Forum der Rasur

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Frage: Gibt es ein schärfen nach dem Finisher?

Ich hatte es so verstanden, als ob das Messer ursprünglich nach den Steinen und vor dem Tuch mehrmals bestens rasierte. Wie kann das sein, wenn es nicht durchgeschärft gewesen wäre?
Hast recht. :daumenhoch Wenn er das Gotta meint und es nach den steinen 3-4 mal rasierte und nach dem Tuch nicht mehr, muss die Abstumpfung des Mittelteils der Klinge später passiert sein .

Ändert aber kaum was an dem Ergebnis, dass es wieder auf die Steine sollte;)
 
Hatte das Messer gestern für knapp über 100 DZ auf Leinen, danach 50DZ Juchten, 50DZ Yak und sogar mal für 10DZ auf grüner Pasta.

Aber das Messer muss auf den/die Steine.
In der Mitte passt was nicht, im vorderen und hinteren Drittel ist's super, aber mittig passiert nicht viel. Mit dem Strich gings, aber g/q, nee nee:nein1, so geht das nicht.
Es gab da gleich Irritationen, da hab ich mir dann den Hobel geschnappt und es so beendet.

Edit:
Mittlerweile hab ich den Streichriemen in Verdacht, ich kann mir nicht vorstellen das dass vom Tuch kommen soll...
Evtl. ist der mittl. Teil der Klinge durch die Maßnahmen ballig geworden. Die Irritationen könnten ein Hinweis auf einen Grat liefern. Dazu passt auch der Hinweis dass die Rasur gegen den Strich nicht gelang. Die Schnittkräfte, die gegen den Strich auf die Schneidkante wirken, sind größer als mit dem Strich.

Ohne jetzt die technischen Eigenschaften des Poliertuches zu kennen, besteht auf Grund der Nachgiebigkeit des Gewebes auch immer die Gefahr, die Schneide ballig zu ziehen. @Philipp78 hatte ja den Link zu scienceofsharp gesetzt in Bezug auf das Nanocloth, wo das auch anschaulich thematisiert wurde.

Gruß
Michael
 
Moin!
Also, ich hab mal hier den Strang mit dem "Wundertuch" verfolgt und darauf hin beschlossen auch mal ein wenig rumzuexperimentieren.
Da ich leider zur Zeit das Haus nicht verlassen kann (Ski-Heil/Bein kaputt), hab ich mir einfach mal ein paar Utensilien, die ich noch Zuhause hatte zusammengestellt und
ein bisschen experimentiert.

Da wären als Protagonisten:
1x selbstklebender Samt- Bezugsstoff, den ich noch von meinem Rasurkastenbau übrig hatte , schwarze Abziehpaste von Herold, eine beschichtete MDF-Platte und ein überaus aggressives Tennis Solingen.

Den samtenen Bezugsstoff hab ich auf eine zurechtgeschnittene MDF-Platte aufgeklebt und anschließend leicht mit der schwarzen Abziehpaste behandelt.
nach 10 DZ hab ich dann heute Morgen die erste Rasur mit besagtem Messer gewagt.
Von der Schärfe her hat sich m.E. nicht sooo viel geändert, das Messer rasiert nach, wie vor hervorragend.
Allerdings hat der "Biss" extrem nachgelassen. Das Messer rasiert nun, verglichen mit Vorher um Längen sanfter.
Zu allererst hatte ich das Messer auf einem GBB geschärft und mit einem Thüringer gefinisht.
Die Rasur war echt gründlich, aber das Messer viel zu bissig.
Beim zweiten Versuch hab ich das Messer noch zusätzlich mit 20 DZ, erst auf einem roten, dann mit 20 DZ auf einem schwarzen Pastenriemen abgezogen.
Das Messer war immer noch superscharf, aber auch noch immer sehr aggressiv.
Erst jetzt, nachdem ich es auf dem Expermimental- Samtband abgezogen habe, ist es wesentlich sanfter geworden.
Warum das so ist, kann ich nicht beurteilen und werde auch noch ein paar "Feldversuche", auch mit einem gerade bestelltem Diamantspray starten.
Über die Ergebnisse werde ich dann hier selbstverständlich berichten.
 
GBB geschärft und mit einem Thüringer gefinisht.
Und dann bissig und aggressiv? Darf man mal fragen, wie groß dein Thüringer ist und wie viele Doppelschübe du darauf in etwas gemacht hast? Abgeklebt oder nicht würde mich dann auch noch interessieren.
 
Und dann bissig und aggressiv? Darf man mal fragen, wie groß dein Thüringer ist und wie viele Doppelschübe du darauf in etwas gemacht hast? Abgeklebt oder nicht würde mich dann auch noch interessieren.
Der Thüringer ist 150x40x13 mm groß und ich hab zum finishen 3 x 20 DZ auf dem Thüringer gemacht.
Mein Gedankengang war dahingehend, dass ich die Schneide vielleicht zu dünn ausgeschliffen haben könnte, sofern das überhaupt möglich ist.
Facette und den "Grundschliff" hab ich auf nem GBB bewerkstelligt.
Bei 250 facher Vergrößerung waren auch keine Auffälligkeiten, wie Ausbrüche, o. ä. zu sehen....
Meine Messer schärfe ich ausschließlich nicht abgeklebt....
 
Facette und den "Grundschliff" hab ich auf nem GBB bewerkstelligt.
OK, bis zu welcher Stufe mit dem GBB? War schon "durch" und auch nur noch Wechselschübe auf Wasser ohne jeden Slurry und schon ordentlich Armhaare rasiert (oder von mir aus auch einen HHT3)?

Mein Gedankengang war dahingehend, dass ich die Schneide vielleicht zu dünn ausgeschliffen haben könnte, sofern das überhaupt möglich ist.
Möglich, dass die Schneide zu spitz, aber das hast vermutlich nicht du gemacht, sondern durch Messebreite und Rückenbreite vorgegeben. Berechne dir doch mal den Winkel ohne Abgeklebtem Rücken und wenn du da auf knapp 15 Grad oder drunter kommst, könnte das die Beissigkeit erklären. Da hilf oftmals ein (oder 2) Lage Tape im Finish.
Der Thüringer ist 150x40x13 mm groß und ich hab zum finishen 3 x 20 DZ auf dem Thüringer gemacht.
Wenns ein blauer Thüringer ist, erscheinen mir 60 DZ bei der Steingröße gerade noch ok, bevor die Schneide wieder Richtung aggressiv geht. Bei einem helleren Thüringer nach meine Ansicht schon deutlich zu viel. (immer unter der Prämisse, das die Vorarbeit auf dem GBB schon bis in Richtung finish ging)
 
OK, bis zu welcher Stufe mit dem GBB? War schon "durch" und auch nur noch Wechselschübe auf Wasser ohne jeden Slurry und schon ordentlich Armhaare rasiert (oder von mir aus auch einen HHT3)?


Möglich, dass die Schneide zu spitz, aber das hast vermutlich nicht du gemacht, sondern durch Messebreite und Rückenbreite vorgegeben. Berechne dir doch mal den Winkel ohne Abgeklebtem Rücken und wenn du da auf knapp 15 Grad oder drunter kommst, könnte das die Beissigkeit erklären. Da hilf oftmals ein (oder 2) Lage Tape im Finish.

Wenns ein blauer Thüringer ist, erscheinen mir 60 DZ bei der Steingröße gerade noch ok, bevor die Schneide wieder Richtung aggressiv geht. Bei einem helleren Thüringer nach meine Ansicht schon deutlich zu viel. (immer unter der Prämisse, das die Vorarbeit auf dem GBB schon bis in Richtung finish ging)
Auf dem GBB hab ich durchgeschliffen. Nach dem Facette setzen und dem Schliff auf Slurry, welchen ich immer weiter verdünnt,
bis das Messer sauber das Slurry "unterschnitten" hat, habe 60 DZ auf Wasser und dann nochmal 40 DZ auf Wasser/Spüli - Gemisch geschliffen.
Danach, wie schon gesagt 60 DZ auf dem Thüringer. Ebenfalls mit Wasser/Spüli Gemisch.
Die Armhaare hat das Messer dann problemlos rasiert. Mangels Masse kann ich bei mir leider keinen HHT durchführen... ;)
 
Auf dem GBB hab ich durchgeschliffen. Nach dem Facette setzen und dem Schliff auf Slurry, welchen ich immer weiter verdünnt,
bis das Messer sauber das Slurry "unterschnitten" hat, habe 60 DZ auf Wasser und dann nochmal 40 DZ auf Wasser/Spüli - Gemisch geschliffen.
Danach, wie schon gesagt 60 DZ auf dem Thüringer. Ebenfalls mit Wasser/Spüli Gemisch.
Die Armhaare hat das Messer dann problemlos rasiert. Mangels Masse kann ich bei mir leider keinen HHT durchführen... ;)
Klingt alles fein. Und wieviel Grad hat dein Schneidwinkel? Wenigstens beim Finisch mit Thüringer getaped oder gar mehrere Lagen?
 
Klingenwinkel kann ich z.Zt. nicht ausrechnen, da der Messschieber in der Werkstatt liegt und ich grad keine Treppen laufen darf/kann um das Ding in die Wohnung zu holen. Ich hab auch leider keine andere Möglichkeit die Dicke des Messerrückens exakt festzustellen.
Also muss das Ausrechnen des Klingenwinkels noch ein wenig warten, bis ich wieder halbwegs gut zu Fuß bin....
Auch beim Finish auf dem Thüringer hab ich nicht getaped...
 
da der Messschieber in der Werkstatt liegt und ich grad keine Treppen laufen darf/kann um das Ding in die Wohnung zu holen. Ich hab auch leider keine andere Möglichkeit die Dicke des Messerrückens exakt festzustellen
Nervenzerfetzend, dieses Warten :) Dann frage ich mal anders: ist denn der Rücken des Messers schon arg abgeschliffen? Vielleicht gibts ja auch ein Bild (und jetzt sag nicht, die knipse liegt im Keller neben dem Messchieber:) )
 
Nervenzerfetzend, dieses Warten :) Dann frage ich mal anders: ist denn der Rücken des Messers schon arg abgeschliffen? Vielleicht gibts ja auch ein Bild (und jetzt sag nicht, die knipse liegt im Keller neben dem Messchi

Nervenzerfetzend, dieses Warten :) Dann frage ich mal anders: ist denn der Rücken des Messers schon arg abgeschliffen? Vielleicht gibts ja auch ein Bild (und jetzt sag nicht, die knipse liegt im Keller neben dem Messchieber:) )
Anbei die Bilder des betreffenden Messers.
 

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Wenn sieht doch gut aus. Da scheint optisch genug Fleisch dran zu sein.
@maki72 Stimmt! Da ist noch fast garnichts an- oder abgeschliffen. Ich hab das Messer ja auch NOS, allerdings schwer rostig erhalten und hab seit der erster Restauration lediglich 5 oder 6 x geschärft um die Facette gut rauszuarbeiten. Aber danach war es, wie gesagt sehr, sehr scharf, aber auch sehr, sehr bissig.
Aber ich werd noch nen Versuch starten und mal auf meinem neuen Thüringer, den ich gestern bekommen hab, wie von @Hellas vorgeschlagen mit abgeklebtem Messerrücken schärfen.
Mal sehen, inwieweit sich die Bissigkeit des Messers optimieren lässt.
Schneidenwinkel ausrechnen ist, wie schon gesagt z. Zt. nich.......
 
Anbei die Bilder des betreffenden Messers.

Wenn sieht doch gut aus. Da scheint optisch genug Fleisch dran zu sein.
Ja, das sieht wirklich sehr gut aus. Mit dem Messer ist alles iO. Diese Tennis-Messer sind übrigens nach meiner Einschätzung tadellos. Ich hatte auch mal so eins (nichtso schön wie deins), das rasierte erstklassig und vor allem sehr sanft. Die von dir wahrgenommene Aggressivität muss also mit dem Schärfen zu tun haben. Aber was da nun schief gelaufen ist...? Mein Vorschlag: Bevor du mit Pasten, Tüchern, Sprays hantierst, guck doch mal, ob du nicht allein durch die Behandlung mit Stein und Leinen/Leder ein gutes Ergebnis hinbekommst. Und dann kannst du testen, was sich durch die Verwendung der Pasten/Spray`s verändert
 
Ja, das sieht wirklich sehr gut aus. Mit dem Messer ist alles iO. Diese Tennis-Messer sind übrigens nach meiner Einschätzung tadellos. Ich hatte auch mal so eins (nichtso schön wie deins), das rasierte erstklassig und vor allem sehr sanft. Die von dir wahrgenommene Aggressivität muss also mit dem Schärfen zu tun haben. Aber was da nun schief gelaufen ist...? Mein Vorschlag: Bevor du mit Pasten, Tüchern, Sprays hantierst, guck doch mal, ob du nicht allein durch die Behandlung mit Stein und Leinen/Leder ein gutes Ergebnis hinbekommst. Und dann kannst du testen, was sich durch die Verwendung der Pasten/Spray`s verändert
@sl Ich hab gestern das Messer nochmal mit nem neuen gelbgrünen Thüringer, den ich vorgestern geschenkt bekommen hab gefinisht.
Ich hab dazu ausnahmsweise mal den Rücken getaped. Unter dem Mikroskop war die Schneide echt perfekt.
Nach der Rasur heute Morgen, kann ich sagen, dass das Messer definitiv viel zarter rasiert, als vorher. Aber die Schärfe ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es macht zwar, was es soll, aber wenn ichs mit vorher vergleiche, fühlt es sich viel stumpfer an. An manchen Stellen musste ich wirklich 3x - 4x drüber rasieren, damit es so glatt war, wie ich mir das vorgestellt habe und es nach dem Schärfen ohne Tape war.
Ich werd es heut Abend nochmals komplett neu "Aufsetzen", mit ner neuen Facette versehen und komplett neu durchschärfen.
Allerdings werd ich das mal komplett mit getapetem Rücken machen um zu sehen, ob ich nicht beim Schärfen nen Fehler gemacht habe.
Falls es dann besser funktioniert, bleibt es so, ansonsten wird es wieder umgeschliffen auf "rückenfrei" und ich lass mir dann noch was zur Sanftheit einfallen...
 
Wenn du eh mit Tape schärfst, kannst du ja gleich mal versuchen (nur) beim Finish auf dem Thüringer mit einer zweiten Lage dran zu gehen;)
Gestern hab ich das Messer nochmal komplett neu, mit abgeklebtem Rücken durchgeschärft. Zu Schluß, wie angeregt mit einer doppelten Lage Tape.
Beim anschließenden Blick durch das Mikroskop (250-fach) fiel auf, dass nun aber der Schneidgrat total "ausgefranst" ist.
Zu Beurteilung des Ergebnisses und meiner wahrscheinlich noch unvollkommenen Schleifkünste hatte ich nämlich parallel hierzu auch ein DOVO 5/8" ohne es abzukleben geschärft.
Bei diesem war der Grat nach dem schärfen aber ohne irgendwelche Kerben o. ä. vollständig homogen und eben zu sehen.
Dies hatte ich allerdings nur zur Eigenkontrolle gemacht, um zu sehen, ob ich beim schärfen auf dem neuen Stein nicht doch einen Fehler gemacht habe und ob dieser Stein auch wirklich so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe.
Bei der Rasur heute Morgen, bei der ich die eine Gesichtshälfte mit dem Tennis, die Andere mit dem DOVO rasiert habe war die Überraschung dann doch recht groß.
Beide Messer haben eine unglaubliche Schärfe und waren obendrein auch noch richtig sanft. Überhaupt nicht bissig.
Und das, obwohl der Schneidgrat des Tennis unter dem Mikroskop eher ausgesehen wie ein Sägeblatt...
Mir ist bewusst, dass man beide Stähle eigentlich nicht miteinander vergleichen kann, aber da beide Messer einen gleich dicken Rücken und eine gleich breite Schneide haben , was ich beim direkten Vergleich feststellen konnte, wollte ich den Unterschied von Tape zu ungetaped mal sehen und vor allem mal aufprobieren.
Kann es denn wirklich sein, dass das Schärfen auf einen größeren Schneidenwinkel hin mehr "Ausbrüche" am Grat verursacht?
Eigentlich müsste doch ein kleinerer Schneidenwinkel viel anfälliger hierfür sein? Oder irre ich mich da etwa...?
 
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