Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Aua. Gibt einen schönen Grad.
Ich hab mir das Video angesehen. Der Mann erzeugt auf feinen Steinen durch Ziehen Richtung Rücken einen sehr feinen Grat, den er dann mit dem Mikroskop auch zeigt. Durch Handballenabzug ist der größte Teil davon dann schon weg und dann kommt das Messer auf die Leinenseite vom Streichriemen mit grüner Paste. Danach ist der Grat weg. Alles sieht dann super aus unter dem Mikroskop. Für uns stellt sich die Frage, ob wir das ohne so ein Supermikroskop überhaupt nachmachen können. Die Gratbildung muss ja genau passend minimal sein.
 
Das Problem mit dem Mikroskop ist, dass die Vergrößerung und Kontrast nicht im Ansatz gut genug sind, für den Größenbereich der für uns interessant ist. Das einzige was du siehst ist, ob du bis zur Spitze durch bis. Aber das kannst du, wie er im Video auch, fühlen.
 
Alox = Aluminiumoxid (Korund)
Ich nehm Metallpolitur auf Jeans.
Ist aber wahrscheinlich auch in schwarzer und roter Paste enthalten.
 
Ach so, Metallpolitur auf Leinen habe ich auch schon benutzt. Bei guten Messern geht es aber auch ohne, die nehmen auf dem Stein einfach besser Schärfe an.
 
Ach so, Metallpolitur auf Leinen habe ich auch schon benutzt. Bei guten Messern geht es aber auch ohne, die nehmen auf dem Stein einfach besser Schärfe an.
Das musst du mir mal erklären. Was hat das mit schlechten Messern zu tun.
Die letzten Messer die ich so gemacht hatte waren u.a. Fili Sub Cero, Doble Temple, Zwilling und Böker (alles 14er), Wacker Jungmeister und Dorkos. Wenn das schlechte Messer sind :eek:, dann muss ich wohl nochmal suchen;)
Der Weg nach Rom…… usw.
Solang am Ende scharfe Klingen rauskommen, ist der Weg egal.
 
Die letzten Messer die ich so gemacht hatte waren u.a. Fili Sub Cero, Doble Temple, Zwilling und Böker (alles 14er), Wacker Jungmeister und Dorkos. Wenn das schlechte Messer sind :eek:, dann muss ich wohl nochmal suchen;)
Nein, das sind sicher keine schlechten Messer. Natürlich bekommt man ein gutes Messer mit Politur auch scharf, es wäre aber wahrscheinlich auch ohne gegangen.
Das musst du mir mal erklären. Was hat das mit schlechten Messern zu tun.
In "Das Rasiermesser" von Max Schmidt steht auf Seite 51 oben, daß nur wenn die Schneide dünn genug ausgeschliffen ist, der Abzug auf dem Stein vom Messer "angenommen" wird. Bei meinem Problemmesser, das dann mit Politur scharf geworden ist, war genau das nicht der Fall. Der Bereich zwischen Wall und Schneide ist bei dem Messer nicht dünn. Daher auch die breite Schneide bei dem Messer. Die Weisheit im Buch deckt sich also mit meiner persönlichen Erfahrung. Im Buch steht weiter, daß eine dünne Schneide dem kleinsten Druck der Hand ausweicht. Weiter wird es nicht erklärt, aber ich verstehe es so, daß diese Elastizität beim Schärfen sehr wichtig ist. Die Schneide passt sich elastisch an den Stein an und weicht bei zu viel Druck aus. Und es reicht eine kürzere Schärfdauer bei dünnem Auschliff. Das macht ein erfolgreiches Schärfen wahrscheinlicher. Das heißt jetzt natürlich nicht, daß es ein wirklich guter Schärfer mit einem massiveren Messer nicht auch schaffen kann, aber es ist schwieriger. Bei massiven Messern übernimmt der Pastenriemen genau diese Elastizität, die im Messer fehlt. Jeans macht das stärker als Leder, weil es weicher ist. Und eine krumme Schneide ist dann auch nicht mehr so schlimm. Alles natürlich zum Preis einer leicht balligen Schärfung, aber wenn es nicht anders funkioniert, macht es doch Sinn.
 
In "Das Rasiermesser" von Max Schmidt steht auf Seite 51 oben, daß nur wenn die Schneide dünn genug ausgeschliffen ist, der Abzug auf dem Stein vom Messer "angenommen" wird
Die wollten auch zu der Zeit den „Deutschen Hohlschliff“ propagieren und wie man auch in dem Buch lesen kann den Nachschliff von bislang derben Messern in Vollhohl.
Weiter wird es nicht erklärt, aber ich verstehe es so, daß diese Elastizität beim Schärfen sehr wichtig ist. Die Schneide passt sich elastisch an den Stein an und weicht bei zu viel Druck aus.
Grau ist alle Theorie und bei deiner dürfte man derbe Messer gar nicht schärfen können. Kann man aber und sogar sehr gut. Ergo ist Elastizität beim Schärfen vollkommen schnuppe.
Und mit zu viel Druck auf einer Vollholen Schneide biegt sich diese durch (im Sinne von „nach oben“) die Facette wird breiter und der Schneidwinkel wird kleine (Spitzer) Da „weicht“ nichts aus.

just my 2 cents, dazu. Reine Beobachtung und Trigonometrie.
 
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Und mit zu viel Druck auf einer Vollholen Schneide biegt sich diese durch (im Sinne von „nach oben“) die Facette wird breiter und der Schneidwinkel wird kleine (Spitzer) Da „weicht“ nichts aus.
Wenn man kurz zu viel Druck anwendet, weicht die Schneidenspitze aus, weil sie durch den von Dir richtig beschrieben Vorgang kurz abhebt. Der Druck ist dann auf der oberen Kante der Schneide. Dadurch wird der feine Ausschliff der Schneidenspitze geschont.
 
Der Druck ist dann auf der oberen Kante der Schneide. Dadurch wird der feine Ausschliff der Schneidenspitze geschont.
Bei solchen physikalischen Erklärungen (wenn Schneide von unten Druck bekommt, sei der Druck auf der „oberen Kante“, etc) Steig ich aus. Mach du mal.
 
Bei solchen physikalischen Erklärungen (wenn Schneide von unten Druck bekommt, sei der Druck auf der „oberen Kante“, etc) Steig ich aus. Mach du mal.
Für die anderen Mitleser, damit ich nicht missverstanden werde. Die obere Kante der Schneide ist die obere Kante der Schneidenfacette wie es hier im Forum sonst auch genannt wird. Natürlich ist der Druck auf der Kante zwischen Messer und Stein und nicht auf der anderen oberen Seite des Messers beim Schärfen.
 
Das Buch ist gut, keine Frage! Aber auch 100 Jahre alt. Wobei ich dir auch Literatur nennen kann, die nochmals 100 älter ist und anderes sagt. Und neuere Erkenntnisse seit der Zeit fehlen völlig. Jetzt bring ich, so hoffe ich ;) , deine Schärfwelt ein wenig ins Wanken. Oder zumindest ist es einen genaueren Gedanken wert.

Es heißt ja häufig, dass man für top Rasiermesserschärfe super feine Steine braucht. Oder mit Paste nachhelfen muss. Dass es auch anders geht wollte ich mal ausprobieren.

Finishen auf einer Dia-Platte 325! :eek:

Man (oder in diesem Fall Ich) nehme eine 325 DMT DiaSharp.
Die sollte gut eingebrochen/eingearbeitet sein.
NICHT EINE DIA PLATTE BENUTZEN, DIE ZUM ABRICHTEN VON ANDEREN STEINEN VERWENDET WURDE.

Zum Einarbeiten habe ich damit Stahl bearbeitet. Einige alte Messer geschärft, 2 Äxte auch und dann noch mind. 30 min auf einer Stahlplatte gekreist.

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Nach dem Einarbeiten

Wobei ich nicht ganz zufrieden mit der Qualität der DMT bin. Die lange Stelle oben rechts ist frei von Diamanten. Das war erst nach den ersten Zügen mit ner Klinge zu sehn. Egal, geht auch so.

Zuerst durfte das Modesir und dann, weil ich nach dem neugierig war, noch das neue Dorko ran.

Rücken angeklebt, Schneide abgestumpft (will ja keine falschen Schlüsse ziehen). Anders als die Anleitung vorschreibt, mit Öl anstatt Wasser benutzt


Hab nicht gezählt, so 30-50 DZ, ganz klassisch, mit ganz sanftem bis keinem Druck, Schneide voran geschärft.

Mit 20 DZ auf Leder, wie immer vor der Rasur, normal abgezogen. Fertig! Kein Leinen, keine Paste, nix. Stein Leder und gut.

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War ich gespannt auf die Rasur! Der HHT versprach schon mal viel.

Was soll ich sagen: Das geht! Und das verdammt gut. Eine super gründlich, sehr sanfte Rasur. Ohne Cuts oder brennen nach dem AS. Ein wirklich erstaunliches Ergebnis für einen Schruppstein. Das muss sich hinter keinem Naturstein oder Pasten Finish verstecken. Zur Nachahmung empfohlen, auch wenn es wohl keine Trend auslösen wird. :flucht1
Der eine Stein, der alles kann. :kaputtlachen1

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@Goofy-bee Wirklich beneidenswert - deine Haut und diese "streichelnde" Diaplatte. Bei mir ist da keine Chance, mit 8k und ohne Nachbearbeitung mit Paste, µm Diaemlusion oä. ist es mehr ein Schaben als ein Schneiden. Gar nicht auszuhalten für mich. Kann aber auch sein, dass du die Schneide perfekt triffst und den Grat perfekt abtrennst - da bin ich einfach noch nicht angelangt, von meinen Schärfkünsten her.
 
Ich beneide dich um deine Asphalthaut. Das empfindet sicher nicht jeder als „Sanft“. An scharf habe ich keine Zweifel. ;)
:kaputtlachen1 :kaputtlachen1 :)
Kein Scherz!!! Unvorstellbar, aber wirklich sanft. Ich vertrage nichtmal AS mit Alkohol. Meine Mädchenhaut brennt dann den ganzen Abend.
Das liegt einfach an der Art wie Dia Platten arbeiten. Je feiner die Körnung, desto tiefer die Kratzer und schlechter die Schneide. Die sind ja fest gebunden, nicht wie bei einem synthetischen oder Naturstein. Trifft die Schneide auf die Kleinen hat man viel Kraft auf kleine Fläche. Ist gleich -> großer Druck. Der Witz an der 325 ist, dass wenn sie gut eingearbeitet ist, die Körner viel zu groß sind. Die polieren mehr, als dass sie schneiden. Die Schneide sieht danach eher wie eine aus, die von einem guten GBB kommt.
Sonst schärfen wir auch auf Bodenfliese. ;)
 
Das Dorko sieht wirklich gut aus, vor allem die Griffschalen gefallen mir. Sowas müsste man neu kaufen können.
Ein wirklich erstaunliches Ergebnis für einen Schruppstein. Das muss sich hinter keinem Naturstein oder Pasten Finish verstecken. Zur Nachahmung empfohlen, auch wenn es wohl keine Trend auslösen wird. :flucht1
Der eine Stein, der alles kann. :kaputtlachen1
Ich bin mir jetzt unsicher wegen den Animationsfiguren, ob man das ernst nehmen kann.
 
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