Sagt mal, wie war der Stressfaktor von Euch in den ersten Anfängen mit dem Messer. Ich habe selbst eher empfindlich reagierende Haut und habe in der Hobelei relativ lange gebraucht, um die Technik und das Hardware-Setup so hinzubekommen, dass es passt und vieles möglich ist. Wenn meine Hardware nicht optimal ist, kann keine Software da was retten.

Jetzt beim Messer ist meine Haut ab Nachmittag immer gestresster. Es fängt an zu brennen. Die vielen Kleinstverletzungen machen sich bemerkbar und mein Gesicht gibt mir das Signal eine Pause einzulegen. Was ich aber nicht will, da sonst die Übung ins Stocken gerät. Zumal morgens das Gesicht wieder soweit klar zu sein scheint, dass es weitere "Misshandlungen" ertragen könnte.
Wie habt Ihr das gehandhabt? Einfach erst mal weiter, weil sich die Haut ja gewöhnen muss. Oder ruhig mal einen Tag Pause, damit eine Grundregenerierung stattfinden kann.
 
Ich habe auch jetzt noch manchmal eine tierisch gereizte Haut, wenn ich einen schlechten Tag zum Rasiereren erwischt habe.
Meiner Haut lasse ich danach ausreichend Zeit zum Regenerieren. Eventuell kann Gesichtscreme dabei helfen!?
 
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