Bei der neuerlichen Verwendung meines Koraat BASIC II (konvex) viel mir erneut auf, dass die Rasurschärfe des Messers nachläßt. Es hat zwar erst relativ wenig Einsätze hinter sich und so richtig erklären kann ich mir es auch nicht, aber sei‘s drum, ich habe mich dazu entschieden, dem Messer eine Auffrischung zu gönnen. Für mich ist es das erste Messer von Koraat, welches ich auf die Steine bitte, dazu kommt, ebenfalls zum ersten Mal mein Neuzugang, ein Nakayama Asagi als Finisher. Normalerweise möchte ich es vermeiden, gleich zwei Unbekannte ins Rennen zu schicken, aber wie so oft in solchen Fällen, hat da wieder mein Spieltrieb das Kommando übernommen.
Da es für mich das erste Mal mit einem meiner Koraat‘s auf die Steine geht, fragte ich mich im Vorfeld, in wie weit Ulrik (Koraat) zum Schärfen der Messer vor der Auslieferung etwaig Tape nutzt, vor allem, ob es „kompatibel“ zu meinem bisherig immer verwendetem Klebeband ist. Bei dieser Überlegung fiel mir ein Beitrag von unserem lieben Mitforisten
@Bavaria Blade ein, da ging es genau darum, konnte aber diesen Beitrag nicht finden. Kurz via PM gefragt, die Antwort folgte ratzfatz und siehe da, es war genau das gleiche Tape, welches ich nutze, Hurra! …dafür (und vieles andere) mag ich dieses Forum! Herzlichen Dank!
Dennoch hatte ich zur Sicherheit die Schneidkannte punktuell mit einem Edding gekennzeichnet und nach 3-4 beidseitigen Schüben über den ersten Stein konnte ich durch die Lupe erkennen, dass ich beidseitig exakt die Schneidkannte „getroffen“ hatte. Bei der Art & Weise des Vorgehens bleibe ich nach den guten Erfahrungen bei den letzten Progressionen auch diesmal bei der „Scheibenwischer-Methode“ von 14 abwärts bis 2, d.h. erst die Anzahl Schübe/Züge, dann die Messerseite wechseln und die gleiche Anzahl Schübe/Züge, zurück zur anderen Seite, die nächste Anzahl abarbeiten, kehrt…und so weiter. Am Ende angelangt, folgen 3 Sätze Wechselschübe inkl. einiger kreisender Bewegungen. Alles zusammen ergibt sich so für mich ein Durchgang, gefolgt von 1 bis 2 Sätzen Zwischenledern…
Wer es gerade als Neuling kennt, wird mir mit Sicherheit zustimmen…da ist das erste Mal der Blick durch die Lupe und/oder dem Mikro auf diese herrlich polierte, schier makellose Facette nach dem 10k. Für mich immer ein äußerst genussvoller Anblick…und dann kommt, was kommen soll, der Naturstein als Finisher…einer Zerstörung gleich wirken sich bereits wenige Schübe auf die vormals hochglanzpolierte Facette aus. Man(n) mag da nicht wirklich genau hingucken, man(n) sollte es aber…es dient schließlich dem Großen & Ganzen. Etwas tröstlich ist ja die Aussicht, dass es auch auf diesem Steinchen nur eine erste Momentaufnahme ist, es geht ja Step by Step wieder in Richtung Glanz & Politur, allerdings etwas anders als auf dem synthetischen Stein. Hier hinterläßt der jNat eher eine Art wolkige Politur, eine matt schimmernde Facette, die, je länger man sie sieht, auch ihren durchaus interessanten, eigenen Charme & Charakter hat.
- 1 x Tape
- SHAPTON Glass 4, 8 und 10k (jeweilig gut 2-3 Durchgänge)
- Zwischen den Steinen 1-2 Sätze auf dem Spanier geledert
- Nakayama Asagi, mit einem Nagura (nicht näher spezifiziert) nur minimal! angerieben für 2-3 Durchgänge,
anschließend den Stein gereinigt, dann Wechselschübe/-Züge (je nach Sichtweise) auf dem Nakayama Asagi
unter fließendem Wasser bis die Klinge ein merkliches „bremsen & kleben“ signalisiert.
-Aufbringen eines 2.Tapes um einen zweiten Winkel zu erhalten, erneut Wechselschübe/-Züge
(je nach Sichtweise) bis zum „bremsen & kleben“.
-Finales Ledern auf dem SM-Riemen II & dem Spanier
Anm.: Zwischen den Steinen immer wieder visuelle Prüfung der Schneidkannte und natürlich auch
die HHT‘s durften nicht fehlen.
Was soll ich
sagen eh, schreiben…WOW!!…das ist ja mal so richtig klasse! Ich übernehme hier meinen Text aus der RdT, denn es braucht nur wenig Ergänzung! Zur RdT bitte
hier entlang…
Bereits die erste zwei, drei kleinen Züge (mit) signalisieren ein Erfolg der Auffrischung. Das hat prima geklappt, super sanft und sehr, wirklich sehr gründlich. Das erinnert mich an die erste Rasur, die ich mit dem Messer und den konvexen Schliff hatte…TABULA RASA!…so hatte ich es beschrieben, und genauso ist es jetzt, ein Top Rasurverhalten. Da bleibt schon nach dem ersten Durchgang „mit dem Strich“ fast ein „Büro-tauglich“ als Ergebnis übrig. Auch gegen den Strich ist es ein sehr angenehmes Gefühl, keinerlei Tagging, ziehen, ziepen oder gar schlimmeres. Das ist mit das Beste, was ich bisher im Gesicht hatte…bin begeistert!
Ich bin gespannt, wie lange das Messer auf diesem schönen Niveau bleiben wird…schäumen wir mal…
…und ein kleines „Leckerlie“
Gruß
Gregor
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Anm.: 1 Satz sind immer 10 Wiederholungen (10x), egal ob Einzelschübe, Wechselschübe, Doppelzüge oder was auch immer womit wodrauf
gemacht wird.Als Zubehör/Werkzeug diente bewährtes: Edding, Tesa Tape, Schußzähler, Uhrmacherlupe+Stirnhalter, Bin-Mikroskop,
ne’ Schärfbrause, groovige Musik und eine Menge Spaß am Ganzen!