Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Die Wate wächst - Mythos oder Wirklichkeit

Also mMn werden Messer von Erholung eher stumpf.

Bei den 300+ x Messern die sich in deinen Schubladen erholen sehe ich da aber vor jeder Rasur viel Arbeit auf dich zukommen... die sind schon alle total abgestumpft...:D
 
Messer sind noch unter 100, glaube ich, aber eigentlich hast du recht und sollte ich vor jeden Messerrasur erst nochmal über den Finisher gehen.
@Drill Instructor : alt in Jahren, jung von Geist. Übrigens gibt es hier auch ein Wochentliches Alzheimer Café. Wie man sich merken soll dahin zu gehen ist mir unbekannt.
 
Puuuh, na dann müsste man mal die jungen Leute fragen wie die sich so erholen - vielleicht lässt Du Deine Messer mal was rauchen und nimmst sie mit auf ein Open-Air-Festival? Aber Vorsicht: Wenn Du 300 Messer hast, können die sich ja 300 Tage lang erholen und sind somit 300mal so scharf wie frisch geschärft und geledert. Die Wate ist während der Erholungszeit wahrscheinlich so gewachsen, dass aus einem 3/8 Skalpell ein 12/8 Chinese Cleaver geworden ist.
 
Ich meine, wir haben über die Jahre ja schon viel erlebt in Sachen Rasursucht usw..
Aber mit den Messern in die Kneipe auf ein Bierchen ... - das ist neu! :D

Habe ich mit einem Messerer hier in München mal gemacht. Der hatte seinen kompletten Wandschrank an 8/8 Sonnerverdunklern dabei, der ganze Tisch im Augustiner am Dom lag voll mit seinen Hackebeilen. Die haben sich alle prächtig amüsiert.
 
Ich meine, wir haben über die Jahre ja schon viel erlebt in Sachen Rasursucht usw..
Aber mit den Messern in die Kneipe auf ein Bierchen ... - das ist neu! :D

Habe ich mit einem Messerer hier in München mal gemacht. Der hatte seinen kompletten Wandschrank an 8/8 Sonnerverdunklern dabei, der ganze Tisch im Augustiner am Dom lag voll mit seinen Hackebeilen. Die haben sich alle prächtig amüsiert.
Wie jetzt und die haben Euch nicht auf der Stelle verhaftet und wegen Terrorismus oder so angeklagt?
Unglaublich :(
 
:rofl
Habe ich mit einem Messerer hier in München mal gemacht. Der hatte seinen kompletten Wandschrank an 8/8 Sonnerverdunklern dabei, der ganze Tisch im Augustiner am Dom lag voll mit seinen Hackebeilen. Die haben sich alle prächtig amüsiert.

Mhm ... 8/8 und Meatchopper ... klingt nach kinkjc, dem "Master of Modesty and Understatement" :rofl

Aber zur "Ruhezeit" von Klingen/Messern ... wie soll das gehen, der Stahl verformt sich entweder plastisch oder elastisch. Elastisch verformt kehrt der Stahl nach Abklingen der Belastung in die Ausgangsposition zurück, bei der plastischen Verformung ist der Schaden dann schon angerichtet und das wars, einmal verformt bleibt verformt.
Das ganze "die Wate wächst" und ähnlicher Schnack klingt für mich sehr nach Wandersage.
So nach dem Motto, das hat mir ein altgedienter Friseur erzählt, der hatte das von seinem Lehrherren, welcher das wiederum von der Tochter der Cousine des Innungsmeisters im Vertrauen erzählt bekam. o_O
 
Ich portiere mal das Zitat von Grognar:

Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?

Das Ding ist bald nicht mehr zu gebrauchen. Aber auch wenn ich mich mit Metallurgie nicht wirklich auskenne, so weiß ich doch, dass unterschiedliche Metalle und unterschiedlich verarbeitete Metalle andere Eigenschaften aufweisen. Mein Fahrrad muss zwischen den Fahrten auch nicht mehrere Tage ruhen, obwohl es aus Metall ist und es durch die Benutzung Kräften ausgesetzt wird.
 
Ich portiere mal das Zitat von Grognar:

Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?

Das Ding ist bald nicht mehr zu gebrauchen. Aber auch wenn ich mich mit Metallurgie nicht wirklich auskenne, so weiß ich doch, dass unterschiedliche Metalle und unterschiedlich verarbeitete Metalle andere Eigenschaften aufweisen. Mein Fahrrad muss zwischen den Fahrten auch nicht mehrere Tage ruhen, obwohl es aus Metall ist und es durch die Benutzung Kräften ausgesetzt wird.

Man sollte schon zwischen elastischer und plastischer Verformung unterscheiden.
 
Ich vermute einmal wir bewegen uns da auf dem Gebiet "Nix genaues weiß man nicht" oder auch "Glauben kann man in der Kirche"
(Ich möchte gleich klar stellen, dass ich mit der Aussage keinen angreifen möchte)


Auf der einen Seite haben wir die, gerade früher übliche, "Standardnutzung" Täglich, oder sogar mehrmals Täglich bei Barbieren.

Auf der anderen Seite haben wir, ja wie soll ich es sagen, "Vermutungen" die ich zwar nachvollziehen kann, aber noch keine echte Beweise gesehen habe.

Das Interessante daran ist die Tatsache, dass sich offensichtlich selbst die Hersteller widersprechen.
Ich habe eine "Anleitung" bei einem Rasiermesser (ich glaube Zwilling) in dem sogar das ledern NACH der Rasur empfohlen bzw als richtige Handhabung aufgeführt wird.
Das widerspricht dem Ruhen ja zu 100%.
Andere sprechen von einer Ruhepause.
 
Man sollte schon zwischen elastischer und plastischer Verformung unterscheiden.

In der Tat und bei der "Wate" (Solinger "Platt" für "Schneide") kann es sich nur um Elastische Verformung bei der Rasur gehen (Plastisch verformt wird es, wenn man dass Messer fallen lässt und einen Ausbruch in der Klinge bekommt).

Ich bin mir immer nur nicht schlüssig, was die Solinger mit dem Spruch "Die Wate wächst" meinen. Ist das wirklich die elastische Rückformung der (mikroskopischen) "Wate" nach der Rasur durch "ruhen lassen", oder ist damit eigentlich mehr die Zunahme der Schärfe/Sanftheit durch Ledern gemeint (was ich beobachten kann, weil selbst nach guten Naturfinischern die Messer nach einigen Rasuren und ledern besser werden)?
 
Vielleicht ist es auch einfach nur Wichtigtuerei seitens der Solinger, frei nach dem Motto: Unser Produkt lebt.
 
Dass "die Wate wächst" ist eigentlich eine nachgewiesene Sache. Das Ledern ist sozusagen eine Kombination aus einem abrasivem Materialabtrag und aus einer plastischen Verformung, wobei das Metall (natürlich in mikroskopisch feinen Dimensionen) in Richtung Schneidenkante "transportiert" wird. Eine vergleichbare Materialbewegung in größerem Maßstab kann man z.B. beim Feilen gewisser Kunststoffe beobachten. Hier entsteht neben dem spanenden Abtrag auch ein (hier unerwünschter) Grat durch fließende Materialbewegung.

Ob bei einem Rasiermesser nach erfolgter Rasur eine Art Rückverformung zum Abbau noch vorhandener Spannungen in der Metallstruktur über eine angebliche Ruhezeit von 24h stattfindet, daran habe ich persönlich Zweifel und konnte noch keinen einwandfreien Beweis finden, der dies bestätigt. Es haben bereits Leute versucht, dieser Geschichte mittels elektronenmikroskopischer Aufnahmen nachzugehen aber die Ergebnisse waren durch die Bank alle negativ.
 
Es spricht ja auch wirklich nichts dagegen, mehrere Messer zu besitzen uns sie abwechselnd zu verwenden. Mal zum Vergleich: Ich spiele Klarinette. Es ist unter Spielern allgemein üblich, mehrere Blättchen auf einmal zu kaufen und sie abwechselnd zu spielen. Manche Spieler markieren ihre Blättchen mit Bleistift und katalogisieren sie nicht Eigenschaften. Auf jeden Fall hat man, falls ein Blättchen nicht mehr spielbar ist, gleich ein anderes, bereits eingespieltes Blättchen zur Hand und da die Blättchen Naturprodukte sind, gibt es Abweichungen, selbst wenn man immer die selbe Marke kauft. Aber ob es wirklich stimmt, dass die Blättchen länger halten, wenn man die Intervalle zwischen dem Spielen des selben Blättchens verlängert, wird gelegentlich angezweifelt. Ich kenne einen Spieler, der 30 Konzerte in Folge auf dem selben Blättchen gespielt hat. Und diese Dinger sind aus Schilf, einem kompostierbaren Rohstoff, und müssen eine Menge mitmachen. Feuchtigkeit, Enzyme im Speichel, Druck, Vibration -- verglichen damit wird einem Rasiermesser aus Stahl kaum etwas zuleide getan.
 
Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?
Sie wird nicht von alleine gerade; „entbiegt“ sich mithin nicht.
QUOTE]

:D
Das braucht sie auch gar nicht.
Es zeigt nur, dass du nicht verstanden hast, worum es letztendlich geht.
Nämlich um das Abbrechen der Büroklammer. Man braucht auch keine Wissenschaft, um sich ein Microskop zu schnappen und eine Facette vor und nach der Rasur zu beobachten.
Etwas weniger schnippisch und sachlich wäre schön.

Über die Definition von Wissenschaft fangen wir jetzt nicht an, da empfehle ich Karl Popper. Hier geht um einen Teilaspekt davon, nämlich mit reproduzierbaren Experimenten von Theorien vorhergesagte Effekte zu stützen oder aber zu falsifizieren.

Ich hab das schon verstanden, setze aber vorher an: Eine plastische Verformung geht nach meiner Erfahrung nicht von alleine zurück, und es ist nach meiner Erfahrung auch egal, ob ich eine Büroklammer x-mal im Abstand von wenigen Sekunden oder vielen Tagen hin- und herbiege. Maßgeblich für den Bruch ist nach meiner Erfahrung die Gesamtzahl der plastischen Verformungen. Den Qualifier „nach meiner Erfahrung“ verwende ich, weil ich es nicht durch systematische Experimente überprüft habe und hiermit ein zweites Mal in die Runde frage, ob jemand dazu Experimente angestellt hat. Ich lasse mich gerne falsifizieren, denn gerade durch falsifizierende Experimente lernt man am meisten (Schwarzkörperspektrum und Photoeffekt sind schöne Beispiele).

Dann schnapp Dir mal ein Mikroskop und nimm vor allem für andere nachvollziehbar und reproduzierbar auf, was Du hier beschreibst. Oder zitiere eine Messreihe.
 
@nikipore
Mit Nichten werde ich meine wertvolle Zeit dafür opfern, irgendwelchen Leuten aus dem Netz Bildchen zu machen, über Dinge, die schon vor Jahren im entsprechemdem Fachforum behandelt worden sind und die ich über die Jahre selber beobachten konnte. Erst Recht nicht, wenn man aus dem Kontext heraus gerissen zitiert. Wozu auch. Mir bringt das nichts.

Wohl aber kann ich dir versichern, dass es auch meine Beobachtungen sind, dass eine Wate wächst.. sprich eine gut geschärfte Schneide sich über die Zeit weiter entwickeln kann. Ebenso die Leute, die eine von mir geschärfte Schneide nutzen.

Hier mal ein Ausschnitt..

https://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=36112&loc=post&search=Bodhisattva#target
 
. Mein Fahrrad muss zwischen den Fahrten auch nicht mehrere Tage ruhen, obwohl es aus Metall ist und es durch die Benutzung Kräften ausgesetzt wird.
Früher, also zu der Zeit, als die Rahmen der Rennräder noch aus Stahl gefertigt wurden, geisterte der Mythos des "weich getretenen" Rahmens durchs Peloton. Der besagte, dass alle 2-3 Jahre ein neuer Rahmen fällig sei, insbesondere bei den kräftigen Sprintertypen, weil der Rahmen, also genauer der Stahl durch die Belastung "weich" geworden sei. Niemand hat das jemals überprüft oder gar nachgewiesen. Ob nun aber ein Fahrradrahmen mit einem Rasiermesser zu vergleichen ist?
 
. Mein Fahrrad muss zwischen den Fahrten auch nicht mehrere Tage ruhen, obwohl es aus Metall ist und es durch die Benutzung Kräften ausgesetzt wird.
Früher, also zu der Zeit, als die Rahmen der Rennräder noch aus Stahl gefertigt wurden, geisterte der Mythos des "weich getretenen" Rahmens durchs Peloton. Der besagte, dass alle 2-3 Jahre ein neuer Rahmen fällig sei, insbesondere bei den kräftigen Sprintertypen, weil der Rahmen, also genauer der Stahl durch die Belastung "weich" geworden sei. Niemand hat das jemals überprüft oder gar nachgewiesen. Ob nun aber ein Fahrradrahmen mit einem Rasiermesser zu vergleichen ist?

Sind unterschiedliche Dinge in so ziemlich jeder Hinsicht: Verwendeter Stahl, Verarbeitung, Belastung durch Verwendung im Sinne des Erfinders, etc, etc. Aber es sind beides Gebrauchsgegenstände und wurden für lange Zeit von den meisten Besitzern als solche wahrgenommen. Als Sachen, die man pflegen muss, wenn man lange davon Nutzen haben will, aber die vor allem zum Benutzen gedacht sind und nicht zum Aufbewahren und angucken.

Die Behauptung, diverse Sachen müssten alle paar Jahre ausgewechselt werden, ist in der Musik sehr verbreitet. Die Bekorkung von Blasinstrumenten (also an den Stellen, wo sie zusammengesteckt werden) entweder alle zwei, drei oder fünf Jahre, je nachdem wer es sagt, die Bundstäbchen einer Gitarre alle fünf Jahre, der Metallrahmen eines Klaviers alle zehn Jahre...ich halte es mehr mit: Solange es nicht so sehr abgenutzt ist, dass es die Funktion beeinträchtigt, braucht es nicht ersetzt zu werden.
 
Zurück
Oben