Forum der Rasur

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Edwin Jagger

Hier mal ein Blick auf die Seite von Edwin Jagger. Wie gemeldet alle ausverkauft.
Aktuell stellt Edwin Jagger die Hobel nach Bestellungslage her. Steht auch auf der jeweiligen Angebotsseite: "These special 3ONE6 razors will be manufactured to order. Deliveries could be affected by customer demand." Offenbar ist man in Sheffield von der Markteinführung so überrannt worden, dass man Neubestellungen erstmal verhindert, um keine zu große Auftragsliste zu erzeugen.
 
Sind denn eigentlich schon Bestellungen nach Deutschland ausgeliefert worden? Pfingstmontag ist normaler Arbeitstag in England, und binnen einer Woche sollten die Dinger doch eigentlich da sein. Mich interessieren Berichte schon, prinzipiell sagt mir der Hobel zu. Nur brauche ich keinen übermäßig aggressiven Hobel, und erste Berichte aus UK und den USA deuten darauf hin, daß das eben ein recht aggressiver Geselle sein soll.
 
Meiner wurde Mittwoch Nachmittags auf den Postweg gebracht, trotz "Signed Delivery" Versand habe ich aber keine Tracking Nummer erhalten. Meine E-Mail diesbezüglich blieb von Seiten des Shops unbeantwortet.

Schätze aber das Teil sollte gegen Mitte der Woche hier landen.
 
Meine Bestellung ist am Mittwoch verschickt worden. Bestellt hatte ich am Freitag davor, aber wie gesagt musste der Hobel ja erst produziert werden. Ich habe die günstige Versandmethode "International Standard" gewählt, für die von Royal Mail eine Laufzeit nach Europa von 3-5 Werktagen angegeben wird, ich hoffe also mal dass er vor dem Feiertag noch eintrifft.

(Falls EJ seinerseits den Versandservice auf "signed for" hochgestuft haben sollte, könnte es aber auch länger dauern, weil solche Sendungen hier in Deutschland mit GLS ausgeliefert werden und damit habe ich eher so mittelprächtige Erfahrungen gemacht.)
 
Meiner ist am letzten Donnerstag auf die Reise gegangen. Bin gespannt wie Bolle auf das Teil. Die ersten YouTube- Berichte sind äußerst positiv ausgefallen. Schaun mer mal.
 
So, da isser. Ganz wie von Royal Mail angegeben drückte mir nach vier Werktagen Reisedauer die Briefträgerin folgendes in die Hand:

ej316uxzkyg.jpg


Mit im Paket waren zwei Pröbchen der Edwin Jagger Sandalwood RC und des zugehörigen ASB.

Erster Eindruck: Schick. :) Etwas kleiner und feiner als gedacht, insgesamt durchaus wertig. Ich bin gespannt!

(Edwin Jagger scheint es bei der Produktion nur ein wenig eilig gehabt zu haben; ich musste dem Griff nämlich noch mit etwas Alkohol zu Leibe rücken um ein paar Klebereste zu entfernen. Das müsste eigentlich nicht sein, aber naja.)
 
Und sieh an...meiner ist heute auch angekommen:

IMG_3803.jpeg

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IMG_3806.jpeg


Von außen alles tadellos. Merkwürdig ist jedoch das Kopfoberteil und Unterteil scheinbar nicht 100%ig passen, da ich später das Oberteil nicht einfach anheben konnte, um die Klinge wieder entnehmen zu können. Ich musste die Unterplatte diagonal fassen (um die Klinge nicht zu berühren) und gegen die Schraube von unten drücken. Das gefällt mir nicht so gut. Die erste Rasur steht noch aus.

Wie seht ihr das....in Ordnung so...und besser gleich reklamieren? @owlman Ist es bei Dir ähnlich
 
Merkwürdig ist jedoch das Kopfoberteil und Unterteil scheinbar nicht 100%ig passen, da ich später das Oberteil nicht einfach anheben konnte
Das gleiche Problem hatte ich mit meinem ersten EJ DE89, wenn ich die Unterplatte um 180 Grad versetzt auf die Kopfplatte gelegt habe passte es tadellos :z04975

Hatte ihn seinerzeit reklamiert und ausgetauscht bekommen.
 
Und sieh an...meiner ist heute auch angekommen:
Dann spann uns nicht lange mit deinem Bericht auf die Folter! ;) :D

Merkwürdig ist jedoch das Kopfoberteil und Unterteil scheinbar nicht 100%ig passen, da ich später das Oberteil nicht einfach anheben konnte, um die Klinge wieder entnehmen zu können. Ich musste die Unterplatte diagonal fassen (um die Klinge nicht zu berühren) und gegen die Schraube von unten drücken.
Ich habe den Effekt, dass ich den Kopf ohne Klinge drin mit der Schraube nach oben halten kann (an diagonalen Ecken zwischen den Fingerspitzen) ohne dass das Kopfoberteil herausfällt. Offenbar gibt es da sehr enge Toleranzen; das sehe ich nicht unbedingt negativ. Das Herausnehmen einer Klinge ist gewöhnungsbedüftig, da sie von den Stegen in der Krümmung gehalten wird, das ist etwas fummelig.

@947, bei Deinem Griff sehe ich an den beiden Enden des Mittelteils größere Lücken zu den Endstücken als bei meinem (auch die Knurled-Griffe bestehen aus drei verklebten Einzelteilen!), da gibt es offenbar Fertigungstoleranzen. Hattest Du auch Klebereste? Insgesamt scheint mir da in Sheffield wirklich allgemein Eile zu herrschen; andererseits ist der Hobel allerdings vom Preis-Leistungs-Verhältnis her kein Luxusartikel. Dennoch, solche Kleinigkeiten hätte ich von EJ nicht erwartet. Wie auch immer, der Einsatz ist ja die Hauptsache, wenn das passt lassen sich diese Dinge schnell vergessen.
 
@owlman Ich entnehme deiner Antwort das Du bzzgl. des Kopfes die gleichen Auffälligkeiten entdeckt hast, oder?. Scheint dann so gewollt zu sein. Ich habe gerade Edwin Jagger diesbezüglich einmal angeschrieben und bin auf die Antwort gespannt.

@947, bei Deinem Griff sehe ich an den beiden Enden des Mittelteils größere Lücken zu den Endstücken als bei meinem

Das verstehe ich nicht so wirklich. Kann da nichts auffälliges entdecken. Und ja, zwei winzige kleine schwarze Klebereste habe ich auch entdecken können - diese waren aber problemlos zu entfernen. Ich werde morgen früh zu meiner ersten Rasur hiermit schreiten und bin mächtig gespannt.
 
Ich hoffe, daß ihr trotz der ein oder anderen Kleinigkeit Spaß und Freude mit euren neuen Hobeln haben werdet!

Und ich will euch auch keinesfalls die Laune vermiesen, aber trotzdem beschäftigt mich momentan folgende generelle Frage:
Täusche ich mich, oder häufen sich in letzter Zeit gerade bei neuen Hobelmodellen (egal ob jetzt Rocca, Rex, der neue EJ ...) kleine Verarbeitungsmängel, Schönheitsfehler usw.?

Ich als Laie denke ja eigentlich, daß mit zunehmendem technischen Fortschritt die Präzision bei der Fertigung zunehmen müßte und alle maschinell gefertigten Produkte nahezu perfekt sein müssen? Bei den Merkur Hobeln waren die 'Fertigungstoleranzen' in den Foren ein immer wiederkehrendes Thema. Oft wurden diese dann aber mit den alten Formen, Maschinen usw. begründet, da die Hobel schon seit 'ewig' gleich gebaut wurden. Bei nagelneuen Modellen, gerade aus dem Premium/Edelstahl-Sektor dürfte das doch aber nicht sein, oder?

Oder ist es auch bei dem kleinen Segment Rasierhobel mittlerweile auch so, wie man es in der Autoindustrie schon lange Gang und Gebe ist - nämlich daß die Kunden der erstausgelieferten Chargen neuer Modelle insgeheim quasi als Versuchskaninchen herhalten müssen, um sich längere Versuchs- und Entwicklungszeiten zu ersparen?
 
Bei Edwin Jagger muss man sicher mit Toleranzen rechnen, wie sie halt beim Druckgussverfahren auch bei Edelstahl entstehen.
Bei CNC gefertigten Rasierern dauert es zumeist seine Zeit, bis alles rund läuft, dürfte dann aber mM die bessere Qualität liefern, bzw. müsste man beim Druckgussverfahren eine sehr engmaschige und intensive Qualitätsprüfung permanent durchführen (heutzutage sehr teuer) und entsprechenden Ausschuss entsorgen. Da wird EJ nach meiner Einschätzung sehr sparen, und sich, wie beim Zinkdruckguss, auf die Akzeptanz der Kunden bzgl. großzügigen Ersatzes bei Reklamationen verlassen, das ist sicher die insges. preiswertere Alternative.
 
Bei CNC gefertigten Rasierern dauert es zumeist seine Zeit, bis alles rund läuft,

Und warum?
Gerade bei CNC Maschinen dürfte das, aus meiner Sicht, nicht der Fall sein
Ich bin zwar kein Zerspaner und auch sonst nicht in der Richtung tätig. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass zwischen dem Entwurf und dem Programm, und dem Ergebnis der CNC Maschine durchaus Differenzen auftreten. Da muss sicher einiges justiert und mitunter angepasst werden, damit es am Ende stimmt. Und bei so einem harten Material wie Edelstahl wird das nicht einfacher. (Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht alle CNC Maschinen für Edelstahl geeignet sind. So wie auch Edelstahl besondere Werkzeuge brauchen. Die wohl auch nur eine kurze Nutzdauer haben.)
Auch eine CNC Maschine ist nur so gut wie das Programm und der Einrichter es zulässt.
 
Auch eine CNC Maschine ist nur so gut wie das Programm und der Einrichter es zulässt.
Richtig!

Ich habe so etwas ende der 80er Jahre mal gemacht.
Die Maschine ist in der Lage problemlos auf 0,01mm genau zu arbeiten.
Der Entwurf hat erst einmal nichts mit der Maschine zu tun.
Das Programm wird entsprechend der Werkzeuge geschrieben, bzw justiert.
Wenn ich damit nicht genau arbeiten kann liegt es nicht an der Maschine sondern am Bediener bzw. an dem der die Maschine einrichtet.

dass nicht alle CNC Maschinen für Edelstahl geeignet
Der Maschine ist das zu bearbeitende Material total egal.
Die Maschine macht was der Bediener "sagt".
Ob ich ein Material bearbeiten kann, oder nicht, ist eher eine Frage des benutzen Werkzeugs.


Was man da aber auf dem Bild sieht ist jenseits von Gut und Böse (zumindest im Sinne der Metal Bearbeitung).
Die Teile passen nicht richtig zusammen, oder der Hobel ist nicht richtig zusammengeschraubt.
 
So ist es. Es müssen mehrere Menschen mit guter Ausbildung etc. zusammen arbeiten. Das Einrichten, vermeiden von Toleranzen durch Arbeitsschritte (oft reicht das Einspannen schon aus) usw. braucht etwas Zeit. CNC kann extrem hohe Fertigungsgenauigkeit liefern, aber das braucht mehr, als eine Maschine. Das sind auch Gründe, weshalb das Produkt dann auch recht teuer ist.

Insofern kein Wunder, dass EJ sich statt dessen für das Druckgussverfahren entschieden hat.

Dennoch mehren sich zurzeit ja die kritischen Stimmen, die bei den gekauften (nicht den von EJ verteilten) Hobeln auf Verarbeitungsmängel aufmerksam machen. Das deutet schon auf eingesparte Qualitätskontrolle hin. Wobei möglicherweise auch einige Formen für den Druck schon nicht 100% ok sein könnten (vielleicht müssen, wie bei Merkur, Markierungen drauf, dass jeweils Kopf- und Basisplatten aus einer Form zusammen als Kopf verwendet werden).

Es werden aber auch die Alu-Griffe (das sind die mit Farbe) kritisiert.
 
Bei Edwin Jagger muss man sicher mit Toleranzen rechnen, wie sie halt beim Druckgussverfahren auch bei Edelstahl entstehen.
Bei CNC gefertigten Rasierern dauert es zumeist seine Zeit, bis alles rund läuft, dürfte dann aber mM die bessere Qualität liefern, bzw. müsste man beim Druckgussverfahren eine sehr engmaschige und intensive Qualitätsprüfung permanent durchführen (heutzutage sehr teuer) und entsprechenden Ausschuss entsorgen. Da wird EJ nach meiner Einschätzung sehr sparen, und sich, wie beim Zinkdruckguss, auf die Akzeptanz der Kunden bzgl. großzügigen Ersatzes bei Reklamationen verlassen, das ist sicher die insges. preiswertere Alternative.
Danke für die Erklärung! So beschrieben ist das auch für mich als technischem Laien verständlich. :daumenhoch

Und so gesehen scheine ich ja auch mit meinem Vergleich mit der Autoindustrie nicht so daneben gelegen zu haben. :cool:
 
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