Forum der Rasur

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Die Wate wächst - Mythos oder Wirklichkeit

Mit Nichten werde ich meine wertvolle Zeit dafür opfern, irgendwelchen Leuten aus dem Netz Bildchen zu machen, über Dinge, die schon vor Jahren im entsprechemdem Fachforum behandelt worden sind und die ich über die Jahre selber beobachten konnte.
Brauchst Du auch gar nicht, ich würde mich wie gesagt nur über mindestens eine Referenz freuen, die nachvollziehbare und statistisch relevante Evidenz sowie idealerweise eine plausible Erklärung für Deine These liefert, dass Ledern mit mehr Abstand zur vorangegangenen Rasur ein Messer bei täglicher Rasur länger verwendbar hält (=keine neue Facette aufbauen zu müssen, weil die Rasur nichts mehr taugt, sei der Grund Ballig- oder Schartigkeit). Irgendwelche Leute bin ich übrigens nicht.

Erst Recht nicht, wenn man aus dem Kontext heraus gerissen zitiert. Wozu auch. Mir bringt das nichts.
Aus dem Kontext heraus hast Du mich zitiert, nicht andersherum. Ich habe ein Vollzitat Deines Posts in einem Thread genommen, in dem ein Mod (wenn auch nicht in grün) darum gebeten hatte, das Thema doch bitte hier zu vertiefen.

Mir bringen Behauptungen nur etwas, solange sie subjektiv vorgetragen werden; sobald sie aber als objektive Fakten vorgetragen werden, bringen sie mir nur was mit einer nachvollziehbaren Evidenz und am meisten, wenn dann noch eine plausible Erklärung mitgeliefert wird. Das meine ich gar nicht als Angriff, sondern es ist für mich schlicht nicht relevant, weil weder belegt noch nachvollziehbar.

Was haben nach einhelliger Meinung von Dritten (Evidenz, Gratulation! Das meine ich nicht sarkastisch.) gute Messer von Dir mit Deiner unbelegten These zu tun, dass man Messer ruhen lassen sollte?

Wenn in diesem Thread weiterhin keine Evidenz für Deine These kommt, dann ist das ok für mich, nur dann interessiert es mich nicht mehr, und ich bin raus. Und entschuldige bitte, dass ich vorhin selbst etwas schnippisch Aufträge verteilt habe. Ich habe ja selbst keine Zeit für bzw. Lust auf die Büroklammertestreihe.
 
Bevor hier weiter wild mein Text nur zerkleinert nach gut dünken wieder gegeben wird, hier mal mein Statement nochmal in Gänze
Das Messer gut gereinigt und trocken für einen Tag sich ausruhen zu lassen, macht absolut Sinn.

Schaut man sich den Grat vor und nach der Rasur unter dem Microskop an, kann man u. U. sehen, dass dieser gearbeitet hat. Sprich, je Rasurtechnik und Schärftechnik, hat er sich in verschiedene Richtungen verbogen. Wenn jemand z. B. größtenteils nur mit dem vorderen Teil der Schneide rasiert, dann stehen vllt. vorne Teile nach rechts ab, während der hintere Teil gerade bleibt. Der ganze Grat wird soundso belastet. Lederst du dann gleich wieder und wieder und wieder, wie früher manch Barbier, dann brechen die Teile halt nach und nach ab.

Nimm dir eine Büroklammer und biege sie immer hin und her.. was wird passieren?

Ähnlich kann man sich das mit dem Grat vorstellen, nur das entweder nur kleine Stahlfahnen oder eben ganze Teile abbrechen. Das wird dann immer schlimmer. Es entwickelt sich eine Säge, die halt entsprechend rasiert.

Um die Schneide vor solchen Beschädigungen zu bewahren, lässt man ihr die Zeit, sich zu regenerieren, also leicht von alleine wieder in eine gewisse Grundstellung aufzurichten, bevor geledert wird. So kann sich die Schneide entwickeln, ohne Beschädigt zu werden.

Man könnte jetzt meinen, dass man bei manch Stahl, z. B. mit einer magnetischen Platte unter den hochkant gelagerten Messern, nachhelfen könnte, um sich möglichst schnell nachrasieren zu können. :D

Oder immer wieder gleich vor jeder Rasur auf einem Stein nachschärft, um die Fransel zu eliminieren und die Freuden eines frisch geschärft superscharfen Messers zu erleben.

Ich für meinen Teil, empfehle mal auf eine einzige gescheite Schärfung zu setzen und sich die Schneide entwickeln zu lassen. Das ist in den meisten Fällen dann eine angenehme Schärfe, Nachhaltig und entwickelt sich in einer laaangen Kurve zu einem immer angenehmer und schärfer werdenden Lieblingsklinge, bis es irgendwann in ferner Zukunft halt so ballig vom ledern ist, dass eine neue Facette her muss. Künstliches Hochhalten der nachlassenden Schärfe über Pastenriemen, macht am Ende tatsächlich nur mehr Arbeit für den Schärfer, ergo frisst mehr Material vom Stahl und hält die Schärfe nicht lange. Ich habe es nicht anders erlebt.

Ruhepausen sind tatsächlich kein Unfug. Es gab früher schon Wochensets der gleichen RM. Allerdings stellt sich da sicherlich die Frage, wer sich das leisten konnte. Bei Wohnungsauflösungen finden sich WS seehr selten, eher ein bis zwei Messer. Früher nutzen die Leute oft ein fein gehohltes, größeres Messer mit dem Strich und ein Kleineres mit mehr Rückhalt gegen den Strich und zum Konturieren. Diese Konstelation findet man oft.

Anfänger machen oft den Fehler, sich gleich ein weiteres Messer zu kaufen.

Entweder, weil es so gut geklappt hat und man weiter der Unterschiede der RM Typen Herr und Fröhnen werden will. Da steckt dann die Nadel bereits im Arm. Der Prozess ist kaum aufzuhalten und endet meist bei Erreichen mehrerer Schränke voll RM oder der Scheidung. Ich empfehle hier entweder kommunizierte Offenheit, nicht doppelte Böden und Decken.

Fall Zwei, die Rasur klappt nicht so gut.
Selten liegt es am RM. Schärfe prüfen, unbedingt auf die Ledertechnik achten, damit steht und fällt jedes Rasurerlebnis und an der Technik achten.
Der Großteil scheitert an der eigenen, vorsichtigen Zaghaftigkeit. Da hilft auch kein weiteres RM. Man lernt erst die Beherschung des Einen.

Sollte man sich tatsächlich an einem Tag mehrfach rasieren müssen, denn das gibt es auch, dann hilft hier wirklich nur ein Zweitmesser.

MfG Grognar

Jeder, der gewillt ist, kann also selber aufmerksam lesen und sich ein eigenes Bild machen oder eben selber austesten. So erhält man Erfahrungswerte.

Wer glaubt, man könne bei der Schärfung eines RM alles wissenschaftlich belegen, der ist m. M. n. eh auf dem Holzweg. Die Kosten für die marginalen Ergebnisse, die dazu von zuvielen Faktoren beinflusst werden, spiegeln meist nicht mal die Realität wieder. Ich stütze mich da lieber auf meine eigenen Erfahrungen für meine Art des Schärfens. Und die kann ich teilen und andere daran teilhaben lassen, wie ich lustig bin. Ob nun jemand eine technische Versuchsreihe dazu braucht, um etwas anzuerkennen, interessiert mich beileibe recht wenig. Man sehe es mir nach. Ein wirklich scharfes RM ist halt wie es ist, PURE MAGIE :d :D :D

Und wenn jemand meint, die Wate wächst nicht, so kann ich da auch gut mit leben. Es ist ja nicht mein Problem. :D
 
Mal von der anderen Seite betrachtet: Was kann großartig passieren, wenn man sein Messer nicht mehrere Tage ruhen lässt? Damit das Messer sich nicht mehr schärfen lässt, müsste die Wate (man lernt nie aus, bis heute kannte ich dieses Wort nicht) richtig kaputt sein (Stichwort: plastische Verformung) und das kann auch bei täglichem Rasieren nicht passieren, es sei denn man rasiert einen Stegosaurus.
 
Und wenn jemand meint, die Wate wächst nicht, so kann ich da auch gut mit leben. Es ist ja nicht mein Problem.
Meinte ich gar nicht, ich wollte wissen, ob das Messer ruhen lassen dazu einen Beitrag liefert. Und dazu kommt nichts nachvollziehbares. Verbogen richtet sich nach meiner Erfahrung sofort von allein auf (elastisch) oder nie wieder (plastisch). Bei Büroklammern (Dein Gleichnis, nicht meins) ist das zumindest so.

Ob nun jemand eine technische Versuchsreihe dazu braucht, um etwas anzuerkennen, interessiert mich beileibe recht wenig. Man sehe es mir nach. Ein wirklich scharfes RM ist halt wie es ist, PURE MAGIE
Ist es nicht, und das weißt Du auch. Es ist Handwerk, also Übung und Rumprobieren. Und von Leuten lernen, die nachvollziehbar erklären, warum sie was machen.

Eine technische Versuchsreihe (mit Mikroskop und so; kam von Dir) fordert niemand, sondern statistische Evidenz. Placeboeffekte sind sehr real und stark.

Die technischen Details bringst Du doch auf, ohne sie zu belegen. In irgendeinem Paralleluniversum gab es mal jemand, der anhand von Mikroskopaufnahmen von Schliffbildern erklären konnte, welcher Stein oder Riemen drangewesen war. Oder @Alvaro mit seinem Mehrfachblindtest von Finishern. Das ist (für mich) interessanter als mit dem Finger in die Luft zu malen.

Hast Du es mal mit zwei Messern im Langzeittest ohne weitere Technik (wie Mikroskope und so) versucht? Eins lederst Du nach der Rasur, das andere vor der Rasur, oder Du nimmst 4 ... 6 ...

Ich sehe es Dir nach, so wie ich es den „Ärzten“ nachsehe, dass sie bis in die Neuzeit hinein zu wissen meinten, dass Frauen weniger Zähne hätten als Männer; bis man auf die Idee kam, in gesunden Gebissen systematisch nachzuzählen. Und die Menschen sich den Blitz mit Gottes Zorn erklärten, bis Benjamin Franklin ihn experimentell entzauberte; und Maxwell ihn in einer geschlossenen Theorie erklär- und berechenbar machte. Ähnlich war es mit der Flachheit der Erde. Und und und ... und ich bin jetzt raus.

Schade, denn ich hätte gerne eine belastbare und lehrreiche Antwort (von jemandem der nachweislich svharfe Messer pro auf die Frage gehabt, ob ich das Messer besser vor statt nach der Rasur ledern sollte. Stattdessen kommt
 
Du schaffst es doch ernsthaft nicht mal, obigen Text richtig zu lesen und dir einen Reim drauf zu machen. Also wozu willst du da noch eine wissenschaftliche Erklärung haben?

Warum setzt du dich also nicht einfach hin und testest selber mal schön alles aus, anstatt anderen ihre Erfahrung in Abrede stellen zu wollen, um sich anschließend in das gemachte Bett legen zu können? Viel Erfolg dabei :D
 
Schaffe ich schon, man sagt mir nämlich allerhand nach, aber Begriffsstutzigkeit, Denk- oder Ausprobierfaulheit war bisher noch nicht dabei. Ich habe mich 10 Jahre bis zur Promotion mit Mathematik und Naturwissenschaften beschäftigt und auch im Job danach bisher gute Erfahrungen (aber mir nicht immer nur Freunde) damit gemacht, mich und andere auf dem Boden der Tatsachen (im Sinne von zu falsifizieren versucht und bisher nicht gelungen, bei der Gelegenheit oft gut erklärt) zu halten.

Aus Erfahrungen anderer zu lernen ist nicht faul, sondern klug. Das machen alle höheren Tiere so (zu denen ich unsere Spezies zugehörig ansehe). Es hilft im hochdimensionalen Konfigurationsraum schneller, „sweet spots“ zu finden, von denen aus ich dann immer noch jede Filterblase durch selbst Ausprobieren zu zerstechen suchen kann und werde. So bin ich von jeher gepolt und ausgebildet.

Anderen Sachverhalte als Fakten zu präsentieren, die nicht nachweisbar bzw. widerlegbar sind, führt in Journalismus und Wissenschaft (noch) zum Reputations- und oft Jobverlust, in Religion (immer schon, dort ist es auch ok) und Politik (mittlerweile auch mal wieder in liberalen Demokratien) zu höchsten Ämtern.

Ich habe den Thread nun abbestellt und bin wirklich raus. Umleitung auf /dev/null.

Im übrigen gehe ich davon aus, dass Du hier keine weiteren unhaltbaren Behauptungen über meine Fähigkeiten, Neigungen, Tätigkeiten, Pläne oder sonstwas aufstellst. Ich habe das in bezug auf Dich vermieden oder nur im positiven Sinne Vermutungen angestellt. Der nächste Schritt ist nämlich ein Filter auf Dich, was schade wäre, denn Du scheinst was vom Messerschärfen zu verstehen. Und Deine Story ist total rund, bis halt auf den Teil mit der Ruhezeit.

Wenn jemand was erhellendes dazu findet, bitte bescheidgeben, es interessiert mich wirklich!
 
Schade, dass @nikipore hier aussteigen will.
Schade, dass von @Grognar keine Beweise kommen.

Schade, wenn ich sehe welcher Ton hier angeschlagen wird.

Schade, wenn man erwartet "Gottes Wort" ohne Beweise glauben zu müssen.
Schade, in den zitierten Stellen aus dem NRF kann ich leider nichts wichtiges zum Thema herauslesen.
Schade, wenn die Büroklammer, trotz Pause, abbricht weil es einfach Materialermüdung ist.

Wer glaubt, man könne bei der Schärfung eines RM alles wissenschaftlich belegen, der ist m. M. n. eh auf dem Holzweg.
Schade, wenn es nicht um nachvollziehbare Beweise geht werde ich es einmal mit einem "Schärftanz in einer Vollmondnacht" versuchen.
Schade, eigentlich ist Stahl ein totes Material welches sehr gut erforscht ist.

Übrigens: Glauben kann man in der Kirche.
 
Nun bei dem Titel „Mythos oder Wirklichkeit“ war es, wie sich jetzt zeigt, offenbar nur eine Frage der Zeit, bis es zum Disput zwischen den Wissenschaftlern und Mystikern kommt.

zunächst hoffe ich in der Tat, das sich nach einem „reinigenden Gewitter“ hier wieder die Gemüter beruhigen. Solange es nicht polemisch wird, schaden ein kleiner Disput m.E auch nicht und nur Friede-Freude-Eierkuchen bringt ja auch keine weiteren Erkenntnisse.

Ich kann beide Seiten verstehen. Klar will @nikipore als Wissenschaftler der Sache auf den Grund gehen und Belege. Vermutlich lässt sich das auch mit langen Versuchsreihen, Untersuchungen unter dem Rasterelektronenmikroskop usw. bestätigen oder falsifizieren. Bekomme ich mit den Wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnissen dann immer ein scharfes und Sanftes Messer. Vielleicht, vermutlich aber eher nicht. Ich kann mich gut an die Geschichte erinnern, die uns Herr Wiethoff von Dovo/Merkur beim Forumstreffen erzählte und wie es dazu kam, das man sich dort entschloss, eine Automatisiert Hohlschleifmaschine zu entwickeln. Auslöser war ein „Disput“ zwischen Jüngeren Schleifern und dem „alten“ Rasiermesserschleifer der quasi aus der Rente zurückgeholt wurde, als die Rasiermesserboom einsetze, um den Jungen das Rasiermesserschleifen beizubringen. Der alte war ein begnadeter Schleifer, konnte aber nicht erklären, warum er gerade was machte, was die Jüngeren zur Weißglut brachte. So entschloss man sich, die nicht „Erkenntnisse“ und Arbeitsschritte des Alten in ein Programm zu gießen und die Fertigung zu automatisieren. Wissenschaftlich belegt? Eher nicht, sondern „try and error“ und Dovo hat dafür auch reichlich „Lehrgeld“ gezahlt.

Dieses Beispiel ist aber m.E bezeichnend für viele Handwerker. Man lernt von „den Alten“, gewöhnt sich einige Ihrer Marotten an, weil sie funktionieren, versucht das zu verfeinern, aber so richtig erklären, warum man das genauso manche und nicht anders, ist oft Fehlanzeige. Mein alter Ausbildungsmeister sagte mal schön: „Jungs, wenn ihr genau wissen wollte, warum etwas funktioniert und wie, müsst ihr einen der Ingenieure fragen. Die kriegen das Ding zwar weder aufgeschraubt noch wieder zusammengebaut können euch aber haarklein erklären, warum das theoretisch funktionieren muss. Ich kann euch nur beibringen, wie ihr das auseinander baut, repariert und wieder so zusammenbaut, dass es funktioniert“. Und ich denke das ist gerade bei Rasiermessern auch ein Thema. Die noch aktiven alten Rasiermesserschleifer haben das alle in 5-Jähriger Ausbildung von der Pike auf gelernt, mit den Marotten, Tips und Tricks ihrer Vorgänger. Ob die immer genau wissen, warum die welchen Arbeitsschritt so und nicht anders machen? Zum Thema Wate wächst und Ruhezeiten hat sich in dem Interview z.B auch Heribert Wacker ausgelassen, der für mich zu einem der ganz Großen seiner Zunft gehört. Ob das nun (siehe Antwort zur letzen Frage) tatsächlich mit „molekularen Schwingungen“ zu erklären ist oder dies nur ein „Mythos“ ist, den ihm einer seiner Lehrmeister vor 60 Jahren erzählt hat? Keine Ahnung, aber ganz sicher kann Heribert Wacker die besten extrahohlen und Vollhohlen Rasiermesser schleifen, die man aus heutiger Fertigung bekommen kann.

Bei uns sieht es doch mit Schärfen Ledern doch auch nicht viel anders aus. Mir hat das Schärfen auch keiner „Wissenschaftlich“ erklärt und bei gebraucht. Ich habe meine Ersten Schritte auch nach Anleitungen wie der von @Senser gemacht und wenn sich die Gelegenheit ergab, dem ein oder anderem Könner über die Schulter Geschaut und mir gewisse Sachen abgekupfert und nach „try and error“ für meine Bedürfnisse beibehalten oder etwas angepasst. Was tatsächlich da ganz vorne an der mikroskopischen Schneide passiert, wenn ich nach dem 12k Naniwa noch mit einem Les Letneuses oder Thüringer bestimmte Doppelschübe drüber gehe oder bei verdünnen des Schleifschlamms bei einer Schärfung mit dem GBB kann ich niemandem wissenschaftlich erklären. Ich schaue mir meist auch die Schneide nur bei der Grundschärfung unter der Lupe (nicht Mikroskop) an und mache den Rest nach Gefühl und Gehör. Funktioniert bei mir in 99% der Fälle wenn ich keinen schlechten Tag hab. Was ich auch merke, ist dass dann die Schärfe und Sanftheit mit dem Ledern nach der Schärfung mit den ersten Rasuren zunimmt. Ob jetzt das Ruhen des Messers für die Schneide Besser ist, die elastische Verformung sich jetzt schon nach Sekunden, Minuten, 24 oder 48 h zurückbildet? Keine Ahnung.. Ich rasiere mich nur ein mal am Tag und hab mehr Messer als mir lieb ist, so dass ich das aus Rasurtechnischer Erfahrung nicht beurteilen kann. Um das Ganze metallurgisch zu untersuchen und Zeit- Vergleichsreihen zu machen fehlt mir Fachwissen, Ausrüstung und die Zeit. Ist zwar sehr interessant, aber eigentlich will ich nur ein scharfes und sanftes Messer. Und da schwingt, wie @Grognar, dessen Schärffähigkeiten für mich jenseits jeden Zweifels stehen, wenn auch scherzhaft und etwas schnippisch meint, schon ein wenig „Mystik“ dabei.

Also Männer, ich lese hier gerne in dem Strang weiter und zwar sowohl wissenschaftlich Versuchsreihen wie auch über „Voodoo“ beim Schärfen bei Vollmond im Solinger Wald und aus einem bestimmten Nebenarm der Wupper benetzten Schärfsteinen. Das Thema gibt beides her und kein Grund für Anfeindungen.;)
 
Man sieht es ja schon an den verschiedenen Rasierklingen unterschiedlicher Hersteller. Nimmt man zwei Klingen, die laut Messungen auf diversen Internetseiten eine nahezu identische Schärfe haben (sollten) und sich auch auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen der Schneide optisch kaum unterscheiden, rasiert die eine Klinge in der Praxis absolut scharf und gleichzeitig total sanft und bei der anderen Klinge hat man den Eindruck, man kratzt sich förmlich die Stoppeln aus dem Gesicht. Woran liegt es? Das sind dann die großen Fragen, die selbst mich mit meinem technischem Bildungshintergrund immer wieder in absolutes Erstaunen versetzen. Wenn man sich nun sozusagen im Umkehrprozess als Ingenieur mit der Aufgabe konfrontiert sieht, eine scharfe und gleichzeitig sanft rasierende Klinge in Masse zu produzieren, benötigt man entweder eine gute Portion empirische Erfahrung oder man hat ein großes Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Leute,

es gibt einfach bei der Schärferei Dinge, die du dir nicht erklären kannst.
Dann hat im engsten Sinne nichts mit Vollmond Tanz zu tun.
Wohl aber, wenn du es versuchst und es nicht schaffst und dann mit Bastrock am Lagerfeuer bei Vollmond endest oder das vermaledeite RM ein Jahr in die Schublade legst und es dann aufmal doch scharf wird. Erklär das. Sowas gibts auch.

Auch wenn mir irgendwelche Pseudowischenschaftler oder ein hochangesehener Hersteller oder 100 Leute es nachsagen, dass es keine wachsende Wate gibt,
werde ich dem widersprechen.

Wie soll ich sowas beweisen?
Eine Rastermikroskop Untersuchung pipapo..wer soll das bezahlen und wer hat Zeit und Muse dazu. Und letztendlich siehst du eh nicht alles. Mir sind, und man sehe es mir nach, diese ganzen Geschichten auch mittlerweile völlig schnuppe. Warum?

Hier kommen wir in den Bereich, wo ich meine persönlichen Erfahrungswerte gesammelt habe, indem ich RM Schärfte, alles mal ausprobiert habe und manchmal noch probiere und was ich heute endlich hin bekomme. Ein scharfes und sanftes RM, was die Schärfe auch hält und sich entwickelt mit der Zahl der Nutzungen/ Lederungen.

Die Leute oben aus dem Link z. B. und noch viele andere, haben mir es bestätigt.
Die Messer rasieren von Anfang an angenehm und werden im Laufe der Zeit sogar besser.

Für mich wächst die Wate.
Und..? Soll ich jetzt meine Klappe halten, weil ich keine Beweisreihe anführe, außer die Bestätigung anderer Nutzer, die es ebenso sehen?

Oder mich platt labern lassen, von Leuten die 1000 Schübe für eine Facette brauchen oder nie ein Stein in der Hand hielten oder Buhuu, traurig sind, warum sie nicht für alles im Leben eine Erklärung bekommen können.

Mit Nichten.
Ich werfe das hier in den Raum und jeder kann selber darüber nachdenken und findet vllt. eine bessere Antwort.
Das ist für mich son Ding, wie man immer nach Anzahl der Schübe gefragt wird..

Frag sich doch einer, wofür ledern wir überhaupt ein Messer.?
Wohl um diese winzigen Stahlfransel aufzurichten, die wir Grat nennen.
Und warum sollte der nicht mit der Zeit und Bearbeitung auf dem Leder immer feiner werden und reifen oder wachsen? Habt ihr mal einen 10 Jahre alten Lederriemen gesehen, wie grau das Leder ist..?
 
Auch wenn mir irgendwelche Pseudowischenschaftler oder ein hochangesehener Hersteller oder 100 Leute es nachsagen, dass es keine wachsende Wate gibt,
werde ich dem widersprechen.

Das brauchst du nicht. Hier ist der Beweis:

https://scienceofsharp.com/2014/08/13/what-does-stropping-do/

2) BURNISHING

Burnishing refers to the movement of metal, distinct from abrasion and the removal of metal.The burnishing effect is evident on the linen stropped edge, particularly near the top of the image where metal is observed to wrap up and around the broken edge.

The burnishing effect is most clearly observed at an area of the edge that was previously chipped. This leaves a near square corner, and the easing of this corner occurs with metal pulled up towards the edge. Burnishing also occurs on the bevel face, smoothing asperities by plastic flow (this can be observed in the series of images shown below, where both abrasion and burnishing occur).

Wie ich bereits geschrieben habe, das Metall wandert beim Ledern durch plastische Verformung in Richtung Schneidenkante. Ergo, die Wate "wächst".
 
Ich glaube alles was ich da lese!
daumenh!


Aber eigentlich ging es nicht um "Messer wird mit der Zeit besser" sondern um " das Messer sollte nach einer Rasur ruhen".
Über diese notwendige, oder eben nicht notwendige, Ruhepause reden wir aber z.Z. nicht mehr.


Aber lassen wir das Thema, das entwickelt sich eh eher zum "Glaubenskrieg"
 
Solange niemand gleich auf Grund fehlender empririscher Beweise sich frustriert die Sesamstraße rein zieht und sachlich bleibt, hat man keinen Glaubenskrieg, sondern ein sinnvolle Diskussion, auf deren Grundlage man Vermuten, Testen und Arbeiten kann.

Hier geht es um die Wate wächst.
Ruhezeit..gut..für mich hängt das zusammen.
Wie soll denn dieser winzige Grat gescheit wachsen und aufgerichtet werden,
wenn ich vorher immer wieder Stücke abknicke? Dafür ist die Ruhephase gut.
Man gibt den belasteten, umgebogenen Stahlfransel die Zeit, sich wieder der Ausgangsstellung zu nähern, bevor ich ledere.

Ich rede nicht von Bartfransel, das ist dann viel Extremer und manch einer entfernt sowas verzweifelter Weise mit Rolladengurten oder sonstigem Material, um dem Ganzen Herr zu werden und zu einer rasierbaren Grundlage zu kommen(ich nehme mal die GBB User hier raus).
Mit dem Zeug hatte ich mich auch lange genug rumgeplagt, weil damals nirgendwo mal klipp und klar was stand, wie du diese Schxxxx verhindern oder weg bekommen kannst.

Nimm dir ein RM, rasiere es. Ledere es anschließend.
Wiedhole es immer und immer wieder Tag für Tag und beobachte, wie es sich im Verlauf noch rasieren lässt. Oder quatsch mit einem alten Barbier. Die haben sich tagsüber einen Wolf geledert und morgens musste der Sohn vor der Schule die Messer auf den Stein packen, wenn der Barbier nicht sogar während des Tages einen Stein zu Hand nahm. Glücklich der Kunde, der Morgens gleich dran war
oder ein Fach zur Aufbewahrung seines Messers beim Barbier angemietet hatte.
Das konnte Ruhen, wurde geledert und der Kunde verließ, ich vermute es mal, ohne Paviakarschgefärbte Haut, blank rasiert und zufrieden den Saloon. So war das früher. Es lässt sich auch im Netz recherchieren.

Gut, ein Rasterfoto mit Abhandlung ist das immer noch nicht.

Aber jeder kann sich eine Versuchsreihe dazu machen.
Ich hab es nicht anders gemacht und bin damals drei Jahre zwischendurch immer wieder mit rot aufgekratzten Hals rum gerannt. Ich muss das nicht nochmal haben. Das brennt verdammt :D Und über Standzeiten schreibe ich auch nix beweihräucherndes. Da kotzen vermutlich eh nur wieder paar Leute ab.
Aber ja, geh mit dem RM ordentlich um und es dankt dir mit langem Einsatz.

Klar.. so Schärfleuten, die da Geld mit verdienen, wird das gehörig stinken.
 
Soll ich jetzt meine Klappe halten, weil ich keine Beweisreihe anführe, außer die Bestätigung anderer Nutzer, die es ebenso sehen?
Nein, weil ich es eigentlich sehr interresant finde, von Deinen Erfahrungen zu lesen.


Richtig!
Kann ich nur zustimmen.
Hier geht es um "Erfahrungsaustausch", und nicht um "Recht haben".

Aber bitte noch einmal: Es ging um die Ruhepause
 
Ich melde mich mal zurück, weil es langsam wieder sachlicher wird. Einen Versuch ist es wert.
Solange niemand gleich auf Grund fehlender empririscher Beweise sich frustriert die Sesamstraße rein zieht und sachlich bleibt, hat man keinen Glaubenskrieg, sondern ein sinnvolle Diskussion, auf deren Grundlage man Vermuten, Testen und Arbeiten kann.
Frustriert bin ich nicht gewesen, ich war nur Deine gegen meine Person gerichteten Tiraden leid. Inhaltliche Auseinandersetzungen frustrieren mich Null, seit meiner Dissertation hat mich eigentlich gar nichts mehr frustriert. Persönliche grund- oder gegenstandslose Auseinandersetzungen finde ich je nach Gemütszustand und Verbundenheit zum Gegenüber bemerkenswert, irritierend bis verletzend. Immer aber bedauerlich und unnötig. Das Sesamstraßenzitat stellt darauf ab, dass es keine dummen Fragen gibt, sondern Nichtfragen dumm hält.
Hier geht es um die Wate wächst.
Ruhezeit..gut..für mich hängt das zusammen.
Wie soll denn dieser winzige Grat gescheit wachsen und aufgerichtet werden,
wenn ich vorher immer wieder Stücke abknicke? Dafür ist die Ruhephase gut.
Man gibt den belasteten, umgebogenen Stahlfransel die Zeit, sich wieder der Ausgangsstellung zu nähern, bevor ich ledere.
Die Beantwortung Deiner Frage ist nur (und nur durch) das mehrfach angedeutete Experiment möglich: Doppelblindprobe ledern vor (A) vs. nach (B) dem Rasieren und Vergleich der Rasureigenschaften A vs B. Auch dann ist immer noch nicht unterscheidbar, ob es sich nur um eine Korrelation oder um einen kausalen Zusammenhang handelt. Es kann beliebig viele andere Erklärungen geben. Mir würde die Empirie aber als Indiz für die Nützlichkeit des Vorgehens dicke reichen.
Gut, ein Rasterfoto mit Abhandlung ist das immer noch nicht.
Wenn Du Dich mit dem erkenntnistheoretischen Ansatz von Popper beschäftigst, wirst Du sehen, dass die Erklärung zweitrangig ist. Erklärungen sind einfach nur (nützliche) Krücken, solange keine Falsifizierung geglückt (sic) ist. Ich bin mur drauf angesprungen, weil Du damit argumentiert hast.
Aber jeder kann sich eine Versuchsreihe dazu machen.
Ich hab es nicht anders gemacht und bin damals drei Jahre zwischendurch immer wieder mit rot aufgekratzten Hals rum gerannt.
Also hast Du doch eine Testreihe angestellt, ob das Ruhenlassen was bringt? Dann sag das doch gleich. Bist Du sicher, dass es am Ruhenlassen gelegen hat oder es nur korreliert ist mit Deinen in der Zwischenzeit gesteigerten (empirisch offenbar erwiesenen) Fähigkeiten?
 
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