Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Da auch Bartisto nur mit Wasser kocht, der Tag für ihn auch nur 24 Stunden hat, und er auch nicht das Rad neu erfunden hat, müssten doch seine Ergebnisse mindestens erreichbar oder sogar zu toppen sein.
 
Da auch Bartisto nur mit Wasser kocht, der Tag für ihn auch nur 24 Stunden hat, und er auch nicht das Rad neu erfunden hat, müssten doch seine Ergebnisse mindestens erreichbar oder sogar zu toppen sein.
Richtig, sind sie auch.
Aber er macht das, zumindest nachweislich aus dem Nachbaruniversum, seit mindestens 2011 (oder 2009) und nicht erst seit Oktober 2023, oder so ;)
Also üben üben üben :)
 
Also viel hängt auch an der jeweiligen Tagesform. Ich habe schon manches mal erlebt, dass ich Messer versuchte zu Schärfen, aber es kam nichts Vernünftiges dabei heraus. Da ich inzwischen nicht mehr für Andere schärfe, ist das aber kein Problem, denn ich lege das Messer einfach zur Seite und warte auf bessere Zeiten.
Ich habe auch schon lange aus Zeitgründen nicht mehr hier gelesen, bin aber jetzt doch ein wenig verwundert über ein paar Dinge, die hier berichtet wurden. Da lese ich, dass zwischen den Steinen geledert wird??? Oder dass das Tape sich schon nach den ersten Zügen auflöst??? Und auch, dass die Schübe gezählt werden???
Also der Sinn des Lederns zwischen den Steinen erschließt sich mir überhaupt nicht. Bei der Bearbeitung auf den Steinen geht es um Materialabtrag. Und Leder trägt nichts ab, jedenfalls nicht in messbarem Bereich.
Ich benutze immer Elektriker Isolierband aus vergleichsweise weichem Kunststoff. Wenn der jeweilige Stein ordentlich nass ist, hält sich der Abrieb in Grenzen und abgesehen von der groben Arbeit auf einem 1000er hält so ein Tape in der Regel einen Stein durch.
Und nun zum Zählen. Vergesst das einfach. Es geht nicht um 22.5 Schübe auf dem Naniwa und 34 Schübe auf dem Fujijama. Es wird so lange auf dem 1000er gearbeitet, bis eine saubere Facette steht, und auf den folgenden Steinen so lange, bis die Riefen des Vorgängers verschwunden sind. Und ob das nach 10 Schüben oder nach 100 Schüben der Fall ist spielt keine Rolle. Es geht darum, zu fühlen, ob der Stein gut arbeitet, und wie sich der jeweilige Stahl verhält. Mikroskope mögen da vielleicht zu akademischen Untersuchungen hilfreich sein, führen aber in der Praxis eher zu sinnlosem Frust. Eine Lupe (12-20 fach) reicht zur Beobachtung völlig aus.
 
Ich benutze immer Elektriker Isolierband aus vergleichsweise weichem Kunststoff. Wenn der jeweilige Stein ordentlich nass ist, hält sich der Abrieb in Grenzen und abgesehen von der groben Arbeit auf einem 1000er hält so ein Tape in der Regel einen Stein durch.
Also mein No Name-Panzerband hat außen so eine Art Rautenstruktur, die sich bei den ersten Schüben komplett auflöst und dann ist halt alles voll mit Plastikkrümeln. Jetzt benutze ich das von Pattex (hatte Bartisto "drüben" empfohlen); da ribbelt nicht viel ab.

Und nun zum Zählen. Vergesst das einfach. Es geht nicht um 22.5 Schübe auf dem Naniwa und 34 Schübe auf dem Fujijama. Es wird so lange auf dem 1000er gearbeitet, bis eine saubere Facette steht, und auf den folgenden Steinen so lange, bis die Riefen des Vorgängers verschwunden sind.
Das verstehe ich intellektuell durchaus. du hast aber auch leicht reden. Ich brauche als Anfänger halt schon mal eine Richtschnur, ob ich nach 10 oder nach 100 Zügen mal nachschauen sollte. Wenn dann jemand (wie drüben seinerzeit Bartisto und Norbert was von 60 DS schreiben, hilft mir das erstmal.

Mikroskope mögen da vielleicht zu akademischen Untersuchungen hilfreich sein, führen aber in der Praxis eher zu sinnlosem Frust. Eine Lupe (12-20 fach) reicht zur Beobachtung völlig aus.
Mikroskop kann ich nciht beurteilen, da ich keins habe. Lupe habe ich eine Schweizer mit LED und 15-facher Vergrößerung. Da sehe ich was, bin aber mangels Erfahrung nicht wirklich in der Lage, das Gesehene zu beurteilen. Auch da helfen Richtlinien wie "rasiert Haare vom Unterarm" oder "schneidet Haar direkt über dem Haltepunkt ab".

Wie auch immer, mich als absoluter Anfänger hilft es mir enorm, bestimmte Prozesse einfach erst mal einige bis viele Male stumpf zu durchlaufen, auch wenn da nicht das gewünschte Ergebnis bei rauskommt. Das sehe ich so wie bei den japanische Wegkünsten. Stichwort: Shu Ha Ri
 
Ich maße mir mit Sicherheit nicht an, an eine solche langjährige und mannigfaltige Erfahrung heran-
zureichen, dennoch möchte ich mich gerne zum Thema bzw. Posting in Teilbereichen äußern.

Da lese ich, dass zwischen den Steinen geledert wird???
Ich habe wohl mit meinen Berichten dem Thema etwas „Futter“ gegeben, da ich es so mache.
Ich bin der Meinung, das es mir die Arbeit etwas erleichtert und gerade im Bereich meiner
bisherigen Progression auf Naniwa SS 5K, 8K und 10K seine Auswirkung auf den Poliervorgang
der Facette vor dem eigentlichen Finish auf dem LaLune erleichtert und vorbereitet.
Oder dass das Tape sich schon nach den ersten Zügen auflöst???
Es kommt ja auf das verwendete Tape an. Ich z.B. komme mit dem Elektriker-Tape überhaupt
nicht klar, ist mir zu dehnbar und klebt nicht besonders, zumindest bei den Messern, die ich
damit angeklebt habe. Seit ich Tesa Tape nutze habe ich diese Probleme nicht. Auflösung durch
Abrueb wird jedes Tape zeigen, die Dauer macht‘s. Ich habe mir angewöhnt, nach jedem Stein-
wechsel das Tape zu wechseln, seit dem habe ich keinerlei Probleme…
Bei der Bearbeitung auf den Steinen geht es um Materialabtrag.
Auch ab dem Bereich 8K (+) aufwärts? Sicherlich, physikalisch betrachtet nimmt auch ein 8K
oder höher auch Material ab, man muß nur lang genug darauf arbeiten, aber im Grunde geht
doch darum die Facette/Schneidkannte zu polieren und nicht mehr um Materialabtrag wie
etwa beim 1K oder darunter.
Und Leder trägt nichts ab
Warum wird es schwarz? Auch hier bin ich der Meinung, das die Zeit und die Häufigkeit der
Nutzung ein gewisses Maß an Abtrag bringt. Natürlich wirkt es sich nicht wie ein 1K aus,
dennoch, Physik läßt sich zwar beeinflussen aber nicht überlisten.
Mikroskope mögen da vielleicht zu akademischen Untersuchungen hilfreich sein, führen aber in der Praxis eher zu sinnlosem Frust.
Ich habe ein nagelneues Wacker, noch nie benutzt, noch nie auf den Steinen gehabt. Irgendwann ist mir an der
Schneidkannte ein mickrig kleiner dunkler Fleck aufgefallen, mit der Lupe, ich habe da Uhrmacherlupen von
10- ich glaube 20-fach, war nicht wirklich genaues zu sehen. Unter dem Mikro, ein analoges Binokular konnte
ich erkenn, das dieser mickrig kleine Fleck der Beginn von Rostfraß war. Klein, mit Sicherheit bei einer Rasur
nicht spürbar oder störend, dennoch, wenn das Messer für Wochen oder wie lange auch immer weggelegt
wird, frisst sich der Rost garantiert weiter und verursacht größere Schäden.
Fazit: Ich bin froh, ein Mikro zu haben, aber genauso denke ich, nicht jeder Vorgang während des Schärfens
muss mit 450-facher (+-) Vergrößerung betrachtet werden. Vieles kann, nicht alles muss…

Gruß
Gregor
 
Ich habe ein nagelneues Wacker, noch nie benutzt, noch nie auf den Steinen gehabt. Irgendwann ist mir an der
Schneidkannte ein mickrig kleiner dunkler Fleck aufgefallen, mit der Lupe, ich habe da Uhrmacherlupen von
10- ich glaube 20-fach, war nicht wirklich genaues zu sehen. Unter dem Mikro, ein analoges Binokular konnte
ich erkenn, das dieser mickrig kleine Fleck der Beginn von Rostfraß war.
Deshalb öle ich meine Messer nach jeder Rasur nach dem trocknen immer dünn ein. Schaden tut es auf keinen Fall.
 
Deshalb öle ich meine Messer nach jeder Rasur nach dem trocknen immer dünn ein. Schaden tut es auf keinen Fall.
Das Messer war bei Auslieferung auch eingeölt, mag sein, das ich diese Schutzschicht „weggespielt“ habe
und dass dadurch die Oxidation ihre Angriffsfläche hatte, oder oder oder…
Es war bis jetzt das erste und einzige Messer, bei dem mir dies passiert ist. Meine Messer lagere ich in
einer „PEN-Kiste“ mit Trockenpats, Messer bei denen ich definitiv weiß, dass es bis zur Nutzung länger
dauern wird, öle ich auch mit Kamelienöl ein, wenn ich Messer einmal versende, nutze ich gerne Vaseline.
Seit diesem Erlebnis habe ich mir auch angewöhnt, mind. 1x pro Woche meine Messer zu überprüfen,
bei meinem jetzigen Stand ist dieses Vorgehen auch noch überschaubar, so ab 30(+) werde ich wohl
nur noch ölen…:lol

Tja, wie sage ich immer: Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man nicht das kriegt, was man will.
 
Also das mit dem ledern zwischen den Steinen ist ja mit auf meinem Mist gewachsen, und macht durchaus Sinn.
Es war ein Tipp für Neulinge die Probleme, aus welchem Grund auch immer, mit Gratbildung hatten um ein verfälschtes Ergebnis betreffs der Schärfe vorzubeugen.
Es hat sich dahingehend bewährt um mehr Sicherheit zu vermitteln, und das nicht nur bei Neulingen.
Wer es ohne kann gut, wer Probleme hat sollte es probieren.
Genau wie die Angabe von Zügen oder sonstige Vorgaben beim Schärfen.
Wer es kann brauch es nicht und interessiert sich nicht dafür.
Für die die aber noch kein Gefühl für Messer oder die Steine haben ist es ein hervorragender Anhaltspunkt um sich zu orientieren, das ändert sich irgendwann mit der Erfahrung von selbst.
Als ich anfing war die Zahl "100" eine stehende Größe für die DZ auf dem Stein oder auf dem Riemen (Ausnahme Paste und Leinen).
Ich kann auch nur jedem empfehlen am Anfang zu zählen damit man merkt wo man steht.
Wenn man dann testet merkt man sehr schnell ob man mehr brauch oder ggf. auch mit weniger hin kommt, und damit sammelt man dann seine Erfahrung.
Nur auf Basis von "ich fühle es" wird das mit Sicherheit schwerer.
 
Und nun zum Zählen. Vergesst das einfach. Es geht nicht um 22.5 Schübe auf dem Naniwa und 34 Schübe auf dem Fujijama. Es wird so lange auf dem 1000er gearbeitet, bis eine saubere Facette steht, und auf den folgenden Steinen so lange, bis die Riefen des Vorgängers verschwunden sind. Und ob das nach 10 Schüben oder nach 100 Schüben der Fall ist spielt keine Rolle. Es geht darum, zu fühlen, ob der Stein gut arbeitet, und wie sich der jeweilige Stahl verhält. Mikroskope mögen da vielleicht zu akademischen Untersuchungen hilfreich sein, führen aber in der Praxis eher zu sinnlosem Frust. Eine Lupe (12-20 fach) reicht zur Beobachtung völlig aus.
Amen. :happy

(Textstellen in rot von mir markiert)
 
Zuletzt bearbeitet:
«Es spielt keine Rolle, ob die Katze schwarz oder weiss ist, sofern sie nur Mäuse fängt.»
(Deng Xiaoping, ehem. Chinesische Machthaber)

Das wie, womit oder warum, tritt in den Hintergrund, letztendlich zählt nur das Ergebnis.
(Und das man nie den Spaß an der Sache verliert.)
 
Also das mit dem ledern zwischen den Steinen ist ja mit auf meinem Mist gewachsen, und macht durchaus Sinn.
Es war ein Tipp für Neulinge die Probleme, aus welchem Grund auch immer, mit Gratbildung hatten um ein verfälschtes Ergebnis betreffs der Schärfe vorzubeugen.
Wenn ich stumpfe Kochmesser schärfe, bleibt das am Anfang solange auf einer Seite auf den Stein bis sich ein fühlbarer Grat gebildet hat. Dann folgt der Wechsel auf die andere Seite...

Bei Rasiermessern mache ich das nicht und wechsle immer nach jedem Schub/Zug die Seite. Eine Gratbildung konnte ich bisher noch nie feststellen. Weder auf den groben noch auf den feinen Steinen. Ich denke eine Gratbildung sollte doch unter einem Mikroskop zu sehen sein, oder? Da ich noch nie sowas hatte würde mich ein Bild davon sehr interessieren!


-Andreas
 
Bei Rasiermessern mache ich das nicht und wechsle immer nach jedem Schub/Zug die Seite. Eine Gratbildung konnte ich bisher noch nie feststellen. Weder auf den groben noch auf den feinen Steinen. Ich denke eine Gratbildung sollte doch unter einem Mikroskop zu sehen sein, oder? Da ich noch nie sowas hatte würde mich ein Bild davon sehr interessieren!
Ist bei mir genau umgekehrt. Bei Küchenmessern schiebe und ziehe ich auf einer Seite abwechselnd. Irgendwie bekomme ich da keinen Grat hin (scharf werden sie aber dennoch). Bei Rasiermessern schiebe ich, gemäß den Diskussionen von „Drüben“ auf dem 1k nur auf einer Seite und da kann ich den Grat dann irgendwann fühlen. Ab 3k mache ich Wechselschübe (ebenfalls gemäß der genannten Beschreibung); da fühle ich nix mehr.
 
Sorry, da ist irgendwie beim kopieren einiges durcheinander geraten...! Ich werde die Moderatoren bitten die letzten drei Beiträge (4038 bis 4040) zu löschen.

-Andreas
 
Ich persönlich mag ja solche Aufnahmen, auf den man die verschiedenen Fortschritte innerhalb
einer Progression nachverfolgen und somit die Unterschiede nachvollziehen kann, sehr.
Vielen Dank für‘s zeigen! Für mein analoges Mikro habe ich leider noch keine entsprechende
Kamera, ein Erwerb ist aber durchaus geplant…

Eine Frage habe ich zu einer anderen Sache, die sich mir auch bei anderen Beiträgen schon etwas länger stellt.
Die Schleifspuren der Bilder 1, 2 und 3 vom 1000er (heller, oberer Streifen) sind auf ca. 18,9 bis 19,2 Grad eingestellt.
Wie „stellt“ man den Winkel beim Schärfen auf ein 10-tel Grad genau ein, bzw. wie und womit ermittelt
man diese Feinheiten?
 
Bei Rasiermessern mache ich das nicht und wechsle immer nach jedem Schub/Zug die Seite. Eine Gratbildung konnte ich bisher noch nie feststellen. Weder auf den groben noch auf den feinen Steinen. Ich denke eine Gratbildung sollte doch unter einem Mikroskop zu sehen sein, oder? Da ich noch nie sowas hatte würde mich ein Bild davon sehr interessieren!
NORMAL, hast du Recht, aber es gibt eben auch Fälle in denen sich das Verhalten an der Facette nur mit "Gratbildug" (oder am einfachsten) erklären lässt.
(Und nicht nur bei Anfängern wie mir bekannt ist)
In diesen Fällen hilft das ledern.
Wer es nicht macht okay, wer es macht auch okay, letztendlich zählt nur das Ergebnis.
 
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