Forum der Rasur

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Der Rasiermesser-Einstieg als Anfänger oder wie man sich als Opfer fühlt

Manchmal denke ich, dass ein Schraubspannriemen (oder Stoßriemen), mit einer Seite Paste, der ideale Riemen für Anfänger ist.
Keine Fehler beim Halten mit der Spannung, keine Fehler beim Wenden (mache ich nicht auf dem Riemen) und eine Seite Paste auf der man Fehler beim ledern ausgleichen kann, und das Messer wieder etwas auffrischen kann.

Wo liegt denn die grüne Seite die auf dem Schraubspannriemen ist? Haha, bitte nicht "auf der anderen Seite der Lederseite" - ich meine im Bezug auf Schärleistung, kann man hier ebenfalls von Körnung sprechen?
 
Ich kann dir nur sagen, dass GRÜN die Gröbste, ROT die Mittlere und SCHWARZ die Feinste Paste ist.
Welcher Körnung das entspricht kann ich dir leider nicht sagen
 
Ich frage mich immer mehr warum Pastenriemen von einigen so "verachtet" werden?
Weil sie in den meisten Fällen einfach das nachplappern, was sie irgendwo gelesen oder gehört haben. Ich habe jedenfalls noch keinen kennengelernt, der Pasten "verachtet" hätte, nachdem er sich mit diesen eingehend beschäftigte. Ich bin ein bekennender "Pasteur" und bin damit bis dato immer noch sehr gut gefahren...
Übrigens was meinst du zu der Paste
Dazu kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht kenne. Aber ich meine, dass sie allemal einen Versuch wert ist. Scheint ja alles zu enthalten, was für gutes Pasten notwendig ist.
 
Weil sie in den meisten Fällen einfach das nachplappern, was sie irgendwo gelesen oder gehört haben. Ich habe jedenfalls noch keinen kennengelernt, der Pasten "verachtet" hätte, nachdem er sich mit diesen eingehend beschäftigte. Ich bin ein bekennender "Pasteur" und bin damit bis dato immer noch sehr gut gefahren...

Genau das, und genau so, wollte ich das einmal gehört haben.
Sehr oft liest man eben doch "Paste gehört nicht in die Hand von Anfängern, und wenn man kein Anfänger mehr ist braucht man sie nicht".
Auch aus meiner Sicht zu Unrecht.
 
Kann man dabei viel falsch machen ?
Eigentlich nicht, da die schwarze Paste die feinste ist. Anders sähe es mit Chromox aus, das unter den Pasten die gröbste ist und somit bei unsachgemäßer Handhabung schon einigen Schaden anrichten kann. Deshalb rate ich Anfängern immer von Chromox ab. Bei Titaniumoxid (schwarze Paste) ist das Gefahrenpotential so minimiert, dass auch ein Anfänger rangelassen werden kann. Paste ganz dünn (!!!) auf Leder (!!!) auftragen, und zwar so, dass das Leder noch durchscheint. Die Paste ist sehr ergiebig und will deshalb sparsam verwendet werden. Trocknen lassen und dann das Messer mit minimalstem Druck darauf wie gehabt abziehen. Nach rund 30 Doppelzügen einen ersten Haartest versuchen. Gelingt dieser schon so einigermaßen, weitere 30 Züge. Dann müsste es bei einem Messer, das noch nicht stumpf, aber "unscharf" ist, reichen. Ferndiagnosen sind natürlich immer schwierig. Reichen auch die 60 nicht, in 20er Schritten bis auf 100 hochgehen. Und nach jedem Schritt Haartest ausführen. Nach dem Pasten wie gehabt auf blankem Leder (oder Sicherheitsgurt, oder Zeitungspapier) abziehen.

Hoffe, weitergeholfen zu haben.
Brauche ich für die Paste einen zweiten Riemen oder kann ich die Paste auf die Rückseite meines Lederriemens machen ?
 
Du kannst Dir auch so kleine Lederstücke 7x21cm kaufen und dort die Paste draufmachen

Ich zögere immer, gleich Pasten auf teure Riemen zu machen. Denn das kann man nicht mehr rückgßngig machen und in 1 Jahr will man diese Paste vielleicht gar nicht mehr
 
Brauche ich für die Paste einen zweiten Riemen oder kann ich die Paste auf die Rückseite meines Lederriemens machen ?
Wenn du einen Riemen hast, dessen Rückseite nicht aus Spaltleder besteht (wie beispielsweise beim Herold XXL der Fall), sondern eine ganz normale Fleischseite, dann kannst du die Paste dort draufgeben. Oder du machst es wie von Dirk empfohlen.
 
Das sind wir übrigens in bester Gesellschaft, weil er auch in der Wacker Broschüre für Anfänger empfohlen wird.
Nicht nur Wacker, auch die nachfolgend angeführten Hersteller empfehlen Anfängern Schraubspann- bzw. Stoßriemen:

* Dr. Sandor Jenes (Ungarn)
* Cédric Christ/Ali's Blades (Frankreich)
* Drew Dick (England)
* Butch Harner (USA)
* Und auch Koraat, der jahrelang nur Hängeriemen anbot, hat jetzt auch einen Spannschraubriemen von Herold im Sortiment.
Sehr oft liest man eben doch "Paste gehört nicht in die Hand von Anfängern, und wenn man kein Anfänger mehr ist braucht man sie nicht".

Ich kenn' das, ist totaler Quatsch! Vor ungefähr anderthalb Jahren lief beim Nachbarn wieder einmal eine heftig geführte Pasten-Diskussion. Ich machte mir die Mühe, jene Kollegen, die ganz besonders rabiat gegen die Pasten vom Leder zogen, per PM zu kontaktieren und bat sie, mir ihre Gründe hierfür zu nennen. Weißt, was ich zur Antwort bekam? - "Ich rühre dieses Zeugs doch nicht an..." :kaputtlachen1
Auf den Punkt gebracht: Keiner hatte Erfahrung mit Pasten, dafür warnten sie umso nachdrücklicher vor deren Gebrauch.....:D Das alles ist ja an Komik kaum noch zu überbieten.......:)
 
Ich kenn' das, ist totaler Quatsch! Vor ungefähr anderthalb Jahren lief beim Nachbarn wieder einmal eine heftig geführte Pasten-Diskussion. Ich machte mir die Mühe, jene Kollegen, die ganz besonders rabiat gegen die Pasten vom Leder zogen, per PM zu kontaktieren und bat sie, mir ihre Gründe hierfür zu nennen. Weißt, was ich zur Antwort bekam? - "Ich rühre dieses Zeugs doch nicht an..." :kaputtlachen1
Auf den Punkt gebracht: Keiner hatte Erfahrung mit Pasten, dafür warnten sie umso nachdrücklicher vor deren Gebrauch.....:D Das alles ist ja an Komik kaum noch zu überbieten.......:)

Genau diese Vorurteil sollte beseitigt werden!
(Deshalb reite ich auf dem Thema herum)
Das Ergebnis meines Blindtests zeigt ja auch die Pasten auf den vorderen Plätzen.

https://forum-der-rasur.de/forum/th...in-riemen-aber-welcher.1537/page-2#post-38143

Man sollte gerade Anfänger doch das Leben leicht machen, es wird ihnen aber vorgemacht, dass das Schärfen und scharf halten "Zauberkunst" ist.
 
Also, habe ich das richtig verstanden. Das "Ledern" auf einem Riemen mit Paste kann als eine Art "Auffrischen" der Schärfe verstanden werden, wenn das Messer nachlässt und man es nicht neu über den Stein bearbeiten möchte. Ist das dann irgendwo dort anzusiedeln, wo oftmals davon gesprochen wird, das Messer noch mal zu finishen, mit einem Stein?

In meiner Vorstellung hat der Pastenriemen die Aufgabe zu retten und zu optimieren, was in der Schärfe des Messers noch steckt, während der Stein dann aktiv werden muss, wenn eine neue Grundschärfe her muss. Wobei der Stein oder Finisher (je nachdem welcher) auch die Aufgabe des Pastenriemens übernehmen kann. Nur ist das halt kniffliger.
 
Also, habe ich das richtig verstanden. Das "Ledern" auf einem Riemen mit Paste kann als eine Art "Auffrischen" der Schärfe verstanden werden, wenn das Messer nachlässt und man es nicht neu über den Stein bearbeiten möchte.
Richtig! Pasten - vor allem die schwarze - sind exzellente Auffrischer. Wird von den Dogmatikern zwar mit dem Bann belegt, aber nichtsdestotrotz von uns "Pasteuren" höchst erfolgreich angewandt. Ich gehe mit all meinen Messern nach jeder 20. Rasur auf den schwarzen Pastenriemen: 10 bis 20 Doppelzüge reichen, um die Messer fast schon dauerhaft bei Schärfe halten zu können. Und mir ist noch keines ballig geworden!!! Für mich ein klarer Beweis dafür, dass das alles in den Bereich der urbanen Legenden gehört....
Auch die rote Paste (Eisenoxid) eignet sich hervorragend als Auffrischer.
Die grüne Paste (Chromox) verwende ich hingegen ausschließlich nach dem Schärfen auf Steinen.
Meine Rotationsmesser bekommen die Steine jedenfalls nur äußerst selten zu sehen. Und das ist gut so, denn jedes Schärfen ist Materialabtrag. Die Pasten hingegen - vor allem die schwarze - sind ja ungleich weniger abrasiv.
 
Wobei der Stein oder Finisher (je nachdem welcher) auch die Aufgabe des Pastenriemens übernehmen kann. Nur ist das halt kniffliger.

Das stimmt so nicht ganz und ist z.B. mittlerweile auch durch scienceofsharp widerlegt. Ein Pastenriemen kann nie die Aufgabe eines Steins übernehmen und umgekehrt. Siehe z.B. hier https://scienceofsharp.wordpress.com/2015/02/22/the-pasted-strop-part-2/

Compared to stropping on a incompressible hone, where a burr forms readily, a correctly designed stropping progression will avoid the formation of a foil-edge burr through the introduction of micro-convexity.
 
Gestern waren es genau zwei Monate, in denen ich mich jetzt am Stück ausschließlich mit dem Messer rasiert habe. Und was soll ich sagen, es läuft und macht Laune. An jeder Gesichtsstelle bekomme ich mittlerweile ein nicht nur akzeptables, sondern gutes Ergebnis hin. An der Oberlippe merke ich, dass ich keinen Durchgang "gegen" benötige und meine schwächere rechte Hand hat sich am Hals sogar zur Stärkeren entwickelt. Einzig "gegen" an der rechten Wange ist noch sehr unbeholfen, da habe ich den Dreh noch nicht raus. Dafür habe ich viele der kleinen, anspruchsvollen Zusatzqualifikationen, die für eine immer willkommene und erheiternde Abwechslung sorgen, mit Bravour gemeistert. Wie z.B. kleiner Cut an Oberlippe und Hals, am Nasenflügel hängengeblieben, das Ohrläppchen angeritzt, mit dem Daumen in die Schneide gefasst oder mit der Schneide im Riemen verhakt. Dinge eben, die einen anleiten sich in Bereichen zu üben wie "Ruhe bewahren", "geduldig sein" oder einfach mal "über dem Ganzen stehen". Ich werde ausgeglichener. Wenn mir ein Kunde quer kommt erinnere ich mich daran, dass es wirklich Schlimmeres gibt. Wie z.B. dass im Mundwinkel noch Stoppeln stehengeblieben sind oder ich mich schon wieder nicht entscheiden kann, welche Seife unbedingt das Arsenal auffüllen muss.
 
Wenn mir ein Kunde quer kommt erinnere ich mich daran, dass es wirklich Schlimmeres gibt. Wie z.B. dass im Mundwinkel noch Stoppeln stehengeblieben sind
Jo, sind bei mir heute auch mal wieder stehengeblieben. Und gleich habe ich einen Termin bei dem ich jetzt schon weiß, dass ich mich ärgern werde (am Telefon habe ich schon mehrmals "aber das kann doch nicht sein" gehört - doch kann :lol). Also werde ich mich auf die Stoppen und darauf konzentrieren, dass ich mein Herder Stumpf geledert habe. ... Es gibt wichtigeres im Leben... :rofl
 
Moin,

heute bin ich ein wenig frustriert. Eben habe ich mich mal ganz in Ruhe mit meinem alten derben little John rasiert. Wie immer blieb die Rasur im Bereich des Kinns ungründlich. Dann habe ich mir das ganze mal im Rasur Spiegel angesehen. Ich sah ganz deutlich, dass das Messer die Haare umlegte und sich diese wieder aufrichten, nachdem das Messer drüber weg war. Dann habe ich ein wenig am Rasurwinkel herumprobiert. Das Ergebnis war immer das gleiche. Dann habe ich seit über einem Monat das erste Mal wieder meinen Gibbs-Hobel genommen: ein mal drüber - alles glatt! :(

Was mache ich mit den Messern falsch? Mit dem vollhohlen Herder blieb der Bereich am Kinn auch immer ungründlich.
 
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