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Erfahrungsbericht 3M Lapping Film

dirk schrieb:
Ich will mich über die Feiertage auf meinem GBB stürzen und ihn auch noch irgendwie "bezwingen"...
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Besser könntest du die Feiertage nicht nützen! Aber vergiss es, ihn "bezwingen" zu wollen, ein Coticule ist zu sophisticated , um sich mit Zwang dienstbar machen zu lassen. Den kann man nur geduldig erforschen und in Demut erlernen. Das braucht seine Zeit, das erfordert viel Ausdauer, dafür harrt deiner dann aber eine celestische Belohnung...

Viel Erfolg!
 
Darf ich als Unwissender, der das Thema gespannt verfolgt, weil die Messerrasur für mich doch noch nicht ganz endgültig vom Tisch ist, fragen, was ein "GBB" ist? Dass es ei Schärfstein ist, ist mir klar. Aber wofür steht die Abkürzung?
 
@KY4400
Kleine Ergänzung: Vergesst den BBB nicht.
Blauer Belgischer Brocken
Gröber wie der GBB, und wird vor diesem eingesetzt, ist aber ein guter (und erschwinglicher) Naturstein mit mittlerer Körnung.
 
Alvaro schrieb:
@KY4400
Kleine Ergänzung: Vergesst den BBB nicht.
Blauer Belgischer Brocken
Gröber wie der GBB, und wird vor diesem eingesetzt, ist aber ein guter (und erschwinglicher) Naturstein mit mittlerer Körnung.
Zum Vergrößern anklicken....

Der BBB ist ohne frage ein guter Stein, wenn man ihn an Stelle eines ca. 5000-ers irgendwo in seine Natursteinschärfreihe einbaut. Vor dem GBB macht der BBB nur für mich nicht wirklich Sinn. Mit dem GBB kann man eigentlich von Grund auf durchschärfen und immer weiter verdünnen bis zum Finsish. Wo beim Anfang mit GBB bis Ende mit GBB noch Platz für einen BBB dazwischen sein könnte erschließt sich mir nicht. Man kann aber, wenn auch etwas mühsamer, den BBB fast genauso benutzen wie den GBB, vom Setzen der Schneide, halt hoch bis zu den Grenzen des BBB. Dauert halt nur länger mit den BBB auf Grund der geringeren Anzahl der sich herauslösenden Granate, die dafür aber ein gröberes Schleifbild erzeugen.

Ich habe hier einen wunderbaren großen BBB Bankstein mit ca 250mm x 80mm liegen, nur seitdem ich mit dem GBB wirklich schärfen kann, wird für Rasiermesser arg vernachlässigt... (Aber der BBB eignet sich auch hervorragend für Küchen- und Taschenmesser... ;)
 
@Hellas
Schön beschrieben.
Der GBB wurde von mir noch nicht getestet.
Ob ich aber wirklich von Anfang bis Ende damit arbeiten will weiß ich noch nicht.
Wollte damit nur den BBB der Vollständigkeit halber erwähnen.
 
Hellas schrieb:
Man kann aber, wenn auch etwas mühsamer, den BBB fast genauso benutzen wie den GBB, vom Setzen der Schneide, halt hoch bis zu den Grenzen des BBB. Dauert halt nur länger mit den BBB
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Ich würde das FAST weglassen, denn meiner Erfahrung nach kann man ihn wie einen GBB benutzen. Bis zu seinen (niedrigeren) Grenzen halt. Und wenn man vom BBB weg auf Diamant geht - ich nehme da vorzugsweise die von Rasurpur - kommt man zu ganz erstaunlichen Ergebnissen. Ein Dovo, das ich solcherart geschärft habe, war im Endergebnis durchaus vergleichbar mit einem anderen Dovo, das ich auf meinen Shapton Glass Stones bis zum 16er hochgejagt hatte. Wenn man jetzt rechnet, was ein BBB kostet - muss ja nicht gleich so ein Luxusstein sein, wie du ihn verwendest ;) - und da den Preis für die Pasten (zwei reichen!) draufgibt, liegt man deutlich unter dem Preis von einem guten GBB-Bankstein. Von einem Vergleich mit den "gläsernen" Shaptons erst gar nicht mal zu sprechen. Zudem finde ich, dass der BBB um einiges leichter zu erlernen ist als der GBB. Aber hat man den Coticule mal durschaut - dauerte bei mir verdammt lange -, dann kann man darauf natürlich die ganz große Orgel spielen, was mit dem Blauen (allein) natürlich nicht möglich ist....
Aber wozu hat man seine Diamantpastchen?! :)

Wie auch immer: Ich halte den BBB für einen schwer unterschätzten Stein.
 
Nachdem hier länger nichts passiert ist, erzähle ich mal von meinen jüngsten Erfahrungen mit Lappingfilm, die mich doch arg überrascht haben:

Ich rasiere mich seit Anfang des Jahres ausschließlich mit Messern. Seit einigen Monaten schärfe ich auch selbst, wobei ich synthetische Steine bis zum 8K-King benutze und danach mit grüner und roter Paste und auch mit einem Schwedenstein und einer Grey Slate-Fliese rumprobiere. So ganz glücklich war ich mit den Ergebnissen meist nicht.

Auf der Suche nach dem passenden Stein nach dem 8K erhielt ich freundlicherweise von einem versierten und wohlbekannten Messerschärfer aus dem GrF das tolle Angebot, ihm doch mal drei Messer zu schicken, die er schärfen und mit drei verschiedenen Finishern fertigstellen werde - dann hätte ich die Möglichkeit, zu vergleichen. Vor dem Finisher wurden alle Messer zunächst abgestumpft und dann "mit mit einem sehr guten Belgier (ohne Schlamm) wieder scharf gemacht, dann auf Gokumyo 20k bis HHT 5" geschärft.

Als ich die drei Messer zurück bekam, habe ich sie "blind" getestet (d.h. ich habe erst später geschaut, welches Messer wie gefinisht wurde). Als ich das Ergebnis sah, habe ich nicht schlecht gestaunt: Das Messer, das mir am besten gefällt, wurde mit 0.3-er Lappingfilm gefinisht! Für mich ist es angenehmer als die anderen Messer, die mit einem black hard arkansas bzw. einem Forellenstein gefinisht wurden.

Ich bestelle mir nun erst einmal Lappingfilm und werde versuchen, auf ähnlich überzeugende Ergebnisse zu kommen.

Ach ja, der Kommentar des freundlichen Schärfers: "Das alles kannst du auch, und die speziellen Steine braucht man auch nicht dafür.
Rasiermesserschärfen ist wirklich einfach." Na dann... ;)
 
Ja, aber Wastl hat trotzdem recht. Ist kein Rocket Science und Lapping Film ist gar nicht schlecht. Ich hab den zwar bislang nur bis 0,3my im Finish probiert, aber selbst damit war das Messer für meinen Geschmack sanfter als nach einem 10k Naniwa SS und nach dem 12k Gouken hat der Lapping Film auch noch etwas herausgeholt. Insofern wundert es mich nicht zwingend, dass @KY4400 die Messer ans angenehmer empfunden hat als nach dem Arkansas (bei dem ich - je nach Stein - die Schneide für doch etwas mehr crispie empfinde). Forelle ist ein super Stein, aber auch nicht für jedes Messer und vor allem gibt es auch da auch sehr deutliche Feinheitsunterschiede unter den einzelnen Steinen. (Ja, bei Arkansas auch, aber Wastl hat da schon top-of-the-notch-Steine).

Insofern, wird schon und Lapping film hat halt den großen Vorteil, dass der sehr reproduzierbare Ergebnisse erzeugt. (Ich bevorzuge trotzdem die Schneide nach einem Naturstein, aber reichen für eine sehr sanfte Rasur tuts allemal)
 
Im Nachbarthema habe ich schon von meiner ersten Rasur mit einem Messer, welches ich mit dem 0.3µm LF gefinisht hatte, berichtet. Kurz gesagt, ich war von der Rasur etwas gereizt.

Mit anderer Software und weiteren 120x Runden auf Leinen und 120x Runden auf mit Klauenöl behandeltem Rindsleder, sieht die Welt nach der zweiten Rasur heute anders aus. Eins kann ich vorab festhalten, ich habe das Messer nicht stumpf geledert. Es rasiert weiterhin sehr leicht durch die Haare. Darüberhinaus ist das Messer durch die Riemenarbeit deutlich sanfter geworden. Eine spürbare Aggressivität ist aber noch vorhanden. Das wäre vielleicht akzeptabel, trotzdem Morgen probiere ich nochmal was aus und dann schau' mer mal, wie's weitergeht.

Bisher habe ich im Zusammenhang mit dem Lappingfilm noch nicht von der Notwendigkeit exzessiver Riemenarbeit oder einer längeren Zeit zum "Einrasieren" gelesen. Deswegen gehe ich weiterhin von einer Unzulänglichkeit in meinem Schärfvorgang aus. Was sagen denn die Experten dazu? Ich hatte eigentlich erwartet, mit moderatem Ledereinsatz eine sanfte Klinge ab der ersten Rasur zu bekommen. Mit dieser Zielsetzung will ich auch weiter mit dem LF experimentieren.
 
Paula schrieb:
und weiteren 120x Runden auf Leinen und 120x Runden auf mit Klauenöl behandeltem Rindsleder
Zum Vergrößern anklicken....
Wäre mir zu viel, ich frage mich da immer was eigentlich vom eigentlichen Schärfmittel (in diesem Fall LF) und was von den Riemen stammt.
Ich glaube ein Messer sollte "direkt vom Stein", oder zumindest mit einer überschaubaren Zahl Zügen auf Leder, fertig sein.

Aber ich bin immer an solchen Aktionen interessiert
 
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