Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Zwischenstandsmeldung:

Ich bin heute mit 4 Messern aus meinem 6er Wochensatz Repeat Needham Brothers Sheffield auf dem GBB fertig geworden

20210102_231434.jpg


Die Messer wurden von Grund auf mit einer Lage Tape auf meinem neuen GBB (von @britva, toller Stein!!) geschärft.

Zwei Messer konnte ich mit dem GBB nicht schärfen, bei einem passt etwas an der Facettengeometrie nicht (hier werde ich noch die Bügelmethode von @Alvaro probieren) und das andere hatte tiefere Ausbrüche in der Facette die ich abschleifen musste. Hier brauch ich etwas mit mehr biss, das dauert mir zu lang mit dem GBB.

Eine größere Anzahl an gleichen Messern muss natürlich ausgenutzt werden.:lol
Ein Messer werde ich für den Abschluss nochmal für einige DZ mit Spüli auf den GBB schicken, eines wird auf dem unbekannten Schiefer
20201210_195654.jpg

gefinisht,
ein anderes auf meinem neuen (alten) Thürunger (wenn er da ist) und das andere, da muss ich dann mal sehen:
  • Alvaros GreySlate ?
  • Silkstone ?
  • Welsh Slate ?
- alter dunkelblauen Thüringer ?
  • Thüringer Findling ?
  • japanisch ?

Zum Glück kommen dann ja noch die anderen 2 Messer hinzu, mal schauen wie es dann weiter geht :D
 
Da die gestrige Rasur mit dem LeGrelot 7/8 zwar sehr sanft aber nicht wirklich gründlich meinem Dreitagebart zu Leibe gerückt ist, musste es offensichtlich auf die Steine.

Das Filarmonica kam auch gleich zum Zuge. Ein Blick durch die Lupe machte sichtbar was die Rasur bereits verraten hatte... ein feiner Grat auf der Schneidkante. Der Vorbesitzer hatte nicht nur geschafft einen Grat auf die Schneidkante zu zaubern, sondern auch vereinzelt am anderen Ende der Facette feine Späne zu hinterlassen. Beide hatten sich erfolgreich gegen ein paar Züge auf dem schwarzen Pastenriemen und ausgiebigem Ledern gewehrt. Dementsprechend war die Rasur zwar erstaunlicherweise nicht unsanft, aber zu ungründlich.

Das Böker hatte die Auslieferungsschärfe behalten dürfen und würde nur mit feinem CrOx vor Gebrauch ein wenig verbessert. Bei der letzten Rasur fehlte ein wenig die Durchzugsstärke.

Da alle Messer mehr oder minder Scharf waren habe ich die Facetten mit dem 3k Chosera gesetzt. Je 100 DZ (50/Je Seite) waren dann auch ausreichend.
Mit dem 12K NSS wurde dann nur die Schneidenflanke poliert, auch hier wieder 100 DZ.
Dann wurden alle Messer mittels Holz entgratet. Der Blick durch die Lupe bestätigte, dass je 3 Züge ausreichend waren.
Zum Abschluss kam der 15k Grey Slate von AJ zum Einsatz. Tape erneuert und jeweils 20 Züge pro Seite gegen die Klinge, immer abwechselnd mit geraden und kreisenden Zügen. Die Haartests sind ok, nun muss geledert werden.

Mal schauen ob es was taugt. Der Blick durch die Lupe zeigt jedenfalls keine Auffälligkeiten mehr.

20210103_111836.jpg

Gruß
Michael
 
@Philipp78

Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Bis jetzt hatte ich die jNats immer mit Slurry betrieben, vielleicht wäre es ja mal einen Versuch wert pur auf den Ozuku zu gehen...:)

Je nachdem, wie die Schneide nach dem GBB aussieht, kann sie evtl. zu grob für den Ohzuku ohne Slurry sein.
Wenn du einen ganz feinen Tomonagura hast, kann ich dir folgendes Prozedere zum Probieren empfehlen, falls nicht bereits bekannt:
  1. Stein frisch abtichten
  2. Kremige Slurry anreiben
  3. Mit kleinen kreisenden Bewegungen und einem sehr geringem Druck (ca. Gewicht eines Fingers :)) die Facetten polieren. Facette ist soweit, wenn man die Veränderung des Stein-Feedbacks merkt (manchmal ist sie sehr dezent). Nach dem GBB wird man das evtl. erreichen können, ohne die Slurry auffrischen zu müssen. Wenn der Stein auszutrocknen droht, einen kleinen Tropfen Wasser drauf geben und mit vorhandener Slurry vermischen (kremige Konsistenz sollte bewahrt werden).
  4. Weiter mit kreisenden Bewegungen aber mit abnehmenden Druck die Slurry verdünnen (z.b. indem Rasiermesser alle 2 Runden ins Wasserglass getaucht wird) -> bis die Slurry kaum wahrnehmbar ist. Mit dem Fortschritt sollte das Feedback des Steins sich kontinuierlich verstärken.
  5. Stein und Messer abspülen und mit ultraleichten x-Schüben finischen. Wenn die vorherigen Schritte erfolgreich waren, reichen hier 10-20 Schübe aus, man spürt es an der Rückmeldung des Steins. Das Ergebnis soll eine super scharfe aber dennoch sanfte Schneide sein.
Gruß
 
Beide hatten sich erfolgreich gegen ein paar Züge auf dem schwarzen Pastenriemen und ausgiebigem Ledern gewehrt

Der Grat soll sich mittels Leingurtes mit Paste sehr gut entfernen lassen, falls nicht bereits bekannt, hier der Bericht : https://scienceofsharp.com/2015/10/30/burr-removal-part-1/

Dann wurden alle Messer mittels Holz entgratet. Der Blick durch die Lupe bestätigte, dass je 3 Züge ausreichend waren.
Zum Abschluss kam de

Die Mehtode der Gratentfernung mit nem Cut ins Holz wird auch hier mit anschaulichen Bildern (ca. MItte der Stete) beschrieben: https://scienceofsharp.com/2015/10/20/sharpening-with-the-king-1k6k-combination-stone/
 
Vor Kurzem habe ich Messer für @antonio77 geschärft,


Dovo:

Der Dovo hatte eine in der Mitte der Klinge leicht abgenutzte Schneide:



Die Abhilfe hier: die Schneide an der Spitze sowie an der Ferse abschleifen, um eine GErade oder gar ein minimals Lächeln zu erhalten.



Als Ergebnis ist eine Klinke mit einem minimalen Lächeln entstanden:



Nun Facette initial setzen mit Tape auf dem King 1000:



Nun das Tape entfernen und die Facette erneut setzen:



Facette verfeinern auf Llyn Idwal mit Schlamm:
https://www.youtube.com/watch?v=JeXPvSBtpXM


Auf Llyn Idwal verdünnen:
https://www.youtube.com/watch?v=tTavgLqZQoQ&t=4s


Weiteres Verfeinern auf dem schmalen Nakayama Kiita mit Tomo-Slurry:
Kein Video, aber gleiche Prozedur wie beim Gravura, siehe weiter unten.


Finisch auf dem Nakayama Kiita mit Wasser:
https://www.youtube.com/watch?v=xKMFV4USZCw





Gravura

Facette setzen auf dem King 1000:


Verfeinern auf dem Llyn Idwal mit DMT-Slurry:


Verdünnen auf dem Llyn Idwal:


Weiteres Verfeinern (PreFinish) auf dem nakayama Kiita:


Finish auf der Hybridseite des GBB's aus der "Les Latneuses" - Schicht.



Viel Freude damit, antonio77
 
Zwischenstandsmeldung:

Ich bin heute mit 4 Messern aus meinem 6er Wochensatz Repeat Needham Brothers Sheffield auf dem GBB fertig geworden

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Die Messer wurden von Grund auf mit einer Lage Tape auf meinem neuen GBB (von @britva, toller Stein!!) geschärft.

Zwei Messer konnte ich mit dem GBB nicht schärfen, bei einem passt etwas an der Facettengeometrie nicht (hier werde ich noch die Bügelmethode von @Alvaro probieren) und das andere hatte tiefere Ausbrüche in der Facette die ich abschleifen musste. Hier brauch ich etwas mit mehr biss, das dauert mir zu lang mit dem GBB.

Eine größere Anzahl an gleichen Messern muss natürlich ausgenutzt werden.:lol
Ein Messer werde ich für den Abschluss nochmal für einige DZ mit Spüli auf den GBB schicken, eines wird auf dem unbekannten Schiefer
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gefinisht,
ein anderes auf meinem neuen (alten) Thürunger (wenn er da ist) und das andere, da muss ich dann mal sehen:
  • Alvaros GreySlate ?
  • Silkstone ?
  • Welsh Slate ?
- alter dunkelblauen Thüringer ?
  • Thüringer Findling ?
  • japanisch ?

Zum Glück kommen dann ja noch die anderen 2 Messer hinzu, mal schauen wie es dann weiter geht :D


So, das erste Messer "Thuesday" wurde auf @britva GBB mit einer 2.Lage Tape mit Wasser!Spüli gefinisht. Langsame und kontrollierte leichte Züge. Heute Morgen hab ich es zuerst auf Leinen (ca 30 DZ) und anschließend auf dem Herold Hängeriemen geledert. Es war eine sehr angenehme Rasur ohne Hautreizungen. Zwei Durchgänge haben gereicht für BBS :D
 
Ich würde hier kurz gerne mal etwas fachsimpeln. Ich habe ein paar Rasiermesser mit leichten Kärben in der Schneide und ein Wade&Butcher hat einen Riss in der Klinge. Ich hab lange überlegt, die Kärben raus zu schleifen. Aber es nie gemacht, da es mir zu viel Arbeit war und ich die Optik der Schneide nicht verändern wollte. Im Laufe der Zeit hab ich mir angewöhnt eigentlich alle Messer mit Bogenschüben zu schärfen. (Da ich nur alte Messer habe, ging es teilweise auch nicht ohne)
Dadurch konnte ich allen Kärben oder leichten Ausbrüchen "entschärfen"
Ich habe im Anschluss immer darauf geachtet, das ich mich auch wirklich mit der Stelle rasiere die Beschädigt war. Und ich hatte tatsächlich nie Hautreizungen dadurch, selbst der Riss in der Wade&Butcher Klinge ist beim rasieren nicht spürbar.

Handhabt das sonst noch jemand, oder werden alle Ausbrüche sofort beseitigt?
Hier mal 2 Beispiele
Screenshot_20210106_224500.jpgScreenshot_20210106_224429.jpg
 
Ich würde hier kurz gerne mal etwas fachsimpeln. Ich habe ein paar Rasiermesser mit leichten Kärben in der Schneide und ein Wade&Butcher hat einen Riss in der Klinge. Ich hab lange überlegt, die Kärben raus zu schleifen. Aber es nie gemacht, da es mir zu viel Arbeit war und ich die Optik der Schneide nicht verändern wollte. Im Laufe der Zeit hab ich mir angewöhnt eigentlich alle Messer mit Bogenschüben zu schärfen. (Da ich nur alte Messer habe, ging es teilweise auch nicht ohne)
Dadurch konnte ich allen Kärben oder leichten Ausbrüchen "entschärfen"
Ich habe im Anschluss immer darauf geachtet, das ich mich auch wirklich mit der Stelle rasiere die Beschädigt war. Und ich hatte tatsächlich nie Hautreizungen dadurch, selbst der Riss in der Wade&Butcher Klinge ist beim rasieren nicht spürbar.

Handhabt das sonst noch jemand, oder werden alle Ausbrüche sofort beseitigt?
Hier mal 2 Beispiele
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@Wassermeister
Der Riss in der Klinge ist weit hinten und stört nicht also würde ich da nichts unternehmen.
Die Scharte vorne kannst du aber ohne Risiko und Einbussen in der Klingengeometrie ausbügeln ( ausschärfen)
 
also würde ich da nichts unternehmen
Der Punkt ist ja gerade, das ich nichts unternehmen werde. Da ich Bart träger bin, muss ich manchmal den hinteren Bereich des Messers nutzen, um die Konturen am Kinn sauber zu rasieren.
Beide gezeigten Messer sind bei mir im Gebrauch und rasieren super trotz Riss/Ausbruch, darauf wollte ich ja hinaus. Das es möglich ist, eine Klinge mit Ausbruch so zu entschärfen, das man sich damit gefahrlos rasieren kann. Hab das für mich eher durch Zufall entdeckt und es erspart viel Arbeit, die Fehler raus zu schleifen.
 
Ich hätte mich sowohl um die Kerbe als auch inum den Riss gekümmert.
Ich bin auch Bartträger (Vollbart) und benötige zum ausrasieren der Wangen immer beide Enden des Messers für die Kontouren.
Beim Riss hätte ich allein beim ledern schon Angst, dass er weiter einreißen würde.
 
Das es möglich ist, eine Klinge mit Ausbruch so zu entschärfen, das man sich damit gefahrlos rasieren kann

Das ist sehr interessant, danke für das Teilen deiner Erfahrung.
Ich habe bisher die (Mikro-)Ausbrüche ausgeschliffen, da ich sie bei der Rasur gespürt habe.

Wie genau "entschärfst" du die Stelle am Mikroausbruch?

Danke & Gruß

Philipp
 
Bisher habe ich solche Scharten wenn möglich ausgewetzt. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, daß man den Riss auf dem rechten Foto nicht spüren kann. Der sieht zumindest auf dem Foto und im Schatten ziemlich fies aus.

@Wassermeister Schau' mal, ob Du Alvaros Beitrag zum Thema "Klinge kleben" findest. Möglicherweise findest Du darin eine Anregung wie Du den Riss in deinem Messer kitten könntest. Meiner Meinung nach kann man das so nicht lassen.
 
Das ist sehr interessant, danke für das Teilen deiner Erfahrung.
Ich habe bisher die (Mikro-)Ausbrüche ausgeschliffen, da ich sie bei der Rasur gespürt habe.

Wie genau "entschärfst" du die Stelle am Mikroausbruch?

Danke & Gruß

Philipp
Danke @Philipp78. Genau das war mein Anliegen.
Ich bin darauf aufmerksam geworden, als ich das Wade&Butcher FBU (es ist das Messer mit dem Riss) geschärft habe und recht viele Bogenschübe gemacht habe und im Anschluss bei der Rasur den Riss nicht gespürt habe. Bei dem Böker mit dem Ausbruch an der Spitze hab ich es dann darauf angelegt und Bogenschübe von beiden Seiten gemacht (ich empfinde das als wichtig) also einmal von der Spitze her und einmal vom Ansatz. Und siehe da, das Messer rasiert trotz Ausbruch super.

Ich habs mir durch die Tatsache erklärt, dass man die Spitze eines Geradkopf Messers ja auch mit Bogenschüben entschärft, also eine Kante die durch reines hin und her schieben des Messers entsteht durch bogenförmige Bewegungen abrundet. Und, so glaube ich, ist es bei Mikroausbrüchen nicht anders.
An der Bruchstelle entsteht eine scharfe Kante durch hin unf her, und die Bogenschübe runden alle entstandene scharfen Kanten ab und die Rasur wird angenehm.

Ein Rundkopf Messer kann dir auch die Wange aufschneiden, wenn es am Kopf nicht "entschärft" wird.

Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt, ansonsten einfach Fragen :)
@Wassermeister Schau' mal, ob Du Alvaros Beitrag zum Thema "Klinge kleben" findest. Möglicherweise findest Du darin eine Anregung wie Du den Riss in deinem Messer kitten könntest. Meiner Meinung nach kann man das so nicht lassen.
Ich hatte sogar mal Ulrik Beyer deshalb kontaktiert, jmd hat gemeint er hätte ein Verfahren um das beheben zu können, aber selbst er meinte da kann man leider nichts machen.

Aber dieser Riss im hinteren Viertel bei dem Wade&Butcher FBU ist wohl bekannt, man sieht häufiger Messer in der Bucht. Sogar teils mit großen Ausbrüchen. Die Spannung sollte durch den Riss eigentlich weg sein, und ich hab keine Angst das er schlimmer wird.
 
Ich frage mich schon seit dem ich das beim Wade&Butcher FBU "entdeckt" habe, ob ich hier das Rad neu erfunden habe :kaputtlachen1

Da ich eben hier immer viel von Mikroausbrüchen gelesen habe, die teilweise sogar nur unter Mikroskop Aufnahmen zu sehen waren, und ich Ausbrüche habe die mit bloßem Auge sichtbar sind und die mich nicht im geringsten stören.

Aber es scheint wohl so, dass ich bisher der einzige bin, der das so handhabt^^
 
Und wieder ich.

Bengall - Cast Steel.

IMG_20210109_195920.jpg


Nach dem das Messer heute Mittag mit der Restauration fertig wurde, musste es natürlich noch scharf gemacht werden.

Ich habe erst mal 6 Lagen Panzertape gebraucht um bei 20,5° zu landen.
Dann b auf den 400er Naniwa. Hat nicht lange gedauert, die Veränderung am Schleifgefühl hat mir verraten es wird Zeit um die Facette anständig zu setzen.
Das habe ich auf meinem Coticule gemacht. Dick Slurry angerieben und auch hier nicht wirklich lange gebraucht.

Hatte ich schon erwähnt das ich den alten englischen Stahl liebe? Der ist so angenehm weich, das Feedback beim schärfen ist wahnsinnig gut.

Zum verfeinern dann auf meine 5k und 10k. Und das Finish mit einer zusätzlichen Lage Isolierband mit ca 50DS auf dem bunten Thüringer.
Und die obligatorischen 100 DZ auf Leder

Was soll ich sagen. Wenns im Gesicht genauso traumhaft rasiert wie am Arm könnte sich das Messer ganz nach vorne in der Beliebtheitskala schieben.
 
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