Forum der Rasur

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Erfahrungsbericht 3M Lapping Film

Morgen kommt Messer #4 dran. Mit LF 0,05M.

Heute also die Rasur mit Messer #4. Finisher hier war der Lapping Film mit 0,05M.

Sehr sanft sehr gründlich. Ähnlich beeindruckend wie der Tag davor mit dem LF 0,3M. Meines Erachtens mit dem 0,05M wieder etwas sanfter und etwas schärfer.

Wir bewegen uns aber jetzt auf einem so hohen Niveau, daß die Ursachen für die Unterschiede schwer sind zu identifizieren.

LF 0,05M war heute ca. 15% besser als gestern mit 0,3M. Also spürbar besser. Tagesform? Eigentlich nicht. Besser nicht im Endergebenis, sondern im Rasurerlebnis bzgl. Sanftheit und Schärfe. Vor allem an Stellen, die bei mir sehr drahtig sind.

Ich weiss nicht, ob es Sinn machen würde jetzt einen weiteren Lapping Film mit einer noch feineren Körnung als 0,05 auszuprobieren. Reizen würde es mich ja schon. :D

Aber die Versandkosten werden dafür zu hoch sein. Auf jeden Fall lohnen sich beide Lapping Filme. Sowohl 0,3 als auch 0,05.

Mein momentanes Fazit:

Es hat sich gelohnt!

Wichtig: Immmer nur Gummi-Unterlagen mit maximal 1mm Dicke benutzen!!!

A. Ich erreiche mit Lapping Filmen ab einer bestimmten Körnung eindeutig ein schärferes und sanfteres Ergebnis als mit meinem Naniwa Gouken 12K. Speziell mit LF 0,3M und LF 0,05M.

B. Lappingfilme in diesen Körnungen kosten nur ein Bruchtteil eines äquivalenten Schärfsteines. Wenn überhaupt Steine in dieser Körnung existieren.

C. Lappingfilme sind gerade für Einsteiger deutlich leichter "zu bedienen" als Steine, besonders ggü. Natursteinen

D. Obwohl ich nur ein billiges GD66 in der Größe 6/8 benutzt habe, erreiche ich Rasurerlebnisse, die man vielleicht sonst nur mit besseren Messern und/oder größeren Messern und/oder derberen Messern erreicht.



Was ich gerne noch in Zukunft herausfinden würde:

1. Wie lange bleiben die GD66 bei 0,05M und 0,3M stabil? Lässt die Sanftheit oder Schärfe schnell nach?
2. Würde ein Lapping Film mit noch feinerer Körnung als 0,05M nochmals eine spürbare Verbesserung bringen?
3. Würde der jeweils gleiche LF ohne Gummiunterlage direkt auf einem bspw. planem Granitstein noch bessere Ergbnisse bringen?
4. Wären Lapping Filme, die keine Klebeseite haben in der Anwendung leichter/schwieriger?
5. Hat das verwendete Material der Gummiunterlage unabhängig von der Dicke einen Einfluss auf das Ergebnis?
6. Kann man die gleichen Ergbnisse auch noch erreichen, wenn man deutlich weniger Züge als 100 (50/50) pro Lapping Film durchführt? (Dies könnte wieder Kosten sparen, weil die LF dadurch langsamer abgenutzt werden.)
7. Was ist, wenn man auch einmal andere Messer mit Lapping Film schärft, bspw. 7/8 oder 8/8 Messer, die nicht nur größer, sondern auch anders geschliffen sind?
 
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der Winkel wird ja bestimmt durch die Dicke des Rückens (von der Seite liegend aus betrachtet dann die Höhe) und die Entfernung Rücken zu der Schneidkante.


5164
Welcher Winkel ?
Da der Winkel in rot gezeichnet hat immer 90 Gr.
 
Nein, keine Tapes. Ich schärfe auf allen Steinen/Körnungen immer ohne Tapes. Ich will den vom Hersteller vorgegebenen Winkel nicht beeinflussen.


Eine zweite Fase/Facette setze ich auch nicht.

Hmm also dann musst Du aber bei jedem Hersteller rausfinden wie sie schärfen, denn manche - z.b. Ulrik - schärfen mit Tape;)

Ja, das muss man vorher wissen und sich dementsprechend informieren. Am besten dann aber auch mit welchem Tape der Hersteller abklebt, denn sonst hast Du wieder einen Unterschied zu Deinem Tape ;)

Das ist also nicht so einfach zu lösen, wie man anfänglich denkt.

Bei Koraat und Böker weiss ich es nicht. Aber soweit ich informiert bin benutzen Dovo, Wacker und Aust keine Tapes
Jeder Hersteller hat sein Geheimnis...
 
der Winkel wird ja bestimmt durch die Dicke des Rückens (von der Seite liegend aus betrachtet dann die Höhe) und die Entfernung Rücken zu der Schneidkante.


5164
Welcher Winkel ?
Da der Winkel in rot gezeichnet hat immer 90 Gr.


Links ist der der Winkel, der durch innere Achse des RM geht. Das habe ich nur dort mit eingezeichnet, damit man sieht woran man rechts dann anlegen muss. Der Linke Winkel kann sich nicht verändern, weil im Inneren nicht geschärft wird.

Rechts ist der Winkel der Facette. Von dort die gestrichelte Linie lang. Das ist der Winkel der Facette. Normalerweise zwischen 15 und 19 Grad (also je Seite 7,5 bis maximal 9,5).

Ich tausche das Bild nochmal aus gegen eines mit mehr Beschriftung. Dann wird es deutlicher.
 
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Nein, keine Tapes. Ich schärfe auf allen Steinen/Körnungen immer ohne Tapes. Ich will den vom Hersteller vorgegebenen Winkel nicht beeinflussen.

Den "vorgegebenen" Winkel einer Rasiermesserschneide kann man recht einfach unter Anwendung einer trigonometrischen Rechnung bestimmen. Und zwar ergibt sich der Schneidenwinkel aus der Formel 2*arcsin(Rückenbreite/2*Klingenbreite), wobei die Klingenbreite nur von Schneidenspitze bis zum Auflagepunkt des Messerrückens gemessen wird. Jeder, der eine Sammlung von Rasiermessern sein eigen nennt, kann ja mal den Schneidenwinkel unterschiedlicher Rasiermesserklingen nachrechnen. Man wird z.B. herausfinden, dass ein 4/8" und ein 7/8" mit identisch breitem Rücken deutlich unterschiedliche Schneidenwinkel haben. Das ergibt in der praktischen Anwendung jedoch kaum einen Unterschied bezüglich der Schnittleistung. Meiner Meinung nach wird das Thema "Tape or not Tape" etwas überbewertet.


Frage(n) von einem (bisherigen) Nichtschärfer:
Wie dick ist so ein Tape eigentlich, ist das in etwa Tesafilm-Dicke?
Wenn ich ohne Tape schärfe, bedeutet das nicht automatisch, dass die Seite des Rückens jedesmal "mitgeschliffen" und damit die Optik verhunzt wird?

Man kann selbstklebendes Kaptonband nehmen, das ist hauchdünn und trotzdem sehr widerstandsfähig. Das Gegenteil ist wohl sowas wie Tesa extra Power Transparent. Aber selbst dieses dicke Klebeband ist nur 0,15mm dick. Was dies an dem Winkel der Schneide ändert wenn 2*0,15mm Breite zur Breite des Rückens hinzukommen, kann man bei bekannter Klingenbreite mit der oben beschriebenen Formel ausrechnen.
Wie schon gesagt, meiner Meinung nach macht der Bruchteil eines Winkelgrads zusätzlich keinen bemerkenswerten Unterschied aus.

Ganz im Gegenteil, manche klassischen Solinger Messer mit breiter Klinge haben einen sehr schmalen Rücken, so dass deren Schneiden ohne Behandlung auf einem Pastenriemen (der eine zusätzliche Facette bildet) einen recht kleinen Winkel haben und ohne diese zusätzliche Behandlung so fragil sind, dass sie keine hohe Standzeit aufweisen. Auf der Website "Science of Sharp" gibts dazu auch irgendwo einen Hinweis aber den müsste ich erst nochmal suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dovo-Merkur hat uns ein altes Gerät gezeigt womit der richtige Winkel kontroliert wurde. Klemmt der Rücken soll der Schneide im mitten der untere Kreis sein. Das zeigt auch, das der Rückenbreite abhänglich ist vom Breite des Messers, also ein 4/8 wird ab Werk nie und niemals ein Rücken haben so breit wie ein 7/8 Rücken.
 

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Mir ist diese "lapping-film-methode" zu, wie soll ich sagen, zu wissenschaftlich, zu kompliziert (Das gilt für aber letztlich für alle "künstlichen" Schärfmethoden.) Man braucht Zeug, dies, das und jenes, das muss man aufkleben und wieder runtermachen und was neues aufkleben und machen und tun. Für mein Empfinden widerspricht das dem Grundgedanken der Messerrasur: Die Messerrasur steht für mich für das Simple, das Archaische. Ich brauche im Prinzip nichts anderes als ein Messer und kann mich mein Lebtag damit rasieren. Und ich brauche einen Stein, um das Messer scharf zu halten - und wenn es eine Bodenfliese ist, wie @Alvaro kürzlich herausgefunden hat.
 
Dovo-Merkur hat uns ein altes Gerät gezeigt womit der richtige Winkel kontroliert wurde. Klemmt der Rücken soll der Schneide im mitten der untere Kreis sein. Das zeigt auch, das der Rückenbreite abhänglich ist vom Breite des Messers, also ein 4/8 wird ab Werk nie und niemals ein Rücken haben so breit wie ein 7/8 Rücken.

Ich habe gerade zufällig zwei Messer mit der selben Klingenbreite aus meinem Regal gegriffen. Ein Henckels (ca. 7/8") und ein Gold Dollar 66. Der Rücken des Gold Dollar ist nahezu einen ganzen Millimeter breiter als der Rücken des Henckels! Die Vorgabe dieser Schablone mag auf Messer der Firma Dovo zutreffen aber das ist ja kein Weltstandard.
 
https://www.jonastone.de/fliesen/schiefer/grey-slate-gespalten.html

Sehe ich genauso wie @sl.
Für mich passt das auch nicht zu meiner Einstellung zur Messerrasur.
Ich will damit aber nichts schlecht machen, am Ende zählt nur das Ergebnis.

Oben übrigens die "Bodenfliese" mit der ich gestern gearbeitet hab.
Ich überlege meine "Billigsteine" mal rund gehen zu lassen wenn Interesse besteht.
 
"Bodenfliese"??? Wenn es genug Fleisch hat, könntest Du doch dazu mal ein eigenes Thema aufmachen. Um was gehts es bei der Fliesenschärferei?
 
@Paula
Gemach, gemach ich bin gerade am testen.
Wenn es wirklich etwas bringt mache ich ein Thema dazu auf

@Batou
Nix beschichtet und Abriebklasse, die Fliesen sind aus Naturstein
 
Wie schon gesagt, meiner Meinung nach macht der Bruchteil eines Winkelgrads zusätzlich keinen bemerkenswerten Unterschied aus.

Solange man bei dem jeweiligen Messer immer bei der jeweiligen "Methode" bleibt und es von der Setzung der Facette bis zum Finishing durchgehalten wird, wird es vermutlich egal sein.

Wenn man aber die Methode während des Schärfens ab einer bestimmten Körnung ändert (egal wie rum), hat man auf einmal ein anderes Ergebnis (zweiten Winkel). Das vermute ich, ist nicht förderlich, habe es aber selber noch nie probiert.

Mir ist diese "lapping-film-methode" zu, wie soll ich sagen, zu wissenschaftlich, zu kompliziert (Das gilt für aber letztlich für alle "künstlichen" Schärfmethoden.) Man braucht Zeug, dies, das und jenes, das muss man aufkleben und wieder runtermachen und was neues aufkleben und machen und tun. Für mein Empfinden widerspricht das dem Grundgedanken der Messerrasur: Die Messerrasur steht für mich für das Simple, das Archaische. Ich brauche im Prinzip nichts anderes als ein Messer und kann mich mein Lebtag damit rasieren. Und ich brauche einen Stein, um das Messer scharf zu halten - und wenn es eine Bodenfliese ist, wie @Alvaro kürzlich herausgefunden hat.

Es gibt sicherlich immer bei jeder Art der Schärfung persönliche Präferenzen. Der Sinn und Zweck dieses Erfahrungsberichts war nicht, andere zu einer neuen Methode des Schärfens zu bekehren. Ich wollte nur mehr Möglichkeiten zeigen, die im Internet eigentlich kaum und wenn dann meist negativ besprochen werden. Deswegen die Ausführlichkeit. So kann es jeder für sich nachvollziehen und selber entscheiden, ob ihn diese Art der Schärfmethode interessieren könnte.

Kompliziert ist sie aber überhaupt nicht. Eher deutlich einfacher als bspw. Schärfen auf dem Naturstein. Man bestellt sich einfach den Lapping Film, legt ihn auf eine plane Unterlage und los geht's mit dem Schärfen. Ich weiß nicht, was daran kompliziert sein soll?

Gerade als Anfänger sicherlich billiger und einfacher als auf einem einzigen Naturstein von Facette bis Finisher alles zu machen.

Gegenüber modernen künstlichen Steine (bspw. Naniwa Gouken) ist es nicht einfacher, aber deutlich billiger.

Jedem nach seinem Geschmack und Geldbeutel :bier1

Ich will aber gerade Anfängern hier im FdR mehr Hilfestellung geben. Und so eine "neue" und preiswerte Schärfmethode ist sicher eine Hilfe für einen Einsteiger, um seine Hemmschwelle für die Rasur mit dem Messer zu senken.
 
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@dirk
Du hast voll und ganz Recht wenn du das hier vorstellst.
Gerade Anfänger haben mit dem Schärfen ihre Probleme, gerade auch wegen der Kosten.
Der Reiz neues aus zu probieren kommt dann ganz von alleine.
(möglicherweise sollte ich es auch einmal versuchen)

Wenn man aber die Methode während des Schärfens ab einer bestimmten Körnung ändert (egal wie rum), hat man auf einmal ein anderes Ergebnis (zweiten Winkel). Das vermute ich, ist nicht förderlich, habe es aber selber noch nie probiert.

Ein zweiter Winkel kann durchaus etwas bringen, und wird auch von manchen gemacht.
Aber nur beim letzten Stein durch z.B. 2 Lagen Isoband.
War zumindest das Mittel der Wahl bei meinem Problemmesser.
Aber normalerweise wird es nicht gemacht.
 
@dirk
Ich nutze Tape auch nur gezielt am Schluss für eine zweite Facette mit geringfügig größerem Winkel. Die Methode hatte ich in einem Video auf der Internetseite coticule.be gesehen und fand sie bei der Verwendung von Lapping Film hilfreich.
 
Der Rücken des Gold Dollar ist nahezu einen ganzen Millimeter breiter als der Rücken des Henckels!
Natürlich gibt es Variationen, aber es ist ganz Einfach Mathematik. Der beste Winkel für ein Rasierklinge ist irgendwo 14°-16°. Das bedeutet Der Rücken ist etwa ¼ der Klingenbreite. Das GD das anders sieht verstehe ich volkommen, die MEsser von GD haben öfter Geometrie-Probleme.
 
Gerade als Anfänger sicherlich billiger und einfacher als auf einem einzigen Naturstein von Facette bis Finisher alles zu machen.
Da müssen wir hier noch mal ausführlicher drüber sprechen. Soviel vorweg: Der Schärfanfänger muss so oder so lernen und Erfahrungen machen, welche Methode er sich auch aussucht. Und am Ende zählt das Eine: Das Messer muss scharf werden.
 
Es gibt auch alte Messer mit stark abgeschliffenen Rücken. Da kann Abkleben sinnvoll oder sogar absolut notwendig sein. Geht die LF Methode nur für kerzengerade Klingen oder auch für welche die an den Enden z.B. schon leichte Bogen haben?

Mich wundert an den Lapping Filmen, daß die Preise korngrößenunabhängig sind. Kunststeine werden immer teurer je feiner sie werden (wenn man bei derselben Serie bleibt). Das ist für mich das ärgerliche an Steinen. Und ich dachte mir es wäre aufwendiger die feineren Schleifkörper der Steine sozusagen "auszusieben". Dahingegen ist ein LF der äquivalent zu einem 12k Stein ist genauso teuer wie ein LF der einem 1k entspricht.

Als Alternative/Option zu Steinen höherer Feinheitsgrade spielen die Filme diesen Vorteil voll aus.:cowboy1
 
Ich finde das Thema sehr interessant und lese hier gerne mit! Desweiteren kann ich nur meinen Hut ziehen, wieviel Mühe sich hier und auch beim Vorstellen der Methode gemacht wurde um das ganze auch für Anfänger aufzubereiten! :)goodjob!

Wenn ich noch ganz am Anfang stünde, würde ich die Methode sicher ausprobieren, schon alleine deshalb, weil sie zusammen mit einem günstigen Messer aus dem MH eine super Möglichkeit bietet, auszuprobieren ob die Messerrasur überhaupt etwas für einen ist!

Mittlerweile schärfe ich aus den gleichen Gründen auf Steinen, aus denen ich mich mit dem Messer und nicht mit einem Elektrorasierer rasiere ;)
Archaisch, meditativ, besondere Haptik, besonderes Prozedere, Historie, top Ergebnis, Wohlfühlfaktor, Individualität etc.pp..

Aber um das Schärfen einfach mal auszuprobieren werde ich nach den hier geschilderten Ergebnissen die LF-Methode sicher weiterempfehlen!daumenh! (nächstes Jahr werde ich nämlich versuchen meinen Bruder zu konvertieren!:essen1)
 
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