Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

10 Wildleder aber statt rücken- oder schneidkantenführende Züge, fast senkrechte Züge raus vom Leder in Linie zur Schneidkante (ca. 2-3cm raus, und wenige mm rückenführend damit man nicht ins Leder schneidet). Die Idee ist hierbei einen verbliebenen Restgrat zu entfernen wie z.B. mit Leinen mit normalen rückführenden Zügen nur auf eine andere (meiner Meinung nach) besseren Art und Weiße.

Schön zu lesen, daß Du ein prima Ergebnis erreicht hast !
Kannst Du nochmal erklären, was Du mit dem von mir zitierten Abschnitt meinst ? Ich vermute, daß Du wie üblich stroppst und dabei aber für 10 Züge den Rücken des Messers um 2-3cm anhebst. Richtig ?
Bin gespannt, was neues zu lernen.
 
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Als kleine Veranschaulichung hab ich es aufgezeichnet.
Der Rücken und die Schneidkante bleibt wie beim üblichen abledern in Kontakt mit dem Abziehleder, nur ist die Richtung eine andere. Den Rücken des Rasiermessers bitte nicht anheben, dass würde die Schneidkante nicht gut verkraften. Die Methode funktioniert auf Leder mit einem Pflaum, Wildleder oder Balsa mit feiner Diamantpaste. Cordovan oder ähnliches glattbearbeitetes Leder hat womöglich weniger Widerstand für feinen Mikrograt zubieten weshalb man mehr Züge machen müsste.

Danke. Bin fast dort angekommen wo ich sein möchte. Ich denke ich probier noch die Balsaholz Methode aus, als hoffentliche Benchmark in Punkto Schärfe und Sanftheit, aber die Natursteine, die ich besitze, liefern durch ein wenig Trial und Error eine gute Rasur ab. Bin zufrieden mit dem Fortschritt.
 
Heute habe ich nicht nur eines, sondern drei Messer geschärft: ein Dovo 5/8el Silver steel, ein Menrock 6/8 und ein 5/8 Revisor/C.F. Schmidt.

Das Dovo musste ich von Grund auf schärfen, da es Anfang des Jahres einen Abflug auf den Badezimmerboden mit Zwischenstop auf dem Waschbeckenrand hingelegt hat. Wie durch ein Wunder hat sich nur die Facette an der Spitze verbogen. Das ließ sich durch Neusetzen der Facette auf 1K beheben. Vorne fehlt jetzt ein Stückchen, aber < 1mm.

Zur 6K-Behandlung gesellten sich dann die beiden anderen Messer hinzu. Nach wenigen Zügen gingen die Armhaare ganz leicht ab, beim Revisor sogar ein gutes Stück von der Haarwurzel entfernt, quasi schwebend erfasst und gekappt.

Dann folgte der Naniwa 10K, woraufhin Dovo und Menrock auch schon sehr glatt durch die Armhaare gingen.

Den Abschluss machten je 50 Runden auf den walisischen Steinen von AJ, purpur mit 12K und grau mit 15K gekennzeichnet. Diesmal mit Öl statt Wasser.

Ich habe dann ohne zu ledern direkt vom Stein eine Testrasur durchgeführt und mit den drei Kandidaten ein paar Züge mit dem Strich probiert: alles scharf, alles sehr sanft - also mit dem Menrock weiterrasiert.

Beim dritten Durchgang gegen den Strich dann die Ernüchterung: es biegt die Stoppeln um, aber kappt sie nicht mehr :confused

So schnell habe ich noch kein Messer abgestumpft:confused: Woran kann das liegen? :confused


Werde das Menrock wohl später nochmal bei NSS 10K und 12K-Waliser auffrischen und den 15K-Waliser weglassen. Habe ja noch Stoppeln für eine weitere Testrasur heute übrig rasierensmilie
 
Ich habe dann ohne zu ledern direkt vom Stein eine Testrasur durchgeführt und mit den drei Kandidaten ein paar Züge mit dem Strich probiert: alles scharf, alles sehr sanft - also mit dem Menrock weiterrasiert.

Beim dritten Durchgang gegen den Strich dann die Ernüchterung: es biegt die Stoppeln um, aber kappt sie nicht mehr :confused

So schnell habe ich noch kein Messer abgestumpft:confused: Woran kann das liegen? :confused

Wenn dieser von Dir geschilderte Schärfansatz, d.h. hoch bis 10k dann Natursteine mehrfach bei Dir mit anderen Messern funktioniert hat, würde ich zunächst das Problem bei eben genanntem Messer suchen:
  • Zunächst am besten über die Rückenstärke und Klingenbreite über die Hohlung den Schneidwinkel bestimmen. Dieser sollte mindestens 16grad haben. Einfache Faustformel Rückenstärke x 3,6 >= Klingenbreite. Habe übrigens viel Erfahrung mit reinen Steinfinish-versuchen an diversen Paki-Messern mit Winkeln von 15 grad und weniger. Es geht nur mit auf-tapen oder andere Manöver.
  • Es kann auch sein, daß der Schliff oder der Stahl eine reine Steinschärfung nicht mitmacht.
Hier noch der Link zur Tabelle zu Winkelbestimmung von @dirk: https://forum-der-rasur.de/forum/threads/schneidfasenwinkel-am-rasiermesser.2052/page-2#post-43841
 
Ich denke du kannst sogar den 10K Stein weglassen. Versuche mal weniger Steine. Zum Schluss anständig mit Wasser auf dem 12K Stein polieren. Ich selbst hab auch den 12K Stein von AJ. Ich nutze den nur mit Wasser. Ich finde die Schärfe perfekt. Einmal richtig gemacht braucht das Messer lange Zeit nur noch den Riemen, gefühlt wird es immer sanfter.
 
Danke für eure Beiträge :daumenhoch

Und am besten auch den Grat vorher entfernen (ledern)...

Denkst Du, dass mir da ein instabiler Grat gebrochen ist?

Das erwähnte Revisor habe ich aus der Börse hier im FdR und wurde zuletzt von Dir geschärft. Hat sehr lange toll rasiert. Saubere Arbeit, Respekt :daumenhoch


@Freischliff danke für den Tipp mit dem Winkel! Werde die Schieblehre suchen gehen und das mal gegenchecken. Bei meinem Filarmonica 13 klappte der Ansatz recht gut (ohne den 15K-Stein besser, wohlgemerkt). Das Menrock wurde bisher eigentlich nur mit Chromoxid gut - der Winkel könnte also der heiße Tip sein.

Ich denke du kannst sogar den 10K Stein weglassen. Versuche mal weniger Steine. Zum Schluss anständig mit Wasser auf dem 12K Stein polieren. Ich selbst hab auch den 12K Stein von AJ. Ich nutze den nur mit Wasser. Ich finde die Schärfe perfekt. Einmal richtig gemacht braucht das Messer lange Zeit nur noch den Riemen, gefühlt wird es immer sanfter.

Den 10K NSS nehme ich gerne sicherheitshalber dazu, weil mein grober Kombistein ein Billigheimer ist.
Ja der 12K ist schon super, PLV ist auch top! Bei meinen guten Messern bin ich - wie Du - sehr zufrieden mit dem Resultat. Sehr angenehme Schärfe:)
 
Denkst Du, dass mir da ein instabiler Grat gebrochen ist?
Vermute ich mal ja.
Du hast dich fleißig hochgearbeitet auf der "Steinleiter" und dabei, so meine Vermutung, einen Grat hochgezüchtet. Der war scharf und zunächst auch mal rasurtauglich, gegen den Strich war dann aber Feierabend.
Wenn du zwischendurch mal hin und wieder das Messer kurz lederst ( handballenabzüge reichen auch), kannst du sowas verhindern
 
Denkst Du, dass mir da ein instabiler Grat gebrochen ist?
Vermute ich mal ja.
Du hast dich fleißig hochgearbeitet auf der "Steinleiter" und dabei, so meine Vermutung, einen Grat hochgezüchtet. Der war scharf und zunächst auch mal rasurtauglich, gegen den Strich war dann aber Feierabend.
Wenn du zwischendurch mal hin und wieder das Messer kurz lederst ( handballenabzüge reichen auch), kannst du sowas verhindern
Das sehe ich genauso.
 
Bin so abgesoffen mit dem Hausarrest, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, meine letzten Schärfungen zu Protokoll zu geben:
  • Puma 91 6/8 vollhohl
  • Filarmonica 13 Doble Temple 11/16 vollhohl
  • Müller Solingen 7/8 vollhohl
  • Carl Rader 14 7/8 vollhohl
  • unbekannt Solingen 1974 spanischer Kopf Acryl schwarz 7/8 vollhohl
Einiges lag schon länger in der Schublade, alles keine makellosen Schönheiten, hab bisher auch nur das Puma probiert, welches echt geil rasiert und singt.

Das Programm war genau wie letztes Mal, nur habe ich zwischen 800 NSS und 2k NSS Grat auf Jewgeni Juchte und Jewgeni Latigo abgezogen, um der Gratbildung vorzubeugen.

Das Solinger von einem unbekannten Hersteller hat eine lächelnde Klinge, war mein erstes Mal. Macht einen Bomben-HHT, die Facette ist aber nicht so schön gleichmäßig breit und symmetrisch, wie ich das von meinen anderen Messern (mit gerader Schneide) kenne …
 
Nicht so ganz ein Messer, aber schneiden kann es trotzdem etwas.

Manch einer kennt das Problem, man möchte einen perfekten Kreis aus Papier ausschneiden.
Man kann für 8-15€ auf eBay oder Co. einen Kreisschneider dafür kaufen.

Alternativ gibt es für Leute mit Zirkel sogenannte Schneidnadeln für Zirkel, diese werden anstatt des Graphits eingeklemmt.
War wohl früher in jedem besseren Zirkel-Set enthalten.
Aktuell kann man diese Schneidnadeln für 3-5€ von verschiedenen Verkäufern zu haben. Leider immer mit min. 5€ Versand.

Als in Schweden lebender schwäbischer Student möchte ich so viel Geld allerdings nicht ausgeben.

Daher kam mir die Idee einen gehärteten Eisennagel zu bearbeiten. Kopf ab mit dem Dremel und dann ab auf die Diamantplatten.
Die ersten Versuche sind hervorragend verlaufen. Jetzt muss ich nur noch eine optimale Form für die Schneide finden sowie eine Möglichkeit finden wie ich den Winkel halten kann während des Schleifvorgangs. Der Nagel ist ja doch recht klein.

Dann wird es Zeit zu schärfen!
Mal sehen wie fein!
 
Heute endlich mal wieder zum schleifen gekommen. Geschliffen wurde zwei Messer (Ophir 7/8 Vollhohl & ein altes Dorko, welches ich erst kürzlich in der Bucht geschossen hatte).

Das ganze auf zwei verschiedenen Setups. Das Ophir durfte auf den jungfräulichen gelben Belgier. Es handelt sich hierum einen Stein aus den obereren Layern, wahrscheinlich gar nicht so tolle Variante. Ich hab mit Schleifschlamm von Anfang bis Ende gearbeitet. Sehr begeistert obwohl die Klinge vorm pasten mit CrOx nicht so toll aus sah. Nach anständigem Ledern war der erste Test bombastisch. Die Haare sind bei Erstkontakt gefallen. Am besten fand ich das Feedback auf dem Stein, wollte am Schluss nicht mehr damit aufhören die Wasserlache hin und her zu schieben. Mal sehen was mein Gesicht dazu sagt, mein Bestellfinger zuckt schon. So ein Coti als Bankstein...

Das alte Dorko ging durch meine Schule. Das heißt erst ein paar Runden auf dem 1000er, dann direkt auf einen 3000er Superstone, nach längerer Zeit hat mein Gefühl gesagt "geh endlich auf den 8000er SS". Hier hab ich mich ausgetobt, schöne langsame Bahnen gezogen und in einen fast meditativen Zustand erlebt. Zum Abschluss ging es zu meinem bekannten Llyn Melynllyn, zum schleifen bzw. polieren gab es nur Wasser, auch hier war ich heute länger wie sonst unterwegs. Ich hab auf den letzten Bahnen schon gespürt, dass dies eine gute Arbeit wird. Zum Abschluss nochmal gepasteten Riemen, Baumwolle und viel Leder. Morgen früh um sieben Uhr darf sich das Dorko nochmals aufs Leder begeben. Danach geht es ins Gesicht.

Meine neueste Errungenschaft ist ein China Mikroskop. Davon wollte ich ja immer Abstand nehmen, ich weiß jetzt das Rasieren mit Systemplaste doch die günstigere Variante ist.
 
Heute hab ich geschärft:

14er Filarmonica
20200425_005416.jpg
auf:

1k King
5k NSS
8K NSS
12k NSS
(15k) Dark Grey Slate

Ich in auf dem 1k geblieben bis ich einen HHT geschafft hab, dass hat ein bisschen gedauert da ich die Facette komplett neu machen musste.
Danach hab ich "geledert" auf Vinyl, dann mit dem 5k und 8k weiter, vor dem 12k hab ich nochmal geledert, dann der 12k und als Abschluss nochmal auf den Dark Grey Slate. Diesen hab ich leicht angerieben, ca 30 DZ, dann verdünnt, wieder 30 DZ, Slurry abgespült, mit viel Wasser nochmal ca 20-30 DZ.
Jetzt nochmal Ledern und zum Schluß auf Sicherheitsgurt ca 15x.

Ob das mit dem zwischenledern was bringt weiß ich noch nicht, ich bilde mir aber ein das es was bringt.
Gefühlsmäßig war der HHT nach dem Vinylstreifen bessert wie vorher und gleichmäßiger über die gesamte Schneide möglich.

Der HHT ist nach dem Sicherheitsgurt komplett lautlos, bin schon auf die morgige Rasur gespannt.
 
Mystery Belgier" (dazu hoffe ich auch noch etwas im Fachthread zu schreiben). Ein sehr schneller Stein, so dass die Prozedur (Dilucot) nach 10 Minuten durch war
Hört sich nach einem "Rouge du Salm" an, das könnte auch von der Optik passen.
Da sitzen die meisten Granaten drin im Vergleich zu den anderen Belgiern, deswegen die Geschwindigkeit. Hab auch so eine Rakete im Arsenal. Die Rasur war...speziell. Ich nehme ihn nur noch zum setzen der Facette, Wenn's mal schnell gehen soll....
 
Ja die ist neu aber geschärft kostet erstens mal Aufpreis, ist auch verständlich und zweitens kann niemand dafür garantieren das sie auch scharf an kommt bzw während des Transports keinen Schaden nimmt.
 
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