Forum der Rasur

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Billig Steine. Kostet nix, ist nix! Oder doch?

Ich mach 100x Fliese und kein Riemen
Wie Norton schon 1934 in "How to Sharpen" schrieb:

"Unless the razor is
quite dull a few strokes will make it ready for the strop. Do not use
the hone too freely. Beyond a certain point, the edge loses its velvety
keenness. This is called “over-honing” and may be safely avoided by
observing the rule “Use the hone less and the strop more.”
:D
 
Da es keinen Königsweg gibt muss man einfach testen.
Deshalb war ich mit meinem Puma - meinem derzeit einzigen Messer, mit dem ich nicht zufrieden bin - auf der Grey Slate-Fliese. Danach nur Leder...

Andererseits war ich mit dem Schulze auf meiner neuen schwarzen paste von Skerper.
 
Mittlerweile habe ich dasselbe Messer noch einmal ca.100x auf der Grey Slate Fliese abgezogen. Weil mir danach aber kein Haartest gelang, habe ich vor der Rasur doch 60x über Kunststoff- und 60x über Lederriemen abgezogen. (Ich möchte mich schließlich nicht mit einer vermutlich stumpfen Klinge selbst quälen).
Beim ersten Durchgang, größtenteils mit dem Wuchs, blieb mehr als üblich stehen und die Klinge lief nicht so leicht durch die Haare, wie sie es üblicherweise tut, wenn ich mit CrOx statt Fliese abschließe. Im zweiten Durchgang, größtenteils gegen den Wuchs, räumte das Messer weiter ab und trotz etwas mehr Nacharbeit als sonst, blieb die Haut weitestgehend geschont und das Ablöschen mit AS unauffällig. Viel besser als Vorgestern und "Test bestanden", würde ich sagen.

Zwar ist es schon eine zeitlang her, als ich die Mustangfliese, übrigens mit demselben Rasierer, getestet habe, aber ich meine die Rasur mit der Grey Slate heute war besser, im Sinne von sanfter bei gleicher Gründlichkeit. Besser kann ich es nicht beurteilen oder beschreiben.

Mein Fliesenzuschnitt hat 3, mit dem Auge erkennbare Schichten in verschieden dunklen Grautönen. In Nähe der dunkelsten Schichtgrenze sind auch noch "seltsame" Einschlüsse, die wie Eisen, sprich Rost aussehen. Dies wird wahrscheinlich alles (irgend-) einen Einfluß auf das Endergebnis haben. Zur Qualitätsbeurteilung einer Fliese als Abschlußstein wäre es bestimmt am besten, wenn sozusagen nur eine homogene Schicht, ohne Grenzen und Einschlüsse vorliegen würde. Dafür muß man wahrscheinlich lange suchen und viele Fliesen planen.

Es würde mich mal interessieren, ob die Oberflächen bei den anderen Fliesentestern ähnlich oder besser ausschauen.
 
Hallo Steinesucher,

Ich hoffe etwas zu diesem (Lieblings-)thread beitragen zu können:
Auch Ich begab mich vor ca. einem Jahr auf die Suche nach Schiefervorkommen und wurde fündig bei O-B-I.
Unter dem Begriff: "Terrassenplatte Naturstein Lima Black" findet man 60cm lange 30cm breite und 2-2.5cm starke
Platten, die wiederum aus mehreren Schieferschichten, die ca. 3mm dick sind, bestehen. Leider weiß Ich nicht aus welcher Region diese
stammen. Sie scheinen dem Mustang oder der Gray Slate etwas ähnlich zu sein.
Die eine Seite kommt rauh behauen an. Die andere Seite weist Rillen auf, die sicherlich auch von der Bearbeitung kommen.
Charakterisiert wird diese Schieferplatte mit:
  • quarzitisch gebundener Schiefer mit hohem Kalkanteil
  • Kalibriert
Eine mit Diamatscheibe bestückte Flex schneidet sich
wie Butter durch die Platte und ich konnte drei Steine in den Abmessungen von ca. 220x75 ernten. Nach zeitintensivem
Planschleifen mit Siliziumkarbidpulver (Körnung 80) und der Dreiplattenmethode hatte Ich Abziehsteine zum Testen.
Die Oberfäche fühlt sich samtig, nicht saugend an, nicht etwa wie polierter Granit.
Rechts ist der mit Öl benutzte Stein:




Nach meinen Tests poliert der Schiefer recht zügig, wenn man nur klares fließendes Wasser benutzt.
Angeriemen mit Diamantplatte gibt es ein feines Schleifbild ähnich einem japanischen Stein der Stufe 4000-6000.
Mit Öl gibt es ein noch feineres Schleifbild, aber nicht so spiegelglanzpoliert, wie mit klarem Wasser.

Mein Fazit: Man kann ein Rasiermesser vom Stein weg und anschließendem Handballenabzug rasierscharf bekommen,
allerdings komme Ich nicht von diesem Chromox-Teufelszeug weg, ist halt mein Turbo :proud.

Ich experimentiere immer noch gerne mit dem Schiefer, aber es fehlt das gewisse etwas.

Wer mag kann gerne einen zum Ausprobieren auf unbestimmte Zeit haben. Einfach per pm melden.

Viele Grüße
 

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Ja hallo ebenfalls an alle Steinesucher, ich bin neu hier im Forum und mich würde es echt interessieren ob es nicht auch wirklich günstige Steine gibt die gut sind?? Das hier ist ein wirklich sehr sehr spannendes Thema. Ich behaupte es gibt sicherlich irgendwo auf der Welt wenn nicht sogar hier in Europa oder Deutschland noch unentdeckte Steine die an die bekannten sehr teuren Steine hereinreichen vielleicht diese sogar übertreffen. Denke man nur an diese wenigen "Bayerischen Steine".
Schließlich wurde überall auf der Welt über alle Zeiten geschliffen wir haben nur den eurozentrischen Blick mit den thüringern und belgischen Stein allerdings bedenke man das auch im nahen Osten in Afrika in Südamerika überall geschliffen wurde und musste. Bei der Fülle der Steine auf der Welt kann ich mir nicht vorstellen dass es zumindestens nicht ähnliche Steine gibt die von der Qualität an die bekannten teuren Steine heranreichen bzw diese sogar übertreffen. Es wurde nur nicht richtig geguckt zumal man ja immer wieder zufallsfunde hat von offensichtlich guten bis sehr guten Stein wo man jedoch nicht weiß wo die herkommen theoretisch müsste es also noch irgendwo Lagerstätten geben. Was mich bei der Diskussion manchmal ärgert ist dass ich hin und wieder lese das irgendeiner irgendwo einen Stein gefunden hat der offensichtlich was taugt allerdings ist es dann selbst im Internet schwierig an diese Steine ranzukommen selbst wenn Lagerstätten vorhanden sind und bekannt. Wie dem auch sei gibt es denn keine weiteren günstigen Steine die was taugen also außer diesen besagten brasilianischen Schiefer und dem grey slate sowie diesem Quarzit??? gibt es noch andere Steine die günstig sind und eventuell was taugen könnten da muss doch noch was geben oder? Ich stell schon allein deswegen die Frage hier in den Raum weil sich leider hier in den letzten Wochen wenig getan hat also her mit euren Antworten wenn es möglich ist bitte.
 
Die Frage, ob ein Stein als Schleifstein taugt oder nicht, müsste Dir eigentlich jeder Steinmetz beantworten können. Das Problem ist nur, dass der Markt viel zu klein ist, als dass sich jemand darum kümmern würde. Von solchen Spinnern wie uns kann niemand leben, selbst wenn Du die Küchenmesserfraktion noch dazu nimmst. Und davon sind die Hälfte Sammler, die nicht an billigen Steinen interessiert sind sondern Ausnahmesteine wie den Escher suchen. Du siehst ja welche Probleme @Alvaro mit seinem Steinmetz hat. Der Steinmetz braut nur eine Platte, die bei ihm rumliegt, kleinzuschneiden. Selbst das bekommt er nicht hin, weil es sich wahrscheinlich nicht lohnt.
Bei mir in der Gegend gibt es mehrere Steinbrüche. Aber die können Dir auch nicht sagen, ob ihr eigenes Produkt zum Schleifstein taugt. Die verkaufen ihre Steine lieber tonnenweise als Gehwegplatten. Zuminstest würden die einem aber ihren Stein auch im Taschenformat zurechtschneiden. Ausprobieren, ob's taugt muss man trotzdem selber.
Dann darf man natürlich nicht vergessen, dass es heute viel einfacher und billiger ist, einen Kunststein herzustellen mit vorgegebenen Parametern, wo jeder Stein einer Serie das gleiche Ergebnis liefert. Natursteine sind nur noch etwas für Liebhaber und deshalb relativ teuer und nicht sehr häufig.
Wenn man mal alle Emotionen weglässt, gibt es eigentlich keinen rationalen Grund mehr, sich einen Naturstein zuzulegen.
 
Okay erstmal lieben Dank für den Beitrag. Sicherlich haben sie recht dass der Markt ganz klein ist wobei mich allerdings wundert warum eigentlich weil ein jeder muss doch scharfe Messer zu Hause haben wenn er vernünftig schneiden will! Eigentlich!!! dann kommt die ganze Gastronomie hinzu die bräuchten doch eigentlich auch scharfe Messer! Eigentlich! die Realität sieht aber so aus dass aus Hamm paar Spinner wie wir wohl ihre Messer selber nicht mehr schärfen entweder mit stumpfen Messern weiterarbeiten oder diese komischen Dinger zum dran durchziehen benutzen. Fakt ist dass in vielen Gegenden der Welt außerhalb Europas und ich meine nicht nur in Japan in der Küche für bestimmte Gerichte sehr scharfe Messer benötigt werden um sie auf traditionelle und gute Art und Weise zubereiten zu können. Und da bin ich auch schon bei der Sache was ich in meinem Beitrag vorher hier meinte ich kann mir nicht vorstellen dass irgendein Koch in Indien in China irgendwo in Afrika oder auch in der Türkei sich einen Escher leisten kann für ein paar 100 € das Gramm oder sonst für einen teuren Stein aus Nordamerika ich glaube wirklich dass es dort regional auch super Steine gibt nur die kennen wir nicht halt wie gesagt weil der Markt wahrscheinlich hier viel zu klein ist und es sich für die Leute leider nicht lohnt die sie hierher zu bringen. Es ist ja schon exorbitant schwierig die bekannten Steine im Internet zu finden obwohl es wie gesagt Lagerstätten und sowas gibt.
 
Veto.. Rasurtaugliche Schärfe kombiniert mit akzeptabler Sanftheit kriege ich bei Kunsteinen erst mit einem 12 K Naniwa Gouken hin (vermutlich identisch mit den New Superstone). Über die „noch feineren“ Shapton Glasstones rede ich nicht, die Produzieren eine super Schärfe aber eine Bissigkeit, die mit die Haut bei Raiseren „wegätzt“. Mit einem Thüringer oder GBB habe ich vom Stein weg immer eine Sanfte Schärfe, mit der ich mich angenehm rasieren kann und das ist nicht „sentimental“ bezogen auf meinen sündhaft teueren grüngelben Escher, sondern gilt auch für meine Thüringer „Bruchsteine“ aus dem Escher Bruch..

Klar, man kann auch mit einem 8k Naniwa leben und anschließend Pasten bis der Arzt kommt, aber die angenehme Sanftheit der Klinge nach einen Thüringer oder Les Latneuses habe ich für meine Haut daher nicht. Ein paar Doppelschübe auf einem Naturstein nach dem 12k Naniwa ist für mich das Optimum. Aber, jeder Jeck und auch jede Haut eines Jecken ist halt anders und was dein einen sein Uhl ist dem andern sein Nachtigall. Für mich sind Natursteine jedenfalls nicht durch Kunststeine und Pasten substituierbar.
 
Ich muss @Kueltigin voll zustimmen.
Es ist ja wirklich so, wir jubeln die Steine hoch die wir kennen, aber was machen/machten "die Anderen"?
Genau, sie schärfen ihre Messer ohne lange darüber nach zu denken.
Die bekannten Steine sind doch die Steine die in den heutigen "Industrieländern" früher vermarktet wurden.
Dadurch haben sie natürlich eine bestimmte Berühmtheit erlangt.
Der Babier (oder wer auch immer) in Indien/China/...... hat aber auch vor 150 Jahren seine Messer schärfen müssen (Ohne Escher oder GBB oder Arkansas...)


(Da fällt mir ein, dass ich einmal einen Reisebericht über eine Stadt gesehen habe. In dieser Stadt gab es eine Brücke an der die Brückenbrüstung tiefe Einschnitte zeigte. Grund dafür war die Tatsache, dass die Menschen früher daran ihre Messer wetzten)
 
Und ich finde das schleifen mit Natursteinen geiler als mit einem Naniwa wenn ich das sagen darf. außerdem hatte ich bei meinen Naniwas immer das Problem das ich die Schneide schnell verkantet habe.
 
Eins unserer Mitglieder hier, meinte mal, dass es beinahe überall Steine gibt, die sich zum Abzug von Messern eignen. Man kann wohl sogar auf Spaziergängen sammeln, und nach dem Abrichten gute Aussichten haben, einen Stein im mittleren Körnungsspektrum zu bekommen. Das wäre ja für beinahe alle Schneidarbeiten von Berufstätigen und Hobbyanwendern mehr als ausreichend. Ich jdf schärfe meine Küchenmesser nicht bis 12k ;)
Uns hier gehts aber um
Rasurtaugliche Schärfe kombiniert mit akzeptabler Sanftheit
und das schränkt die Verfügbarkeit solcher Steine schon sehr ein, und erklärt die Verbreitung bestimmter Steinsorten für unsere Zwecke.
 
gibt es noch andere Steine die günstig sind und eventuell was taugen könnten da muss doch noch was geben oder?
Tja, das ist so eine Sache. Ich wette wir sind alle schon an sehr guten Steinen ..vorbei gegangen.
Mann muss sich halt die Arbeit machen einen Stein aufzuheben, ihn entsprechend bearbeiten und dann testen.
Wenn man dann einen guten gefunden hat, stellt sich die Frage ..was ist das für einer?
Oft sagt der Fundort nichts über die Herkunft aus, da aufgeschüttete Böschungen mit Material gemacht wurden was gerade irgendwo billig verfügbar war. Und nur weil aus Böschung XY der graue Stein super war, muß es der graue Stein der daneben lag nicht auch sein.
Dumm nur das wir uns diese Arbeit selbst machen müssen, denn....
Wenn man mal alle Emotionen weglässt, gibt es eigentlich keinen rationalen Grund mehr, sich einen Naturstein zuzulegen.
Auch wenn ich damit nicht ganz konform gehe, da es immer noch synthetisch unerreichte Natursteine gibt. Bekannte und sicherlich auch unbekannte. Man muß sie nur finden. Oder jemanden finden, der welche gefunden hat und sie verkauft.
 
@Kueltigin es gibt sie ja aber doch, die guten bis sehr guten und dabei günstigen Natursteinfinisher, und sie sind auch hier im Forum recht beliebt. Z.b. der Kreter oder natürlich auch der Waliser Llyn Melynllyn. Beide sind außerdem recht einfach zu beziehen.
Ja ok nur woher? Das ist nämlich für einen wie mich eines der größten Probleme nämlich an Bezugsquellen bezüglich der nicht sehr bekannten Steine ranzukommen. Deswegen hatte ich mir etliche aus China bestellt, weil ich trotz Internet an nichts rangenkommen bin. Bei meiner Recherche gestern Abend habe ich nur den Waliser in der Bucht gefunden für knappe 40Pfund (nicht gerade billig) und dann in einer für mich unpraktischen Kleingröße. Den Kreter habe ich gar nicht gefunden. Noch nicht mal den Maxberg Quarzit finde ich. Stattdessen Jurakalkstein.
 
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