Forum der Rasur

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Alles über Pastenriemen

Hallo @Hellas hier folgt eine von mir mehrmals im Einsatz für von grundauf zu schärfende Messer bewährte
Expressschärfmethode:
Frei nach den Erkenntnissen des Beitrags "Simple Honing method" der Science of sharp website erfolgt
  1. Setzen der Facette mit einem 1000 ggf. 2000 Stein mit Schneide voraus Zügen. Das Messer sollte nur schartenfrei sein und Armhaar mit Hautkontakt an der Austrittsstelle schneiden können. Man macht dann Rücken voraus 10-20 Züge auf dem Stein und züchtet absichtlich einen Grat vorne, quasi als Redundanz, der nachher durch den ersten Pasteneinsatz eh verschwindet, damit eine schöne ausrißfreie Wate garantiert wird.
  2. Verfeinern: Ich geh auf einen Tyrolit Fepa 1200, das ist ca. 4k auf japanisch. Hier gebe ich 20-30 Züge stets mit Rücken voraus, denn der Redundanz-Grat sollte nicht jetzt schon auf dem Stein abbrechen, was bei Schneide voraus passieren würde. Das würde das Ergebnis verschlechtern.
  3. Pasteneinsatz: Jetzt kommt eine kräftige Paste auf Jeans zum Einsatz, um vorne die Redundanz wegzubrechen und wie von @Alvaro schön als "gotischer Bogen" bezeichnet eine Konvexität zu erzeugen mit dem Zweck eine beständige Schneide zu erzeugen. Die Konvexität verhindert auch, daß man durch das Pasten einen neuen fetten Grat erzeugt. Die Jeans ist 80mm x 500mm und hat Durchhang. Ohne großen Kraftaufwand wird ca. 40 mal gepastet. Gegen das Licht gehalten sieht man auf der Schneide wie der feinstpolierte Bereich sich von der 4k Facette absetzt. Für diesen Pasteneinsatz funktionierte bei mir: Elsterglanz Chrompolitur, Abtei Kieselerdepulver, Sidol Ceranfeldreiniger, Chromoxidstumpfpigment aus dem Künstlerbedarf. Die Klinge wird nun auf Leinen oder sauberer Jeans 20-30x mit Durchhang abgezogen und evtl. durchs Pasten entstandener Feinstgrat eliminiert. Nun ledert man und mach HHT. Ist dieser lautlos, so kann man losrasieren. Geht dieser mühsam, d.h das Haar wird erfaßt aber man hat das Gefühl man muß einen fetten Keil durch das Haar treiben, macht man noch Schritt 4. Geht der HHT stellenweise gar nicht, so macht man nochmals Schritt 3.
  4. Pasteneinsatz zum Schlankermachen der Wate: Hier nimmt man einen Riemen aus Leder oder Vinyl und nimmt Feinste Paste. Ich nehme meinen Liebling CrOx, empfohlen wird Diaspray <0.5 my. Mit Durchhang und wenig Druck 10x mal abziehen und Schärfe testen. Bei Bedarf wiederholen.
Einfach mal probieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hört sich nach einem interessanten Projekt an, und wird sicherlich ausprobiert werden :daumenhoch, Danke!
Bisher habe ich, wie wohl die Meisten, Paste eher als Finisherersatz, oder -ergänzung verwendet. Meist als "Retter" eines Messers das auf Steinen nicht so recht wollte.
 
Ich bin ja noch in der theoretischen Grundausbildung. Sprich fleißig am lesen und verinnerlichen. Hier erstmal meinen Dank an diejenigen, die ihr Wissen hier teilen und vermitteln! daumenh!
Nun stellt sich mir eine Frage. :confused:
Wenn man mit dem Messer vom Pastenriemen auf das Leder geht, oder von einer gröberen auf einen feineren Pastenriemen wechselt, säubert ihr dazwischen die Messerklinge, um keine Schleifkörper zu verschleppen? Oder wird da nichts verschleppt, da nichts am Messer haften bleibt? Wenn die Klinge gesäubert wird, wie macht ihr das?
 
Wenn die Klinge gesäubert wird, wie macht ihr das?
Von Stein zu Stein spüle ich die Klinge mit Wasser ab und wische sie mit einem Tuch (zerschnippeltes altes Hemd) trocken. Von Paste zu Paste habe ich den Rücken zwischen Daumen und Zeigefinger gezogen und die Facette mit 2-3 Handballenabzügen gereinigt. Bei ersterem sehe ich schon mal ein ganz wenig was an den Fingerspitzen aber am Handballen sind mit noch keine Pastenreste wirklich aufgefallen. Ich habe nicht den Eindruck, mit dieser simplen Vorgehensweise etwas falsch zu machen.
 
Nun, dann will auch ich mal meine "Grundmethode" des Pastens vorstellen. Grundmethode deshalb, weil sich diese auf das Pasten nach dem Finisher beschränkt. Die anderen Methoden - Pasten nach dem BBB oder bereits nach dem 1k (Letzteres mache ich nur mit Dia-Pasten und -Sprays) - sind so speziell, dass sie einer eigenen Abhandlung bedürfen.

Nun zur Grundmethode:

Das Messer muss am Finisher so sauber gearbeitet worden sein, dass es den HHT über die ganze Klingenlänge hinweg ohne jegliche Probleme besteht. Tut sie das nicht, geht es zurück auf den Stein! Denn Pasten werden bei mir niemals eingesetzt, um schlampiges, schludriges oder sonstwie mangelhaftes Arbeiten am Stein auszugleichen! Sie sind für mich nämlich kein Reparatur- sondern ein Optimierungs-Tool!

Passt das Finisher-Ergebnis, gehe ich auf den Pastenriemen dann in Verdoppelungsschritten vor: 15 DZ auf Chromox (Lukas Künstlerölfarben), gefolgt von 30 DZ auf Eisenoxid (rote Paste von Windrose), abschließend 60 DZ auf der schwarzen Paste (Skerper), die ich auf einem Nano-Cloth Bench Strop von Jende appliziert habe. Genauso bewährt hat sich aber auch die vom Kollegen @Freischliff ins Pastenspiel gebrachte Rückseite eines Küchenbodenbelages. Meine Erfahrung: Die schwarze Paste performt auf diesen beiden Materialen ungleich besser als auf Leder oder Textil.

Und ebenso wie Kollege Freischliff arbeite auch ich beim Pasten auf Hängeriemen mit (mittlerem) Durchhang, den ich eigentlich lieber als "elastische Spannung" bezeichnen möchte. Und alles natürlich ohne Druck! Anfängern/Einsteigern möchte ich davon aber abraten, denn beim Arbeiten mit Durchhang sollte man schon ganz genau wissen, was man wie macht, und das kommt halt erst mir der Erfahrung...

Deshalb: Am Anfang besser mit gespannten Riemen arbeiten und sich mit einem mittelprächtigen Ergebnis zufriedengeben, als gleich das Optimum anstreben und dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach all der Pasterei wieder auf dem Finisher - wenn nicht gar darunter - zu landen...:D

Nach dem Pasten gehe ich noch für 30x auf meinen Flachsriemen von Tony Miller und sodann 60 bis 70x auf Latigo oder Yakleder. Mit dieser Methode erhalte ich eine für MICH optimale Schärfe.
 
Hallo Allerseits,
habe nun ziemlich rumgestöbert und bin der Meinung noch nichts zu meinen Fragen gefunden zu haben...
(bin dabei auf die Superseite "scienceofsharp" gestoßen... die jemand erwähnt hat - DANKE! und dadurch nun motiviert doch mal Paste zu versuchen)
Fragen:
Also es gibt ja Schraub-Spannriemen mit bereits aufgetragenen grünen Paste (Chromoxid) und kleinen Tuben (Made in Solingen) zum Nachschmieren...passen diese in etwa auch zu den in #13 ff erwähnten Korngrößen und erwähnter "Künstlerfarbe" ?

Schwarze Stangenpaste:
wie trag Ihr diese auf? wie mit Wachskreide den Riemen "besudelen" - gibts Tricks?

Danke+Gruß
hajo
...
 
Zum Thema Körnung von Malerfarben kann ich nichts sagen.
Die Stangenpaste streicht man einfach, genau wie Wachsmalkreide, einfach auf den Riemen, und streicht diese ggf. mit dem Finger etwas glatt.
 
Häresie :flucht1 aber ich bin gewillt noch einmal den dunklen Pfad zugehen

Bei aller Liebelei mit Steinen, auch wenn es schon deutlich besser wurde schärfetechnisch, würde ich gern nochmal raus finden was für Auswirkungen Pasten auf meine Rasur haben.

Kurze Frage zu einer alten Tatsache die hier mal gesagt wurde:
Easy Rider meinte die schwarze Paste von Skerper hat eine Partikelgröße von 0.167μm laut Hersteller jetzt steht bei Knivesandtools als Beschreibung 0.6μm als Partikelgröße. Könnte das auch nur eine Schätzung seitens Knivesandtools sein? Denn sie schätzen die Körnung der Paste auf 10k wie sie oben im Text schreiben.

Hat jemand Erfahrung mit CBN 0.1μm, oder Poly Diamantspray 0.1μm auf Leder oder anderen Materialen wie Balsaholz? Wenn ja, von welchen Herstellern habt ihr es bezogen und welches Material hat am besten funktioniert?

Meine Erfahrung mit der Simple Straight Razor Honing Methode von Thiers Issard Paste auf Baumwolle und 0.25μm Diamantspray (Suspension in meinem Fall) auf Leder hat leider nicht zufriedenstellend funktioniert. Da hatte ich früher ein besseres Ergebnis mit Crox und Eisenoxid. Aber das Ergebnis kann ich leider nicht mehr reproduzieren, deshalb was neues, das auch vom Hörensagen ein wenig besser funktionieren soll.
 
Meine Erfahrung mit der Simple Straight Razor Honing Methode von Thiers Issard Paste auf Baumwolle und 0.25μm Diamantspray (Suspension in meinem Fall) auf Leder hat leider nicht zufriedenstellend funktioniert. Da hatte ich früher ein besseres Ergebnis mit Crox und Eisenoxid. Aber das Ergebnis kann ich leider nicht mehr reproduzieren, deshalb was neues, das auch vom Hörensagen ein wenig besser funktionieren soll.

Toll, daß Du dieser Schärfmethode eine Chance gibst !
Ich denke aber, daß die TI Paste zu fein ist, um die ausgeprägte Konvexität zu erzeugen. Da schreibt der Todd von der Science of Sharp, daß man "any metal polish" benutzen kann wie "mothers mag" oder "flitz metal polish". Also Politurmittel, die eigentlich nicht für Rasiermesser gedacht sind, sondern für andere metallische Flächen.
Probiere mal Elsterglanz oder Sidol für Ceranfelder auf Jeans.

Es ist wirklich wichtig, sich zu veranschaulichen, daß man für seine persönlich bevorzugte/gewünschte Scharf-/Sanftkombi die richtige Querschnittsform anstrebt.
Ein idealer 16 grad Keil wird sauscharf sein aber eine Rasur wohlmöglich nicht überstehen. Eine kleine Mikrokonvexität machts sanfter aber dann beginnts mit den persönlichen Präferenzen und
  • Bartwuchs
  • Ist man Gesichtsschäumer oder Schüsselschäumer ?
  • Rasiert man lieber schabend oder streichlend
  • Ist man BS-Obsessiv ?
  • Und und und
Mir gefallen aktuell die GBB-Schneiden, die nach Dilucot geschärft sind. Hinreichend scharf und schön sanft für BBS -unverträgliche wie meiner Einer.
 
Danke dir für den Vorschlag, aber ich glaube die TI Paste sollte in etwa die selben Auswirkungen auf die Konvexität der Schneidkante haben wie die Filz Metal Polish Paste wie in dem 4. Teil von The Pasted Strop gezeigt wird. Womöglich liegt es daran das mein Leder mit viel zu viel Diamantpaste eingeschmiert ist und dadurch ein Grat entsteht.

Von meinen Rasur Vorlieben mag ich es eher streichelnd. Wenn es denn nur gehen würde, denn es setzt eine sehr scharfe Klinge vorraus. Sonst ist man gezwungen den Winkel zuerhöhen und mehr "zuschaben"

Meine Barthaare sind eher dünn was eine schärfere Klinge voraussetzt. Denn sie verbiegen sich mehr als kräftigere und dicke die durch ihren natürlichen Widerstand sich leichter durchtrennen lassen. Bei mir muss die Haut als Gegenkraft herhalten bei einer unzureichenden Schärfe der Klinge.

An so Feinheiten wie Gesichtschäumen oder Schalenschäumen, kaltes oder warmes Wasser gehts wenn die Barthaare mühelos fallen.

Was ist BS-Obzessiv? Hoffentlich nichts unanständiges :eek:

Ich denke ich werde bald eine Balsaholz-Progression machen mit 0.5µm, 0.25µm und 0.1µm Diamantspray gibt einige vielversprechende Beiträge dazu im Netz. Hat jemand damit schon seine Erfahrung gesammelt?
 
Womöglich liegt es daran das mein Leder mit viel zu viel Diamantpaste eingeschmiert ist und dadurch ein Grat entsteht.

...Oder die erste Pastenanwendung war nicht effektiv genug. Diese soll ja eine erste deutliche Konvexität erzeugen, die auch sicherstellen soll, daß Diamant auf Leder nur noch Feinstgrat erzeugen kann, welcher nachher auf purem Leder oder sauberer Jeans wegbrechen sollte.

Den überladenen Riemen würde ich mit einem Küchenmesserrücken sauber schaben.

Meine Barthaare sind eher dünn was eine schärfere Klinge voraussetzt. Denn sie verbiegen sich mehr als kräftigere und dicke die durch ihren natürlichen Widerstand sich leichter durchtrennen lassen. Bei mir muss die Haut als Gegenkraft herhalten bei einer unzureichenden Schärfe der Klinge.

Da könnte ich mir vorstellen, daß bei Dir relativ feuchter Schaum helfen könnte, der
in der Schüssel gerührt wird. Einen Versuch wärs wert.

Isaentae schrieb:
Was ist BS-Obzessiv? Hoffentlich nichts unanständiges :eek:

Ich meine BBS also was garantiert unanständiges. Gibt bei mir eingewachsene Haare unabhängig davon, wie sanft die Rasur war.
 
Wenn du eine sanfte, und gleichzeitig sanfte, Rasur möchtest, würde ich von allem was Diamant heißt die Finger lassen.
Diamant macht eine extrem aggressive Schneide.
(Diamant immer nur dünn auf das Leder, oder den Träger)

Ich würde da eher mit schwarzer Paste arbeiten.
Als Finisher einen guten Schiefer vorgeschaltet, und gut ist es.
(Kunststeine machen in der Regel auch eine aggressive Schärfe, deshalb der Schiefer.)
Bis 8k - 10k mit z.B. Naniwas, dann den Schiefer (so etwas gibt es auch günstig und es muss nicht Escher darauf stehen).
Ggf. ist das Messer so schon in Ordnung, wenn nicht noch etwas schwarze Paste (ich schreibe immer nur die Farbe, weil ich nur die Standardpaste nehme).
Ich würde da auch nicht mit so etwas wie Balsa arbeiten, ich würde einen Schraubspannriemen nehmen.
 
Ja die Warnung vor der Aggressivität der Schneidkante durch Diamantpulver habe ich schon gehört. Ich weiß nicht genau ob man fremde Forenlinks hier posten darf, deshalb verweise ich einfach mal auf den Thread bei Bagder&Blade "How To Use A Pasted Balsa Strop" der ca. 52 Seiten hat, bei dem an Anfang auf Seite 1 die Methode erklärt wird. Kleine Anmerkung mit Balsa Strop ist eigentlich eher ein Balsa Hone gemeint.

Zu der Eigenschaft der Aggressivität einer Klinge, würde ich den Begriff so erklären, dass damit eine ausreichend scharfe Schneidkante gemeint ist, die mühelos Barthaare durchtrennt und zeitgleich zu Hautirritationen führt, da oftmals noch ein Grat auf der Schneide sich befindet. Jetzt wird in dem Thread aber folgendes behauptet. Äußerste Schärfe mit zeitgleichem Vorhandensein von Sanftheit falls man den Druck kontrollieren kann und das ist der wesentliche Punkt der eine aggressive (mit Grat --> Hautirritation) zu einer sauscharfen und sanften Klinge unterscheidet. In scienceofsharp gibt es ähnliche Experimente mit CBN auf Balsa und Nanocloth die vermuten lassen, dass hierbei, im Unterschied zu Diamantpartikel auf einem Material wie Leder, kein und nur ein sehr geringfügiger Grat entsteht. Das lässt eine optimistische Perspektive einnehmen, dass der Träger bei Diamantpulver den Unterschied macht und nicht alle Klingen die durch Diapulver geschärft wurden aggressiv sind. Für mich und das ist meine persönliche Preferenz, die sich zusammensetzt aus meiner Vorstellung wie eine Rasur sich anzufühlen hat und wie meine Barthaare strukturiert sind, sind die besten Klingen, die von einem Naturstein oder auch synthetischen Stein kommen, gerade so akzeptabel.

Mittlerweile habe ich an @Hellas und @Philipp78 meine Rasiemesser geschickt und von ihnen auch Rasiermesser enthalten und wird sind zu dem Schluss gekommen, dass meine Schärfkunst ihrer Schärfkünste nicht nachsteht und jeder mal an einem guten Tag noch ein Quäntchen mehr rausholen kann, aber es dann auch war. Ein Quäntchen ist leider auch nur ein schmaler Grad und keine andere Liga, wie zum Beispiel in dem Balsa Thread behauptet wird. Es gilt nun raus zu finden ob an der Behauptung was dran ist. Noch zögere ich, weil damit wieder ein Kauf einhergeht der hierzulande, sofern man kein Diamantpulver bei einem Verkäufer aus China bestellt (noch hab ich keinen gefunden), nicht so günstig ist wie in den USA. Wenn man hierzulande schaut was Pasten, Balsaholz und Acrylglas kostet, kommt man auf ungefähr 120 Euro. Wenn man sich Acryglas sparen kann (eigendlich sollte man nach Seite 1 mit einem anderen Material als Stabilisator arbeiten, aber es scheint auch damit zu funktionieren), weil man zum Beispiel irgendwo noch Steinplatten (vielleicht Fliesen) rumfliegen hat und Diamantpulver günstiger beziehen kann, kommt man für die Methode auch locker unter 40 Euro.

Schwarze Paste (die von Skerper nehme ich an) mit einem Ledergurt, scheint zumindestens, finanziell, die attraktivere Wahl zu sein, bei einem auch vielversprechenden Ergebnis, das ich aber weniger gut einordnen kann, weil es weniger Menschen ausprobiert haben. Zu der Methode hätte ich ein paar Fragen. Wie viele Züge ca. nach dem Thüringer? Kann man zu viele machen entsteht dadurch ein Grat? Wie ist die Schärfe ungefähr einzuordnen? HHT 5, Armhaare Treetoppen auf 1 cm? Wie viel Paste ca. auf dem Leder?

Schönes Wochenende
 
Nachdem ich jetzt einige Zeit mit der CBN-Paste rumexperiment habe, werde ich diesen Weg erstmal nicht weiter verfolgen.

Die Überlegung war nach dem 12K NSS eine Paste zu nehmen, die von der Körnung her feiner ist als der Naniwa. Nun ist es leider so dass die JIS-Norm nur bis 8K verbindlich geregelt ist. Also habe ich eine Paste gewählt, die vermutlich kleiner im Schleifkorn ist als der 12K NSS. Shapton gibt auf dem 30K GS eine Korngrösse von 0,49 My an. Naniwa gibt schlicht nichts an. Also hatte ich mich für die CBN-Paste 0,1My entschieden, auch unter dem Aspekt möglichst wenig Material von der Klinge abzunehmen, um so einer frühzeitigen Balligkeit der Schneide zu entgehen.

Im Endeffekt war der Blick auf die relative Korngrösse als seligmachende Kennzahl der völlig falsche Ansatz.

Mein Problem ist nicht die Schärfe, nach dem 12er ist das Messer scharf, nur die Rasur ist nicht sonderlich angenehm. Die CBN-Paste sollte nicht primär die Schärfe beeinflussen, sondern die Sanftheit. In diesem Punkt versagt sie kläglich. Die Rasur bleibt letztlich harsch, wenn auch weniger als direkt vom Stein.

Gestern hatte ich dann meinen zweiten Riemen nach der Vorbereitung mit Chromoxid "in Dienst" gestellt.
Da mir einige Unebenheiten nach dem Auftrag der Paste (Pigmentpulver mit Balistol) aufgefallen waren, habe ich diese mit einem Küchenmesser egalisiert. Als Spielkind, das ich nunmal bin, habe ich das Messer dann auch gleich mal abgezogen. Die Schneidenflanken waren schön poliert, die Schneidkante scharf, aber auch sehr glatt. Also genau das, was man bei einem Küchenmesser nicht gebrauchen kann. Neugierig, wie ich nunmal bin, habe ich den Abzug auf dem CBN-Riemen wiederholt und hatte eine wesentlich rauhere Schneidkante als mit dem CrOx. Der Unterschied war beim betasten der Schneide auch fühlbar. Eine denkbar einfache Prüfmethode, die ich bei Rasiermessern aber tunlichst unterlasse.

Nach diesen ersten Eindrücken habe ich dann mein Rasiermesser mit 10DZ auf CrOx abgezogen und danach ein paar DZ auf gespanntem Stoff zum reinigen und vermutlich auch zum Gratbrechen, gefolgt von Juchten und Latigo. Die Rasur war sehr angenehm, das Messer schön scharf, sichtbar an den Stoppeln im Rasierschaum und fühlbar im Gesicht. Vor allem war die Rasur sehr sanft, das nachfolgende AS hätte nur gebrannt, wenn ich es mir in die Augen gerieben hätte.

Wie schon oben erwähnt, ist wohl nicht die Korngrösse allein die entscheidende Kennziffer, sondern auch die Form des Schleifmittels. Bei Kubischen Bornitrit (CBN) denkt man gleich an kleine lustige Würfel. Das mag auf atomarer Ebene wohl auch stimmen, im mikroskopischen Massstab scheint es sich zumindest im Ergebnis nicht positiv bemerkbar zu machen. Ich hatte mich für CBN entschieden, in Hoffnung ein weniger aggressives Schleifkorn, als mit Diamant zu erhalten. Da mir der Vergleich zum Diamant fehlt, kann ich letztlich beide auch nicht miteinander vergleichen. Der Unterschied vom 0,1er CBN zum kugelförmigen, wenn auch im Schnitt dreimal größerem Chromoxid scheint dagegen bemerkenswert sein.

Was ich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings sagen kann, ist dass die ersten Versuche mit dem Kremer Pigment auf der Suche nach mehr Sanftheit recht vielversprechend sind. So sehr, das ich nächstes WE ein Messer erneut schleifen und mit CrOx abziehen und danach ledern werde.

Bleibt Gesund

Gruß
Michael
 
Könntest Du noch kurz ergänzen, auf welche Art Riemen (Stoß-, Spann-, Hänge)
Du das CBN appliziert hast ?

Die Pastenriemen sind Herold 155Ri
Beide Riemen mit einem Messer leicht geschabt um Verschmutzungen und Produktionsrückstände zu entfernen, mit Balistol abgerieben und dann das Kremer Pigment (vermischt mit Balistol) mittels Finger verteilt. Mit dem Finger geht es besser, da man sofort kleine "Pigmentknubbel" besser wahrnimmt.

Das Pigmentpulver hatte ich bei Peters Artshop gekauft, da ich bekennender Amazon-und Ebay-Allergiker bin (was mich nicht davon abhält gelegentlich einen Freund zu fragen, ob er mir etwas von dort bestellen kann :confused::D).

Da das CBN als Emulsion vorliegt, habe ich dort gewartet, bis das Balistol eingezogen ist.

Bleibt Gesund

Gruß
Michael
 
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