Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Das wollte ich ja ein wenig aufzeigen, dass man unbedarften „Neulingen/Anfänger“ mit
diesen Effekten quasi etwas „vorgaukelt“, obwohl es mit den eigentlichen Eigenschaften
wenig zu tun hat. Quasi so, als wenn ich eine hohe abrassive Eigenschaft verspreche, es
dann aber nur mit sehr weichem Material darstelle um einen (zumindest visuell) höheren
Effekt zu haben.
Ich weiß was du meinst. Es sieht auch immer geil aus, Stahl wie einen Radiergummi wegzuratzeln. Du kannst diese Probe aber nur selbst machen mit deinen Steinen machen und dann vergleichen. Ich mache das mit allen neuen Steinen, um Abtrag, Eigenschaften wie Feinheit, Kontrast und Härte einschätzen zu können.
 
So nun will ich mich hier doch auch mal etwas aktiver zeigen - heut also ein Messer geschärft.

Ein R.A.Herder 6/8. Schärfen wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber da ich gerade versuche meinen JNat (Nakayama Suita Kato) und meine Naguras besser kennen zu lernen, muß es nicht immer nötig sein.
Was Bilder betrifft, bin ich ein „Kunstbanause“ - aber ich gelobe Besserung und versuche beim nächsten mal welche zu machen. Schön werden sie vermutlich nicht, auch wenn ich mir Mühe gebe….

Heute also das Herder erstmal an Glas abgestumpft - mein Ziel ist es das Messer auf einem Stein von stumpf zu scharf zu bringen. Dazu stehen im Moment zur Verfügung Ban, Botan, Tenjho, Mejiro und 2 unbekannte feine Naguras.

Heute die komplette Progression - immer ein Satz Halbzüge (Schübe) (von 20 in 2er Schritten auf 10 - danach in einer Schritten auf 1) - danach noch 30 Wechselschübe. Dann wird der Suita gesäubert und der nächste Nagura benutzt bis hin zu fliessend Wasser. Die ganze Progression mit einer Lage Tape - nach Abschluss nochmals Wechselschübe mit 2. Lage Tape - da reichen meistens 15 bis 20 bis es wieder bremst.

Zur Fortschrittskontrolle setze ich neuerdings auf „Packing Peanuts“ - also die Styroporteile, die in Verpackungen immer noch zum Einsatz kommen. Das hab ich in irgendeinem Video aufgeschnappt und das fühlt sich für mich intuitiv gut an (in Ermangelung von längeren Haaren) .

Das Herder ist anständig scharf geworden und fühlte sich im Gesicht angenehm an - Natur empfinde ich als deutliche Verbesserung gegenüber den doch relativ aggresiven Schneiden, die Kunststeine so hervorbringen.

Die Option nur einen Basisstein zu brauchen finde ich sehr charmant - bei den Belgiern sowieso und wenn das mit Japanern auch funktioniert (und das tut es meiner bescheidenen Ansicht nach) um so angenehmer.
Für Tips und Anregungen bin ich immer offen - und hoffe in diesem Strang auch sinnvoll beitragen zu können.
 
@DailyDriver - was die Packing Peanuts betrifft ist das nur ein „grober“ Anhaltspunkt. Zu Beginn des Schärfvorgangs gehen wir gar nicht von „Schnittiefe“ aus - da bleibt das Messer mit Eigengewicht noch ausserhalb der Styropors - danach (immer mit Eigengewicht) Poppt es eher so rein, danach schneidet es ein und danach erreicht es tatsächlich etwas, das man Schnitttiefe nennen könnte.

Der Test ist recht schnell über die ganze Länge der Schneide machbar, was ich als Vorteil erachte. Ich glaube nicht, daß der feine Grat mehr in Mitleidenschaft gezogen wird, als hinterher durch die Rasur. Die Methode zeigt schnell und umfassend, wie gut die Schneide aktuell ist. Den feinsten Grat kann man durch ein paar Züge nach dem Peanut auch wieder herstellen.
Eigentlich glaube ich aber, daß dies das Leder erledigt…

Das Ganze ist natürlich eher brauchbar für „from dull to keen“ - also für ein finishing refresh einer ohnehin schon guten Schneide - da geht das Messer vorher in das Peanut, wie in Butter und danach vermutlich noch ein wenig tiefer…
 
Vielen lieben Dank @Wolfeiso, klingt alles sehr stimmig & interessant, ich werde das
mal selbst probieren. :daumenhoch

Wobei mir einfällt, Material für HHT‘s habe ich genug, jetzt fehlen aber das Material
für diesen „Packing-Peanutz-Test“…hm…ich überlege…Jetzt fällt es mir ein, Ulrik
nutzt diese Teile, na bitte, endlich wieder ein guter Grund schnell noch ein Koraat
zu bestellen…:flucht1
 
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