Forum der Rasur

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Rasierseife selber machen

Ich durfte im Rahmen des Shavent PA eine unparfümierte Rasierseife von @j0mber ausprobieren.
Sie lässt sich sehr gut aufschlagen und ergibt einen gut stehenden Schaum. Offensichtlich habe ich zuerst etwas zu viel Wasser zugegeben, denn trotz des optisch tollen Ergebnisses, war der Auftrag dann doch etwas dünn. Allerdings beständig, ohne zusammen zu fallen. Da bin ich dann nochmal mit wenig Wasser rangegangen. Damit ist die Gleitwirkung auch gleich etwas höher ausgefallen. Fazit; Eine schöne, verträgliche Seife, die ergiebig ist, ohne viel Wasser auskommt und recht schnell in der Schaumentwicklung ist.
Vielen Dank, daß ich sie probieren durfte.
 
Hallo in die Runde,
ich bin noch in der "Rasierseife-Herstellungs-Findungsphase" rasierensmilieund hätte da zwei Fragen an die Sieder unter euch:

Bemerkt ihr einen Unterschied an dem End-Ergebnis der Rasierseife, ob ihr sie herkömmlich (CP) gesiedet habt oder HP/OHP?:confused
Bislang habe ich nur die traditionelle Kaltverseifung genutzt, stolpere bei Rasierseifen oft über die Methoden mit Crockpot oder Ofen.
Allerdings sind dies oft amerikanische Tutorials und die sind vielleicht auch nur etwas ungeduldiger.

Ist also der einzige Unterschied letztendlich nur die Reifungszeit, Geduld und die Optik hinterher?

Benutzt hier jemand Babassuöl als Schaumfett für die Rasierseife?

Grüße von der Ameise
 
Hallo,

schön zu hören, dass sich wieder jemand mit dem Rasierseifensieden beschäftigt.

Hierzu die Antworten:

Rasierseifen kann man nur HP, sprich heiss verseifen, wenn es denn eine richtige Rasierseife werden soll. Das liegt einfach daran, das das Stearin erst bei ca 67 Grad flüssig wird. Und das gehört nun einmal da rein und zwar ordentlich rein (40% Minimum). Wenn Du also kalt gesiedet hast, dann hast Du wahrscheinlich Hand-oder Duschseifen gesiedet. Und da spielt Reifezeit, Geduld eine Rolle . Und meintwegen auch die Optik. Rasierseifen haben mit Optik recht wenig zu tun.

Klar kann man Babassuöl als Schaumfett nehmen. Da würde ich so ca. ma 20 % nehmen.

Rasierseifen kannst Du nach ein paar Tagen nutzen. Eine kleine Reifezeit von ca. 6 Wochen schadet nicht.

Im übrigen sind hier im Strang auch Rezepte.

Frohes Schaffen

Jazzman
 
Hallo @Jazzman2018
du schreibst, dass man min. 40% Stearinsäure für eine Rasierseife nehmen muss, bist du dir wirklich sicher, dass nicht auch kleinere Mengen der Stearinsäure funktionieren?
Es gibt mehrere verschiedene Rasierseifenrezepte die mit 10% Stearinsäure auskommen. Hast du schon mal versucht weniger als 40% zu nehmen und hat nicht funktioniert, oder woher weißt du das, dass es min. 40% sein muss.

Viele Grüße
 
Hi @Atrax robustus

Also: 30 % würde vielleicht ausreichen, aber ab da nehme ich denn schon noch sehr Stearinhaltige Zutaten dazu, wie hydroniertes Soyaöl.

Tatsache ist: Wenn nicht ausreichend Stearin vorhanden ist, wird der Schaum nicht stabil genug.

Das ist nicht meine Theorie. Schaut man sich die Zusammensetzungen von Rasierseifen an, vor allem die, die auch schon sehr anerkannt sind auf dem Markt, da sieht man, dass Stearin immer an erster oder zweiter stelle steht.

Somit auch meine Erfahrung: Unter 30 % Stearin wird der Schaum nicht so stabil. Bei 10 % wirds nichts.

Liebe Grüsse

Jazzman
 
Hallo,

schön zu hören, dass sich wieder jemand mit dem Rasierseifensieden beschäftigt.

Hierzu die Antworten:

Rasierseifen kann man nur HP, sprich heiss verseifen, wenn es denn eine richtige Rasierseife werden soll. Das liegt einfach daran, das das Stearin erst bei ca 67 Grad flüssig wird. Und das gehört nun einmal da rein und zwar ordentlich rein (40% Minimum). Wenn Du also kalt gesiedet hast, dann hast Du wahrscheinlich Hand-oder Duschseifen gesiedet. Und da spielt Reifezeit, Geduld eine Rolle . Und meintwegen auch die Optik. Rasierseifen haben mit Optik recht wenig zu tun.

Klar kann man Babassuöl als Schaumfett nehmen. Da würde ich so ca. ma 20 % nehmen.

Rasierseifen kannst Du nach ein paar Tagen nutzen. Eine kleine Reifezeit von ca. 6 Wochen schadet nicht.

Im übrigen sind hier im Strang auch Rezepte.

Frohes Schaffen

Jazzman
Ah ja, da hätte ich ja auch selbst drauf kommen können. Danke für die prompte Antwort. Das macht natürlich Sinn.

Ja ich habe bislang noch keine Rasierseife gemacht, also auch noch keine Stearinsäure verarbeitet. Das ist richtig. Nur Duschseifen habe ich bisher gemacht. Ich wollte es mit 40-45% einsetzen.

Ja, die Rezepte auf den ersten Seiten habe auch gesehen. Vielen Dank für das bereitwillige Teilen. Das ist nicht selbstverständlich. Top!

Dann werde ich mal weiter mit dem Seifenrechner jonglieren :)
 
Ich kann nur empfehlen die erster Rezepte im Erstversuch so zu probieren.
Ich hab vor 2 Wochen das aktuelle Rezept von Slurry bekommen (danke nochmals :daumenhoch) Ich lass die auch gerade noch reifen und warte noch auf Tuben zur Abfüllung.
Meine ist nur viel zu wässrig bzw. ne top RC geworden. War aber so nicht beabsichtigt, funktioniert aber trotzdem sehr gut. Ich fand es nicht so einfach die Temperatur zu managen und mach definitiv nur eine zur Zeit. Ich wollte wieder zu viel und hab mich ein wenig verzettelt. Im Detail berichtige ich, wenn sie fertig sind.
Aber ja @Bandit-Ameise da gehört immer ne Menge Stearinsäure rein. Egal aus welcher Quelle. Nur als reine Säure oder aber aus Stearin haltigen Fetten wie Sojawachs, Palmfett oder Talg. Das ist auch meist der Fehler bei den ganzen kleinen Seifensieder-Manfaktuten. Der Schaum fällt da immer schnell zusammen. Ich hab einige getestet und nie ne gute gefunden. Immer war zu wenig Stearinsäure drin.
 
@Jazzman2018
Ja, das ist richtig, Stearinsäure ist fast immer als Erstes in den Zutaten zu finden, manchmal auch als zweites. Bei der Rasierseife ist es am wichtigsten, dass sich der Schaum lange und stabil hält, das ist das was mir etwas Gedanken macht, ich arbeite zwar auch an Rezepten, wo ich mehr als 50% Stearinsäure drin habe, aber eine habe ich, wo ich nur 20% reingeben möchte, weil diese Seife einen großen Schwerpunkt auf Tallow hat und noch eine menge andere Inhaltsstoffe mit in die Verseifung kommen, so dass ich dann keinen Platz mehr für mehr Stearinsäure habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass je mehr Stearinsäure in der Seife ist um so sahniger, steifer, schaumiger ist der Schaum. Bei weniger Stearinsäure hat man dann eher so eine joghurtartige Konsistenz wie bei A&E. Kann das sein?

Ist nur meine Vermutung.

Ich arbeite monantan ganz langsam an einem interessanten Rezept für eine Rasierseife wo mir nur möglich ist 20% Stearinsäure rein zu geben. Da ich gerne viel bedufte währe es schade um die guten Zutaten und das Geld, wenn diese Seife nichts wird. Schaue ich mir Rezepte aus den Staaten an, dann finde ich gerne mal 10% Stearin, auch in Literatur, die ich mir besorgt habe um allgemein über Seifenherstellung Bescheid zu wissen, da ist auch eine Rasierseife drin mit nur 10% Stearinsäure. Nehme ich mir mal die Zutatenliste einer käuflich erwerbbaren Rasierseife vor und steht dort an erster Stelle Cocosöl an zweiter Stelle Stearinsäure, dann denke ich mir folgendes. Maximal 25% Cocosöl sollte man nur nehmen, da diese zum Austrocknen führen kann, wenn es mehr wird. Da Stearinsäure als Zweites, hinter dem Cocosöl steht, müsste von dieser höchstens genauso viel vorhanden sein. Also auch nicht so viel. Ich bin mir noch unschlüssig, es ist schon ein Risiko, meine neuste Rezeptur herzustellen, denn, wenn diese mit 20% Stearinsäure klappt, dann ist die Rasierseife eine absolute Wucht. Aber wenn ich mich mit der Stearinsäure verkalkuliert habe und es doch zu wenig sein sollte, dann ist die ganze Seife für den Mülleimer und die ganzen guten Inhaltstoffe für die Katz.
Jetzt stehe ich auf dem Schlauch.

Viele Grüße
 
Ich habe jetzt nochmal die Zutatenliste von der Seife Moon Soaps Havana gesehen, die ich habe und gut finde, da steht Stearinsäure an vierter Stelle. Die Liste liest sich so: Coconut Oil, Water, Palm Oil, Stearic Acid ....... u.s.w. Da weiter in der Liste auch Glycerin Steht, wird dort höchstwahrscheinlich nicht allzuviel Wasser drin sein. Ohne Glycerin gehen 33% Wasser problemlos, nimmt man Glycerin veringert sich die Menge. Obwohl, das Glycerin ist dort an 12ter Stelle. Also viel wird dort nicht drin sein. Hm, schwierig. Ich fühle mich gerade wie beim pokern, meine neuste Rezeptur reizt mich, aber ich will keine Seife für den Mülleimer produzieren.;)
 
@Atrax robustus Vergiss nicht, dass die Amis das nicht so genau deklarieren müssen, wie die Bürger der EU und der Schweiz.
Ob da jetzt "stearic acid" dezitiert dasteht oder ein anderes Fett is recht irrelevant, denn es kommt nur auf das Fettsäureprofil an.
Wenn man ein Fett hernimmt, das viel Stearinsäure enthält, kommt man ganz ohne diese "extra" Zutat aus. In der Theorie könntest du eine "pure Sheabutter RS" machen, da Sheabutter ordentlich Stearinsäure enthält.
Die Seife von Matti Lindholm beinhaltet "gar keine" Stearinsäure - hat aber als Basis Soyawachs, was wiederum schon Stearinsäure enthält. Und die Seife macht auch einen super Schaum.
 
@Jomber
Das ist interessant, vielleicht komme ich ja mit meinem Rezept durch, ich habe Tallow und etwas Shea Butter drin. Ja, das mit dem Ausland ist mir bekannt, hier bei uns hat man eine hässliche Zeit wenn man sich als Seifenhersteller selbstständig macht, da haben es die Amis und alle Anderen deutlichst leichter.
Mal schauen, vielleicht könnte ich die Stearinsäure bei mir auf 24% hoch schrauben, dann müsste ich vom Cocusöl weniger reingeben, zusammen mit dem Tallow und dem Bisschen Shea Butter hätte ich dann vielleicht genügend Stearin. Das ist das Problem, wenn man seine Rasierseife mit vielen guten Sachen vollpackt, da bleibt wenig Platz.
 
@Goofy-bee
Da kommt auch Rindertalg rein, jedoch würde ich gerne Zahlen kennen, wieviel Talg ergibt dann wieviel weniger mögliche Stearinsäure.
Schwierig!
Du kannst dir im Seifenrechner die Fettsäurenzusammensetzung deines Rezeptes ansehen. Zumindest kann man das bei Kathrins Seifenrechner im Expertenmodus. Dann hast du eventuell einen Anhaltspunkt. Der Seifenrechner kann auch Mischverseifung direkt.
 
Bei weniger Stearinsäure hat man dann eher so eine joghurtartige Konsistenz wie bei A&E. Kann das sein?
Leider nein. Der Schaum fällt zusammen und ist flüssig. Joghurtartig wird er, wenn man viel Butter (Sheabutter etc.) reintut. Sprich viel Stearin und ansonsten Butter Butter Butter. Das geht, man muss es halt mögen. Ich habe so eine gemacht und ich finde die eignet sich besonders gut bei der Messerrasur.
Also: Bitte viel Stearin und Soyawachs. Rindertalg hat Stearin, aber das ersetzt das nicht so. Wäre Schade um die guten Zutaten. Nehm doch von deinen Zutaten jeweis 5 %. Das bewirkt doch auch was. Und ja Kokusöl nicht über 25 %, das trocknet eventuell die Haut aus. 15 % reichen.

Vergiss nicht, dass die Amis das nicht so genau deklarieren müssen, wie die Bürger der EU und der Schweiz
Genau so ist es. Die nehmen es wirklich nicht so genau mit der Auflistung. Auch die Amis hauen reichlich Stearin rein.

In eine gute Rasierseife müssen nicht unzählige Zutaten rein. Altes Sprichwort: Zuviele Köche verderben den Brei. Stimmt manchmal so.

Im übrigen: Soyawachs braucht fast die gleiche Temperatur zum schmelzen, wie Stearinsäure, daran merkt man, was für ein Pfund dahintersteckt.
 
Du kannst dir im Seifenrechner die Fettsäurenzusammensetzung deines Rezeptes ansehen. Zumindest kann man das bei Kathrins Seifenrechner im Expertenmodus. Dann hast du eventuell einen Anhaltspunkt. Der Seifenrechner kann auch Mischverseifung direkt.

Hier kann man praktisch für alle verwendbaren (sprich verseifbaren) Öle und Fette den Anteil an Stearinsäure (stearic acid) bzw. auch den Summenanteil für die fertige, zu verseifende Mischung anzeigen bzw. berechnen lassen. Natürlich ebenso alle weiteren Fettsäuren, die später im verseiften Produkt enthalten sind und die Eigenschaften der fertigen (Rasier-)Seife beeinflussen.

http://soapcalc.net/calc/SoapCalcWP.asp

Wobei das, was in den Inhaltsstoffen als "Stearin" deklariert ist, ist eigentlich eine Mischung aus Stearin- und Palmitinsäure (i.d.R. 80% / 20%) weil dieses Stearin in der Regel aus Palmöl gewonnen wird. Wichtig für die Stabilität des Schaums der fertigen Rasierseife ist natürlich der gesamte Anteil von Stearinsäure im verseiften Endprodukt. Ob der durch die Zugabe von Stearin oder durch die enthaltenen Anteile der Stearinsäure in den verseifbaren Ölen und/oder Fetten entsteht, ist irrelevant.
 
Hier kann man praktisch für alle verwendbaren (sprich verseifbaren) Öle und Fette den Anteil an Stearinsäure (stearic acid) bzw. auch den Summenanteil für die fertige, zu verseifende Mischung anzeigen bzw. berechnen lassen. Natürlich ebenso alle weiteren Fettsäuren, die später im verseiften Produkt enthalten sind und die Eigenschaften der fertigen (Rasier-)Seife beeinflussen.

http://soapcalc.net/calc/SoapCalcWP.asp

Wobei das, was in den Inhaltsstoffen als "Stearin" deklariert ist, ist eigentlich eine Mischung aus Stearin- und Palmitinsäure weil dieses Stearin in der Regel aus Palmöl gewonnen wird. Wichtig für die Stabilität des Schaums der fertigen Rasierseife ist natürlich der gesamte Anteil von Stearinsäure im verseiften Endprodukt. Ob der durch die Zugabe von Stearin oder durch die enthaltenen Anteile der Stearinsäure in den verseifbaren Ölen und/oder Fetten entsteht, ist irrelevant.
In Kathrins Seifenrechner wird zwischen Stearin und Stearinsäure als Einsatzprodukt unterschieden, wenn man den erweiterten Modus auswählt.

Nach der Berechnung kann man sich die Fettsäurenauflistung ansehen.

Ich verwende diesen Rechner gern.

 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig für die Stabilität des Schaums der fertigen Rasierseife ist natürlich der gesamte Anteil von Stearinsäure im verseiften Endprodukt
Ist das wirklich so? Manchmal wird ja gerne sowas über einen Kamm geschert. Da wird aus Stearinsäure auch gerne Stearin (ohne vielleicht zu wissen, dass es unterschiedliche Dinge sind). Hat denn nur die Stearinsäure diesen Stabilitätsboost oder auch die Palmitinsäure? Der Unterschied ist ja auch nicht so riesig. Die Sterarins. ist C 16:0 und Palmitins ist C 18:0.
Auf dem Etikett von der Stearinsäure die ich bei Dragonspice bezogen habe, steht unten in der INIC: "Palmetin Acid and Stearin Acid" passt ja auch nicht.

Ich glaube so im Detail müssen wir das gar nicht betrachten. Die Fettsäureverteilung in Naturprodukten kann teilweise erheblich schwanken. Dazu kommt eventuell noch eine gewisse Reaktionskinetik. Das alles im Detail ist eher was für ne Masterarbeit in Chemie.
Hauptsache ist doch, dass die Seife gut funktioniert und der Schaum nicht nach 2 min komplett zusammengefallen ist.
 
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