Nun ist es endlich soweit, ich habe dank der großartigen Hilfe von
@Jazzman2018 meine erste Seife gesiedet.
Vorweg auch wenn einen die Materie des Seifensiedens nicht bekannt ist, ist es bei weitem kein Hexenwerk eine gute Seife selber herzustellen.
Ziel war es eine Seife mit einer härte der Stirlingseifen herzustellen.
Als erstes mussten wir mit dem Soap Calculator die Zutatenmengen für die Seifen berechnen. Wir verwendeten ein Rezept mit Stearinsäure und Rindertalgund anderen Ölen, welches nahe an die Stirlingrezeptur herankommt, hier zu aber später mehr.
Nachdem die einzelnen Zutaten berechnet wurden ging es an die Vorbereitung der Zutaten, welche die meiste Zeit der Herstellung in Anspruch nahm, nicht zuletzt dank meiner altersschwachen Mikrowelle.
Als erstes wurden die benötigte Menge NAOH und KOH abgewogen und in Wasser aufgelöst, dies ist ein Arbeitsschritt, welcher höchster Aufmerksamkeit bedarf, denn hierbei entstehen Dämpfe und das Gemisch wird heiß, WICHTIG: Immer die KOH/NAOH Mischung ins Wasser geben, und nie umgekehrt. Hierbei sollte man Schutzbrille und Atemmaske tragen und wenn möglich die Lauge an der freien Luft anrühren.
Nach circa 30 Minuten Dauerfeuer in der Mikrowelle war das Stearin endlich geschmolzen. Danach wurden Rindertalg, Kokosöl, Kakaobutter abgewogen und ebenfalls eingeschmolzen, dies ging bedeutend schneller, wie beim Stearin. Nun mussten nur noch die Zutaten welche nicht mit verseift werden sollten abgewogen werden.
Nun waren alle Zutaten vorbereitet und dass eigentliche Sieden der Seife konnte beginnen.
Dazu wurden das heiße Stearin und das Talggemisch in einen großen Topf gegeben und unter ständigen Rühren die KOH/NAOH Lauge dazu gegeben, nun begann sehr schnell der Verseifungsprozess, während dessen musste die Seife ständig gerührt werden, der Verseifungsprozess dauerte circa 5-10 Minuten, dabei bildet sich sehr schnell eine anfangs weiche, aber schnell härter werdende Seifenmasse, Vorsicht das Gemisch ist bei der Heißversiedung sehr heiß. Man kann den Verseifungsprozess sehr einfach selber kontrollieren, am besten nach 2 Minuten rühren ein einmal ganz kurz die Fingerspitze, welche durch einen Handschuh geschützt ist ganz leicht in dass Gemisch tauschen und mit der Zungenspitze vorsichtig prüft, zu dieser Zeit ist die Verseifung noch nicht abgeschlossen, also wird man dann an der Zungenspitze ein deutliches ziepen merken, das heißt das ganze weiter rühren. Nach ein paar Minuten wiederholt man den Test, wenn das Gemisch nun nicht mehr an der Zungenspitze ziept, sondern nach Seife schmeckt ist der Verseifungsprozess abgeschlossen, nun hat man heiße Seife im Topf. Die Seife ist nun fertig, nun kann man die Pflegezusätze hinzu fügen in unserem Fall: Lanolin Sheabutter und teilweise Aloe Vera.
Danach sollte man die Seife abkühlen lassen, oder kann sie noch beduften, solange sie weich genug dafür ist, man kann sie aber auch jeder Zeit wieder erhitzen fürs beduften.
Nun ist die Seife auch schon fertig und man kann sie schon zur Probe aufschäumen. Diese Seife ergibt einen extrem schlotzigen Schaum und hat extrem gute Gleiteigenschaften, habe bis jetzt keine so gute Seife getestet.
Da die Seife heiß versiedet wurde, ist sie nun schon einsatzbereit für die erste Testrasur, wird aber von den Eigenschaften her noch besser, wenn man sie eine bis zwei Wochen reifen lässt.
Zu meinen Seifen: Sie orientieren sich am Stirling Rezept, auch von der Konsistenz her.
Die Seife in der linken Dose ist, wie sie aus dem Topf gekommen ist. Die Seife in der Mitte hat Aloe Vera als Zusatzstoff drin, von ich circa die Hälfte zu der Seife auf der rechten Seite verarbeitet habe in dem ich sie beduftet habe mit Sandelholz, Weihrauch, Myrrhe und Benzoe, sie kommt sie sehr nahe an die Stirling Franincense and Myrrh heran, finde sie von Duft her aber einiges besser, wie die Stirlingseife.
An dieser Stelle nochmals vielem Dank an
@Jazzman2018 für die geniale Hilfe beim ersten Versuch einer Seifenherstellung, den ich mehr wie geglückt bezeichnen würde.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht meine eigene Rasierseife herzustellen und dies wird garantiert nicht das letzte mal gewesen sein.
Es ist absolut kein Hexenwerk eine eigene Seife herzustellen, und meine Küche war danach auch nicht verdreckt, hat mich echt überrascht wie sauber wir gearbeitet haben.
Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen dazu verleiten auch mal eine eigene Seife herzustellen.