Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Schärfen mit dem Coticule - (k)eine Anleitung

Keine Sorge Dirk, es war von meiner Seite gutmütig-ironisch gemeint ;)

War auch nicht auf Dich punktuell bezogen, sondern eine generelle Beobachtung. Deswegen das @ alle

Wenn der Hype bis nach meinem Urlaub anhält, werde ich das auch mal wieder machen. ;)

Wir werden Dich daran erinnern :D

Der Vorteil bei den GBB ist ja die leichte Verfügbarkeit. Man kann ihn überall kaufen. Fast schon so wie bei Kunststeinen. Zwar gibt es innerhalb der GBBs sicher auch Unterschiede, aber es ist deutlich leichter und preiswerter an einen guten GBB ranzukommen, als bspw. an eine Jnat-gute Ausstattung.

Als Minimalist gefällt mir natürlich, daß man bei einem GBB kaum Platz verschwendet. Wenn man den GBB beherrscht, braucht man nicht 4 Naniwas zu lagern. Den freigewordenen Platz kann man dann für Pinsel oder Messer nutzen teufel_lachend
 
20190528_060318_resized.jpg


So, hier noch das versprochene Bild.
 
Nur zur Klarstellung: mit der von @dirk aufgelegten Site rasiermesserschärfen.de habe ich nichts zu tun
 
Super (keine)Anleitung;) Sehr schön geschrieben. daumenh!

Mir fiel da noch ein, dass BastlWastl (koch-mal-scharf) auch mal ein schönes kurzes Video gedreht hat, wie man auf einem schnellen Belgier (die meisten heute zu beziehbaren Steine dürften eher schnell mit Autoslurry sein) in knapp unter 5 Minuten ein Rasiermesser von Stumpf auf Rasurschärfe bring. Und bevor ich das irgendwann nicht mehr wiederfinde, poste ich es mal hier besser:


Gibt es das Video noch direkt bei Yt? Dort kann ich es gar nicht finden :confused
 
Wenn man auf seinem Kanal auf "Uploads" klickt, sieht man das er noch mehr Videos hochgeladen hat. Unter anderem ein weiteres mit einem anderen belgischen Brocken und auch welche zum Thema Küchenmesser schärfen.
 
Hallo zusammen,

Kaum hier registriert, möchte ich mich auch schon an diesem Thread aktiv beteiligen und meine Erfahrung mit den GBB/Coticules mit Euch teilen.

Eins muss ich gleich feststellen: diese versteinerte Asche aus Belgien hat mich am meisten zum Verzweifeln gebracht, ein unumstrittener Vorsprung zu allen anderen Schleifmitteln, die ich je gesehen hatte...

Mein erster Coti war zufälligerweise aus der „La Nouvelle Veine“- Schicht. Heute weiß ich, warum ich damals ums Verrecken keinen guten HHT vom Stein bekommen hatte (wenn ich mich recht entsinne: höchstens HHT1 "violin", nach dieser Definition: http://www.coticule.be/hanging-hair-test.html), nämlich hauptsächlich zu viel Druck und zu ungleichmäßige sowie inkonsistente Bewegung meiner Hand. Außerdem produziert mein "La Nouvelle Veine" sehr fleißig "Autoslurry" aus recht großen Granat-Partikeln (verglichen zu meinen anderen Cotis), die das Schleifergebnis fortwährend verschlechtert.

Hab seitdem einige weiteren Cotis ausprobiert. Es wurden gelegentlich neue Steine gekauft, ausprobiert und landeten immer wieder im Regal, nur um in ein paar Monaten wieder herausgeholt und einer erneuten „Schleifprozedur“ unterzogen zu werden :)

Hab etliche Artikeln und How-to‘s gelesen und versucht zu folgen...

Aber irgendwann hab ich gelernt, meine Hand mehr kontrollierter zu führen und den Anpressdruck, ich würde sagen: zu eliminieren.
Zufrieden Zeitpunkt war zufällig ein moderner „La Veignette“, direkt aus Belgien, auf der Matte. Hab eine Finishing-Methode angewendet, bei der der Stein nur in der Mitte auf den Fingerspitzen balanciert wird (später hab ich dazu dieses Video, allerdings mit dem La Dressante, gedreht: ). Das war wohl das erste Mal wo ich mich mitdenken echten Coticule-Finish Radier habe. :)

Ok, lange Rede, kurzer Sinn: ich hab aus der (sicher noch nicht abgeschlossen) Geschichte folgende Erkenntnise gewonnen:

1. der Druck ist extrem kritisch für die Feinheit des Finishes. Mein Ziel ist stets das Rasiermesser weniger auf den Stein drücken zu lassen, als es eigentlich wiegt, also „fast anheben“. Das führt dazu, dass die Schneidkante nur mit den Kappen der Granate „poliert“ wird. Diese Methode ermöglicht HHT4 bis HHT5
2. Bei den Coties mit relativ großen Granaten kann die so genannte „dilution“-Phase (bei der die Slurry langsam verdünnt wird) extrem schwierig sein. Das liegt daran, dass der Stein auf Slurry wesentlich gröber arbeitet, als seine klein-granatige Genossen, und damit der zu überbrückende Abstand sehr groß ist. Ein Negativbeispiel bei mir war der „La Veignette“: ich hab es nicht geschafft, auf dem Burschen einen ordentlichen „Dilucot“ hinzubekommen. Dafür, wenn man das Messer anderweitig zum Finnisch vorbereitet, lieferte der La Veignette beim Finisch hervorragende Ergebnisse (Siehe Punkt 1.). Als positiv kann ich den La Dressante hervorheben, Dilucot hat gleich auf Anhieb super funktioniert.
3. Nach dem Läppen der Oberfläche oder auch Direktbank dem Arbeiten aus Slurry möchte wohl die Oberfläche der Coties eine Weile auf Wasser „eingebrochen“ werden. Hab festgestellt, dass so nach ca. 50 ganze leichten Zügen der Stein feiner und langsamer zu arbeiten beginnt. Ich denke, dann haben die in der Oberfläche steckenden Granaten keine arg zu scharfe Kanten mehr...
4. Manche Coties generieren so viel Autoslurry, dass selbst beim Finischen unter fließendem Wasser sich immer wieder Granate lösen und die Schneidkante demolieren. Beispiel dafür ist mein Exemplar von „La Nouvelle Veine“.


Hoffe, das findet Jemand auch so interessant wie ich es tue :)

Happy honing!

Philipp
 
Sehr schön beschrieben! Und zugleich auch der Beweis: der "Planet coticule" hält für jeden ein hübsches Fleckchen bereit, wenn man nur bereit ist, zu landen.
Eine Anmerkung zu den einzelnen Lagen und deinen Feststellungen dazu: ob das so ist, wie du schreibst, also die Steine der Lage soundso sind soundso und liefern ein Ergebnis soundso, falls man soundso vorgeht...wage ich zu bezweifeln. Die einzelnen Lagen sind ja oft zig km lang, da kann man nicht erwarten, dass ein Stein, der an einer Stelle (Mine) X entnommen wurde, die selben Eigenschaften hat, wie der an einer Stelle Y.
Ich bin mittlerweile von diesem "Lagendenken" ganz abgekommen. Es ist zwar nett, zu wissen, wo ein Stein herkommt, aber ansonsten hat es keinen Mehrwert, finde ich. Jeder Stein ist sein eigenes "Universum" das man erkunden muss - jedenfalls ist das meine Erfahrung. Oft weiß man ja auch gar nicht, welche Lage es sein könnte, man muss sich einfach drauf einlassen und gucken, fühlen, hören (schmecken :p). Mit der Zeit wird man Ähnlichkeiten herausfinden und Rückschlüsse ziehen können. Und (fast) jeder Stein bietet irgend etwas, was die anderen nicht bieten und so wachsen sie einem eben ans Herz nach und nach...
 
Ich bin auch ein treuer Fan von Coties...eigentlich habe ich noch nie in meinem Leben mit einem anderen Stein ein Messer geschärft. La Grisse, Dressante, Veinette, Grosse Jaune...viele habe ich ausprobiert.

Die Lage kann nur ein kleiner Hinweis zu einem Stein sein. Man muss seinen Stein einfach kennenlernen...gucken, fühlen, hören.... @sl hier stimme ich dir zu.
Ein Beispiel ist mein La Veinette. Ganz andere Erfahrung als beim @Philipp78 ...mein Stein ist perfekt für die Dillucot-Methode geeignet. Die Facette wird schon in ein paar Minuten gesetzt. Aber zum Finishing eine Katastrophe...zu viel Auto-Slurry.
 
Ach ja, heute hab ich noch meinen älteren Post im englisch-sprachigen Forum rausgesucht.

Dort ist eine Serie der Mikroskop-Bilder zu sehen. Man kann daran gut erkennen, wie unterschiedlich die Cotis in ihrem Schleifcharakter ausfallen :)

Dilucot-Methode: https://sharprazorpalace.com/hones/140126-coticule-edges-dilucot-under-microscope-160x.html

Auf der zweiten Seite, weiter unten dann auch Vergleich Doilucot vs. Unicot.
Hier ein Direktlink: https://sharprazorpalace.com/hones/140126-coticule-edges-dilucot-under-microscope-160x-2.html


P.S. hab hier gelernt, dass die Abbauschicht nicht vereinheitlicht werden kann. Dennoch denke ich, es ist gut zu wissen, welche Variablen es gibt, das hilft sicher einem, den Stein vor sich besser/einfacher kennen zu lernen :)

Gruß
Philipp
 
Mal eine Frage, von einem, der gerne seine Messer auch selber schärfen möchte...habt also Nachsicht, da ich mich 0,0 damit auskenne...:lol:lol:lol

Ich würde mir gerne NUR den Coticule holen, weil ich mehrfach gelesen und in Videos auf YouTube (unter anderem Lynn Abrams) gesehen habe, dass dieser Stein alleine ausreicht, um sein Messer von Anfang bis Ende so hin zu bekommen, dass es sehr scharf, dabei aber gleichzeitig sehr sanft ist.

KÖNNTE ich rein theoretisch damit auch mein Opinel oder mein Schweizer Taschenmesser schärfen? Ich weiß, passt hier nicht ganz so rein, aber die Frage interessiert mich wegen des Steines...

Danke Euch :happy
 
KÖNNTE ich rein theoretisch damit auch mein Opinel oder mein Schweizer Taschenmesser schärfen?
Natürlich kannst du das machen. Du müsst nur aufpassen, dass der Stein immer abgerichtet ist, wenn du das Rasiermesser schärfen willst. Manchmal können Taschenmesser die Coties ein bisschen ungerade machen.

Ich habe zwei Combo-Steine (GBB/BBB)...die blaue Seite verwende ich gerne für meine Taschenmesser.
 
Danke :)

Also könnte ich mir einen Kombistein holen und hätte quasi beides abgedeckt. Das klingt nach einem Plan.

Sollte man sich denn, als absolut blutiger Anfänger was das schärfen angeht, direkt einen Coticule holen oder gibt es etwas, das für den Anfang besser geeignet ist?

Oder ist ein Coticule ein guter "Lehr"-Stein?
 
Zurück
Oben