Forum der Rasur

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Der Rasiermesser-Einstieg als Anfänger oder wie man sich als Opfer fühlt

Ich rasiere mich in der Regel einmal mit und einmal quer. Sauber aber eben nicht komplett glatt.
Ich mache das genauso. Zwei Durchgänge und alles ist ausreichend glatt und sauber. Gegen den Strich rasiere ich nicht mehr. Das hat in der Vergangenheit stets zu Pickeln und eingewachsenen Barthaaren geführt.
Ab und zu kommt es vor, dass mal was stehen geblieben ist. Meistens passiert das, wenn das Messer nicht mehr ganz scharf ist. Dann wird halt mit einem Hobel oder Systemie ausgeputzt.
 
Ich mache zwei Durchgänge plus Nacharbeit an der rechten Halsseite. Dabei orientiere ich mich pragmatisch an den Geometrie des Gesichts und nachrangig an der Wuchsrichtung des Barts. Wollte ich das, müsste ich streng genommen, die tollsten Kreise und Kurven rasieren, um jedem Richtungswechsel und Wirbel zu folgen.

Am Ende entsprechen "mit" und "gegen" bei mir eher "von oben nach unten" und "von unten nach oben". Das ist dann sozusagen "größtenteils mit und ein bisschen quer" und "größtenteils gegen und ein bisschen quer". Davon ausgenommen rasiere ich an der Oberlippe und im Kinnbereich im ersten Gang "von oben nach unten" und danach von "außen nach innen". Da ich mich abends rasiere, wäre es sinnlos, allzu großen Wert auf Gründlichkeit zu legen.
 
Also bei mir sind es immer 3 Durchgänge:

1. Mit
2. Quer
3. Gegen

Wobei quer am Hals diagonal bedeutet, was im Hinblick auf die Wuchsrichtung etwa 50% quer und 50% gegen bedeutet.:D
 
Mal eine blöde Frage zum "Ausputzen" mit dem Hobel: Ist das jetzt etwas, was Anfänger lange Zeit machen oder bleibt das auch bei Geübten ein Mittel der Wahl? Sind denn Messer bei langfristig geübter Handhabung nicht alleine hinreichend gründlich?
 
Sind denn Messer bei langfristig geübter Handhabung nicht alleine hinreichend gründlich?
Natürlich sind sie das! Wäre dem nicht so, wären früher - vor Erfindung des Hobels - ja alle schlecht rasiert herumgelaufen. Sind sie aber nicht! Es gibt nichts Gründlicheres als Messer! Alles nur eine Frage der Übung.
Noch kurz zu meiner Technik: Bei mir gibt es keine Durchgänge, weil ich mich mit dem Messer wie mit einem Systemrasierer rasiere. Heißt: Runter und gleich darauf rauf, und dann einfach kreuz und quer. :D
Geht blitzschnell, wenn die Bewegungsabläufe erst mal tausendfach eintrainiert sind. Und dann ist es auch idiotensicher.
 
"Ausputzen" mit dem Hobel: Ist das jetzt etwas, was Anfänger lange Zeit machen oder bleibt das auch bei Geübten ein Mittel der Wahl?
Habe ich beim Messerrasur nie gemacht. Ich war am Anfang einfach weniger glatt rasiert.
 
Ich habe selten mal mit dem Hobel ausgeputzt. Wenn war es auch immer im Nachhinein schlechter für meine Haut.
Gerade ein Vorteil des Messers ist für mich, dass ich an meinen Problemstellen, seitlich des Kehlkopfes, nicht perfekt gegen den Strich rasieren kann. Dies ist wie bei vielen Rasuristi hier dem wilden Wuchs in sämtliche Richtungen zu verdanken. Rasiere ich mir diese Stellen mit dem Hobel oder einem Systemie, komme ich immer in Versuchung hier kreuz und quer drüber zu gehen, bis nichts mehr erfühlbar ist. Quittiert wird mir das dann in der Regel mit eingewachsenen Haaren. Beim Messer gehe ich meine 3 Durchgänge über diese Stelle, dadurch ist alles optisch perfekt, nur beim fühlen lassen sich noch Haarstoppeln gegen den Strich ertasten. Ich für meinen Teil halte es damit, perfekt rasiert ist diese Stelle, wenn es optisch gut ist und mir nicht die Haare unter die Haut wachsen.
 
Das ist, aus meiner Sicht, eine Frage der eigenen Definition von "Gründlich", eine Frage der Technik und der Wuchsrichtung.

Diese Frage kann man sicherlich nicht pauschal beantworten.
Jeder ist anders, in vielerlei Hinsicht.
Es gibt sicherlich genug Nutzer die mit einem Messer bessere Ergebnisse erzielen, und es wird auch andersherum genug geben die mit einem Hobel bessere Ergebnisse erzielen.
Es wird auch genug "Ausputzer" geben, genau wie es genug geben wird die das nie machen würden.
 
Nennt sich "Ausputzen"

Mal eine blöde Frage zum "Ausputzen"

selten mal mit dem Hobel ausgeputzt

Es wird auch genug "Ausputzer"

Er war ein Ausputzer:
42553.jpg

Auf dem Spielfeld wird er nicht mehr gebraucht - im Gesicht brauche ich ihn auch nicht :)
 
Moin,

man lernt ja nie aus. Obwohl ich mich jetzt schon seit einiger Zeit (ich glaube zwei Jahre) erfolgreich mit dem Messer rasiere, war ich in letzter Zeit trotz gut rasierenden Messern zunehmend unzufrieden.

Ich rasiere mich immer zz - ziemlich zügig. Einmal mit dem Strich, einmal quer zum Strich. Ich gucke nicht auf die Uhr, aber ich werde wohl gute fünf Minuten inkl. Ledern benötigen.

Heute Morgen habe ich mir etwas mehr Zeit genommen und die zum besser Einseifen genutzt. Alles super!
Eine ähnliche Erfahrung hatte ich bereits einige Jahre zuvor gemacht.

Mein Resumé: schlechte Rasuren liegen bei mir meist an schlechter Seife, oder an nicht gutem Einseifen.

Viele Grüße

Matchbox
 
Mein Resumé: schlechte Rasuren liegen bei mir meist an schlechter Seife, oder an nicht gutem Einseifen.

Matchbox

kannst Du uns sagen was Du für schlechte Seife meinst ? vielleicht mit Namen ? das kann Anfänger helfen.
seit ich in der Nassrasur bin - unglaublich lang - habe ich manches probiert, sogar mit Hilfe von etlichen Gesicht//Körperseifen: die waren mir auch gut gegangen, doch.
Ja, einseifen ist nicht so einfach, schon nimmt es viel Zeit. " Normalerweise" soll der Schaum 3 Minuten ruhig aufs Gesicht bleiben bevor eine Klinge zu sehen :Eek
 
Mein Resumé: schlechte Rasuren liegen bei mir meist an schlechter Seife, oder an nicht gutem Einseifen.

Matchbox

kannst Du uns sagen was Du für schlechte Seife meinst ? vielleicht mit Namen ? das kann Anfänger helfen.
seit ich in der Nassrasur bin - unglaublich lang - habe ich manches probiert, sogar mit Hilfe von etlichen Gesicht//Körperseifen: die waren mir auch gut gegangen, doch.
Ja, einseifen ist nicht so einfach, schon nimmt es viel Zeit. " Normalerweise" soll der Schaum 3 Minuten ruhig aufs Gesicht bleiben bevor eine Klinge zu sehen :Eek

Zur schlechten Seife möchte ich mich nur ungerne konkret äußern, weil das u. a. auch vom Leitungswasser abhängig ist. Die schlechteste Seife, die ich bislang verwendet habe, war Weleda RC - ups, jetzt habe ich es doch getan ;)

Mit Proraso RS habe ich bislang sehr gute Erfahrung gemacht, insbesondere mit der roten und der grünen.
Über Proraso liest man jedoch häufig, dass sie "nur" durchschnittlich ist und so habe ich mal geguckt was andere besser finden.
Unter anderem wird in dem Zusammenhang gerne die rote Cella genannt. Die hatte ich noch zuhause, fand sie aber schlechter als Proraso.
Ich hatte dann mal @Hobel Stef gefragt, was er an Seifen gut findet und auch er antwortete mir u. a. Cella.
Von ihm kam auch der Tipp mal etwas mehr Seife mit dem Pinsel aufzunehmen, was ich dann ja auch getan habe.
@EasyRider schrieb, dass er sich immer zwei bis drei Minuten einseift. Das hat mir dann auch wieder zu denken gegeben.

Nach einer Gesichtswäsche (entweder Dusche oder mit Mühle Rasierseife) schäume ich mich immer erstmal ein. Dann leder ich das Messer und anschließend kommt der Schaum runter und ich seife mich neu ein.
Ich habe heute vielleicht eine Minute lang Seife mit dem Pinsel aufgenommen und dann vielleicht eine Minute oder eineinhalb im Gesicht aufgeschäumt.
Die Cella hat mir dabei sehr gut gefallen.
 
Gute Seife, schlechte Seife um das beurteilen zu können müsste man den pH Wert der Rasurseife kennen.Wer kennt ihn schon??.Der pH Wert fängt nicht bei null an sondern bei sieben, unter sieben wird's nichts mit der Rasur einfach zu Sauer.Klettert der pH Wert über sieben wird es langsam ätzend und für uns interessant.In diesem Bereich müssen sich gute Rasierseifen bewegen, zu stark über sieben darf der pH Wert natürlich nicht ansteigen er geht bis vierzehn und das würde unsere Haut samt Pinsel ruinieren.Die beste Seife wird ihr Potenzial aber nie Endfalten können lässt man ihr nicht genügend Zeit.Lässt man ihr genug Zeit sich zu Endfalten ist die Rasur schon halb gelungen.
 
Mir fällt bei schlechter Rasierseife sofort, Dudu Osun, Kernseife ein :D sind aber auch keine.
 
Gestern vor einem Jahr hatte ich (nach misslungen ersten Anlauf vor 1 1/2 Jahren) meine erste Messerrasur. Seither habe ich mich ausschließlich mit Messern rasiert und bin inzwischen sehr zufrieden damit. Gerne möchte ich ein paar Sätze zu diesem Jahr sagen und hoffe, dass dies dem einen oder anderen ein wenig helfen kann.

Wie bin ich vorgegangen? Zunächst habe ich mir bei Ebay-Kleinanzeige ein günstiges altes Herder-Messer gekauft. Hierbei habe ich bewusst nach einem 5/8 großen Messer (und für mich ganz wichtig!) mit Rundkopf gesucht. Diese Größe lässt sich für einen Anfänger gut beherrschen, und der Rundkopf erursacht nicht ganz so viele Kratzer im Gesicht. Das Messer hat mir @Alvaro freundlicherweise wunderbar geschärft.

Ich bin dann dazu übergegangen, mich abends zu rasieren. So hatte ich genug Zeit und Ruhe, mich mit dem Messer in meinem Gesicht zu beschäftigen. Dies ist m.E. Ein ganz wichtiger Punkt.

Ein weiterer Punkt, den ich für wichtig halte, ist der, der Versuchung zu widerstehen, ständig andere schöne und reizvolle Messer auszuprobieren. Ich habe mich wirklich einige Zeit fast (ja, ich weiß) ausschließlich mit diesem einen Messer rasiert. Genau so habe ich eine gewisse Konstanz hinsichtlich der verwendeten Software beibehalten, um mich durch Rumprobieren, von der Messer Rasur abzulenken.

Der für mich vielleicht wichtigste Punkt war, mich immer wieder darauf zu konzentrieren, keinen Druck auf die Haut auszuüben. Das wird immer wieder gesagt, und wir wissen es alle. Aber mit dem Messer in der Hand und dem anfänglichen Gefühl, damit nicht so einfach durch die Stoppen zu kommen, musste ich es mir immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Letztendlich kann ich nur empfehlen, dass man sich nicht entmutigen lässt. Natürlich sieht man anfangs manches mal aus, als habe man mit einer Katze gekämpft (wie ein geschätzter Forumskollege mal formulierte). Auch sind die Rasuren anfangs nicht so gründlich, wie man es vielleicht erwartet hat. Aber mit der Zeit wird dies alles besser. Die Handhabung des Messers und die Bewegungsabläufe werden immer vertrauter, immer selbstverständlicher. Damit werden auch die Rasurergebnisse immer besser. ES IST ALLES NUR EINE SACHE DER ÜBUNG!

Inzwischen kann ich sagen, dass ich sechs Messer mehr oder weniger regelmäßig benutze und die Rasurergebnisse wirklich gut sind. Insbesondere ist die Messerrasur inzwischen reizfreier als Hobel-, Sytemie- oder Elektrorasuren!

Als Fazit also meine Tipps für Neulinge: Nehmt Euch Zeit und rasiert Euch in Ruhe, probiert nicht zu viel mit dem Material herum, achtet auf den Druck und lasst Euch nicht abschrecken.

So, das war mit Sicherheit mein bislang längster Beitrag in einem Forum. Wenn Du genug Geduld hattest, bis hierhin zu lesen, klappt das auch mit der Messerrasur goodjob!
 
Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen,die Wahl 5/8 Rundkopf ist ideal die relativ schmale Klinge verdeckt nicht groß die Sicht beim Rasieren.Auf keinem Fall würde ich Anfänger ein Messer mit Amerikanischem Kopf empfehlen wenn die Spitze nicht „ endschärft" wurde, zu groß wäre die Verletzungsgefahr.Ein Medizinprofessor hat mir mal gesagt das Knochen und Studenten Druck brauchen bei der Rasiermesser Handhabung hat Druck nichts zu suchen.Sich Zeit zu lassen in ruhiger Atmosphäre ist der richtige Weg die Königsdisziplin aller Rasur Arten nach ca 1 Jahr sicher zu beherrschen.
 
Schöner Bericht, KY.
Ich liebe inzwischen auch die Messerrasur mit meinem Wacker. Aber mein Hauptwerkzeug bleibt der Hobel. Ich komme mit dem Messer gut zurecht und hatte von Beginn an keine Probleme mit Schnitten. Druck habe ich nie ausgeübt, das gewöhnt man sich ja schon mit dem Hobel ab. Ja, die Gründlichkeit könnte noch besser sein, aber das stört mich nicht - sie ist schon recht gut.
Was mich im Alltag zum Hobel führt ist wirklich der Zeitfaktor. Ich brauche mit dem Messer doch deutlich länger. Ich lasse mir Zeit mit dem Spannriehmen, vielleicht mehr als nötig. Und ich pflege das Messer hinterher. Sauber abtrocken, auch in den Hornschalen. Anschließend die Klinge ölen, sie soll ja nicht rosten.
Der Hobel wird genommen, es wird gehobelt, er wird abgewischt und weggetan. Fertig. In Summe spart das locker 10 Minuten. Und die machen dann unterhalb der Woche oft den Unterschied. Das Messer ist deshalb bei mir überwiegend Wochenendspaß.
Eines muss ich aber sagen: Wenn man mal Urlaub hat und sich ein paar Tage aus Faulheit nicht rasiert, ist ein Messer für mich unschlagbar. Der Mühle R89 quält sich dann schon ein wenig mit längeren Barthaaren. Dem Messer ist es recht egal, wie lang die Haare sind.
Insofern werden beide bei nebeneinander existieren. Das Messer macht unzweifelhaft mehr Spaß, ist aber eine Sache für ruhige Gelegenheiten.
 
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