Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Da ich immer noch auf der Suche bin wurde das gute Wetter heute ausgiebig mal fürs Schleifen verschw.. genutzt :D Wenn mein Dovo und 2. Gold Dollar von Philipp zurück ist, gibt es ein Update in dem Thread "Auf der Suche nach Schärfe".

Der Anfang heute hat mein immer verzeihendes Gold Dollar gemacht. Ich weiß nicht was die Leute an dem Messer auszusetzen haben, P/L ist bei keinem besser (die Griffschalen sind zwar wirklich schlecht, weil man beim zumachen aufpassen muss nicht mit der Klinge aufzusetzen, aber davon abgesehen funktioniert es).

gd2.0xkj00.jpg


An der roten Markierung hatte ich einen kleinen Microchip von ~30 μm Breite und 20 μm Tiefe, der vor dem Grundschliff auf dem 800 Naniwa in größerem Ausmaß vorhanden war und ich interessehalber schauen wollte, ob ich ihn auch mit Natursteinen und Nagura schnell wegbekomme. Benutzt habe ich drei Naguras, Botan, Mejiro und einen Ohzuku Tomo Nagura. In 5 Minuten war der Chip mit der Botan Slurry weg. Ich war überrascht wie schnell es doch ging, hab aber auch ordentlich Druck angewendet und vor und zurück Bewegungen im Wechsel von 30 Zügen gemacht. Danach kontinuierlich weniger Druck und weniger dicke Slurry angewendet bis ich mit dem Tomo fertig war. Als letzten Schritt auf dem Stein, 80 leichte Züge nur mit Wasser und ungefähr dem Gewicht des Rasiermessers gemacht. Danach 20x Leinen, 20x Wildleder, 50x Cordovan. Das Prozedere mit Grundschliff hat knapp 30 Minuten gedauert.

Die Rasur war in Ordnung. aber nicht perfekt. Mit dem Strich hat es funktioniert, doch gegen den Strich, war der Widerstand an dichteren Stellen zu groß und konnte nur mit der Shavette leichtfertig durchdrungen werden. Genaueres Update dazu gibt es bald im Thread.


Da meine zwei Küchenmesser auch immer mehr der Überzeugung waren das man Schnittgut auch teilen statt schneiden kann, wurden den beiden ein wenig ausgeholfen, um wieder ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen.

pettygyutoewkds.jpg


Das Gyuto habe ich über drei Steine gleiten lassen. 0,8 Naniwa Prof., 3k Naniwa SS, und als Finish auf den 8k Naniwa Fuji. Bei dem Petty habe ich nach dem 3k aufgehört und es auf einem Jnat mit einer Atoma Slurry und danach nur mit Wasser gefinisht. (Die gelbe Farbe auf dem Petty kommt vom Kurkuma, das Zeug bekommt man nur mit Schmiergeln ab :x )


Schönen Sonntagabend
 
An einem Sonntagnachmittag bei Nieselregen ist Messerschärfen eine tolle Beschäftigung! Zwei Neuzugänge aus sowjetischer Produktion:
Trud Vacha „Gravjura“ 1962
STIZ Moskau „Stolichnaja“ 1967

Setup:
GBB 1 Lage Tape bis Armhaar-Test
GBB -Thüringer 2 Lagen Tape
rote Paste-Leder

23528
23529
Habe mir noch einen schwarzen Pastenriemen präpariert und das Gravjura darauf mit 40 DZ abgezogen.
Da das STIZ „Stolichnaya“ meinen Vorstellungen noch nicht entsprach, habe ich es mit dem GBB neu aufgebaut und den Thüringer weggelassen. Stattdessen wurde auf grün/rot/schwarz gepastet. Dann noch je 20 DZ auf Juchten und Latigo. Mein Arm sagte: ist gut jetzt. Mein Gesicht sagt am Mittwoch etwas dazu...
 
Ich habe ein Dovo Black Star für @fast-glatt geschärft. Ganz langweilig nur mit Naniwas: 1000er Chosera, dann Superstones in 3k 5k 10k.
Zum Schluss 100 Doppelzüge über den Riemen von Hellas.
Meine Gesichtshaut ist momentan etwas gereizt, deswegen brannte das AS (Ralon Original) wohl auch etwas. Scharf ist das Messer (finde ich) auf jeden Fall. Bin gespannt, was der neue Besitzer demnächst vermeldet. ;)
 
Heute zwei Messer geschärft. Sie hatten es nicht nötig und waren beide auf Rasurschärfe. Aber ich wollte diesmal schauen wie sich die Messer am Waschbecken so schlagen mit doppelt getapten Rücken im Endschliff.

Da beide Messer sehr scharf waren, habe ich gleich zum 12k NSS gegriffen.
Die übliche Schärfroutine besteht aus einer bestimmten Anzahl an DZ, wobei jeweils die Position der Klinge auf dem Stein verändert wird:
10 DZ mit Rücken zu mir, Griff links
10 DZ mit Schneide zu mir, Griff links
10 DZ mit Schneide zu mir, Griff rechts
10 DZ mit Rücken zu mir, Griff rechts

Der viermalige Wechsel der Klinge soll den unterschiedlichen Anpressdruck von linker und rechter Hand etwas kompensieren. Bei Versuchen mit einem Opfermesser zeigte sich nämlich dass ich als Linkshänder mit der linken Hand etwas mehr Druck aufbaue als mit der rechten Hand. Auch wenn ich dies möglichst versuche zu vermeiden.

Dann den Schleifstein sorgsam abgespült ohne erneut das Gefüge zu öffnen, zweite Lage Tape am Messerrücken angebracht und einen möglichen Grat entfernt, indem ich die Schneide vorsichtig ohne Druck und gerade durch ein Stück Holz ziehe.

Danach wieder das Messer auf den Stein und alle vier Schleifpositionen mit jeweils 5 Einzelzügen ausgeführt. Dabei wird das Messer ausschließlich mit dem Rücken ca. 10mm voran und mit einer kreisförmigen von ca. 5mm geführt. Das ganze über die Länge des Steins und möglichst ohne Druck.

Im Anschluss beide Messer mit 20 DZ über CBN-beschichtetes Leder, gefolgt von 20 DZ Juchten und 20 DZ Latigo.

Das erste Messer ist scharf, HHT war vielversprechend und die nachfolgende Rasur sehr ordentlich. Nur die Sanftheit bleibt noch ein Problem.

Für den nächsten Versuch werde ich das feinere, aber scharfkantige Kubische Bornitrit (0,1My), durch gröberes aber kugelförmiges Chromoxid (0.3My) von Kremer-Pigmente ersetzen. Mal schauen wie sich das so schlägt.

Ob das ganze Prozedere der Weisheit letzter Schluss ist, werde ich wohl erst dann erfahren, wenn ich mich dazu durchringen kann ein vernünftiges Mikroskop zu erwerben. Rasieren geht jedenfalls ganz gut.

Bleibt Gesund

Gruß
Michael
 
Mein W+B rasierte zwar so gerade eben noch, aber halt noch so schön, wie man es von einem solchen Teil wohl erwartet.
Ein paar Doppelzüge auf dem Naniwa 10k und danach auf dem Bayrischen Brocken (heißt der so? Mir fällt gerade der Name nicht mehr ein.) ist zumindest der Haartest vielversprechend. Den Rest wird die morgige Rasur zeigen.
 
Mittagspause ausnutzen:

6/8 Carl Halbach vollhohl

1 Lage 3M Oudoorband
1k King
Tyrolit
Dragon Tongue (angetrieben/verdünnt/Wasser)
Purpel llyn melynllyn (angetrieben/verdünnt/Wasser)
+ 2.Lage Tape
Dark Grey Slate (angetrieben/verdünnt/Wasser)

Handballenabzüge 30x

Fühlt sich gut an .... :)

20200330_134913.jpg
 
Gestern Nacht:

1K King 1 Lage 3M Outdoor Klebeband
3k NSS -"-
5k NSS -"-
8k NSS -"-
12k NSS ab hier mit 2 Lagen
Graue Schieferplatte/ Fliese von JonaStone

Also, das Tape von 3M ist viel besser wie das vorher von mir benutzte Coroplast. Beim 3M kann ich so gut wie keine Abnutzung feststellen und die Steine setzten sich durch das Tape so gut wie nicht zu.
Nach der Schiefer bin ich ca 30x auf Autogurt und 30-40x auf Leder, danach noch ca 20 Handballenabzüge.
Heute war die erste Testrasur und die war Spitze!!
Ich hab das Messer nicht gespürt und da wo es lang glitt blieb nix außer Glätte zurück!
So sollte das (immer) sein :);)
 
Gestern und heute jeweils ein Messer geschärft.
Das Ralf Aust mit einem 1k Chosera eine neue Facette gesetzt und mit 12k NSS gefinisht. Auf dem 12er erstmal die Facette poliert, dann mit einer zweiten Lage Tape versehen Endabzug auf dem Stein gemacht. 25 DZ auf Chromoxid, je 30 DZ auf Juchten und Latigo. Haartest war durchgängig gut und die nachfolgende Rasur reizarm, lies aber etwas Nachdruck bei der Rasur vermissen.

Heute dann noch das Kayser Ellison mit dem 12K aufgefrischt und mit einer zweiten Lage Tape auch hier die Facette im Endabzug gefinisht. Je 30 DZ Juchten und Latigo bildeten den Abschluss. Der Haartest ist ausgezeichnet verlaufen und das Messer wartet auf den morgigen Einsatz.

Ich werde erstmal die Entwicklung der Schneiden beobachten und auf weitere Schärfungen am Stein verzichten. Gefühlt drehe ich mich im Kreis, mit gelegentlichen Rückschritten. Mein Hauptproblem bleibt bestehen: Mir fehlt das Visuelle, erst bei der Rasur kann ich das Ergebnis überprüfen und das ist nicht immer angenehm. Also ist das der nächste Punkt, der gelöst werden muss.

Bleibt Gesund

Gruß
Michael
 
@Rotznase, Vielleicht machst Du das schon aber trotzdem: Kleiner Tipp bei Messern, die bei der ersten Testrasur quasi ihre Biestigkeit "herausschreien": Einfach zwischen den Durchgängen nochmal abtrocknen und aufs Leder ggf. vorher Jeans oder Textil. Ich bin immer wieder erstaunt, wie man auch mit suboptimalen Messern, z b. welche mit Gratresten so eine Rasur dennoch übersteht ohne :blush Rasurbrand.
 
@Rotznase, Vielleicht machst Du das schon aber trotzdem: Kleiner Tipp bei Messern, die bei der ersten Testrasur quasi ihre Biestigkeit "herausschreien": Einfach zwischen den Durchgängen nochmal abtrocknen und aufs Leder ggf. vorher Jeans oder Textil. Ich bin immer wieder erstaunt, wie man auch mit suboptimalen Messern, z b. welche mit Gratresten so eine Rasur dennoch übersteht ohne :blush Rasurbrand.
Nach dem Stein oder Pastenriemen geht es immer auch auf Stoff um evtl. Grate zu entfernen. Bei den Rasuren breche ich ab und gehe nochmals an die Riemen, wenn die Rasur sich nicht gut anfühlt.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß zur Vorbereitung des Messers im Alltagsgebrauch vor der Rasur ein Hanfriemen benutzt wird und dann erst geledert wird. Ziel der der Maßnahme soll wohl sein, der Gratbildung durch vorheriges Ledern entgegen zu wirken.

Bleibt Gesund

Gruß
Michael
 
Naniwas 800, 3000, 5000, 8000, 12000
Finisher: Thüringer aus der Holzbox
Leder:/
Purpel llyn melynllyn (angetrieben/verdünnt/Wasser)
+ 2.Lage Tape
Dark Grey Slate (angetrieben/verdünnt/Wasser)
8k NSS -"-
12k NSS ab hier mit 2 Lagen
Graue Schieferplatte/ Fliese von JonaStone
o_O Ich habe aufgepasst. Trügt der Schein oder vergleichst Du Thüringer, Waliser und Fliese?:)
 
Moin @Paula,
Ja, du hast recht ich experimentiere grad ein bisschen rum. :);)daumenh!.
Ich weiß zwar nicht, ob sich meine Schleifergebnisse so gut miteinander vergleichen lassen, da es ja alles immer wieder andere Messer sind. Aber ich versuch z.Z. vor allem rauszufinden ob ich mit einer engere Abstufung oder einer weiteren bei den Steinen bessere Ergebnisse bekomme oder ob ich mir halt auch mal ein paar Steine sparen kann oder welche Steine ich evtl durch einen anderen Stein ersetzten kann.
Hab jetzt auch ein paar Autogurte bekommen, die müssen auch erprobt werden ;).
 
Sehr interessante Fragen, die man vermutlich individuell für sich selbst durch Testen, Versuchen und Probieren, am besten beantworten kann. Das was dem Einen gefällt muss einem Anderen nicht auch gefallen.

einer engere Abstufung oder einer weiteren bei den Steinen
Nichts ist unmöglich und kann getestet werden, selbst renommierteste Messerhersteller schärfen nach dem Setzen der Facette auf 1k direkt mit einem 10k weiter und machen den Endabzug nach Kundenwunsch. Schau mal, was Koraat dazu geschrieben hat. (Falls Du es nicht schon längst gelesen hat;)).
https://forum-der-rasur.de/forum/threads/unsere-schärftechnik-für-lächelnde-klingen.240/
 
Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß zur Vorbereitung des Messers im Alltagsgebrauch vor der Rasur ein Hanfriemen benutzt wird und dann erst geledert wird. Ziel der der Maßnahme soll wohl sein, der Gratbildung durch vorheriges Ledern entgegen zu wirken.
Beim Ledern entsteht kein Grat. Im Gegenteil. Ziel des Lederns ist es, einen eventuell vorhandenen Grat wieder aufzurichten, ohne dabei Material abzutragen.
 
Gerade eben:

Thermidor Gallazini Fres Casablanca 1068 6/8

1K King 1 Lage 3M Outdoor Klebeband
3k NSS -"-
5k NSS -"-
8k NSS -"-
12k NSS ab hier mit 2 Lagen
Gelber Belgischer

20200412_013636.jpg

Danach waren es ca noch 30-35 DZ auf Lederschraubspannriemen, danach hab ich den Bezug gewechselt und noch ca 40-50x auf Autogurt abgezogen.

Erster Test steht noch aus, der HHT war schon mal gut und verspricht auf jeden Fall zumindest schon mal Schärfe.
 
Moin @Paula,
Aber ich versuch z.Z. vor allem rauszufinden ob ich mit einer engere Abstufung oder einer weiteren bei den Steinen bessere Ergebnisse bekomme oder ob ich mir halt auch mal ein paar Steine sparen kann oder welche Steine ich evtl durch einen anderen Stein ersetzten kann. .

Ich würde sagen den 5k,8k und 12k, kannst du weglassen wenn du auf dem Belgier oder auf einem Schiefer danach, ein wenig mit Slurry arbeitest. Eventuell müsste es auch noch funktionieren den 3k wegzulassen wenn du bei dem King am Ende mit weniger Druck arbeitest. Bei meinem 800 Chosera hat es funktioniert direkt danach auf einen Escher oder Jnat zugehen.

Was keinen Effekt haben sollte auf die Endschärfe und auch eher ein kleine Zeitersparnis sein sollte, wenn du deine Progression im Wesentlichen so stehen lassen möchtest, ist den 5k wegzulassen.
 
Heute habe ich probiert mit meinem Jnat auszutesten wie hoch noch die abrasive Wirkung ist, nachdem ich die Oberfläche mit einer Diamantplatte eingearbeitet hatte. Fazit, funktioniert besser als erwartet.

800 Naniwa Pro. hat den Anfang gemacht, weil eine Mikrokante drin war durch vergangene Tape Nutzung.
3k Naniwa ss
Nakayama Mizu Asagi unter dem Wasserhahn mit fließendem Wasser, komplett ohne Slurry und ohne Tape (zwischen 200-250 Züge, ~10 Minuten, Haare kappen ging aber schon nach ~90, nächstes mal probier ich weniger Züge zumachen) . Am Schluss noch ca. 30 kurze Züge mit Seifenwasser
10 Wildleder
10 Wildleder aber statt rücken- oder schneidkantenführende Züge, fast senkrechte Züge raus vom Leder in Linie zur Schneidkante (ca. 2-3cm raus, und wenige mm rückenführend damit man nicht ins Leder schneidet). Die Idee ist hierbei einen verbliebenen Restgrat zu entfernen wie z.B. mit Leinen mit normalen rückführenden Zügen nur auf eine andere (meiner Meinung nach) besseren Art und Weiße.
10 Wildleder
~ 50 Cordovan

Die Rasur heute war die beste mit dem Thiers Issard, die ich bis jetzt hatte und eine der besten generell. Sie war sanft, ich hatte keine Hautirritationen und der Widerstand der Barthaare war minimal (aber es geht im Vergleich zur Shavette immer noch einen kleinen Sprung besser :p)

geschrfthlkp5.jpg
 
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