Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Das SCHULZE grooven…


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Heute habe ich das Schulze 6/8 Gradkopf zu seiner ersten Steinzeit einberufen, die Auslieferungsschärfe war ja ganz brauchbar, dennoch für mich nicht ganz ausreichend. Ich habe das Messer ja neu erworben und so habe ich auch für das erste Schärfen meine zuletzt angewandte Progression gewählt, also hier diesmal keine Experimente. Heute zählt der Pragmatismus und nicht der Spieltrieb. Bei dem Gradkopf werde ich zunächst die Spitze der Klinge über alle Stufen des Schärfens mit einbeziehen und sie dann erst am Ende wieder ein wenig „entschärfen“. Ob ich diesen Schritt einmal auslassen werde, mache ich von meinen Erfahrungen mit dieser und anderen Klingenformen abhängig, die auch in Richtung Gradkopf gehen. Denn auch der Spanische Kopf oder der Französische Kopf (Schorrkopf) gefallen mir äußerst gut.

Anm.: 1 Satz = 10x; DS -> Doppelschübe; DZ -> Doppelzüge; ES -> Einzelschübe

PROGRESSION :
(1 x Tape)


  • Naniwa 1K -> Facette setzen
  • Naniwa 5,8 und 10K (ab dem 5K zwischen den Steinen geledert 1-2 Sätze)
  • LaLune mit Glycerin/Wasser (50/50)
  • finales Ledern

Nach den Vorbereitungen wie das reinigen und vorwässern der Naniwas geht es nach dem Tapen mit dem 1K los. Die Schneidkannte markiere ich immer noch beidseitig mit dem Edding um zu erkennen, ob ich diese über die gesamte Länge gleichmäßig und vor allem richtig „erwische“ und gibt gleichzeitig auch Erkenntnisse über die Klingengeometrie. Das Setzen der Facette beginnt mit zwar Einzelschüben, ich bleibe aber mit der Klinge auf dem Stein wobei die Rückwärtsbewegung ein Leerlauf ist. Bereits nach 1 Satz ES zeigt sich, dass die Schneidkannte sehr gut getroffen ist und es wohl keine Probleme mit der Geometrie geben wird. Nach einem 2. Satz ES Wechsel ich die Seite und wiederhole das Ganze mit anschließender optischer Kontrolle, alles i.O., die Facette bildet sich beidseitig gleichmäßig und recht fein. Nach der Kontrolle wechsel ich auf DS und es folgen 3 Sätze und dann der erste Test an den sehr spärlich vorhandenen Haaren am Unterarm. Das Ergebnis ist gut, da fallen schon die ersten Haare bei auf der Haut geführten Klinge. Mit großer Sorgfalt und ohne Druck folgen noch 2 Sätze DS auf dem 1K und die Facette ist gesetzt, dabei ist sie mir beidseitig sehr gleichmäßig und fein gelungen, ich bin sehr zufrieden damit.

Nach der Erneuerung des Tapes Wechsel ich auf den Naniwa 5K und damit beginnt das Polieren der Schneidkannte. Nach gut 5 Sätzen DS und eine optische Kontrolle zeigen mir, dass alles auf dem besten Wege ist. Völlig entspannt und schön im Takt zähle ich noch 4 Sätze bis zum Wechsel auf den 8K, natürlich mit neuem Tape. Das weitere Vorgehen unterscheidet sich nur dahingehend, dass ich ab jetzt auch zwischen den Steinen Ledern werde. Jeweils nach gut 5 Sätzen und zum Wechsel auf den nächsten Stein. Auf dem 8k funktionierte nach der Halbzeit bereits mein HT gut, nach dem 10K und Zwischenledern auf gesamter Lönge sogar sehr gut.

Das Finish erfolgt auf dem LaLune unter Verwendung von Glycerin/Wasser-Gemisch (50/50). Da ich weiß, dass der LaLune in dieser Konstellation sehr langsam ist und gute 10 Sätze DS benötigt, ist es dennoch kein stupides „abarbeiten“, sondern konzentriertes arbeiten. Da der Stein schmaler als die Klinge ist, muss man schon darauf achten, wie man die Klinge führt, dennoch ist es für mich ein tiefenentspannender Weg zum Finale. Als mein Gefühl und mein „Zählwerk“ mir signalisieren, dass es nun Zeit zur Kontrolle ist. Die Schneidkannte ist sehr schön poliert und auch mein persönlicher HT zeigen, dass es zum finalen Ledern gehen kann. Doch vorher kommt noch das „entschärfen“ der Spitze. Da ich weder die Optik noch die Geometrie von der Klinge bzw. dem Kopf verändern möchte, ziehe ich NUR! die Spitze 1-2 x wenige cm auf der Längsseite des 1K entlang. Vielleicht ist es so ja auch nur homöopathisch, aber es dient mir zumindest der Beruhigung…

Geledert habe ich auf meinem SelfMade-Riemen inkl. des Baumwoll-Riemen(?). Bei letzterem bin ich mir immer noch nicht so sicher, ob er a) wirklich aus Baumwolle ist und b) ob er nicht einer so fein ausgeschliffenen Klinge wie hier beim Schulze schadet. Vielleicht auch nur ein Gefühl, auf alle Fälle ist da schon ein zwiespältiges Gefühl. Nach 2 Sätzen geht es auf den Lederteil und am Ende bin ich doch beruhigt, mein persönlicher HT klappt über die gesamte Länge und alles weitere wird die Rasur zeigen.

Wie oder was oder wieviel von dem oder das wie oft ist eigentlich total egal,

was zählt, ist das Ergebnis im Gesicht…die Rasur!

Wohlan denn…


…zur RdT mit dem Schulze 6/8 Gradkopf bitte hier entlang. :daumenhoch


Gruß Gregor

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Als Zubehör/Werkzeug diente bewährtes: Edding, Tesa Tape, Schußzähler, Uhrmacherlupe+Stirnhalter, Bin-Mikroskop, ne’ Schärfbrause, groovige Musik und eine Menge Spaß am Ganzen!
 
Es wurde meine derbe Olivia schon etwas sehr derb in der letzten Zeit. Also sollte sie eine Wellnesskur bekommen. Eigentlich habe ich das gestern schon gemacht, kann es ist aber erst nach der heutigen Rasur beurteilen. Geschärft wäre auch zu viel gesagt. Es war nur ein Auffrischen. Da ich von Ulrik weiß, welches Tape er benutzt, habe ich mir das gleiche besorgt und muß daher keine Facette neu setzen. Der Edding-Test hat bisher immer eine komplette Auflage projiziert.
Nach meinem gepasteten Lederbrett, kam das neue Stoffbrett zum Einsatz und anschließend das naturbelassene Lederbrett. Vor der Rasur die üblichen 20-25 DZ auf dem Hängeriemen, was sich innerlich eigentlich unnötig anfühlte.
Nach den ersten Zügen dachte ich, das Messer schneidet überhaupt nicht. Beim Schaumabstreifen auf dem Handballen, war aber das Gegenteil sichtbar. WOW. Das hatte ich so nicht erwartet. Sofort kam mir unser Faden-Titel in den Sinn: Die sanften Derben. Genau so fühlte es sich an.
Was im Umkehrschluß dazu führte, daß ich doch sehr viele Züge immer wieder über die gleichen Stellen am Hals machte. Es war ja so sanft und es wurde so schön glatt. Der Alaun und das AS zeigten mir aber, das ich es wohl etwas übertrieben habe. Aber jeder Baby-Hintern ist rau gegen mein Gesicht.
Wie schon prognostiziert, ist das Stoffbrett ein voller Erfolg.
 
Es ist zwar ein wenig OT weil es hier primär um das schärfen auf den Steinen geht.

Aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, ein Messer, dass nicht mehr so gut rasiert, ein paar Züge über den Leinenriemen und dann richtig, damit meine ich so etwa 100 DZ über meinen breiten Nubuck Lederriemen. Die Behandlung wirkt Wunder. So habe ich schon so manchen Gang auf die Steine gespart.

Hast du deine Messer direkt bei Ulrik abgeholt?

Ein Koraat Messer nach Wunsch Konfiguration würde mir auch sehr munden, aber ehrlich gesagt, sie wirken mir ein wenig groß und mächtig.
 
Dies soll ein Thread sein, in dem man vorstellen kann welches Messer man zuletzt womit geschärft hat. Zum Austausch, zur Inspiration, oder einfach nur zum Spaß. ;)

Es ist zwar ein wenig OT weil es hier primär um das schärfen auf den Steinen geht.
Wenn ich mir den Anfang des Eingangsposts (s.o. shelob Zitat) anschaue, gewinne ich einen anderen Eindruck.

Aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, ein Messer, dass nicht mehr so gut rasiert, ein paar Züge über den Leinenriemen und dann richtig, damit meine ich so etwa 100 DZ über meinen breiten Nubuck Lederriemen. Die Behandlung wirkt Wunder. So habe ich schon so manchen Gang auf die Steine gespart.
Genau darum ging es mir. Den Steineinsatz zu sparen.

Hast du deine Messer direkt bei Ulrik abgeholt?
Nein, würde aber gerne mal einen Kurzurlaub in der Nähe machen, um Ihn und seine Werkstatt kennenzulernen. Vielleicht können wir ja mal eine Sammelfahrt organisieren. z.B. vier Mann in einem Auto.

Ein Koraat Messer nach Wunsch Konfiguration würde mir auch sehr munden, aber ehrlich gesagt, sie wirken mir ein wenig groß und mächtig.
Für mich passt die Größe. Wenn ich mir die Buddel-Messer anschaue, wirken die globiger, als die Koraat. Ulriks Messer sind aber wirklich etwas größer, als die gängigen Solinger.
 
Irgendwie habe ich momentan Lust, mich nochmal mit meinen Rasiermessern zu beschäftigen. Heute habe ich meinen "Slim Jim" (August Stukenbrok) auf dem Thüringer etwas nachgeschärft. Das Ding hat eine leicht lächelnde Klinge, da ist etwas handwerkliches Geschick gefragt. Leider hat das gute Stück ein paar minimale Rostnarben aber so war es mir auf dem Flohmarkt in die Hände gefallen. Aber das stört mich nicht. Ich bin kein Bling-Bling Fanatiker und auch keine Poliertuch-Muschi. :flucht1

Stukenbrok.png
 
Unser Freund @Paula hat ja auch schon mit Geschirrtüchern gearbeitet
Ja, ich habe einen Riemen aus einem alten Halbleinengeschirrtuch. Das Tuch muss schon hunderte Male gewaschen worden sein, wodurch der Stoff diese leinentypische Härte vollkommen verloren hat und ganz weich ist. Ich hatte mir auch andere Geschirrtücher ganz aus Baumwolle und auch aus 100% Leinen angesehen, aber meistens waren Strukturmuster eingewebt, sodass ich die als ungeeignet verworfen habe. Mit zwei Mustern der Leinenstoffe von Dir habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht (habe ich auch vorher weich gemacht). Das Dritte war, soweit ich erinnere, etwas grob gewebt.

Was die Textilriemen im Allgemeinen betrifft, benutze ich mittlerweile beim Schärfen nach dem letzten Stein und vor dem Leder einfach die Textilseite meines Heroldriemens, das reicht. Außerdem habe ich noch einen Jeansriemen, um die Klinge nach der Rasur darauf zweimal Abzuziehen. Das ist Routine, ob es sinnvoll oder notwendig ist, weiß ich nicht.

Zum Auffrischen habe ich zwei Jeanshängeriemen. Einen mit roter und einen mit schwarzer Paste (dünn! aufgetragen). Ich weiß, die Verwendung von Paste generell und dann noch Paste auf Jeanshängeriemen wird kritisch gesehen, aber bei mir funktionierts bestens.
 
Nein, würde aber gerne mal einen Kurzurlaub in der Nähe machen, um Ihn und seine Werkstatt kennenzulernen. Vielleicht können wir ja mal eine Sammelfahrt organisieren. z.B. vier Mann in einem Auto.

@Bavaria Blade
Kann ich nur empfehlen , zumal Wien nicht weit weg ist .
Wenn eine Reisegruppe zustande kommen sollte gebe ich gerne Tips , wenn erwünscht .
 
Schmale Messer haben auch ihre Daseinsberechtigung. Siehe z.B. die berühmten "Wiener Schaber".
@Batou
Bitte verzeih mir , finde das Messer außergewöhnlich hässlich . Dazu trägt das Heft mehr bei als die Klinge und eine gewissen Disharmonie.
Geschmäcker sind allerdings verschieden und das ist auch gut so .

Sicherlich haben schmale Klingen auch eine Daseinsberechtigung , liegt oder lag allerdings mehr am schmalen Geldbeutel .
Glaube nicht das ein 3/8 oder 4/8 etwas besser kann als ein 6/8 .
 
Vielleicht können wir ja mal eine Sammelfahrt organisieren. z.B. vier Mann in einem Auto.
Da Klein-Pöchlarn nach Mariazell bereits der zweitgrößte Wallfahrtsort Österreichs ist, kann man auch in einem Pilgerzug anreisen. Schont die Umwelt und erleichtert das Rosenkranzbeten während der Anreise.
Wenn eine Reisegruppe zustande kommen sollte gebe ich gerne Tips
Zum Beispiel wie viel Weihrauch beim Betreten des Heiligtums genommen werden muss und dass man sich St. Ulrik selbstverständlich nur fromm-gesenkten Hauptes auf Knien nähern darf. :rofl
 
@Bergdoktor

Der Frühling naht , die Sonne scheint und unser Bergdoktor ist wieder da :carrot1.
Soweit ich mitbekommen habe bist du ja nun auch stolzer Besitzer eines Kleinodes aus Klein-Pöchlarn , somit könntest du einer gewisser Bürgschaft
der Mehrfachbesitzer vorausgesetzt an dieser Pilgerfahrt teilnehmen .
Allerdings befürchte ich das dich Kaiser Ulrik bestenfalls gekrochen auf allen vieren empfangen wird :buana:flucht1
 
Auch die 5/8", die früher für viele die Standardgröße waren, sieht man zuwenig, nach meinem Geschmack.
Die Tendenz geht nach meiner Meinung wirklich in die Breite. Dabei nehme ich mich nicht aus. 6/8" und je nach Art auch gerne ein 7/8" darüber hinaus wird es mir auch zuviel.
Was aber auch zu kurz kommt sind die "Zwischenschliffe". Fast alles ist 1/1 hohl oder dann derb. Dazwischen findet man recht wenig. Auf der Suche nach einem 1/2 hohlen Messer tut man sich schwer. Bei Revisor bin ich fündig geworden. Aber die große Auswahl gibt es da auch nicht.
 
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