Forum der Rasur

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Wir basteln unseren eigenen Schleifstein

Moin zusammen, so war jetzt am Wochenende im Berchtesgadener Land unterwegs. Ich glaub in der Gegend gibt es hauptsächlich Dolomitstein und Kalkstein. Ne Ahnung ob es sich bei denen lohnen könnte Arbeit reinzustecken? Glaube ja die Gegend ist nicht gerade für ihre Schleifsteine bekannt. Der Glatte von beiden könnt ja vielversprechend sein. Beim Roten sieht es ja schon nach mehr Arbeit noch aus.
Ich würd mal sagen, das ist ein guter Start :daumenhoch
Schleif ihn mal an mit deiner Diaplatte, dann kann man sich vom Stein auch von der Musterung/Struktur auch ein Bild machen.
Wie @Alvaro hier schonmal schrieb, es gibt mehrere Steine mit denen man schärfen kann. Die Frage ist nur, ob er das auch tut, was du von ihm möchtest. Im Gebirge in meiner Nähe gibts z.B. heimischen "Marmor". Der sieht schön aus (glitzert weißlich) aber von der Struktur her ist er grob und am ehesten mit einem Shapton 120er zu vergleichen. Man könnte also aus den Platten dort einen Naturschruppstein machen.. nur ist es das Wert?
 
So, heute mal beide grob abgerichtet und muss sagen, vom Roten bin ich echt begeistert. Dekorativ sieht er auch noch aus, da macht es gleich doppelt Spaß den zu verwenden. :)
Hab ein Hobeleisen (Holzbearbeitung) damit mal geschärft, Ergebnis lag zwischen meinem Shapton Pro 5000 und dem gelben Naniwa 8000. Haare abrasieren ging damit auch schon.
Der graue ist eher meh, hatte den aber auch nicht so ausgiebig ausprobiert. Kann den auch nur schwer einordnen, irgendwas in Richtung 1000-2000?

Ob es sich lohnt? Finanziell? Wohl eher nicht, beim Abrichten macht man sich Diaplatte schon recht stumpft oder braucht viel Nassschleifpapier. Ob es Spaß gemacht hat? Definitiv!
Wenn ich mal wieder irgendwo unterwegs bin, werd ich sicherlich nochmal ausschau halten nach Steinen die interessant aussehen könnten. IMG_20210929_165606.jpgIMG_20210929_165610.jpg
 
So, heute mal beide grob abgerichtet und muss sagen, vom Roten bin ich echt begeistert. Dekorativ sieht er auch noch aus, da macht es gleich doppelt Spaß den zu verwenden. :)
Hab ein Hobeleisen (Holzbearbeitung) damit mal geschärft, Ergebnis lag zwischen meinem Shapton Pro 5000 und dem gelben Naniwa 8000. Haare abrasieren ging damit auch schon.
Der graue ist eher meh, hatte den aber auch nicht so ausgiebig ausprobiert. Kann den auch nur schwer einordnen, irgendwas in Richtung 1000-2000?

Ob es sich lohnt? Finanziell? Wohl eher nicht, beim Abrichten macht man sich Diaplatte schon recht stumpft oder braucht viel Nassschleifpapier. Ob es Spaß gemacht hat? Definitiv!
Wenn ich mal wieder irgendwo unterwegs bin, werd ich sicherlich nochmal ausschau halten nach Steinen die interessant aussehen könnten.Anhang anzeigen 63316Anhang anzeigen 63317
Mir geht's bei solchen Aktionen auch eher um den Spaß an der Sache, als darum, einen noch besseren Schleifstein zu besitzen.
...und wenn der Stein gar nicht funktioniert, kommt er zum anderen Geröll in den Garten!
 
Der rote hat auf jeden fall eine swhr geile Form meiner Meinung nach! Und wenn er brauchbare Ergebnisse liefert wird er dich bei Benutzung immer an das abrichten erinnern und somit doppelt spass machen.. Finde ich sehr schön!
 
Man hat mir mal gesagt, dass aus Dolomit sogenannter "Wiener Kalk" hergestellt wird/wurde.
Dabei handelt es sich um ein Poliermittel für Metall welches zwar Schmutz entfernt, aber (angeblich) "kein" Material abträgt.

Ich habe mir mal einen vom Gardasee mitgebracht und geplant.
Wirklich getestet habe ich ihn noch nicht.
Meine ersten Versuche waren aber eher mässig.

Da aus diesem "Wiener Kalk" aber auch die weiße Paste für Leinenriemen gefertigt werden soll denke ich, dass trotzdem etwas geht, aber nur im wirklich minimalen "Finishbereich".

es gibt mehrere Steine mit denen man schärfen kann.
Man muss es einfach nur probieren

vom Roten bin ich echt begeistert
Mein großes Vorbild bei der Suche nach Steinen @Mr. Helix sagte mir einmal "Wenn du braune oder rote Steine findest wundere dich nicht wie gut diese sein können".
 
Am Nachmittag habe ich mit etwas Verzug den Findling aus Beitrag #24 wieder hervorgeholt. Der Stein ist eine Art schwarzer Taunusfelsquarzit und somit ziemlich hart. Obwohl ich damals schon damit begonnen hatte, den Stein zu Planen, hat er heute allein vom 80er SiC nochmal mehrere Espressolöffel gefressen. Nach deutlich mehr als einer Stunde hatte ich eine plane Fläche. In Stufen von SiC 220-600-1000-1500 und anschließendem Einbrechen mit Stemmeisen und Öl, wurde danach die Oberfläche geglättet und für den Gebrauch bereit gemacht.

Thumbnail:


Das Weltmeister war zuvor ohne Tape bis 12k geschärft und einmal proberasiert. Für den sw. Quarzit kam heute eine Lage Elektrikertape auf den Rücken, um auf jeden Fall ein 100% neues Finish zu haben. Für den Endabzug mit Öl habe ich auf dem Stein ca. 15 - 20 min und einen Ölwechsel gebraucht.

Die erste Rasur, nach Leinen/Leder & Handballen war außergewöhnlich gut (sonst wäre ich hier nicht aufgeschlagen). Dies ist bisher mein mit Abstand bester Findling. Ich habe noch mehre Taunusquarzite und auch Alvaros Maxbergquarzit*, aber in Bezug auf Hautgefühl nach der Rasur schlägt dieser schwarze Stein die anderen um Längen und die Leichtgängigkeit beim Rasieren lässt auch keine Wünsche offen.

Die großen Nachteile dieses Steins sind, wie auch bei meinen anderen Quarzitenfindlingen, die kantige Form (Kanten sind etwas angefast und abgeflacht) und die kleine effektive Nutzfläche. Für die Praxis zum schnellen Auffrischen taugt das nichts, da ist mir der Pastenriemen lieber.


* Den Maxberg habe ich noch nicht abgeschrieben.
 
Hier im Faden geht es ja bei den bisherigen Beiträgen um Natursteinfunde. Thematisch passt aber meine folgende Frage hier vom Titel des Fadens rein:
Im grossen Fluss kann man Aluminiumoxid als sehr feines Pulver kaufen ( für einen Finisher), ausserdem bekommt man Knochenleim recht günstig. Wenn man das Pulver im erhitzten Knochenleim auflöst, könnte man sich selbst einen Schleifstein giessen. Evtl auch nur eine dicke Schicht auf ein Stück Holz auftragen. Hat sich hier so schon mal selbst jemand einen Schleifstein gebastelt?
 
Hier im Faden geht es ja bei den bisherigen Beiträgen um Natursteinfunde. Thematisch passt aber meine folgende Frage hier vom Titel des Fadens rein:
Im grossen Fluss kann man Aluminiumoxid als sehr feines Pulver kaufen ( für einen Finisher), ausserdem bekommt man Knochenleim recht günstig. Wenn man das Pulver im erhitzten Knochenleim auflöst, könnte man sich selbst einen Schleifstein giessen. Evtl auch nur eine dicke Schicht auf ein Stück Holz auftragen. Hat sich hier so schon mal selbst jemand einen Schleifstein gebastelt?
An sich ist das eine coole Idee. Ich würde dich mal dazu anstiften das als Experiment zu probieren.

Für mich ist es aber ganz klar, dass es nicht so einfach funktioniert, denn:
  • Knochenleim dürfte in meiner Glaubenswelt keine feste Bindung mit AlOx ergeben, der "Stein" würde ganz einfach zerbröseln
  • Knochenleim ist wasserlöslich, ergo kannst du ihn nicht mit Wasser verweden
  • im Leim selber würde das AlOx wahrscheinlich nicht homogen verteilt werden, sondern wahrscheinlich nach unten sinken, wenn du ihn trocknen lässt
  • Schleifsteinherstellung ist etwas, was nicht "einfach" geht, sondern wirklich viel Nachforschung über das Zusammenspiel von Schleifmittel, Bindemittel, Temperaturen etc.

Falls du mal einen "Stein" selber machen möchtest.. probier doch mal aus, in etwas Ton ein Schleifmittel einzuarbeiten. Den Ton brennst du dann und kannst nur hoffen, das sich das Schleifmittel einigermaßen homogen verteilt hat.

Frohes Schaffen :)
 
  • Knochenleim dürfte in meiner Glaubenswelt keine feste Bindung mit AlOx ergeben, der "Stein" würde ganz einfach zerbröseln
Alternativ bekommt man im grossen Fluss auch Siliciumcarbid bis F8000. Würde das besser funktionieren? Wieso soll AlOx nicht gehen? Wenn es stimmt, wäre die Holzbeschichtungsmethode im Vorteil.
  • Knochenleim ist wasserlöslich, ergo kannst du ihn nicht mit Wasser verweden
Sehr guter Hinweis, man muss den Stein dann als Ölstein verwenden.
  • im Leim selber würde das AlOx wahrscheinlich nicht homogen verteilt werden, sondern wahrscheinlich nach unten sinken, wenn du ihn trocknen lässt
Wenig Leim, viel Pulver, eine Schicht auf einem Holz.

Um es auszuprobieren, muss man nicht einen grossen Stein giessen, mann kann eine kleine Probemischung auf einem Holz aufbringen, Abrichten und dann Probe schärfen.
 
Warum nicht mit Epoxid versuchen? Wenig Harz, und so viel Schleifmittel, das es gerade so eben noch eine Bindung eingeht. Auf (in) eine Silikonform gießen. Wenn die Schleifmittel absinken, kann man die Fläche nutzen, die dann auf der Silikonfläche gelegen hat. Ggf. gleich ein Stück Siebdruckplatte zugeschnitten auf den Guss legen. So bekommt der „Stein“ gleich eine feste Unterlage und geht beim aushärten des Epoxid gleich eine feste Verbindung ein. Und Siebdruckplatten sind wasserfest.
Das Epoxi sollte eigentloch so weich sein, dass es beim Schleifen mit abgetragen wird. Es ist abgebunden in jedem Fall wasserfest und hat eine so hohe Klebkraft, dass der „Stein“ nicht zerbröseln sollte.
 
Warum nicht mit Epoxid versuchen?
Epoxi ist dreimal so teuer wie Knochenleim und recht zäh als Flüssigkeit. Die Frage wäre, ob man das überhaupt entsprechend gut umgerührt bekommt mit dem feinen Pulver. Knochenleim wird mit entsprechendem Wasseranteil schon recht flüssig unter Hitze. Man kann dann auch so lange umrühren wie man erhitzt. Mit zu viel Wasser ist der Kleber allerdings nach dem Abkühlen zu weich.
 
Die Methode „auf Holz“ ist ja das gleiche wie Politur auf Holz. Ob man sich dann die Mühe machen möchte?

SiC und Alox gehen beide, nur die haben unterschiedliche Kristallstrukturen und schneiden unterschiedlich in Stahl. SiC ist da deutlich „kantiger“. Fürs Finish wäre Alox geeigneter.
 
Die Methode „auf Holz“ ist ja das gleiche wie Politur auf Holz. Ob man sich dann die Mühe machen möchte?
Nein, ich hatte schon an eine Schicht von 5 mm gedacht, die dann auch geplant werden kann. Das ergibt eine harte Oberfläche. Der Unterschied zu Politur ist, dass das Messer in der weichen Politurschicht einsinkt und das Ergebnis damit eine ballige Schneide ist.
 
Heute hab ich mir versuchsweise einen Abziehstein auf ein Holzbrettchen gegossen. 1/3 Knochenleim mit Wasser bedeckt über Nacht stehen gelassen, dann erhitzt und 2/3 Alox entsprechend JIS 2000 - 6000 untergerührt, dann auf das Brettchen. Jetzt muss es erst mal lange durchhärten. Bin mal gespannt, ob es funktioniert. Wie fein der Stein dann in der Praxis wirklich ist, werde ich sehen.
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Da man den Stein ja nicht mit Wasser betreiben kann, welches günstige einfach vor Ort kaufbare Öl ist dafür geeignet? Geht Nähmaschinenöl oder Rapsöl (Rüböl)?
 
Nähmaschine sollte gehen.
Zumindest nutzen das einige auf Arc.
Speiseöle werden halt irgendwann ranzig.
Bohr und Schneidöl (im Baumarkt erhältlich) dürfte auch gehen.

Auf meiner Dia Platte hab ich zuletzt normales Fahrrad Öl (fur Kette etc) genommen. Aber das dürfte nicht viel anders als für Nähmaschinen sein.
 
Meine Empfehlung: paraffinum perliquidum (Paraffinöl auch als Weißöl bezeichnet)
13€ der Liter, zugelassen für Kosmetik und soweit ich weiß auch im Lebensmittelbereich. Kein Verharzen oder ähnliches. Keine Zusatzstoffe wie bei Ketten- oder Nähmaschinenöl.
 
Das ist mal ein Klasseprojekt!!!
Halte uns bitte am Laufenden, wie sich der Stein so macht. :daumenhoch
 
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