Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Ich glaube dass hier seit ca. 3 Seiten komplett vom Topic abgewichen wird.

Stellt doch bitte vor, wie ihr womit ein Messer geschärft habt und führt eure Pasten Steine Diskussion im entsprechenden Topic weiter.

Vielen Dank.
 
Ich glaube dass hier seit ca. 3 Seiten komplett vom Topic abgewichen wird.
Sehe ich nicht so, es geht um das Schärfen eines Messers, wenn auch theoretisch.
Die diskutierte Frage wurde auch hier gestellt, also was soll falsch sein?
 
Ist eine Frage der Technik.
Is klar, tolle Technik. Soweit ich weiß, hast Du an mehreren Stellen geschrieben, daß Du das Messer mit diesem 45° Zug-Druck führst, ähnlich wie der Wüstenberberbarbier in dem Video, welches Hatzicho hier irgendwo im Forum mal verlinkt hatte.
Anstatt so herumzuwerkeln würde Dir einfach empfehlen, zuerst das Messer richtig zu Schärfen (Kunst- / Naturstein, Paste oder Lappingfilm, ist mir egal) und dann die Rasurtechnik zu erlernen.
 
Is klar, tolle Technik. Soweit ich weiß, hast Du an mehreren Stellen geschrieben, daß Du das Messer mit diesem 45° Zug-Druck führst, ähnlich wie der Wüstenberberbarbier in dem Video, welches Hatzicho hier irgendwo im Forum mal verlinkt hatte.
Anstatt so herumzuwerkeln würde Dir einfach empfehlen, zuerst das Messer richtig zu Schärfen (Kunst- / Naturstein, Paste oder Lappingfilm, ist mir egal) und dann die Rasurtechnik zu erlernen.
Ich möchte es lieber nicht erklären.
 
Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Wenn es Dir Spass macht, dir jahrelang mit einem stumpfen Messer die Barthaare auszurupfen, dann bitteschön. Mir macht das jedenfalls keinen Spass.
Das stimmt nicht,
Doch, es macht ihm keinen Spaß. Jedenfalls schreibt er es so.
man kann rasieren ohne dass es rupft. Ist eine Frage der Technik.
Oh, daß möchte ich auch erlernen. Wie rasiert man sich mit einem stumpfen Messer, ohne daß es rupft? Dann spare ich bestimmt ein paar Schärfdurchläufe.
 
Ein derber Zwilling…


Heute hatte das alte J.A.Henckels (Zwilling) #21 seine erste Steinzeit. Im Vorfeld habe ich versucht, die Restaurationsversuche der oder des Vorbesitzers zumindest weitestgehend zu egalisieren. Als ich das Messer bekam, hatte die Klinge auf beiden Steiten nicht unerhebliche Schleifnarben von Schleifpapier und/oder ähnlichem. Neben der Verwendung von Schleifpapier in verschiedenen Körnungen bis hoch zum 1000‘er, habe ich zum Schluß versucht, der Klinge mit Unipol-Schleifpasten, Stahlwolle 0000 und Politur von Autosol ein wenig mehr Glanz zu geben.

GlaScharKlein.jpg

Zu Anfang hatte ich mit vorgenommen, erneut eine Progression mit nur einem einzigen Stein (BBB) durchzuführen. Aber nach Prüfung der KLingengeometrie und in Anbetracht des, nicht gerade geringen Lächelns der Klinge wich ich von diesem Plan recht schnell, aber auch nicht gänzlich ab. So kam zum Setzen der Facette der Naniwa 1K zum Einsatz, den Rest bis hin zum Finish habe ich ausschließlich mit dem Blauen Belgischen Brocken (BBB) gemacht.

Progression
  • 1 x Tape
  • Naniwa 1K zum Setzen der Facette
  • Blauer Belgischer Brocken (BBB) mit Anreiber & feine Dia-Karte
  • Mein Self-Made-Riemen & Quercur Shell Cordovan
Die derbe Klinge ist für mich völliges Neuland und ich überlegte im Vorfeld, wie ich die Sache angehe. Die KLingengeometrie und das Lächeln der Klinge ließen mich aber dennoch nicht hadern, es wird wohl etwas schwieriger und dabei auch etwas länger dauern. Zu Anfang markierte ich die „Schneidkannte“, wenn ich sie so nennen darf, wie üblich mit einem Edding und es folgte ein erstes Testen auf dem 1K. Ganz schnell war klar, ohne Tape wird das wohl nix, also 1 Lage Tape und nächster Versuch. Das sah schon besser aus, bis auf den vordersten Kopfbereich und ca. 3mm am Ende der Klinge, konnte ich die Schneidkannte ganz gut erreichen. Wie weiter oben bereits erwähnt, wollte ich das Messer ausschließlich mit dem BBB schärfen, erste Schübe zum Setzen der Facette zeigten aber sehr schnell, dass dieses Vorhaben wohl auch Mr. Miyagi zu viel geworden wäre. Von der ehemaligen Schneidkannte war ja absolut nichts mehr da, das Messer hätte maximal noch als Buttermesser herhalten können. Also ging es auf den NANIWA 1K, und bitte nicht fragen, wie lange es gebraucht hat, hier eine brauchbare Facette zu setzen. Ich glaube, es war so in Richtung „Spielfilmlänge“…geschuldet dem Lächeln und leicht windschiefer KLingengeometrie. Der Kopfbereich stellte mich vor Probleme, die ich quasi im „Learning-By-Doing“-Verfahren bewältigen musste. Nicht nur das vorne der Kopf wohl mal zurechtgeschliffen wurde, ich gehe hier von einem Schaden aus, auch am Ende der Klinge gibt es so 2-3mm die völlig schief sind…Bei den „Scheibenwischer“- und Doppelschubbewegungen ging es gefühlt wie auf einer Achterbahn mit Schraubendrehereinlage…

Der Mittelteil machte zuerst den Eindruck, dass sich die Arbeit lohnt, es galt dabei aber zu beachten, dass die Facette nicht zu breit und zu ungleichmäßig wird, so mein innerer Monk. Also immer wieder versucht, ausschließlich den Kopfbereich vernünftig zu erwischen ohne den Mittelteil zu verhunzen…schwierig, schwierig…dennoch nicht unmöglich. Nach gefühlten 100 „Miyagi-Einheiten“ konnte ich mit dem Mittelteil tatsächlich meine spärlichen Armhaare (aufgelegt) kappen, also weitermachen. Nix zählen, nix grooven, aber auch nix aufgeben…bis es dann endlich so weit war, Arm- bzw. Beinhaare wurden bis auf den vordersten Kopfbereich von der gesamten Klinge gekappt, nicht mit Pling und freistehend aber immerhin, es wurde gekappt.

Das Tape wohl auch gefühlt zum x-ten mal gewechselt, kam jetzt endlich der Wechsel auf den BBB. Hier wollte ich die gleiche Vorgehensweise wie bei meinen letzten zwei Naturstein-Progressionen anwenden, also erst den „Scheibenwischer“ (15-12-10-8-5-3-1), dann der Wechsel zu Doppelschüben (3-4 Sätze). Den BBB angerieben und zu Anfang ein richtig zähen Slurry begann ich das Prozedere. Stellte sich für mich keine entsprechende Verbesserung der Schneidkannte dar, ging es wieder auf Anfang, neu angerieben, wieder beginnend mit dem „Scheibenwischer“ und zum Schluß mit Doppelschüben. Immer wieder Kontrolle mit der Lupe und dem Mikro, ließen mich aber doch so langsam wieder lächeln, es gab recht gute Fortschritte und nach gut 3 der o.g. Durchgänge, begann ich auch mit dem herunterverdünnen des Slurry. Dann kam der Moment, an dem ich den Stein reinigte und mit der feinen Dia-Karte angerieben habe. Was jetzt folgte, waren DS ohne Slurry, dabei galt es natürlich auch, sog. Autoslurry zu unterbinden und den Stein immer wieder mit klarem Wasser abzuspülen.

Auch hier habe ich nichts gezählt, was aber dazu kam, war groovige Musik und noch mehr Doppelschübe. Wie das Mikro & die Lupe aber zeigten, ließ sich die Klinge immer besser polieren, na bitte, scheint zu klappen. Voller Optimismus nach neuerlicher Kontrolle kam ein erster Haartest…Enttäuschend…weiter geht’s. Ob der folgenden Versuche mit einem Haartest überdrüssig oder Verzweifelung…Ich dachte da an ein Ledern, so zwischendurch, man(n) weiß ja nie…Ich ging aufgrund fehlender Erfahrung mit einer so lächelnden Klinge erst einmal auf den Juchten-Riemen, ich wollte beim Spanier nichts riskieren. Also mal einfach 2 Sätze geledert, ohne Erwartungen einen Haartest…und, siehe da, es funktioniert, noch nicht durchgängig, aber immerhin. Was folgte waren noch 2 Durchgänge auf dem Stein, immer wieder kontrolliert und dann entschied ich mich, zum finalen Ledern auf den Soanier zu gehen. Nach gut 5 Sätzen kurzes innehalten, ein Haartest versprach, der Spanier gibt der Klinge eine weitere Steigerung, es folgte noch gut 5-6 Sätze und zum Schluß klappte ein HT über die gesamte Klinge…Hurra! Es scheint vollbracht.

Fazit zum Schärfen

Die derbe Klinge mit ihren Eigenheiten, wie unregelmäßig (wohl nach-) geschliffenem Kopf, schiefer Geometrie und einem starken Lächeln zu schärfen, war eine Erfahrung der anderen Art. Es ist definitiv ein großer Unterschied zu meinen bisherig selbst geschärften Messern. Alle „Fehler“ der Klinge bei jedem Schub gleichzeitig zu beachten und auszugleichen war bei diesem Messer für mich sehr schwierig und im Detail noch mit Mängeln. Die Facette ist doch etwas breiter geworden, wie gewünscht, vielleicht wäre 2 x Tape sinnvoller gewesen, der Kopfbereich hat eine schwache Politur der Schneidkannte…alles in allem bin ich aber zufrieden. Ob ich mir so etwas nochmal antue? Man(n) wächst mit der Aufgabe…Einfach kann fast jeder. Letztendlich ist aber eine Schneidkannte entstanden, die sich jetzt in einer Rasur beweisen muss.

Die erste Rasur

GlaRdTKlein.jpg

Meine erste derbe Klinge…und wow! die ist richtig gut. Nach den ersten Zügen dachte ich…oh je, stumpf, da passiert ja nix…von wegen nix, lautlos, klanglos, aaaber super sanft und gründlich. Da jibbet nix zu meckern! Vielleicht habe ich mit „derb“ eine neue Passion entdeckt, sogar gegen den Strich formidabel! Es fehlt zwar ein wenig die akustische Rückmeldung der Klinge, dies ist ja auch der Bauart geschuldet, dennoch überzeugt mich diese sanfte und rundum gründliche Rasur. Ich bin hochzufrieden, dieses alte Messer wird bei mir garantiert noch nicht in Rente geschickt und wird mit Sicherheit noch viele weitere Einsätze bekommen. Ich weiß, Eigenlob müffelt, aber vielleicht kann ich auf den Steinen ja auch mittlerweile was…auf alle Fälle hat sich die Mühe mit dem Messer gelohnt und nimmt mir auch ein wenig den Schrecken mit „schwierigen“ Messern…zumindest bis zum nächsten…


Gruß
Gregor


——————————————————-
Anm.: 1 Satz sind immer 10 Wiederholungen (10x), egal ob Einzelschübe, Wechselschübe, Doppelzüge oder was auch immer womit wodrauf gemacht wird.

Als Zubehör/Werkzeug diente bewährtes: U.a. Edding, Tesa Tape, Schußzähler, Uhrmacherlupe+Stirnhalter, Bin-Mikroskop, ne’ Schärfbrause, groovige Musik und eine Menge Spaß am Ganzen!
 
Vielleicht habe ich mit „derb“ eine neue Passion entdeckt, sogar gegen den Strich formidabel!
Einer der Gründe, warum ich meine derbe Olivia nicht hergeben möchte :herz1

Es fehlt zwar ein wenig die akustische Rückmeldung der Klinge, dies ist ja auch der Bauart geschuldet, dennoch überzeugt mich diese sanfte und rundum gründliche Rasur.
Die Derben sind die stillen Arbeiter. Nur die Dünnen sind die lauten Sänger ;)
 
Ein derber Zwilling…


Heute hatte das alte J.A.Henckels (Zwilling) #21 seine erste Steinzeit. Im Vorfeld habe ich versucht, die Restaurationsversuche der oder des Vorbesitzers zumindest weitestgehend zu egalisieren. Als ich das Messer bekam, hatte die Klinge auf beiden Steiten nicht unerhebliche Schleifnarben von Schleifpapier und/oder ähnlichem. Neben der Verwendung von Schleifpapier in verschiedenen Körnungen bis hoch zum 1000‘er, habe ich zum Schluß versucht, der Klinge mit Unipol-Schleifpasten, Stahlwolle 0000 und Politur von Autosol ein wenig mehr Glanz zu geben.


Zu Anfang hatte ich mit vorgenommen, erneut eine Progression mit nur einem einzigen Stein (BBB) durchzuführen. Aber nach Prüfung der KLingengeometrie und in Anbetracht des, nicht gerade geringen Lächelns der Klinge wich ich von diesem Plan recht schnell, aber auch nicht gänzlich ab. So kam zum Setzen der Facette der Naniwa 1K zum Einsatz, den Rest bis hin zum Finish habe ich ausschließlich mit dem Blauen Belgischen Brocken (BBB) gemacht.

Progression
  • 1 x Tape
  • Naniwa 1K zum Setzen der Facette
  • Blauer Belgischer Brocken (BBB) mit Anreiber & feine Dia-Karte
  • Mein Self-Made-Riemen & Quercur Shell Cordovan
Die derbe Klinge ist für mich völliges Neuland und ich überlegte im Vorfeld, wie ich die Sache angehe. Die KLingengeometrie und das Lächeln der Klinge ließen mich aber dennoch nicht hadern, es wird wohl etwas schwieriger und dabei auch etwas länger dauern. Zu Anfang markierte ich die „Schneidkannte“, wenn ich sie so nennen darf, wie üblich mit einem Edding und es folgte ein erstes Testen auf dem 1K. Ganz schnell war klar, ohne Tape wird das wohl nix, also 1 Lage Tape und nächster Versuch. Das sah schon besser aus, bis auf den vordersten Kopfbereich und ca. 3mm am Ende der Klinge, konnte ich die Schneidkannte ganz gut erreichen. Wie weiter oben bereits erwähnt, wollte ich das Messer ausschließlich mit dem BBB schärfen, erste Schübe zum Setzen der Facette zeigten aber sehr schnell, dass dieses Vorhaben wohl auch Mr. Miyagi zu viel geworden wäre. Von der ehemaligen Schneidkannte war ja absolut nichts mehr da, das Messer hätte maximal noch als Buttermesser herhalten können. Also ging es auf den NANIWA 1K, und bitte nicht fragen, wie lange es gebraucht hat, hier eine brauchbare Facette zu setzen. Ich glaube, es war so in Richtung „Spielfilmlänge“…geschuldet dem Lächeln und leicht windschiefer KLingengeometrie. Der Kopfbereich stellte mich vor Probleme, die ich quasi im „Learning-By-Doing“-Verfahren bewältigen musste. Nicht nur das vorne der Kopf wohl mal zurechtgeschliffen wurde, ich gehe hier von einem Schaden aus, auch am Ende der Klinge gibt es so 2-3mm die völlig schief sind…Bei den „Scheibenwischer“- und Doppelschubbewegungen ging es gefühlt wie auf einer Achterbahn mit Schraubendrehereinlage…

Der Mittelteil machte zuerst den Eindruck, dass sich die Arbeit lohnt, es galt dabei aber zu beachten, dass die Facette nicht zu breit und zu ungleichmäßig wird, so mein innerer Monk. Also immer wieder versucht, ausschließlich den Kopfbereich vernünftig zu erwischen ohne den Mittelteil zu verhunzen…schwierig, schwierig…dennoch nicht unmöglich. Nach gefühlten 100 „Miyagi-Einheiten“ konnte ich mit dem Mittelteil tatsächlich meine spärlichen Armhaare (aufgelegt) kappen, also weitermachen. Nix zählen, nix grooven, aber auch nix aufgeben…bis es dann endlich so weit war, Arm- bzw. Beinhaare wurden bis auf den vordersten Kopfbereich von der gesamten Klinge gekappt, nicht mit Pling und freistehend aber immerhin, es wurde gekappt.

Das Tape wohl auch gefühlt zum x-ten mal gewechselt, kam jetzt endlich der Wechsel auf den BBB. Hier wollte ich die gleiche Vorgehensweise wie bei meinen letzten zwei Naturstein-Progressionen anwenden, also erst den „Scheibenwischer“ (15-12-10-8-5-3-1), dann der Wechsel zu Doppelschüben (3-4 Sätze). Den BBB angerieben und zu Anfang ein richtig zähen Slurry begann ich das Prozedere. Stellte sich für mich keine entsprechende Verbesserung der Schneidkannte dar, ging es wieder auf Anfang, neu angerieben, wieder beginnend mit dem „Scheibenwischer“ und zum Schluß mit Doppelschüben. Immer wieder Kontrolle mit der Lupe und dem Mikro, ließen mich aber doch so langsam wieder lächeln, es gab recht gute Fortschritte und nach gut 3 der o.g. Durchgänge, begann ich auch mit dem herunterverdünnen des Slurry. Dann kam der Moment, an dem ich den Stein reinigte und mit der feinen Dia-Karte angerieben habe. Was jetzt folgte, waren DS ohne Slurry, dabei galt es natürlich auch, sog. Autoslurry zu unterbinden und den Stein immer wieder mit klarem Wasser abzuspülen.

Auch hier habe ich nichts gezählt, was aber dazu kam, war groovige Musik und noch mehr Doppelschübe. Wie das Mikro & die Lupe aber zeigten, ließ sich die Klinge immer besser polieren, na bitte, scheint zu klappen. Voller Optimismus nach neuerlicher Kontrolle kam ein erster Haartest…Enttäuschend…weiter geht’s. Ob der folgenden Versuche mit einem Haartest überdrüssig oder Verzweifelung…Ich dachte da an ein Ledern, so zwischendurch, man(n) weiß ja nie…Ich ging aufgrund fehlender Erfahrung mit einer so lächelnden Klinge erst einmal auf den Juchten-Riemen, ich wollte beim Spanier nichts riskieren. Also mal einfach 2 Sätze geledert, ohne Erwartungen einen Haartest…und, siehe da, es funktioniert, noch nicht durchgängig, aber immerhin. Was folgte waren noch 2 Durchgänge auf dem Stein, immer wieder kontrolliert und dann entschied ich mich, zum finalen Ledern auf den Soanier zu gehen. Nach gut 5 Sätzen kurzes innehalten, ein Haartest versprach, der Spanier gibt der Klinge eine weitere Steigerung, es folgte noch gut 5-6 Sätze und zum Schluß klappte ein HT über die gesamte Klinge…Hurra! Es scheint vollbracht.

Fazit zum Schärfen

Die derbe Klinge mit ihren Eigenheiten, wie unregelmäßig (wohl nach-) geschliffenem Kopf, schiefer Geometrie und einem starken Lächeln zu schärfen, war eine Erfahrung der anderen Art. Es ist definitiv ein großer Unterschied zu meinen bisherig selbst geschärften Messern. Alle „Fehler“ der Klinge bei jedem Schub gleichzeitig zu beachten und auszugleichen war bei diesem Messer für mich sehr schwierig und im Detail noch mit Mängeln. Die Facette ist doch etwas breiter geworden, wie gewünscht, vielleicht wäre 2 x Tape sinnvoller gewesen, der Kopfbereich hat eine schwache Politur der Schneidkannte…alles in allem bin ich aber zufrieden. Ob ich mir so etwas nochmal antue? Man(n) wächst mit der Aufgabe…Einfach kann fast jeder. Letztendlich ist aber eine Schneidkannte entstanden, die sich jetzt in einer Rasur beweisen muss.
Schön das du das durchgezogen hast.
Ja, so eine kleine Herausforderung kann auch Spaß machen....wenn es am Ende funktioniert hat ;)
Ich kann mich noch gut an meine erste geometrisch verschobene Klinge erinnern....hat kein Spaß gemacht :lol

Meine erste derbe Klinge…und wow! die ist richtig gut. Nach den ersten Zügen dachte ich…oh je, stumpf, da passiert ja nix…von wegen nix, lautlos, klanglos, aaaber super sanft und gründlich. Da jibbet nix zu meckern! Vielleicht habe ich mit „derb“ eine neue Passion entdeckt, sogar gegen den Strich formidabel! Es fehlt zwar ein wenig die akustische Rückmeldung der Klinge, dies ist ja auch der Bauart geschuldet, dennoch überzeugt mich diese sanfte und rundum gründliche Rasur. Ich bin hochzufrieden, dieses alte Messer wird bei mir garantiert noch nicht in Rente geschickt und wird mit Sicherheit noch viele weitere Einsätze bekommen. Ich weiß, Eigenlob müffelt, aber vielleicht kann ich auf den Steinen ja auch mittlerweile was…auf alle Fälle hat sich die Mühe mit dem Messer gelohnt und nimmt mir auch ein wenig den Schrecken mit „schwierigen“ Messern…zumindest bis zum nächsten…
Und jetzt kannst du dir denken warum ich meinen Fuhrpark, in Sachen Schliffart umgestrickt habe.
 
Einer der Gründe, warum ich meine derbe Olivia nicht hergeben möchte

Und jetzt kannst du dir denken warum ich meinen Fuhrpark, in Sachen Schliffart umgestrickt habe.

Zuerst einmal vielen Dank für eure Beiträge. :daumenhoch

Tja, ich bin mir sicher in Sachen „Derb und/oder Halbhohl u.ä.“ noch weiter herumzuexperimentieren zu
wollen. Aaaaaber, wenn ich mir im Netz die derzeitigen Auswahlmöglichkeiten an Messern anschaue,
bleiben neben ein, zwei Dovos leider nur Optionen in Richtung „Oldie“ oder exklusiver Manufaktur, die
natürlich ihren Preis hat. Mit Sicherheit wird sich bzw. würden sich Gelegenheiten und Möglichkeiten
ergeben, verschiedene Messer aus dieser Sparte zu testen, aber ob sich ein kompletter Umstieg ergibt,
Wage ich, zumindest für mich nach jetziger Lage, für eher unwahrscheinlich…aber so hat sich vielleicht
endlich ein „Grund“ ergeben, dass ich mich meiner GD‘s und deren fernöstlichen Familienmitglieder
annehme…:uhoh

…schäumen wir mal…:lol
 
ich bin mir sicher in Sachen „Derb und/oder Halbhohl u.ä.“ noch weiter herumzuexperimentieren zu
wollen.
Durch die Leihgabe eines lieben Forenkollegen hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit ein derbes Messer zu benutzen. Seit dem hat mich der Wunsch angetrieben, die verschiedensten Schliffe auszuprobieren und letztendlich auch zu besitzen. Ich rasiere mich mit jedem sehr gerne, weiß aber mittlerweile, daß halbhohle Messer meine Favoriten sind. Es ist also nicht nur die Abwechslung unter verschiedenen Messern in meiner Rotation, die ich anstrebe, sondern jede Woche einen anderen Schliff zu nutzen. Allerdings ist die aktuell laufende Bestellung ein 2. Halbholes. Diesmal aber ein 6/8". Das andere hat 7/8"
Daher kann ich Dir nur empfehlen, die ganze Welt der Schliffe auszuleben. Aktuell ist ein halbhohles im MH, zu dem Du eine Erwähnung durch mich bekommen hast.
 
Hi zusammen,

So, „neues“ Messer, neues Glück.Heute mal den Tip von @Goofy-bee getestet.

Ein noch unbenutztes Wostenholm durfte hier Versuchsmesser spielen.
Grundschliff auf einem Chosera 2000. Schübe nicht gezählt.
Danach direkt auf den SS10k von Naniwa.
Finish auf Thühringer.
Abschließend 100 DZ auf dem Scorcher Horse Hide und dann noch 50 DZ auf dem Quercur Cordovan.

Was soll ich sagen, ja, es geht. Direkt damit rasiert und für gut befunden.

Die Überprüfung mit dem Mikroskop hat aber gezeigt, was sich beim schärfen auf dem 10k bereits vermuten ließ. Ein paar tiefere Spuren vom 2k haben sich nur durch sehr viele Schübe etwas wegschärfen lassen. Ein Stein dazwischen würde hier viel Arbeit ersparen und hätte die tieferen Spuren wohl besser entfernt.

Fazit: möglich, wenn nötig. Aber in Zukunft entweder noch ein synthetischer 4K-6k dazwischen oder nach dem 2k auf Natursteine wechseln.

IMG_8186.jpeg
 
Die Überprüfung mit dem Mikroskop hat aber gezeigt, was sich beim schärfen auf dem 10k bereits vermuten ließ. Ein paar tiefere Spuren vom 2k haben sich nur durch sehr viele Schübe etwas wegschärfen lassen. Ein Stein dazwischen würde hier viel Arbeit ersparen und hätte die tieferen Spuren wohl besser entfernt.
Wenn du dich gut damit rasieren kannst, glaubst du dass ein Zwischschritt Vorteil bringt? Man ist meist der irrigen Annahme, dass Kratzer vom vorherigen Stein bis zur Spitze gehen. Tuen sie (meistens) nicht. Ich jedenfalls rasiere mich nicht mit der Facette.
Hab auch schon erfolgreich ein RM auf ner 325er Dia-Platte gefinished (ohne Pasten). Was glaubst du wie die Facette da aussieht. ;)
Am Ende zählt sowieso nur die Rasur und die lief ja gut bei dir.
Nicht dass ich dich in deinem Spieltrieb bremsen möchte. Jeder darf machen was er möchte und womit er sich gut fühlt.
 
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