Trifft hunderprozentig zu
@Elbe. Nebst gesetzlichen Einschränkungen die zu Anpassungen beim Duftmischen zwingen, gibt es - zu meinem Erstaunen mehr als man denkt - auch Nachschubprobleme von gewissen natürlichen Duftbestandteilen, die einem zu Änderungen der Duftkomposition zwingen.
Ein Beispiel sind zurzeit angeblich grosse Probleme auf Patschuli-Plantagen in Indonesien wo das meiste Patschuli herkommt.
Ein weiters Beispiel ist die grosse Knappheit von Adlerholz-Harz (Französisch = Oud), weil es in den letzen paar Jahren plötzlich so stark in Mode kam. 1 kg gereinigtes Harz kostete zeitweise über 30'000 Euro. Darum wird heute meistens künstlicher Riechstoff verwendet, und höchst selten richtiges Adlerholz-Harz aus der Natur. Das würde man ja sofort am sehr hohen Preis eines Parfüms oder einer Rasierseife sehen.
Aber abgesehen von diesen unumstösslichen Fakten, sind eben auch "Duft-Designer" und Marketingleute schuld an sozusagen selbstverschuldeten Duftänderungen/Duftverschlechterungen. Wie ich bereis schrieb, will man "trendig", "modern", "jugendlich", "frisch" und "sportlich" sein, was immer dieser Quatsch bedeuten soll. Und vor allem will man billiger produzieren und sich durch Anpassung an den sog. "Mainstream" hohe Umsätze sichern. Da muss alles "abgeflacht" werden, was jemanden stören könnte. Ist ja bei allen Massenprodukten so. Auch bei Lebensmitteln. Beispiel: Massen-Biere von Grossbrau-Industrien. Jede (interessante) Geschmacks-Kante muss abgerundet werden, damit es ja niemanden stören könnte. Das Resultat: fader, flacher Geschmack.
Na ja, ich will mich hier nicht noch weiter ereifern ... tief durchatmen ... aber stören tut mich das schon! Deshalb mag ich generell lieber Nischenprodukte anstatt Massenprodukte.