Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Heute für Kollegen @kuenstlername das hier.
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Und ich dachte immer, die Gipsons würden mit einer vorbildlichen Rasurschärfe ausgeliefert. :confused
Oder hast du das Messer nur aufgefrischt?
Ich werde hier kein bashing betreiben, weil ich nicht weiß, ob es vorher schon so war oder vom Ledern gelitten hat. Sagen wir mal so, die Scheinde war auf der einen Seite nicht ganz gleichmäßig und unter 20x Lupe sah man leichte Microausbrüche, was auf Finsih auf Kunsteinen schließen läßt. Es war aber definitiv Rasurscharf, auch wenn für meinen Geschmack etwas aggressiv. Ließ sich aber alles gut mit 4000er aufwärts erledigen und es rasiert nun (bei mir) reizlos. Gleichwohl fühlt es sich, ob halbhohl geschliffen, während der Rasur deutlich direkter an, als halbhohle Solinger Messer. Schöne Arbeit, aber nicht das, was ich einem Anfänger in die Hand drücken würde.
 
Danke für deine - erhellende! - Antwort! Nach all den Jubelberichten, die ich auf Etsy gelesen habe, war mir klar, dass der Rasiermessermarkt um einen "Sakralgegenstand" bereichert wurde. :)
Und was für liturgische Handlungen gedacht ist, muss ja nicht unbedingt optimal für die Rasur sein. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Thiers Issard Le Grelot 6/8(s.o.)

Gestern für 100 DS auf den Arkansas. Nochmal etwa Schärfe gewonnen. Aber immernoch zu etwas rupfig.

Dann heute
40 DZ Kremer CrOX stumpf auf Herold Spannriemen
60 DZ Schwarze Paste auf Dovo Hängeriemen
60 DZ Herold Rind

Guter HHT, sehr sanfte Rasur, nochmal mehr Schärfe und keib Brennen beim Pitralon. Allerdings war im ersten Durchgang immrnoch ein Ruckeln zu merken, aber jetzt ohne Rupfen. Im 2. DG war dann alles gut.

Evtl. doch mal ein halbhohles testen...
 
Am Osterwochenende wollte ich ein wenig spielen, deswegen habe ich zum Spaß 3 Messer mal etwas anders als sonst geschärft.
Vorbild hierbei war mir Wastls Video zur Schärfung mit GBB. Also recht schnell hin/her Bewegungen mit abnehmender Zugzahl und sukzessivem Slurryverdünnen.

Proband 1 war ein GD66. Dieses bekam eine neue Facette mit dem NSS 800 (herkömmlich mit Wechselschüben), danach gab es den ASS aka Grey Slate mit einem üppigen Slurry vom grünen Thüringer angerieben und natürlich schrittweise verdünnt. Heraus kam ein sehr rasurtaugliches Messer, das mir ein bischen aggressiv vorkam, weswegen ich es noch mit einem gelben Thüri, ebenfalls angerieben, sukzessive verdünnt bis zum klaren Wasser und mit dieser hin/her-Wischtechnik bearbeitet, weiter gefinished habe.

Proband 2 war ein ERN Ator. Dieses wurde mit NSS 2k und 5k aufgebaut, wieder auf herkömmliche Weise. Dann kam erneut die ASS-Fliese mit grünem Thürislurry, Wischtechnik und schrittweisem Verdünnen bis zum klaren Wasser dran. Da das so gut funktionierte, habe ich wieder am gelben Thüri leichteren Slurry angerieben und erneut gewischt und schrittweise verdünnt.

Beide Messer sind erstaunlicherweise sehr sehr gut für mein Dafürhalten geworden, und ich bin überrascht, dass diese, auch zeitsparende, Technik auch bei Schiefern und explizit bei Thüris so gut funktioniert. Da ein Thüri natürlich schon langsamer ist als bspw, ein GBB, braucht man meiner Meinung nach schon mehr Zeit und Zwischenschritte als in Wastls Video zu sehen, aber das Prinzip ist das Gleiche. Und relativ schnell bekommt man mit einem Facettensetzer und einem Schiefer (wenn man mag auch 2) ein prima Messer in kurzer Zeit :D.
Zwischendurch habe ich aus Respekt vor Graten 2x pro Messer auf einem Textilriemen abgezogen.

Proband 3 kam heute und war wieder ein GD66. Dieses hatte ich mal ohne den ASS ausschließlich auf einem blauen Thüri nach dem Setzen der Facette auf einem Norton Ölstein bearbeitet. Wieder das gleiche Prinzip, nämlich dicker Slurry vom selben Stein, 20-10-5-3-1 hin/her-Wischbewegungen mit 4 maligem Verdünnen. Bei jedem Verdünnungschritt die Wischbewegungen mit nachlassendem Druck. Dann nur noch 30 Wechselschübe auf klarem Wasser, 120x Leder und ein 1a HT. Rasur steht noch aus...

Mein persönliches Ergebnis: Die Ein-Stein-Methode funktioniert nach Wastls Prinzip auch mit Thüris, wenn es auch eher eine 2-Stein-Methode ist, da es sicherlich recht mühsam sein sollte mit einem Thüri die Facette zu setzen ... :D
 
Sehr schön zu sehen, dass es auch anders geht.
Es hätte mich auch gewundert wenn die Anleitung von Escher nicht gestimmt hätte
Ich bin mir sicher, dass früher die meisten eh nur einen Stein zur Verfügung hatten, also die "Einstein Methode" üblich war.

Das setzen einer neuen Facette nehme ich da einmal bewusst aus.
Warum?
Weil ich denke, dass das heute von uns deutlich mehr gemacht wird wie bei normalen Gebrauch üblich.

Danke @maki72 für den Beitrag, muss ich unbedingt mal testen
 
Moin,

hieß es nicht mal irgendwo, man solle mit Thüringern nicht zuviele Züge machen?
Ich weiß nicht mehr genau wer das gesagt hatte, vielleicht @Hellas ? Und ich weiß auch nicht mehr mit welchem Kontext ich das gelesen hatte.
Also bitte als Frage und nicht als Unterstellung oder ähnliches auffassen!

Viele Grüße

Matchbox
 
Ich kenne es so, dass man Thüris entweder mit wenigen Zügen nach einem bspw. synthetischen Finisher, oder etwa ab 8k leicht angerieben einsetzt.
Im alten NRF oder GRF war mal jemand an den ich mich dunkel erinnere der die Arbeit, ab einem sehr frühen Zeitpunkt in der Schärfprogression, mit einem Thüri als sehr mühsam beschrieben hat. Mit Wechselschüben ist das auch sicherlich-
Ausgehend von Wastls Video, und durch diese Technik kann man sehr viele Züge in relativ kurzer Zeit machen, wollte ich das nur mal probiert haben. Nach dem Motto "was am GBB geht...".
Ich finde, es geht, wenn man das ein wenig an die Langsamkeit der Thüris anpasst.
 
hieß es nicht mal irgendwo, man solle mit Thüringern nicht zuviele Züge machen?
Ich weiß nicht mehr genau wer das gesagt hatte, vielleicht @Hellas ? Und ich weiß auch nicht mehr mit welchem Kontext ich das gelesen hatte.
Hab ich gesagt, bezieht sich aber ausschließlich auf das Finish und auf nicht angetriebene Stein (klar kann man anreiben und damit schneller machen, wenn man auffrischen will, würde zum Finsish aber trotzdem nur auf Wasser machen). Und wenn man zum Finish nur auf reinem Wasser finished sollte man eigentlich mit etwas Übung genau merken, wann sich der Klang des Messers auf dem Stein ändert und auch der Widerstand des Schubs. Dann ist auch der Punkt erreicht, in dem man noch 2-3 Doppelschübe zur „Nervenberuhigung“ machen sollte und aufhören und nur noch Ledern. Nach meiner Erfahrung kann man danach zwar immer noch mehr Schärfe erreichen, aber die Sanftheit nimmt erst mal wieder ab, bis sie irgendwann mal, nach ganz vielen Doppelzügen wieder da angelangt, wo man schon gewesen wäre, wenn man rechtzeitig aufgehört hätte. Aber wie gesagt, das sind meine Beobachtungen (und zwar unabhängig von der Farbe des Thüringers. Die Dunklen braucht halt nur mehr Schübe als ein schnellerer gelbgrüner oder hellgrüner)
 
Ich arbeite auf allen Steinen auch nur mit klarem Wasser und ohne anzureiben.
Die Anreiber sind bei mir nur „Reiniger“. Wenn sich auf dem Stein Abrieb der Klingen festgesetzt hat, nehme ich einen Anreiber, oft einen kleinen Belgier, um den Stein wieder sauber zu machen. Danach wird der Stein bei mir aber wieder unter fließendem Wasser abgewaschen, um den gelösten Abrieb und das Slurry zu entfernen.
 
:) Man muss nicht anreiben, wenn man mit seinem Stein (Singular) nicht mehrere Körnungsstufen abdecken mag.
Heute gibt es genügend "Zwischensteine" zwischen 1 und 12k.
Für mich ist das Spielerei um herauszufinden ob das überhaupt geht :D
 
Ich kenne es so, dass man Thüris entweder mit wenigen Zügen nach einem bspw. synthetischen Finisher,
So mache ich das immer. Wobei ich zunächst ein paar Züge mit Slurry mache und dann schnell verdünne.

Ich habe mir gerade einen neuen La Lune bestellt. Da bin ich mal gespannt wie der sich im Vergleich zum Thüringer macht.
Hierbei würde mich auch in obigem Kontext interessieren, ob man den wirklich immer mit Glyzerin verdünnen sollte, oder ob reines Wasser es auch tut @Doorsch
 
:) Man muss nicht anreiben, wenn man mit seinem Stein (Singular) nicht mehrere Körnungsstufen abdecken mag.
Heute gibt es genügend "Zwischensteine" zwischen 1 und 12k.
Für mich ist das Spielerei um herauszufinden ob das überhaupt geht :D
Ich arbeite erfolgreich nur mit dem K1040 und einem Finisher. In ganz extremen Fällen kommt die Klinge vorher auf einen 400er, aber normal geht es los mit dem 1k, dann die 4k Seite und von dort direkt auf den Finisher.
Funktioniert sehr gut, ohne noch zig Zwischenschritte zu machen und irgendwelche Voodoo-Tänze mit Zaubersteinen.
Nach dem Finisher nur noch über die (pastenlosen) Leder.
Ich habe einige Klingen von Hellas geschärft bekommen; meine Klingen brauchen mittlerweile den Vergleich mit seinen nicht zu scheuen. Und wer die Arbeit von Hellas kennt, weiß, dass seine geschärften Klingen sehr sanft rasieren.
 
So mache ich das immer. Wobei ich zunächst ein paar Züge mit Slurry mache und dann schnell verdünne.

Ich habe mir gerade einen neuen La Lune bestellt. Da bin ich mal gespannt wie der sich im Vergleich zum Thüringer macht.
Hierbei würde mich auch in obigem Kontext interessieren, ob man den wirklich immer mit Glyzerin verdünnen sollte, oder ob reines Wasser es auch tut @Doorsch

Prinzipiell geht auch reines Wasser...ich fand für mein Empfinden das Ergebnis mit Öl oder Wasser Glyzerin immer ansprechender bzw. besser. Historisch gesehen kam die Empfehlung Öl zu verwenden vom Hersteller selbst.

Auch für belgische Brocken verwendete man früher Öl, daher auch die Bezeichnung „Belgian Oil Stones“
 
Ich war die letzten zwei Tage auch experimentierfreudig. Bei mir ging es um eine Verbindung, die in manchen Kreisen nur mit Abscheu und Unverständnis zu Kenntnis genommen wird, wie die Verbindung von Romeo & Julia, Harold & Maude, Ernie und Bert: Es geht um die Kombination GBB und Jnat, nein nicht nacheinander, und hierin liegt das geradezu Obszöne: aufeinander. in einem ersten Versuch habe ich den GBB als Anreiber auf einem Shobudani Stein verwendet. Den Japaner also mit einem GBB angerieben und dann das Ganze weiter verdünnt, als würde ich auf einem normalen GBB arbeiten. Da bei den harten Japanern in der Regel nicht auf Wasser geschärft werden kann, da die Klinge sonst wieder Rückschritte macht, habe ich die allerletzten Schübe auf Wasser mit einem ganz leichten Tomo-Nagura Slurry gemacht.
Das Ergebnis war heute eine unglaublich sanfte Klinge, die ich auf dem Gesicht kaum spürte. Das Ganze verleitete mich dann auch gleich zu leichtsinnigen Aktionen die dann in Kombination mit einer dann doch rattenscharfen Klinge zu zwei dümmlichen Schnitten führten - das ist immer die Gefahr dieser GBB Milde, man vergisst zwischendurch, dass man mit einem Messer im Gesicht herumhantiert. Dank der Schärfe der Klinge floss dabei aber recht wenig Blut.
Es geht also, warum sollte es auch nicht? Damit eröffnet sich für mich eine interessante Spielwiese, auf der ich in den kommenden Wochen sicher öfters anzutreffen sein werde.
 
Ich war die letzten zwei Tage auch experimentierfreudig. Bei mir ging es um eine Verbindung, die in manchen Kreisen nur mit Abscheu und Unverständnis zu Kenntnis genommen wird, wie die Verbindung von Romeo & Julia, Harold & Maude, Ernie und Bert: Es geht um die Kombination GBB und Jnat, nein nicht nacheinander, und hierin liegt das geradezu Obszöne: aufeinander. in einem ersten Versuch habe ich den GBB als Anreiber auf einem Shobudani Stein verwendet. Den Japaner also mit einem GBB angerieben und dann das Ganze weiter verdünnt, als würde ich auf einem normalen GBB arbeiten. Da bei den harten Japanern in der Regel nicht auf Wasser geschärft werden kann, da die Klinge sonst wieder Rückschritte macht, habe ich die allerletzten Schübe auf Wasser mit einem ganz leichten Tomo-Nagura Slurry gemacht.
Das Ergebnis war heute eine unglaublich sanfte Klinge, die ich auf dem Gesicht kaum spürte. Das Ganze verleitete mich dann auch gleich zu leichtsinnigen Aktionen die dann in Kombination mit einer dann doch rattenscharfen Klinge zu zwei dümmlichen Schnitten führten - das ist immer die Gefahr dieser GBB Milde, man vergisst zwischendurch, dass man mit einem Messer im Gesicht herumhantiert. Dank der Schärfe der Klinge floss dabei aber recht wenig Blut.
Es geht also, warum sollte es auch nicht? Damit eröffnet sich für mich eine interessante Spielwiese, auf der ich in den kommenden Wochen sicher öfters anzutreffen sein werde.
Genau darum geht es ja auch, sich nicht auf was beschränken was „normal ist“ oder „üblicherweise“ gemacht wird sondern immer neues ausprobieren! Genau das macht doch den Spass! Jeder sollte mal Bartistos Glas und Kieselerde Methode probiert haben...oder das Spielen mit Slurry auf einer gestrahlten Glasplatte (die Barber Hones auf Glas gab es damals ja auch schon). Man muss mal mit einem harten Grundstein (Jnat, Lydit, Arkansas, Versteinertes Holz) verschiedene Anreiber ausprobiert haben um zu merken was man damit erreichen kann und was genau da passiert....finde es immer wieder spannend solche Versuche zu lesen oder auch selbst auszuprobieren
 
In den letzten Tagen habe ich ein paar Messer mit Polituren nachbehandelt.
(darunter auch ein Messer für ein anderes Mitglied dieses Forums, möglicherweise möchte dieser ja etwas dazu sagen)
ALLE Ergebnisse haben dabei eine deutliche Steigerung der Schärfe, ohne Steigerung der Aggressivität, gebracht.
Auch ein Koraat hatte dabei deutlich an Schärfe gewonnen (das Messer war aber vorab nicht von mir geschärft)
Am überraschendsten waren bisher aber die Ergebnisse bei Problemmesser wie meinem Hen & Rooster.
Gerade bei diesen Messern, die mit "normalen" Steinen und Pasten kein befriedigendes Ergebnis erbracht haben, waren die Ergebnisse mehr als GUT.
Getestet habe ich jetzt SIMICHROME und UNIPOL, mal sehen was da noch kommt.
Danke an @Matze für die Tipps mit der Politur
 
In den letzten Tagen habe ich ein paar Messer mit Polituren nachbehandelt.
(darunter auch ein Messer für ein anderes Mitglied dieses Forums, möglicherweise möchte dieser ja etwas dazu sagen)
ALLE Ergebnisse haben dabei eine deutliche Steigerung der Schärfe, ohne Steigerung der Aggressivität, gebracht.
Auch ein Koraat hatte dabei deutlich an Schärfe gewonnen (das Messer war aber vorab nicht von mir geschärft)
Am überraschendsten waren bisher aber die Ergebnisse bei Problemmesser wie meinem Hen & Rooster.
Gerade bei diesen Messern, die mit "normalen" Steinen und Pasten kein befriedigendes Ergebnis erbracht haben, waren die Ergebnisse mehr als GUT.
Getestet habe ich jetzt SIMICHROME und UNIPOL, mal sehen was da noch kommt.
Danke an @Matze für die Tipps mit der Politur
Jupp, will er. ;) Habs jetzt drei Tage im Gesicht gehabt. Das Messer ist richtig schön scharf geworden und zieht gut durch den Bart. Auf jeden Fall besser als mein selbst geschärftes, das zum Vergleich die andere Seite vom Gesicht gemacht hat. Das Messer rasiert dabei schön sanft. Kein Brennen beim AS, keine anschließenden Reizungen.
Wird jetzt meine Referenzgoodjob!
 
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