Forum der Rasur

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Frage: Gibt es ein schärfen nach dem Finisher?

Kann es denn wirklich sein, dass das Schärfen auf einen größeren Schneidenwinkel hin mehr "Ausbrüche" am Grat verursacht?
Nach meiner Erfahrung gerade nicht (zumindest nicht bei zwei Lagen Tape bei Rasiermessern vom denen wir hier reden, bei Kochmessern mit 10 grad Winkelunterschieden schon eher) Klingt mir irgendwie merkwürdig das ganze und auch, das das „ausgefranste“ gleich sanft gewesen sein soll. Nun hast du aber 250-Fach vergrößert. Da sieht vieles viel Schlimmer aus als es wirklich ist.

hast du zwischendurch die Schneide mal Entgratet (durch Kork gezogen oder Daumennagel)?
Eigentlich müsste doch ein kleinerer Schneidenwinkel viel anfälliger hierfür sein?
Deckt sich mit meiner Erfahrung. Gerade bei sehr fein ausgeschliffenen schneiden kann das mit dem leichtesten Druck zu viel schnell passieren (abgesehen davon das sehr spitze Winkel bei mir auch dazu neigen sehr aggressiv zu rasieren und sich das Messer quasi „eingräbt“
 
Nach meiner Erfahrung gerade nicht (zumindest nicht bei zwei Lagen Tape bei Rasiermessern vom denen wir hier reden, bei Kochmessern mit 10 grad Winkelunterschieden schon eher) Klingt mir irgendwie merkwürdig das ganze und auch, das das „ausgefranste“ gleich sanft gewesen sein soll. Nun hast du aber 250-Fach vergrößert. Da sieht vieles viel Schlimmer aus als es wirklich ist.

hast du zwischendurch die Schneide mal Entgratet (durch Kork gezogen oder Daumennagel)?

Deckt sich mit meiner Erfahrung. Gerade bei sehr fein ausgeschliffenen schneiden kann das mit dem leichtesten Druck zu viel schnell passieren (abgesehen davon das sehr spitze Winkel bei mir auch dazu neigen sehr aggressiv zu rasieren und sich das Messer quasi „eingräbt“
Entgratet hab ich keines der beiden Messer. Aber vielleicht ist das DOVO mit dem feiner ausgeschliffenen Grat genauso aggressiv, wie das Tennis mit dem steileren, ausgefransten Grat, sodass dann bei der Rasur kaum ein Unterschied zu merken war.
Da muss ich mir echt noch ein paar Gedanken dazu machen....:rolleyes:
"Supersanft" war nämlich keines der beiden Messer. Da hab ich andere im Repertoire, die alle ohne Tape geschärft wurden und trotzdem nochmal um Längen sanfter rasieren.
Irgendwas mach ich anscheinend anders, als zuvor!
Vielleicht hängt es ja auch mit dem neuen Thüringer zusammen, auf dem ich diese beiden Messer geschärft habe..? :rolleyes:

Kann ich mir zwar nicht vorstellen, da nach dem Schärfen auf meinem "alten" Thüringer ohne Tape das Tennis super bissig gewesen ist.
Aber natürlich werd ich zu Zwecken der persönlichen Weiterentwicklung meiner Schärfkenntnisse das Tennis nochmals auf meinem "alten" Thüringer, dieses Mal aber mit Tape, bearbeiten.
Mal sehen, wie es danach ausschaut...
 
Moin erstmal,
Da es ja hier im Strang nicht ums Schärfen allein gehen soll, sondern eher um: "Gibt es ein (Über-)Leben nach dem Finisher, hab ich mal wieder ein wenig rumexperimentiert.
Beim ausräumen von diversen, nach X- Jahren noch immer nicht ganz ausgepackten Umzugskisten, hat meine Frau einen Streifen Gummi zutage gefördert, den Sie der Entsorgung zuführen wollte.
Na, bestens hab ich mir gedacht und das Ding erstmal sichergestellt.
Es handelt sich hier um einen 7 x 70 cm langes Stück aus Naturkautschuk mit einer Stärke von ca. 2 mm.
Den Pseudoriemen hab ich dann erstmal in warmem Wasser gereinigt und mit nem Mikrofasertuch abgetrocknet.
Ergebnis: Durch die statische Aufladung war das Gummiband danach genauso eingestaubt, wie vor der Reinigung.:mad:
Also, nochmals im warmen Wasser gereinigt, diesmal aber mit einem alten Leinen Handtuch abgetrocknet.
DAS funktionierte dann ohne dass sich das Gummi aufgeladen hat.
Danach wollte ich eigentlich sogleich loslegen und ein Probemesser über das Ding ziehen um mal zu sehen, ob sich da irgendwas tut.
Also ein billiges Schwertkrone, was ich schon vor längerem geschärft hatte rausgekramt und auf den Gummiriemen gehalten.
Die Adhäsionskräfte des Gummiriemens hatte ich allerdings total unterschätzt! Das Messer war nur mit großer Kraft auf dem Riemen zu bewegen.
Also hab ich das gute alte Silikonspray von Wü..th ausgepackt und das Gummi damit leicht benetzt.
Nun erst funktionierte das Abziehen, wie geplant, ohne große Kräfte aufwenden zu müssen.
Nach 20 DZ auf dem Gummi hab ich das Messer dann gereinigt und desinfiziert um mich sogleich damit zu rasieren.
Von früheren Rasuren mit dem gleichen Messer wusste ich, dass es zwar sanft rasiert, aber nicht so scharf war, wie ich es gerne gehabt hätte.
Auch war ich mir ziemlich sicher, dass ich mit diesem Experiment das Messer ganz sicher "ruiniert" habe.
Aber, da ja nur :"Versuch macht kluch" gilt hab ich die Rasur dann trotzdem, mit dem Alaunstein in Griffnähe gewagt.
Ergebnis: Das Messer war bei der Rasur zwar nicht mehr ganz so sanft, wie vorher, aber die Schärfe der Klinge hat deutlich zugelegt.
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen mit einem Gummiriemen gesammelt...
Ich bin echt mal gespannt, wer das schon ausprobiert hat und zu welchem Ergebnis derjenige gekommen ist....
 
Kuckuck, gibt es hier noch Leben :)

Natürlich gibt es, aber seit fast einem Monat nichts neues, also werden wir das jetzt wieder einmal ändern.

Weiter geht es.

Diesmal was für Harley Fahrer, und wieder einmal ein Typ unseres Freundes @Matze
Wie Harley, versteht man jetzt nicht?
Ganz einfach, ich nutze diesmal eine Politur die von Harley Fahrern in den USA sehr geschätzt wird.
SIMICHROME POLISH
IMG_1868.JPG


Interessanterweise handelt es sich um ein deutsches Produkt.
Leider ist dieses USA Kult Produkt, in Deutschland aber nur schwer erhältlich.
Eigentlich ist es zur Politur von Chromteilen gedacht, und soll angeblich die feinste Politur auf dem Markt sein.
Nach Aussagen unseres Freundes @Matze sollen die Polituren PEEK aus GB, sowie die Osborn Unipol Metal Polish aber kaum anders sein.
Diese beiden Pasten werden im Anschluss getestet.

Okay, jetzt aber zum Test.

Ich habe ja das Böker Reuzel mit dem ich noch nie wirklich zufrieden war.
Einige mal geschärft, mit allem Möglichen gefinisht, und nie ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis.
So etwas kann eigentlich nicht sein, und darf so nicht bleiben.
Die beste Rasur mit diesem Messer hatte ich erst vor kurzem mit Hirschleder als Abschluss von unserem Freund @Flugs.

Alle "normalen" Mittel wurden an dem Messer ja schon getestet.
Mal eine kleine beispielhafte Aufzählung:
NSS 10k und 12k
Gelbgrüner Thüringer
Grey Slate
Forelle
.....
Pasten grün, rot, schwarz einzeln und in Kombi, mit vielen und mit wenigen Zügen.
Diamantpaste, auch wieder alleine und in Kombi
......
diverse Leder
Juchten
Latigo
diverse Hirschleder
....
alternative Mittel wie Gummi
......
und, und, und

Egal, das Ergebnis war NIE wirklich wie erwünscht.

Was würde also näher liegen als dieses Messer zu testen?

Dafür habe ich eine neue Bahn für meinen Magnetriemen zusammen geklebt.
Diesmal einfach nur Blech und ein gutes Leder, ohne Bastelfilz als federnde Unterlage.

Gestern Abend schnell gebaut, und natürlich gleich getestet.
Etwas Simichrome auf die Bahn, und einfach etwas mit dem Finger verstrichen.
Die Politur ist weiß, und trocknet in kurzer Zeit ein.
Beim ersten Zug fällt auf, dass es sich um eine Politur handelt, und nicht um eine Paste für Rasiermesser.
Das Zeug löst sich auch wieder vom Leder ab.
Also ab ins Bad, und das Ganze über dem Waschbecken gemacht.
Sehr schnell sieht man dabei eine Verfärbung der Oberfläche, sie wird grau.
Das bedeutet "es tut sich was".
Nach ca. 25 Zügen war das meiste der Paste wieder vom Leder ab.
Gut, ich will ja kein Leder, ich will ein scharfes Messer.
Heute morgen der Test.
Es war ein 1,5 Tagebart, also länger als der übliche Intervall, bedeutet bei mir meist mehr Probleme.
Ohne große Erwartung machte ich den ersten Zug.
Hehmmmm, entweder ist das Messer total stumpf und rasiert nicht, oder endlich so wie ich es möchte.
Zumindest war das mein erster Gedanke, und ich habe mich nicht getäuscht.
Um es kurz zu machen, es war NICHT stumpf.
Es war die erste Rasur mit diesem Messer die mich wirklich zufrieden gestellt hat.
Die Rasur war recht sanft, und gründlich.
Der Gebrauch des AS im Anschluss hat quasi nicht gebrannt.
Herz was willst du mehr?
Ja was?
Wir kennen uns ja, wir wollen noch eine Steigerung.
Deswegen wird der nächste Test in Verbindung mit dem Hirsch von @Flugs gemacht.

Ich halte mal fest.
Die Paste hat ein Problemmesser deutlich verfeinert.
Die üblichen Pasten haben dieses Ergebnis nicht gebracht.
Diamant (ich habe übrigens KEIN Problem mit Diamant) hat dieses Ergebnis nicht gebracht.
Selbst meine feinsten Steine haben dieses Ergebnis nicht gebracht.
Eine Kombi aus diversen Möglichkeiten hat dieses Ergebnis nicht gebracht.
Nachteil, das Zeug geht beim arbeiten ab.
Ich überlege ob es möglich ist diese Paste in Verbindung mit Fett (siehe selbst gefertigte Pasten aus Farbpigmenten) so "umzubauen", dass es auf dem Riemen hält.

Natürlich kann man nach nur einem Test noch kein abschließendes Ergebnis liefern, und natürlich wird das Zeug weiter getestet.
Sollte sich dabei etwas neues ergeben halte ich euch natürlich auf dem laufenden.


Noch einmal "Danke für den Tipp" @Matze
 
@Alvaro: Tipp von mir: lass das Simichrome auf dem Leder eintrocknen (vorher gut einmassieren) bevor Du mit dem Messer drübergehst.

2. Tipp: Nimm statt Leder mal feines Balsaholz. Da zieht die Paste besser ein und liefert sehr gute Ergebnisse.
Könntest Du die Balsaholzmethode etwas genauer beschreiben? Ich habe mal rote u. schwarze Paste etwas halbherzig auf Balsa getestet aber nie wirklich bis zu Ende ausgereizt. Wie dick ist Dein Balsaholz und hast Du es erst mit Schleifpapier (z.B. auf einer Glasplatte) geplant? Mein Balsa müsste ca. 3mm dick sein und ich glaube, etwas dicker wäre stabiler und besser.
 
Mein Balsa ist von Haus aus schon sehr plan und glatt. Da hab ich nichts geschliffen (schleifen müssen). Meine Balsaplatten sind 1,5 mm stark. Darunter eine Glasplatte für die Ebenheit und Stabilität. Das Ganze in ein variablen Schleifsteinhalter eingespannt. Meine Balsaplatten sind 200mm lang.
Dann verteile ich die Polierpaste (aktuell nehme ich gerade Unipol) mit einem Holzspatel auf dem Balsaholz. Die Paste kann man sehr sparsam verwenden.
Wenn man das Messer dann abzieht sieht man nach einiger Zeit den Materialabtrag, das Balsa wird grau bis schwarz, je nach dem wie lange man das / die Messer abzieht.
 
Unipol kenne ich auch aus der Oldtimer Restauration. In meinem früheren Leben hab ich viel mit Fakopol gearbeitet.

Das könnte in dem Zusammenhang noch besser funktionieren.
Allerdings ist das schon fast 40 Jahre her , dass ich das zuletzt in den Händen hatte :rolleyes:
 
Ich habe noch nie Balsaholz verwandt, deswegen die mglw. doofe Frage .
Balsa ist sehr weich. Wenn man Druck ausübt sollte das Holz nachgeben und man kann das Messer quasi fast hineindrücken. Arbeitet man hier nur mit dem Eigengewicht des Messers, was ja fast kaum Kontakt zu Paste und Holz bedeuten würde, oder wieviel Druck kann/sollte man denn benutzen um hier effektiv zu arbeiten?
 
Ich habe noch nie Balsaholz verwandt, deswegen die mglw. doofe Frage .
Balsa ist sehr weich. Wenn man Druck ausübt sollte das Holz nachgeben und man kann das Messer quasi fast hineindrücken. Arbeitet man hier nur mit dem Eigengewicht des Messers, was ja fast kaum Kontakt zu Paste und Holz bedeuten würde, oder wieviel Druck kann/sollte man denn benutzen um hier effektiv zu arbeiten?
Balsa ist zwar sehr weich, aber so weich dann doch nicht! Um ein Messer ins Holz reinzudrücken braucht es schon Gewalt.
Man kann schon etwas Druck ausüben, aber nicht viel. Und beim Schärfen und Finishen sollte man sowieso von "viel" nach wenig (sowohl Druck als auch Materialabtrag) gehen.
Und die Polierpasten sind sehr dezent im Materialabtrag.

Eine polierte Spiegelfläche (Metall) macht man auch nicht mit Steinen sondern mit entsprechenden Poliermitteln (Pasten) und einem Trägermaterial (Baumwolle, Filz, etc).
Poliermittel (Pasten) mit denen man so eine polierte Spiegelfläche erreichen kann sind feiner als jeder Stein.
 
Ich bin, was das Schärfen angeht, Purist. Mich hat da wohl der Klingen-Yoda Hellas stark beeinflusst. Keine Pasten, Sprays, Holz, Gummi oder sonstiger experimenteller Kram.
Für mich funktioniert es tatsächlich mit meinen beiden Steinen für die Vorarbeit und ein paar guten Finishern als Abschlusssteine hervorragend. Danach vernünftige Lederriemen und gut.

Allerdings habe ich einen Lederriemen, der bei mir den Voodoo der Sprays, Pasten und sonstigen Hilfsmittelchen übernimmt. Mein Kangaroo-Tail Strop.
Nach den Steinen bekommen meine Messer 20DZ Leinen und dann 50DZ Känguru. Danach 80-100DZ auf Nubuk und das Messer ist streichelsanft.
Ich habe, bevor ich selbst geschärft habe, schon so einige selbsternannte Schärfprofis an meinen Messern gehabt. Die einzigen Klingen, die für mich wirklich gut und sanft waren, waren die Klingen, die Hellas mir geschärft hat.
Nach dem ich selbst angefangen hatte, meine Klingen auf schärfe zu bringen, fehlte mir aber immer das Quäntchen Sanftheit, das Hellas in die Schärfe einbrachte; bis zu dem Tag, als ich mein Känguru in die Gleichung mit einbrachte.

Die sehr raue Oberfläche des Leders hat mich anfänglich zögern lassen, da man ja eigentlich immer davon ausgeht, eine Lederoberfläche müsste möglichst homogen sein, um darauf Messer abziehen zu können. Aber die etwas an Hai-Haut erinnernde Oberfläche des Kangaroo-Tail hat einen so positiven Effekt auf die Schärfe, das ich es tatsächlich ein bisschen als Voodoo sehe.
 
Keine Pasten, Sprays, Holz, Gummi oder sonstiger experimenteller Kram.
Ich denke mal, Polierpasten (mit Trägermaterial Leder, Stoff oder Holz) sind kein experimenteller Kram.
Du setzt ja nach einem 3000 und 5000 (evtl noch 8000) auch noch ein Finisher ein. Also von grob nach fein.
Eine Polierpaste (entsprechend feine) ist nur noch der nächste Schritt in Richtung Feinheit (nach dem Finisher).

Die sehr raue Oberfläche des Leders hat mich anfänglich zögern lassen, da man ja eigentlich immer davon ausgeht, eine Lederoberfläche müsste möglichst homogen sein, um darauf Messer abziehen zu können. Aber die etwas an Hai-Haut erinnernde Oberfläche des Kangaroo-Tail hat einen so positiven Effekt auf die Schärfe, das ich es tatsächlich ein bisschen als Voodoo sehe.
So ähnlich ist der Kernjuchten-Riemen von Herold. Der hat auch ein "Flor". Mit so einem Riemen bekomme ich bessere Ergebnisse als mit einem komplett glatten Riemen.
 
Ja, Känguruschwanz steht definitiv auf meiner Liste - schon seit einer Weile. Und Dein Post ist Anlass das vll nächstens noch zu forcieren.
Aber die Suche nach neuen, weiteren Möglichleiten eine Messerfacette zu verfeinern rührt nicht daher, dass ich meine Messer anders nicht scharf und sanft bekäme ;)
Eher daher, dass irgendwie doch noch eine kleine Nuance von Annäherung an das Optumum machbar sein soll.
Der Weg ist das Ziel ... :D
 
Ich denke mal, Polierpasten (mit Trägermaterial Leder, Stoff oder Holz) sind kein experimenteller Kram.
Du setzt ja nach einem 3000 und 5000 (evtl noch 8000) auch noch ein Finisher ein. Also von grob nach fein.
Eine Polierpaste (entsprechend feine) ist nur noch der nächste Schritt in Richtung Feinheit (nach dem Finisher).
Polierpasten und Politur auf Balsaholz, Gummiriemen, und Metallpoliertücher nur mal als Beispiel aufgeführt, sind schon sehr experimenteller Kram.

So ähnlich ist der Kernjuchten-Riemen von Herold. Der hat auch ein "Flor". Mit so einem Riemen bekomme ich bessere Ergebnisse als mit einem komplett glatten Riemen.
Den Herold besitze ich selbst. Absolut kein Vergleich mit dem Känguru. Einen Kernjuchten mit einem Känguruschwanz zu vergleichen, ist wie Äpfel und Birnen zu vergleichen. Wenn man selbst noch nicht so ein Leder in Händen hatte, kann man es schwer beurteilen, weil die Oberfläche eben nicht wie „normales“ Leder ist, sondern komplett anders aussieht.

Ich besitze selbst einiges an Riemen. Darunter Cordovan, Kermjuchten, Latigo, Nubuk, Yak; aber keiner hat diese besonderen Eigenschaften, wie der Känguruschwanz.
 
Polierpasten und Politur auf Balsaholz
DAS kann definitiv SO nicht stimmen.
Ich verweise auf die Beiträge von @Paula in denen dieser auf Bücher aus den 1830 mit den entsprechenden Stellen zu Politur hinweist.
Auch Balsa ist keineswegs etwas exotisches.
Balsa "Riemen" waren früher durchaus üblich, und man konnte sie von "der Stange" kaufen
 
Naja, „früher“ hat man auch Quecksilber gegen Magenschmerzen genommen oder Arsen als Enthaarungsmittel. Nur weil es in einem Buch aus dem 19. Jahrhundert steht, würde ich es nicht als der Weisheit letzter Schluss ansehen.
Und weil es schon damals experimentell war ( denn sonst hätte sich die Methode sicher parallel zum Leinen und Leder entwickelt) ist sie es m.E. heute nicht weniger. ;)

Und Hand aufs Herz: Es gehört schon nerdige Experimentierfreude dazu, Fliesen (erfolgreich) oder Sicherheitsgurte, Gummistreifen oder längst vergessene andere Methoden auszugraben und sie als Hilfsmittel einzusetzen.:cool:
 
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