Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Interessant wird es da auch für mich am Wochenende werden, weil ich mein, eigentlich beinahe gleiches, TI Le Grelot mal schärfen wollte :)

Ich meine @Koraat hätte auch schon erklärt, dass die Härte des Stahls allein weniger Einfluss auf das Schärfverhalten hat als man so herkömmlich glaubt und dass die TI Messer aus C135 weniger wegen ihrer Härte, als wegen dem höheren Eisenkarbidanteil des Stahls schwieriger zu schärfen sind.
 
Wer glaubt, ein TI sei schwer zu schärfen, der möge doch mal ein InstrumenteNRW auf die Steine legen....teufel_lachend
 
@maranatha das erinnert mich an das erste mal das ich ein Messer Rasierscharf bekommen habe. Mein erstes Le Grelot, erst aufgearbeitet, dann gescharft, dan rasiert. Stolz war ich! Zwar ein Gesicht und Hals voller Blutpunkte aber wirklich glatt mit mein Messer, da erst nach dem selbst scharfen fand ich meine Messer meins.
KAm in der Arbeit und meine Manager (eigentlich metamanager, bin ja selber einer) hat mich angechaut und ich habe ihm erklärt das ch recht stolz war: mein eigenes Messer, selber gescharft, rasiert! Und er hat sich die blutpunkte angeschaut, und es kostete ihm Mühe nicht den Kopf zu schutteln während er "aha" sagte
:lol
 
Wer glaubt, ein TI sei schwer zu schärfen, der möge doch mal ein InstrumenteNRW auf die Steine legen....teufel_lachend

Hatte ich gerade erst.. teufel_lachend da ist ein TI in der Tat berechenbarer... ich würde mal sagen

Bin auch schon am überlegen, wie ich dem Franzosen zuleibe rücke. :D

Wenn du meinst, du seist eigentlich mit dem Messer durch.. mach noch mal doppelt so viel Schübe auf dem Jeweiligen Stein und am Ende sollte das dann passen... :D Einen Vorteil haben die TIs aber.. wenn sie einmal Scharf sind, halten die ihre Schärfe auch sehr lange.... wenn du es dann nicht gerade fallen lässt oder mit der Schneide gegen das Waschbecken dötscht, hast du bis zum nächsten mal Schärfen schon wieder vergessen, wie du es das letzte mal so scharf bekommen hastteufel_lachend
 
"Historische" Grelots hatte ich schon, und fand sie nicht wahnsinnig schwierig auf Schärfe zu bringen, allerdings eben nie ein Neues von TI.
Da ich das sonst auch so mache hatte ich eigentlich vor die Grundschärfe auf den NSS zu machen, und dann eben mittels Franke oder Thüri das Finish.
Erweiterter Standard...

Da der Stahl ja eher hart bzw zäh sei, dürfte durch die ausgiebigere Schärfung ja nich soooo viel Fleisch futschgehen - hoffe ich.
Danke mal für Deinen Rat!
Ich werde berichten - oder vll auch etwas weniger wenns denn peinlich werden sollte ;)
 
Heute 2 Messer geschärft. Ein Problemmesser - Aevos 6/8 vollhohl, Geometrie paßt nicht, Rücken verschliffen und vom Vorbesitzer auch noch mit einem schönen "Negativlächeln" an der Schneide versehen. Das zweite Messer, ein sehr fein ausgeschliffenes, vollhohles Mercator, bei dem alles gepaßt hat.
Mercator kurz über meinen neuen, blaugrünen Thüringer geschoben, der vermutlich doch kein Escher ist, aber genauso gut schärft - von daher ist mir der Hersteller völlig Latte :D
Dem Aevos bin ich zuerst mit der DMT Coarse, dann DMT Extra Fine, dann mit dem 1000er Naniwa SS zu Leibe gerückt, um die Schneide zu begradigen usw.. Abschließend über meinen Les Latneuses GBB geschärft und gefinisht, diesmal ausschließlich nach "Methode Dr. Matt".

Resultate bei der Rasur:
Aevos - ein so-lala-Messer, die entweder wirkt sich die besch ... Geometrie viel stärker aufs Finish aus als gedacht oder meine Glycerin-Wasser-Methode liegt mir einfach besser, ich weiß es nicht. Mal sehen, ob ich da noch ordentlich Stahl wegnehme, um die Geometrie in Ordnung zu bekommen oder ob ich es schlicht und einfach wieder in die Bucht verkaufe.
Mercator - null Probleme, ein Rasiermesser wie aus dem Bilderbuch, rattenscharf, supersanft und äußerst gründlich. Ich bin höchst zufrieden mit dem neuen Thüringer ... aber auf nem guten Thüri kanns ja jeder :happy
 
Heute auch wieder ein Messer geschärft. Nun, ob's denn wirklich scharf geworden ist, wird die morgige Rasur zeigen. Bei mir darf das durchaus noch angezweifelt werden.

Es ist ein 6/8 Klopp, das ich leihweise habe. Die Vorgehensweise war die gleiche wie vorgestern und der Zeitaufwand nicht mal die Hälfte. Das ging alles wesentlich flotter bis es zum Ergebnis kam, mit dem ich (erst mal) zufrieden bin. Haartest mit recht dünnem Haar klappt (fast überall). Um die Verfeinerung des Ganzen wird sich gekümmert, wenn die Basis mal zuverlässig funktioniert. :D
 
Wie weiter oben angedroht, habe ich heute Abend mein TI Le Grelot "Medaille d´Or..." 6/8 geschärft. Das Messer kam kürzlich zu mir und hatte schon eine ganz passable Werksschärfe, aber da wir hier in einem Rasurforum sind, kann das ja kaum ausreichen um einen (mich) glücklich zu machen :D

Zunächst wurde es erstmal über ein Glas gezogen um die alte Facette zu eliminieren. Dann dachte ich beim Betrachten der TI-Facette, dass es ausreicht eine Lage simples Isoband zum Abkleben des Rückens zu verwenden. Das habe ich bis zum Schluss beibehalten, und nach jedem Stein das Band durch einen neuen Streifen ersetzt.
Ich habe den Rat von @Hellas beherzigt, und bin etwas länger als sonst auf den einzelnen Steinen geblieben. Um vorzugreifen - das mag zum Erfolg des Ganzen beigetragen haben ;)
Auch entgegen meiner Gewohnheit, habe ich den 800er NSS fürs Neusetzen der Facette leicht angerieben, um die Sache etwas zu beschleunigen. 2x runterverdünnt bis der NSS 800 nur noch mit klarem Wasser mit dem Messer gesteichelt wurde. Danach ging die Schärfroutine, wie gehabt, mit 2k, 5k, 8k und 12k weiter. Natürlich ein wenig ausgiebiger als sonst (s.o:).
Wielange das genau gewesen ist, kann ich schlecht sagen, da ich nie Züge zähle. Wenn ich das Gefühl habe, dass es langt, kontrolliere ich mittels Taschenmikroskop, und je nach Ergebnis gehts dann weiter - oder eben nicht.
Eigentlich wollte ich das eigentliche Finish mit dem angeriebenen grünen Thüringer machen, habe mich aber dagegenentschieden, und den bislang erst seltener verwendeten "großen" Franken genommen - unangerieben. Dass der Stein etwas kleiner geraten ist, macht es unkomfortabel ihn aufliegend auf einer Ungterlage zu nehmen. Als "Handstein" ist er allerdings ideal :). Als ich meinte es sei erstmal genug, kamen noch einige Züge mit einem Wasser/Glycerin-Gemisch. Mikroskopkontrolle hatte ich mir dann auch gespart, weil ein Finish nach dem 12k mit einem Franken oder Thüringer die annähernd spiegelpolierte Facette wieder matter macht. Aber eben auch ein bischen mehr Sanftheit bietet, als direkt nach dem 12k zu rasieren, was problemlos möglich ist.
Vor der anschließenden Rasur ging das Grelot noch 60x über die Juchtenseite, und 25x über die Latigoseite von InJeNers Doppelriemen.

Das Ergebnis, wie oben schon angedeutet, war wesentlich besser als ich es erwartet hatte, und ich hatte eine TipTop-Rasur mit einem sanften und sehr scharfen Messer :D

Ich finde, dass NSS, und ähnliche Steinserien bestimmt auch, ideal sind um als Beginner bereits sehr gute Ergebnisse produzieren zu können. Und nach etwas über 2 Jahren bin ich sicherlich auch noch eher ein Beginner als ein alter Hase ;)

Und ich finde immer wieder, dass fränkische Steine extrem gute Finisher sind! Sie haben für mich den Vorteil, dass sie quasi immer funtionieren und das tun was ich von ihnen möchte, nämlich sehr scharfe und auch sanfte Schneiden produzieren. Darüber hinaus kann man, wenn man mag, die Franken auch als Ein-Stein verwenden und nach Dilucot-Methode vorgehen. Allerdings sind sie wesentlich härter als jeder GBB, was das Anreiben mit einer Diaplatte notwendig macht. Man reibt sich mit einem Slurry-Stein buchstäblich einen Wolf dran :) . Leider sind sie aber kaum in bequemer Banksteingröße zu bekommen, aber mit "Handsteinen" kann man auch ganz gut arbeiten...
Warum diese Steine hier so unterrepräsentiert sind verstehe ich nicht!
 
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... Leider sind sie aber kaum in bequemer Banksteingröße zu bekommen, aber mit "Handsteinen" kann man auch ganz gut arbeiten...
Warum diese Steine hier so unterrepräsentiert sind verstehe ich nicht!

Vermutlich weil nur wenige Leute einen haben. Erschwerend kommt hinzu, daß die Existenz der fränkischen "scharfen Steine" nur einer relativ kleine Gruppe von Insidern bekannt sein dürfen. Ich könnte fast wetten, daß Du mehr Leute findest, welche z.B. einen ILR oder La Lune besitzen.

Ich z.B. habe auch keinen Franken und bin außerdem kein großer Fan von Handsteinen, mir sind die Banksteine einfach lieber.
Klar, falls ich mal über einen Franken zum vernünftigen Preis stolpern werde, werde ich auch nicht "Nein" sagen und mir das Teil einfach ziehen. Aber der Franke steht jetzt wirklich nicht ganz oben auf meiner will-ich-haben-Liste, z.Zt. sehe ich mich eher nach Steine von der Insel um ... quasi ein Erweitern des Fundus, bevor der Brexit eintritt ;)
 
ein Erweitern des Fundus, bevor der Brexit eintritt
Da hast Du ja nu ein bischen mehr Zeit ;)

Einen fränkischen Bankstein in 20x7 oder so würde ich auch nicht von der Werkbankkante schmeißen...
Man kann die Brocken natürlich auch aufliegend nutzen, ohne Probleme sogar, aber persönlich ist mir bei einer Größe von ca 13x5 bei unregelmäßiger Form die Hand lieber. Reine Geschmackssache.
Zudem sind die relativ günstig zu haben, und dafür leisten sie für meinen Geschmack echt viel.
Ich mag bspw. Thüris sehr gern. Ein tolles Schärfgefühl einfach. Aber meine Ergebnisse sind meist OK, oft sogar sehr gut, aber eben auch gelegentlich gar nicht, und meine Franken liefern beinahe jedesmal ab, bei ähnlichem Resultat. Manchmal ist der eine Stein, manchmal ist der andere Stein vorne.
Sie haben halt für mein Empfinden keine Lobby wie Escher und Co. und sie sind seltener, das stimmt schon.
 
Man kann die Brocken natürlich auch aufliegend nutzen, ohne Probleme sogar, aber persönlich ist mir bei einer Größe von ca 13x5 bei unregelmäßiger Form die Hand lieber. Reine Geschmackssache.

Stimmt. Es kommt nicht nur auf die Größe, sondern auch auf die Technik an :wink
Aber ich habe einfach die größeren Steine oder Banksteine lieber, denn ich habe in der schlechten alten Zeit (im Vor-Internet-Zeitalter) notgedrungen viel mit mit kleinen Steinen (z.B. Faso 20x100mm als Finisher :Eek ) arbeiten müssen, es gab halt bei den örtlichen Händlern nix in vernünftigem Format.
Auf einen Rückfall in diese Zeit habe ich wirklich keine Lust mehr, nehme dafür dann aber auch einen höheren Preis in Kauf.

Aber meine Ergebnisse sind meist OK, oft sogar sehr gut, aber eben auch gelegentlich gar nicht, und meine Franken liefern beinahe jedesmal ab, bei ähnlichem Resultat. Manchmal ist der eine Stein, manchmal ist der andere Stein vorne.
Sie haben halt für mein Empfinden keine Lobby wie Escher und Co. und sie sind seltener, das stimmt schon.

Also bei mir liefern die Thüringer jedesmal ab, die sind m.M. nach als Finisher so konstant wie die Naniwas. Falls nicht, liegts eher an mir bzw. an meiner Tagesform, manchmal auch am Messer. Aus einem Esel macht halt nicht mal ein ein Escher ein Rennpferd :D
Aber es muß ja nicht immer "Escher" drauf stehen, wenn "Thüringer" drin ist, denn beim Escher zahlt man leider auch für den Hype mit. Es gibt fantastische, ungelabelte Thüringer auch von anderen Firmen.
Aber wenn die Franken vergleichbar und auch noch günstiger sind, warum denn nicht. Mit einjem Thüringer vergleichbare Ergebnisse lassen sich m.M. nach aber auch mit z.B. einem Llynn Idwal bzw. Grecian erzielen. Die sind nochmal deutlich günstiger als ungelabelte Thüringer gleicher Größe und ebenfalls als Banksteine erhältlich.
 
Also bei mir liefern die Thüringer jedesmal ab, die sind m.M. nach als Finisher so konstant wie die Naniwas
Darf ich mal fragen, wie Du die dann einsetzt?
Ich meine bis welche Körnung ungefähr schärfst Du vor, und reibst Du den Thüri dann an oder nimmst Du nur Wasser? Wieviele Züge lang bleibst Du denn dann an dem Stein?
Sorry wegen der vielen Fragen ;)
Ich bspw. gehe entweder bis 8k und reibe dann den Thüri als Finisher leicht an. Dann wird runterverdünnt bis eben nur noch klares Wasser am Stein bleibt. Oder ich gehe bis 12k und nehme dann nur wenige (20-30) Züge auf dem Stein nur mit Wasser oder Wasser/Glycerin.
Wie gesagt, sind meine Ergebnisse nicht immer gleich. Da geht die Range von meist ziemlich gut bis sehr gut bis hin zu "geht so - machen wir nochmal" :)

Ich besitze drei verschiedenfarbige, die sich untereinander leicht unterscheiden. Der gelbe ist der feinste.
 
Darf ich mal fragen, wie Du die dann einsetzt?

Aber immer. Ich bin ja zum Meinungsaustausch hier und nicht zur Selbstbeweihräucherung nach dem Motto seht-alle-her-was-ich-für-toller-Messerschwinger-bin ... der ich im Übrigen nicht bin, ich bin nur Durchschnitt.

[Ich meine bis welche Körnung ungefähr schärfst Du vor, und reibst Du den Thüri dann an oder nimmst Du nur Wasser? Wieviele Züge lang bleibst Du denn dann an dem Stein?

Jetzt wirds (un)kompliziert. Wenn ich ein Messer von Grund auf schärfe, habe ich meistens nur ein 3-Stein-Setup - weil ich eine faule Socke bin und nicht nach dem Schärfen noch Dutzende von Steinen reinigen und trocknen möchte.
Den 1000er (beliebiges Fabrikat hier einsetzen, ich habe die meisten) zum Setzen der Facette ... den ich aber immer öfters durch eine DMT Extra Fine ersetze, weils mit der einfach viel schneller geht und ich eine faule Socke bin.
Dann ein GBB (Les Latneuses Bankstein), der mir den kompletten Mittelbereich bis hin zum Prefinisher abdeckt und mit dem ich meist sehr schnell durch bin ... früher wars nur ein mit einem GBB-Bröckchen angeriebener Rozsutec ... das dürfte also einem Schärfen bis auf etwa 8000er Level entsprechen, nach der Methode BastlWastl. Hatte ich übrigens schon erwähnt, daß ich eine faule Socke bin? :D
Dann kommt der Finisher ... Thüringer, Chinese, JNat, Arkansas, Charnley Forest, La Lune, GBB ... irgendeiner, je nach Lust und Laune. Auf dem Finisher lasse ich mir dann aber wirklich Zeit, poliere einfach ganz gemütlich vor mich hin, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.

Möche ich Finisher vergleichen, dann baue ich nach dem GBB noch einen 10000er Naniwa oder Shapton GS als Prefinisher ein. Einfach weil ich einen definierten Startpunkt haben möchte, bevor es auf den Finisher geht.

Das ist mein Standard-Setup, nix besonderes, aber es hat sich bewährt und funktioniert sehr zuverlässig :daumenhoch

Wie lange ich auf den einzelnen Steinen bin und wie viele Züge ich jeweils mache ... ich kann es Dir nicht exakt sagen.
Ich bleibe auf einem Stein, bis ich damit "durch" bin. Das merke ich u.a. daran, wie das Messer den Slurry bzw. die Wasserwalze, die auf dem Stein vor der Klinge hergeschoben wird, unterschneidet - der berühmte "slurry undercut". Ferner fühle ich, wie das Messer über den Stein gleitet und höre, wie es beim Darüberschieben klingt. Wenn diese 3 Marker (visuell, taktil und akustisch) auf dem jeweiligen Stein für mich übereinstimmen, dann weiß ich, daß ich mit dem Messer auf dieser Stufe/diesem Stein durch bin.
Grobe Anhaltspunkte für ein Messer, das keinerlei Probleme macht - auf der DMT etwa 2, 3 Minuten, auf dem GBB etwa 5-8 Minuten, auf dem Pre-Finisher etwa 5 bis 10 Minuten und auf dem Finisher etwa 10 bis 15 Minuten.
Kommt aber hinzu, daß ich auf jeden Stein noch den Anpreßdruck des Messers von stark über mittel bis gegen Ende sehr schwach variiiere. Und ich verdünne nebenher auf den Natursteinen noch den Slurry. Beim GBB (Prefinisher) von "Sahne" bis zu "stark verdünnte Vollmilch", beim Thüringer von "Vollmilch" bis zu "ich kann die Klinge unter dem trüben Wasser gut erkennen". Das sind leider so Dinge, die man besser zeigen als beschreiben kann.
Unberücksichtig bleiben müssen besondere Feinheiten wie Verwenden von Glyzerin/Wasser, Glycerin/Wasser/Seife oder Wasser/Seife, sonst schreibe ich morgen früh noch hier.

Ich bspw. gehe entweder bis 8k und reibe dann den Thüri als Finisher leicht an. Dann wird runterverdünnt bis eben nur noch klares Wasser am Stein bleibt. Oder ich gehe bis 12k und nehme dann nur wenige (20-30) Züge auf dem Stein nur mit Wasser oder Wasser/Glycerin.
Wie gesagt, sind meine Ergebnisse nicht immer gleich. Da geht die Range von meist ziemlich gut bis sehr gut bis hin zu "geht so - machen wir nochmal" :)

Ich besitze drei verschiedenfarbige, die sich untereinander leicht unterscheiden. Der gelbe ist der feinste.

Wie ich oben schon schrob - ich reibe den Thüringer mittelmäßig an und mache dann eine Art von Dilucot, also verdünne stetig runter bis auf "sehr trübes Wasser unter dem ich die Klinge beim Undercut gut erkennen kann". Mit nur-Wasser finishe ich (bis auf den GBB) fast nie, das erzeugt meiner Erfahrung nach auf dem Thüringer eine zwar sehr hohe, aber auch unangenehme Schärfe. Mit dem Finish auf "trübem Wasser" erhalte ich praktisch die gleiche Schärfe, aber die Schneide rasiert deutlich angenehmer. Ein Trick ist noch, wenn ich auf der finalen Verdünnungsstufe bin, die Messerklinge auf den Stein zu stellen und möglichst drucklos über die Kante des Steines zu ziehen - joining the edge. Dann den Slurry wieder etwas dicker (wirklich nur "etwas") anreiben und das Messer mit schwachst möglichem Anpreßdruck nochmal bis zur finalen Verdünnung und bis zu einem Undercut, bei dem der Slurry über die gesamte Klinge fast bis hin zum Klingenrücken hochschwappt, über den Stein zu schieben. Dann Leinen/Leder, herauskommen sollte ein superscharfes und supersanftes Messer, bei dem Dir glatt das Blech weg fliegt :cool:

Es gibt noch andere Möglichkeiten das Maximum aus einem Thüri herauszuholen, aber wie gesagt, dann schreibe ich morgen noch hier.
Und auch ich finde, mein gelbgrüner Escher ist der feinste meiner Thüringer ... allerdings macht das auf diesem Level den Kohl nicht mehr fett, die sind alle Spitzenfinisher!
 
Zuletzt bearbeitet:
Na da danke ich mal sehr für diese detaillierte Beschreibung! :daumenhoch
Und ich kann Dich da gut verstehen ;) . Weil ich wohl ebenfalls eine faule Socke bin, schärfe ich fast immer, trotz Alternativen, auf den NSS bis 8k. Einfach weil es recht fix geht, und vom Endergebnis her beinahe egal ist, weil der Finisher die Schneide macht. Schnell und gut ...

Dass Du die Schneide leicht über die Steinkante ziehst, das kannte ich noch nicht. Hört sich interessant an, und wird sicher probiert werden. Aber ich danke nochmals speziell über die Beschreibung Deiner Vorgehensweise mit dem Thüri als Finisher. Ich hatte eigentlich immer bis auf klares Wasser runterverdünnt, wenn ich denn angerieben hatte. DAS wird sicher auch probiert werden! :)
Und natürlich bin ich sehr gespannt, was für alternative Arten mit diesen Natursteinen zu finishen Du beschreiben wirst. Es ist manchmal einfach vonnöten andere Anregungen zu bekommen, als das eigene, auch teils eingefahrene, was man sich bislang zusammengesammelt hat.
Ich habe manchmal schon an meinem Verstand gezweifelt, wieso diese tollen Steine bei mir meist funktionieren, und teilweise auch nicht, obwohl anscheinend alle Welt damit durchgehend Spitzenergebnisse fabriziert ;)
 
Und ich kann Dich da gut verstehen ;) . Weil ich wohl ebenfalls eine faule Socke bin, schärfe ich fast immer, trotz Alternativen, auf den NSS bis 8k. Einfach weil es recht fix geht, und vom Endergebnis her beinahe egal ist, weil der Finisher die Schneide macht. Schnell und gut ...

Mal unter uns Betschwestern ... hast Du schon mal versucht, vom 1K direkt auf den 8K oder 10K oder Finisher zu gehen?
Entgegen der landläufigen Meinung funktioniert das bei Anwenden der richtigen Technik - z.B. der AxMethod - nämlich schnell und gut. Hier 2 Videos, in denen Alex Gilmore zeigt, wie es geht:



und



Als @jazzmaster die Methode vor ein paar Jahren im NRF mal vorgestellt hat, habe ich ich mich auch zuerst drüber mokiert - meckern ist leicht. Dann habe ich nachgedacht und festgestellt daß ich etliche Elemente dieser Methode tatsächlich bereits selber verwende. Anschließend sagte ich zu mir selbst:
"Sei nicht so ein blasiertes A....loch und probiers einfach mal aus."
Gesagt, getan - funktioniert auf Synthies durch variieren des Drucks. Funktioniert auf Natursteinen, also auch auf Thüri und das sogar verdammt gut, auch ohne irgendwelche speziellen Naguras. Ganz einfach über das Runterverdünnen des anfangs dicken Schleifschlamms.

Dass Du die Schneide leicht über die Steinkante ziehst, das kannte ich noch nicht. Hört sich interessant an, und wird sicher probiert werden.

Iwasaki empfiehlt in seinem Traktat über das Schärfen was ganz ähnliches. Entfernt den Schleifbart, eventuelle "Stahlfussel" und begradigt die Schneide, das ist alles.

Ich habe manchmal schon an meinem Verstand gezweifelt, wieso diese tollen Steine bei mir meist funktionieren, und teilweise auch nicht, obwohl anscheinend alle Welt damit durchgehend Spitzenergebnisse fabriziert ;)

Kann am Messer, kann an vielem gelegen haben. Einfach stur weitermachen, bessere Ergebnisse kommen mit Übung und zunehmender Erfahrung ganz automatisch :cool:
 
Ui, da muss ich nacher mal eine bischen ausführlichere Antwort lefern. Muss leider grad los... ;)

Nur soviel: Ich habe versucht den Bart bisher immer mittels Fingernagel nach 1k, 2k und manchmal noch 5k loszustreifen. Danach wird imo nicht mehr viel gebildet. Aber ein Stein wird etwas härter als mein Nagel sein, und folglich auch effektiver den Bart abnehmen.
 
Nur soviel: Ich habe versucht den Bart bisher immer mittels Fingernagel nach 1k, 2k und manchmal noch 5k loszustreifen.

Ein alter Holzkochlöffel ist besser und schont die Fingernägel. Noch besser ist, das Messer 2x über die Kante des 1K zu ziehen und ihm nochmal eine kurze Runde mit ganz wenig Druck auf dem 1K zu spendieren. Danach sollten sich auch die Armhaare mit deutlich weniger Widerstand rasieren lassen.

Danach wird imo nicht mehr viel gebildet.

Das stimmt zwar, aber die Schneide kann immer noch etwas ungleichmäßig sein. Das sieht man zwar erst bei entsprechender Vergrößerung unter dem Mikroskop, ist aber häufig vorhanden. Hat dann u.U. den Effekt, daß das Messer zwar scharf ist, aber dennoch unangenehm rasiert.
Das läßt sich aber durch die geschilderte Methode oder mittels Pastenriemen oder durch ausgiebiges Abziehen auf Leinenriemen/Sicherheitsgurt in den Griff bekommen.
 
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