Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Rasierseife selber machen

Kleiner Nachtrag

Mit der Omega Pura Setola (Sau) konnte ich die Probe nicht so gut
aufschäumen (Gesicht). Es war jedes mal eher ein dünner und
schwacher Schaum geworden. Zum Teil auch was zu wässrig. Aber
auch mit zu viel Wasser, die Seife meisterte auch das. Echt absolute
Oberklasse.

Das Problem lag an der kleinen Menge der Probe, Restmengen
krieg ich mit meinen Schweinchen nie gut zu Schaum.
Mit den Synthies klappt das wesentlich besser.
 
Da ich in der Küche keine Seife kochen darf, habe ich eine vielleicht dumme Frage:

Hat schon jemand eine "fertige" käuflich erwerbbare Seife mit Pflege (Lanolin, diverse Öle etc) verbessert?

Meine Überlegungen gehen dahin, dass ich z.B. eine Mühle Aloe-Vera RS, deren Duft ich ganz toll finde, mit etwas Öl versetze, damit die Haut nicht so ausgetrocknet wird. Aber wie bekomme ich das Pflegemittel gleichmäßig in die Seife eingearbeitet?

Viele Grüße
 
Mein Versuch - ARKO-Stick + Rasieröl - war relativ einfach umzusetzen.
Auf einer kleinen, mobilen el. Kochplatte, eine Alu-Schale gestellt. ARKO-Stick 'auflösen' lassen und dann die Zugabe des Rasieröls. So ca. 10 bis 15 ml. für den Stick. Ureigenschaften des prima Sticks bleiben erhalten, nur mit etwas anderer Duftnote.
 
Gerade nach Anweisung von @Hobelix das Ganze ausprobiert:
1 Teelöffel TFS grün + 1 Teelöffel Mühle Aloe Vera + 0,5 Teelöffel Kokosöl langsam eingeschmolzen. Wird die Mischung zu heiß, stinkt es bestialisch.

Die Mischung wird wie weiche Butter, also nicht ganz flüssig, solange sie noch heiß ist.

Nach dem Abkühlen wird das Ganze fest und es wurde schon eine Testrasur durchgeführt. Das Ergebnis ist grandios! Schaum wie TFS, aber viel pflegender.

Wer nicht selber Seife herstellen möchte, für den ist das eine echte Alternative.
 
35214989qt.jpg



Nun ist es endlich soweit, ich habe dank der großartigen Hilfe von @Jazzman2018 meine erste Seife gesiedet.

Vorweg auch wenn einen die Materie des Seifensiedens nicht bekannt ist, ist es bei weitem kein Hexenwerk eine gute Seife selber herzustellen.
Ziel war es eine Seife mit einer härte der Stirlingseifen herzustellen.
Als erstes mussten wir mit dem Soap Calculator die Zutatenmengen für die Seifen berechnen. Wir verwendeten ein Rezept mit Stearinsäure und Rindertalgund anderen Ölen, welches nahe an die Stirlingrezeptur herankommt, hier zu aber später mehr.
Nachdem die einzelnen Zutaten berechnet wurden ging es an die Vorbereitung der Zutaten, welche die meiste Zeit der Herstellung in Anspruch nahm, nicht zuletzt dank meiner altersschwachen Mikrowelle.
Als erstes wurden die benötigte Menge NAOH und KOH abgewogen und in Wasser aufgelöst, dies ist ein Arbeitsschritt, welcher höchster Aufmerksamkeit bedarf, denn hierbei entstehen Dämpfe und das Gemisch wird heiß, WICHTIG: Immer die KOH/NAOH Mischung ins Wasser geben, und nie umgekehrt. Hierbei sollte man Schutzbrille und Atemmaske tragen und wenn möglich die Lauge an der freien Luft anrühren.
Nach circa 30 Minuten Dauerfeuer in der Mikrowelle war das Stearin endlich geschmolzen. Danach wurden Rindertalg, Kokosöl, Kakaobutter abgewogen und ebenfalls eingeschmolzen, dies ging bedeutend schneller, wie beim Stearin. Nun mussten nur noch die Zutaten welche nicht mit verseift werden sollten abgewogen werden.
Nun waren alle Zutaten vorbereitet und dass eigentliche Sieden der Seife konnte beginnen.
Dazu wurden das heiße Stearin und das Talggemisch in einen großen Topf gegeben und unter ständigen Rühren die KOH/NAOH Lauge dazu gegeben, nun begann sehr schnell der Verseifungsprozess, während dessen musste die Seife ständig gerührt werden, der Verseifungsprozess dauerte circa 5-10 Minuten, dabei bildet sich sehr schnell eine anfangs weiche, aber schnell härter werdende Seifenmasse, Vorsicht das Gemisch ist bei der Heißversiedung sehr heiß. Man kann den Verseifungsprozess sehr einfach selber kontrollieren, am besten nach 2 Minuten rühren ein einmal ganz kurz die Fingerspitze, welche durch einen Handschuh geschützt ist ganz leicht in dass Gemisch tauschen und mit der Zungenspitze vorsichtig prüft, zu dieser Zeit ist die Verseifung noch nicht abgeschlossen, also wird man dann an der Zungenspitze ein deutliches ziepen merken, das heißt das ganze weiter rühren. Nach ein paar Minuten wiederholt man den Test, wenn das Gemisch nun nicht mehr an der Zungenspitze ziept, sondern nach Seife schmeckt ist der Verseifungsprozess abgeschlossen, nun hat man heiße Seife im Topf. Die Seife ist nun fertig, nun kann man die Pflegezusätze hinzu fügen in unserem Fall: Lanolin Sheabutter und teilweise Aloe Vera.
Danach sollte man die Seife abkühlen lassen, oder kann sie noch beduften, solange sie weich genug dafür ist, man kann sie aber auch jeder Zeit wieder erhitzen fürs beduften.
Nun ist die Seife auch schon fertig und man kann sie schon zur Probe aufschäumen. Diese Seife ergibt einen extrem schlotzigen Schaum und hat extrem gute Gleiteigenschaften, habe bis jetzt keine so gute Seife getestet.
Da die Seife heiß versiedet wurde, ist sie nun schon einsatzbereit für die erste Testrasur, wird aber von den Eigenschaften her noch besser, wenn man sie eine bis zwei Wochen reifen lässt.

Zu meinen Seifen: Sie orientieren sich am Stirling Rezept, auch von der Konsistenz her.

Die Seife in der linken Dose ist, wie sie aus dem Topf gekommen ist. Die Seife in der Mitte hat Aloe Vera als Zusatzstoff drin, von ich circa die Hälfte zu der Seife auf der rechten Seite verarbeitet habe in dem ich sie beduftet habe mit Sandelholz, Weihrauch, Myrrhe und Benzoe, sie kommt sie sehr nahe an die Stirling Franincense and Myrrh heran, finde sie von Duft her aber einiges besser, wie die Stirlingseife.

An dieser Stelle nochmals vielem Dank an @Jazzman2018 für die geniale Hilfe beim ersten Versuch einer Seifenherstellung, den ich mehr wie geglückt bezeichnen würde.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht meine eigene Rasierseife herzustellen und dies wird garantiert nicht das letzte mal gewesen sein.

Es ist absolut kein Hexenwerk eine eigene Seife herzustellen, und meine Küche war danach auch nicht verdreckt, hat mich echt überrascht wie sauber wir gearbeitet haben.
Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen dazu verleiten auch mal eine eigene Seife herzustellen.
 
Hut ab, gute Arbeit.

Könnten wir hier irgendwo im forum Rezepte sammeln oder zentral in einen Thread einstellen, dann hätten wir eine starke Datenbank, die für jeden leicht zu finden ist. Das dürfte es Nachahmungstätern leichter machen.
 
@Captain Future : Die Rezepte von Slurry und mir stehen hier auf der ersten Seite des Threads, von mir sogar 2 Rezepte, wobei ein Rezept sogar mit Ausdruck vom Seifenkalkulator dabei ist, und eine ausführliche Anleitung. Klar kann man das noch mal in die Wiki schreiben, aber mit den Rezepten und Anleitung sollte es eigentlich klappen.
 
Danke, hatte es versäumt den ganzen thread zu lesen.
Im. Wiki würde man es auf jeden Fall schneller finden.
Darf man mal fragen was die einzelnen Bestandteile so kosten?
 
@Captain Future

Das ist eine schwierige Frage, denn man kauft ja z.B. 1 KG Stearin und verwendet nur z.B 1 /3 davon. ich kann dir sagen, das 1 KG selbstgesiedete Seife ohne Beduftung ca 8 Euro kostet. Mit Beduftung mit herkömmlichen ätherischen Ölen wie z.B Litsea Cubea, Bergamotte etc. kostet das Kilo ca 12 Euro. Mit wertvollen Duftölen kann das Kilo bis 23 Euro kosten.
Wenn dich die Preise für Stearin und den Rest, der ja im Rezept steht interessiert, dann schreib die Zutaten raus und schau mal bei Behawe (Verkauf solcher Zutaten). Dort siehst Du die Kosten, vor allem aber auch in den verschiedenen Mengen. Du findest alles dort ausser Rindertalg, da kostet 1 Kilo 5 Euro.
 
@Captain Future : Die Rezepte von Slurry und mir stehen hier auf der ersten Seite des Threads, von mir sogar 2 Rezepte, wobei ein Rezept sogar mit Ausdruck vom Seifenkalkulator dabei ist, und eine ausführliche Anleitung. Klar kann man das noch mal in die Wiki schreiben, aber mit den Rezepten und Anleitung sollte es eigentlich klappen.

Finde ich übrigens bemerkenswert, dass ihr beiden dass so öffentlich macht und nicht für euch behaltet. :bier1
 
Danke für die Blumen Jungs. Ich denke, wenn man das nicht macht (das Sieden), um damit gewerblich zu handeln, ist das kein Problem. Wir sind eine Community hier und auch andere teilen Ihre Erfahrungen, von denen ich Nutzen ziehe. Ist halt ein Nehmen und Geben, so sehe ich das und wenn es dann noch Freude bereitet ;)

Mit feuchten Augen und einem Heiligenschein über meinem Haupt wünsche ich ein schönes Wochenende :bier1
 
Apropos gewerblich handeln... Ich habe heute mal ein bisschen recherchiert was man alles machen muss um Seife kommerziell zu verkaufen... das ist ja echt irrwitzig. Kein Wunder, dass die meisten Marktstände die selbstgesiedete Seife verkaufen eher nach dem "wo kein Kläger..." Prinzip unterwegs sind. Ich schätze wenn man die eigene Arbeitszeit (und zwar nicht nur für das Sieden sondern für die CPNP-Dokumentation, die GMP-konforme Werkstatt, die Sicherheitsbewertung, und so weiter und so fort) mit einrechnet wäre eine fertige Rasierseife unvertretbar teuer.
Jetzt verstehe ich warum die Pomade-Homebrews auch so verschwörerisch per Facebook&Paypal gehandelt werden, weil es sonst einfach kein Spaß mehr ist.
 
Sagt mal wie dosiere ich die Beduftung der Seifen?
Der Rest des Herstellungsprozess ist mir recht klar. Die Düfte gebe ich ja nach Abschluss der Verseifung mit den restlichen Zusätzen wie Kaolin etc... dazu.

Für einen Anhaltspunkt wäre ich euch dankbar
 
@Captain Future
Die Beduftung hängt stark von Deinen Vorlieben ab. Manche mögen es sehr stark beduftet besser, andere weniger. Dann kommt noch hinzu das es Düfte gibt die schwächer riechen und schneller verfliegen (zitrische Düfte). Dann gibt es Düfte da braucht man weniger , da die so stark riechen, das knallt schon (Patchouli, extrem gesagt).
Du kannst pro 100 Gramm fertige Seife zwischen 4 Gramm bis 8 Gramm Duft rechnen. Da gehört aber eigenes Empfinden dazu, wie schon gesagt.
Die Frage ist, ob man danach den Duft noch Stunden riechen möchte, oder den Moment genießen möchte.
Also schwere Frage. Hiffe das hilft ein wenig.
 
Zurück
Oben