Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Da heute starker Wind vorhergesagt war, fiel Skifahren mit der Tochter leider aus und ich hatte endlich mal wieder Zeit zum Schärfen. Da Fabis wundervoll geschärftes Wicawa Nr. 159 7/8‘‘ mir zuletzt etwas rauer vorkam (ob nun durch recht häufigen Gebrauch oder mein dilettantisches Ledern - vermutlich eine Kombination aus Beidem) und meine Sorgenkinder (Erbe und Wacker noch nicht von Bartisto zurück sind), kam es dann heute auf die Steine.
  • Abgeklebt mit Panzertape
  • Naniwa SS 5000K (Kombistein, angerieben mit Naniwa Nagura): Das Billo-Tape generierte zunächst ziemlich viel Abrieb, so dass ich nach jedem Zug, Stein und Messer säubern durfte. Nach 10 DZ ging‘s dann. Insgesamt 60DZ —> Wadenhaare wurden einwandfrei weggesäbelt.
  • Tapewechsel
  • Naniwa SS 8000K (Kombistein, auch mit Nagura angerieben): Gleicher Nerv mit dem Tape. Insgesamt 60DZ
  • Ozuku (von Geschwister @Eisenkopf erworben, dem ich an dieser Stelle einmal für seine Unterstützung, TIpps und die geduldige Beantwortung meiner oft ziemlich unvermittelt daherkommenden blöden Fragen danken möchte :buana): 30 DZ - mehr habe ich mich nicht getraut, da ich mit dem Stein noch keine Erfahrung habe - ich weiß total bescheuerter Kompromiss, aber mei
  • Haartest hat noch nicht geklappt und gefühlt wurden die Wadenhaare nunmehr schlechter abrasiert
  • kurze aber heftige Panikattacke ignoriert
  • 8DZ auf dem Injener Chromoxid Streichriemen Super XXXL
  • 60DZ pro Seite auf dem Injener Juchten/Latigo Super XXXL (erst Juchten, dann Latigo gemäß Empfehlung des Herstellers)
  • Haartest -> pling, pling, pling.

Sieht also soweit gut aus. Nachher der Praxistest. Wenn‘s klappt, kommen demnächst meine beiden Aust dran, die sich auch etwas rupfig anfühlen.
 
Vielen Dank für die Blumen!

  • kurze aber heftige Panikattacke ignoriert
:lol

30 DZ - mehr habe ich mich nicht getraut, da ich mit dem Stein noch keine Erfahrung habe - ich weiß total bescheuerter Kompromiss, aber mei
Ich will mich ja ncht zu weit aus dem Fenster hängen, aber da kannst du ruhig mehr machen.
Der nimmt nichts großartig ab.

Und wenn die Rasur in Ordnung war ist doch alles bestens!
 
Macht der Bartisto noch? Ich dachte der ist nicht mehr aktiv.
In den Foren ist er nicht mehr aktiv. Er hat zuletzt 3 Problemfälle von mir geschärft. U.a. ein Kama, welches nach dem Schärfen zwar rasurscharf war aber nicht sonderlich sanft rasierte und ein Wacker, das obwohl nagelneu nicht rasurscharf war und welches ich angesichts des hohen Anschaffungspreises nicht versauen wollte. Im Zweifel einfach mal anschreiben.
 
Und wenn die Rasur in Ordnung war ist doch alles bestens!
Die war ganz wunderbar. @Murmel hatte ja oben schon darauf hingewiesen, wie leicht das Wicawa zu schärfen ist, recht hat er gehabt.Das ging so flott und glatt über die Haut, dass ich mir gleich in irgendeinen Hubbel am Adamsapfel gesäbelt habe (Zuggeschwindigkeit > Winkelanpassung) aber nur ein Minicut. Ansonsten war das so gründlich, dass beim 3. Durchgang fast nix mehr zu holen war.
 
Ich will mich ja ncht zu weit aus dem Fenster hängen, aber da kannst du ruhig mehr machen.
Der nimmt nichts großartig ab.
Das Problem mit den Natursteinen ist eher, dass ich kreuzweise Schübe machen muss, was ich von den Naniwas nicht gewohnt bin. Letztens habe ich auf dem Schwedenstein so rumgekippelt, dass ich Dein Kobar, so glaube ich, wieder versaut habe. nach 20 Schüben wurde ich daher unsicher und dachte mir, dass ich besser nur 30 DS mache, damit ich es schlimmstenfalls nicht ganz versaue. Ein komplett unlogischer und vollkommen idiotischer Gedanke, aber hey, sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
 
Das Problem mit den Natursteinen ist eher, dass ich kreuzweise Schübe machen muss, was ich von den Naniwas nicht gewohnt bin. Letztens habe ich auf dem Schwedenstein so rumgekippelt, dass ich Dein Kobar, so glaube ich, wieder versaut habe. nach 20 Schüben wurde ich daher unsicher und dachte mir, dass ich besser nur 30 DS mache, damit ich es schlimmstenfalls nicht ganz versaue. Ein komplett unlogischer und vollkommen idiotischer Gedanke, aber hey, sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Je nachdem wie deine Facette vorbereitet wurde, sind 30 DS schon ein bissel wenig. Natursteine sind schon langsamer als Kunststeine. ;)
 
Je nachdem wie deine Facette vorbereitet wurde, sind 30 DS schon ein bissel wenig. Natursteine sind schon langsamer als Kunststeine. ;)
Schon klar, aber in dem Fall war es vermutlich wurscht. War ja vorher schon 60DS auf dem 8k. Da hätte ich vermutlich auch gleich auf den CrOx gehen können
 
Zwilling Friodur INOX #50 1/2 (5/8)

GlaFriodur.jpg

Als ich das Zwilling Friodur 5/8, welches ich vor kurzem bei KA gebraucht erworben habe, auspackte und zum ersten Mal näher betrachtete, war ich halbwegs erschrocken. Bereits das Heft wies Verformungen auf, aber gegen den Zustand der Klinge bzw. der Schneidkannte hatte das Heft etwas von NOS. Mit dieser Klinge ist etwas geschnitten worden, für dass das Messer definitiv nicht gemacht wurde. Die Schneidkannte hatte im vorderen 1/3 quasi eine Art Wellenschliff und auf einer Seite einen heftigen Grat dazu.

Nachdem sich mein Ärger etwas gelegt hatte, gingen die Gedanken in Richtung „Wie bekomme ich das wieder hin…?.“ , evtl. nur mit Hammer & Amboss? Wem auch immer sei Dank, damit nicht. Ich erinnerte mich, in diesem Forum und „Nebenan“ etwas über die sog. „Daumenperle“ gelesen zu haben. Kurz in den Foren gesucht, gefunden und für evtl. sinnvoll befunden, wollte ich es so probieren, dem „Wellenschliff“ beizukommen. Ich habe allerdings nicht meinen Daumen dazu benutzt, sondern jew. einen Holzbleistift mit rundem und eckigen Schaft. Zuerst der Runde, dann der Eckige immer wieder unter leichtem Druck die Schneidkannte entlang, tatsächlich stellte sich eine Legalisierung der Schneidkannte ein. Der nicht unerhebliche Grat auf einer Seite ging aber so nicht weg, im Gegenteil, es droht ein Einfalten des Selbigen. Da kam mir der Gedanke, es auf einem Riemen zu probieren. Letztendlich wurde daraus mein „Koppel-Riemen“ geboren. Mit Hilfe des Riemens konnte ich den Grat beiderseits der Schneidkannte bereinigen. Minimalste Reste der Beschädigungen müssen beim Gang über die Steine bereinigt werden, zur Not muß hier eine etwaig unschöne, aber dafür praktikablere Lösung in Form einer breiteren Facette her.

Anm.: Im Nachhinein betrachtet, schiebe ich es auf meine Laune, vom Lieferzustand des Messers keine Bilder gemacht zu haben. Ich hatte wirklich nicht daran gedacht, sondern nur, wie ich das Problem lösen konnte…Sorry!

Trotz der unschönen Vorzeichen, war sehr auf das Verhalten meiner ersten INOX-Klinge des Friodur gespannt, mein vorheriges Studium der Quellen im Forum und Netz besagten ja doch irgendwie, dass diese Klingen wohl etwas „zickig“ sind und vor allem eins benötigen: Zeit…und viele D-Schübe, schön dabei ist…Ich habe beides…


Die Progression (1 x Tape):

Naniwa SS 800 -> um mit den ersten Zügen die Schadstelle zu bearbeiten
Naniwa PS 1K -> Facette setzen
Naniwa SS 5K, 8K und 10K (zwischen den Steinen jew. gut 20 DZ auf Juchten)
La Lune (mit Glycerin/Wasser 50/50)
op de Juchten / Latigo/Juchten (InjNer) / op de Juchten

Dadurch, das die Klinge auch ein minimales Lächeln hatte, ging ich mit etwas mehr Respekt an die Sache heran. Die noch vorhandenen Schöden der Schneidkannte ging ich mit einem 800‘er Naniwa an und das klappte erstaunlich gut und schnell. Rasch konnte ich auf den K1 wechseln, um die Facette zu setzen. Man merkte aber schon, dass der Stahl etwas länger braucht, dafür aber auch ggü. Druck nicht ganz so empfindlich ist, so war aber auch das Bearbeiten der Schäden einfacher.. Das Lächeln der Klinge stellte bis auf 4-6mm am Ende der Klinge keine große Schwierigkeit dar und nachdem der Haartest am Arm bzw. Bein über die gesamte Länge möglich war, ging es auf die 5K,8K und 10K. Nach dem 8K mit anschließendem Ledern war bereits ein HT möglich. Stetige optische Kontrolle ließ mittlerweile die vorherigen Schöden nur noch erahnen und so langsam stellte sich auch bei mir ein Lächeln ein. Nach dem 10K und Ledern wurden die vielen, vielen Schübe und Züge mit einem guten HT über der gesamten Schneidkannte belohnt. Das Finish übernahm wieder der La Lune mit Glycerin/Wasser-Gemisch (50/50), wobei hier der Stahl der Klinge bei dem eh schon sehr langsamen Stein doch schon arg an der Geduld nagte…Final ging es ob de Juchten, den InjNer und zum Abschluß nochmals op,den Juchten.

GlaFriodur1.jpg


Mit Geduld ist am Ende die Facette/Schneidkannte doch wohl gelungen.

GlaFriodur 2.jpg

Kleines Fazit:

Der INOX-Stahl des Friodur bedarf schon etwas mehr Zeit, ist aber auch gerade deshalb etwas gutmütiger in Sachen Abtrag. Eine feine, doch recht schmal gebliebene Facette/Schneidkannte ohne Reste der Beschädigungen ist als Ergebnis für mich sehr zufriedenstellend, den Rest wird die erste Rasur zeigen. Was das verformte Heft angeht, werde ich noch überlegen. Wenn ich ein Paar originaler Heftschalen finden würde, werde ich sie austauschen lassen, wenn nicht, bleibt das Messer so.

Gruß
Gregor

——————————

Als Zubehör/Werkzeug dienten mir u.a. bewährtes: Edding, Tesa Tape, Schußzähler, Uhrmacherlupe mit Stirnhalter, Bin-Mikroskop, ne' Schärfbrause und trotz allem eine Menge Spaß am Ganzen!
 
Schade wegen den nicht gemachten Fotos der beschädigten Klinge.
Tja, des einen Freud, des anderen Leid…aber ich war an dem Tag nicht wirklich in der „Laune“ da
Bilder zu machen. Ich hatte erst gedacht, beim Vorbesitzer über KA nachzuhaken, aber wie üblich
“…Keine Garantie, Keine Rücknahme…“. Als ich dann die kleinen Erfolge in der Schadensbegrenzung
erkannte, machte ich natürlich da mit Nachdruck weiter…falls ich nochmal ein beschädigtes Messer
bekomme, werde ich mich hoffentlich weniger ärgern und daran denken, Bilder zu machen.

Mittlerweile ärgere ich mich mehr um die fehlenden Bilder als um die (legalisierten) Schäden. :lol
 
Eine kurze Rückmeldung…

…habt alle vielen Dank für eure Beiträge, heute hatte ich das Zwilling Friodur das erste Mal benutzt und ich muss sagen, dass es wohl mit zu den beste Messerrasuren gehört, die ich bis dato erleben durfte. Die Klinge hat eine sehr gute Schärfe mit ungleich sehr guter Sanftheit angenommen. Ob es letztendlich am INOX-Stahl selbst liegt oder an der Tatsache dass der Selbige zumindest eine ,,etwas" höhere Anzahl an Zügen und Schüben benötigt, mag dahingestellt sein.

Mal vom ,,schlabbernden" Heft abgesehen, ist das Zwilling Friodur ein sehr sanftes und gründliches Messer geworden. Es ist wunderbar führig und hat schon bei der ersten Rasur sehr viel Spaß gemacht.

Zu erlesen in RdT


Gruß
Gregor
 
Nachdem mein 5/8‘‘ Aust nicht die Auslieferungsschärfe hatte, die ich mir vorgestellt hätte (war zwar aus dem MH aber nur ein paar mal benutzt), kam es heute auf die Steine (während die Gänsekeulen im Ofen schmorten).
  • Abgeklebt mit Panzertape, diesmal Pattex Power Tape et voilà kein Abrieb auf den Steinen
  • Naniwa SS 5000K: 60DS —> Wadenhaare wurden einwandfrei weggesäbelt.
  • Tape gewechselt
  • Naniwa SS 8000K: 60DS
  • Ozuku: 60 DS
  • Injener Super XXXL Chromoxid Streichriemen: 8DZ
  • Injener Super XXXL - Juchtenseite: 60DZ
  • Injener Super XXXL - Latigoseite: 60DZ
Haartest sieht also soweit gut aus. Morgen früh der Praxistest.
 
Praxistest: So lala. Besser als vorher aber könnte besser sein. Das Problem könnte natürlich auch hier am anderen Ende des Hefts gelegen haben. Außerdem sollte ich ihm vielleiht auch eine Chance geben, sich einzurasieren. Schaunmerma...
 
Was genau ist denn: so lala?
Die Schärfe? Das Hautgefühl? Oder watt?
Rasur hätte gründlicher sein dürfen. Könnte aber, wie gesagt, auch am anderen Ende des Hefts gelegen haben, insbesondere an der ewigen Wechselei (Motorikumstellung nachdem die letzte Rasur mit meinem Weihnachtsgeschenk, dem Böker 14er, war). Und die Sanftheit kommt nicht an andere Messer heran, wie z.B: die Beiden, die ich gerade von Bartisto zurückerhalten habe. Was natürlich auch nicht zu erwarten war, aber es gehört halt zur Beurteilung. :D
 
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