Rex Ambassador und Klingenvielfalt:
Tach zusammen, seit wenigen Wochen darf ich den Rex Ambassador mein eigen nennen und ich war natürlich neugierig darauf, wie er denn so rasiert, auch im Vergleich (den man ja zieht) zu vielen anderen Hobeln/„Sicherheitsrasierern“ die schon durch meine Hände gegangen sind.
Allgemein vorneweg: Viele Hobel rasieren bei mir gründlich, aber nicht supergründlich. Der SE-Hobel Vector war da eine Ausnahme, aber die Klingenhaltbarkeit und auch Reinigung/Klingenwechsel nicht ganz zufriedenstellend. Ansonsten und grundsätzlich aber ein TOP-Rasierer, mit dem es Spaß macht sich zu rasieren!
Das ich mehr zu sanften Hobeln tendiere, muß man etwas im „Hinterkopf“ behalten.Ich kann mich auch mit einem R41 rasieren, aber er paßt einfach aus verschiedenen Gründen nicht zu meinem Rasuralltag. Dennoch objektiv gesehen ein prima Hobel!
Zurück zum Rex:
Die Griffigkeit des Hobels ist schon einmal sehr gut; an den relativ kurzen Griff mußte ich mich gewöhnen, was aber doch schnell vonstatten ging.
Ich habe zuerst die Gillette Silver Blue Klingen (GSB) eingesetzt; zum Setup gehörte dann die 70th Ann. Saponificio RS und ein 2-Band RP (Simpson M7 + Thäter 4304 abwechselnd): Die ersten beiden Tage (pro Tag 1 Rasur) benutzte ich noch die Restprobe einer Meißner Rasierpaste „Lavender“ , dann erst einmal o.g. RS von SV!
Das Ergebnis: Eine Top-Rasur jeden Tag (sanft und sehr gründlich auf Stufe 1) in 2,5 - 3 Durchgängen. Und dies die ersten 5 Tage, die 2 folgenden Tage war nur minimal ein Unterschied zu erkennen, nämlich eine vielleicht nur „95%ige“ Sanftheit und Gründlichkeit - aber immer noch Top! Die Klinge baute jetzt minimal ab.
Dann probierte ich für lediglich 1 Tag die berüchtigte Feather Klinge aus (ich kenne sie gut), und sie rasierte mich nicht so sanft und überraschenderweise gründlich wie die GSB Klinge! Diese Klinge stellt eine gute Kombi mit dem Mulcuto No.1 Hobel (Edelstahl Version) dar; sie arbeitet generell (bei mir) mit sehr sanften Rasierern gut zusammen. Die Gründlichkeit ist da ein anderes Thema; bei mir gut aber nicht supergut, um es mal` so salopp auszudrücken.
Bevor ich mehrere diverse Sorten nur jeweils 1 Tag (Rasur) ausprobierte, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, wollte ich die Kai Klinge testen.
Erfolgs versprechende Sorten möchte ich dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal längere Zeit benutzen.
Jetzt also kam erst einmal die KAI-Klinge zum Zug oder zu den „Zügen“: Sie hielt problemlos die ersten 3 Tage und war genauso gründlich wie die GSB, aber evtl. etwas „unsanfter“; d.h. sie war dennoch mild zur Haut. Hier gehts um Nuancen und manchmal auch ein persön-liches Hautempfinden nach der Rasur!
Später werde ich mit derselben Klinge fortfahren, mich zu rasieren.
Die Wilkinson Classic Klinge war auch auf meiner Wunschliste und wurde wie die Feather 1x getestet. Mein erster „Schnuppereindruck“: Gründlich, nicht ganz so wie bei der GSB, aber auf jeden Fall sanft! Eine oft kritisierte aber bei mir vernünftige Klinge; erst einmal im Kurztest zumindest. Ob da noch eine bessere Gründlichkeit erreicht werden kann ist für mich die Frage, die vielleicht mal zukünftig beantwortet wird.
Nun wurde die „berühmte“ und mittlerweile stark verteuerte Sputnik Klinge ausprobiert: Sie hinterließ eine sehr gründlich von Barthaaren befreite Gesichtshaut, aber auch ein etwas rauhes Gefühl. Da war die GSB wesentlich angenehmer.
Die sechste Klinge im Rex war die Dorco New Platinum ST300, made in Vietnam: Kurz gesagt ein sanftes und gründliches Stück Metall, im Gefühl auf der Haut der Wilkinson Klinge ähnlich, aber gründlicher.
Das Gleiche traf für die Dorco ST 301 Stainless zu: kein Unterschied zur 301er für mich zu erkennen.
Ich rasierte mich zum kurzen Kennenlernen ebenfalls nur 1x mit ihr und legte sie für möglicherweise weitere Experimente zur Seite.
Als Nr. 8 wählte ich die Mühle Klinge (angeblich Personna Platinum) aus: Setup mit Saponificio Seife und AS (70th Ann.) war immer noch gesetzt und die Rasuren waren sehr sanft und gründlich. Eine Top Klinge, bei der ich vorher, aus welchen Gründen auch immer, etwas skeptisch war. Vollkommen zu unrecht, wie sich schon bei der ersten Rasur zeigte. Die Einstellung am Rex änderte ich bei der dritten Rasur auf 1,5 für alle Rasurgänge.
Angenehm ist auch, das die Klinge wohl unverändert (vom gleichen Hersteller) so seit ca. 5 Jahren von Mühle weiterhin angeboten wird und sich anscheinend etabliert hat.
Die Mühle Klinge benutzte ich für insgesamt 4 Rasuren bevor ich sie für spätere Rasuren zur Seite legte.
Die letzte Rasur, was diesen Bericht anbelangt, vollzog ich mit der Personna Platinum die ich so gar nicht kenne, aber die ja angeblich mit der Mühle Klinge identisch sein soll.
Damit kam die neue Simpsons Ultra-Glide Shave Cream „Sandalwood“ ins Programm, ebenso der Simpsons Classic 2 Best Badger Rasierpinsel!
Die Klinge scheint nicht so scharf zu sein; die Sanftheit kam nicht an die der GSB oder Mühle Klinge heran! Also ehrlich: ob diese Klingen mit denen von Mühle identisch sein sollen?? Rein vom „Erlebnis“ her nicht, obwohl ich die Klinge nicht schlecht machen möchte. Nun habe ich also die ersten 20 Rasuren hinter mich gebracht!
Soweit erst einmal meine Erfahrungen mit diversen Klingen im Rex Rasierer!
Grundsätzlich habe ich zuerst die Einstellung 1 und später 1,5 am Rex eingestellt, also relativ niedrig und dementsprechend sanft/mild.
Und dies ist der große Vorteil des Rex und aller verstellbaren Rasierer: Was dem einen (z.B. Stufe 1) viel zu mild ist (der nimmt eine höhere Stufe), ist für den anderen ideal. Bei einem „normalen Hobel“ hat man die vorgegebene Einstellung/Gap/Kopfgeometrie und das wars.
Wenn man den „passenden“ Hobel gefunden hat, ist gut; wenn nicht.....?
Natürlich hängt auch vieles vom Nutzer selbst ab: Technik, Vorbereitung, Software wie Waschgel und Seife; Hardware wie Klinge und Pinsel, Haut/Bartbeschaffenheit.
Der Rex ist zudem nicht so Winkelabhängig zu führen und kommt mit vielen Klingen zumindest gut bis sehr gut zurecht. Bisher hatte ich da keine "Ausreißer" zu beklagen!
Zu meiner Haut/Bartbeschaffenheit, was ja direkten Einfluß auf die Wahl der Rasurwerkzeuge hat, ist soviel zu sagen: Leicht empfindliche bis normale Haut; harte, nach einem Tag kurze aber gut sichtbare Barthaare, die natürlich teilweise verschiedene Wuchsrichtungen aufweisen, gerade in der Halsregion. Schwerstarbeit für jeden Hobel.
Wenn der Bericht zumindest einem „Rasuristi“ gute Infos bringt und weiter hilft, freue ich mich!
Anmerkung:
Den Preis des Rasierers, der bekanntlich hoch ist, habe ich hier nicht thematisiert! Es ging/geht mir rein um die Praxistauglichkeit des Amis. Wenn ich dann den Rasierer jeden Tag benutze, was der Fall ist, relativiert sich der Anschaffungspreis auch mit der Zeit dementsprechend. Denn momentan gibts nur den Mulcuto No.1 (Edelstahl-Version) als quasi Zweitrasierer bei mir im Bad (die z.Zt. von mir angebotenen Hobel nicht eingerechnet, die aber auch nicht im Einsatz sind).
Das wars fürs erste, evtl. kommt später noch Teil 2 dazu; mal` schauen.....
Beste Grüße vom Pilger