Forum der Rasur

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jNats - japanische natürliche Wassersteine

Noch ein "Japaner", na ja zumindest habe ich ihn aus Japan bestellt. Ein "Blac Hard Arkansas" - high class oil stone - yamato - USA. :)
Die Aufmachung der Verpackung inklusive des Schreibfehlers war so lausig, dass es mich schon wieder amüsiert hat. Gekostet hat er mich fast nichts. Ich habe jetzt keinen Vergleich zu einem anderen Surgical Black oder Black Translucent Arkansas aber der Stein ist extrem schwer hat ein SG über 3 (sic!) und war unglaublich hart abzurichten. Zuerst dachte ich aufgrund des Aussehens an ein Stück Granit. Probieren geht übers Studieren. Der Stein ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingsfinisher geworden. Ich verwende ihn mit Öl. Die Rasur ist sanft, die Schneide fühlt sich sicher und gut an. Mittlerweile bin ich beinahe überzeugt davon dass es sich wirklich um einen Black Arkansas handelt, wenn auch nicht der typisch tiefschwarze, den man z.B. von Dan´s Whetstones kennt. Die Oberfläche des Steines wird mit zunehmendem Gebrauch schön spiegelnd.
Japan ist ja selber mit den jnats gesegnet, aber ab und an findet man auch auf dem japanischen Markt Arkansas Steine, was ich als Beweis für die Qualität der Steine oder guten Marketinggeschickes auslege. Ganz gleich also ob das nun wirklich ein Arkansas Stein oder ein Stück Granit ist - ich bekomme vom 5000er Naniwa Professional weg super Klingen, wenn ich ihn als finisher mit Öl einsetze. Akustisch eher auf der rauheren Seite, ähnlich einem Turkey Stone, wo sich ja auch immer wieder kleinere Partikel aus der Matrix lösen. Das kenne ich auch von manchen Lyn Idwalls. Der Klang des Steines wenn angeschlagen ist sehr hell. Alles in allem ein sehr guter Stein. Es lohnt sich also auf dem japanischen Markt auch ab und an nach Arkansas Steinen zu fischen, wenn man gerade mal wieder nach jnats Ausschau hält. :)
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Hallo Benjamin.
Ja, SIC bis Körnung 1200 glaub ich. Wobei er war schon recht plan als ich ihn bekommen habe. Aber anhand des geringen Abriebes trotz SIC konnte ich auf außerordentliche Härte des Steines schließen. Werde aber die Kanten noch etwas mehr abrunden und brechen, da gerade bei den Arks kleine Fehler unverzeilich sein können. Ründere Kanten machen das honen für mich einfacher und fehlerfreier wie ich finde.
 
Arkansas Steine = Novaculit = Hornstein, im wesentlichen SiO2, also Siliziumdioxid, Mohshärte vor 6,5 bis 7. Mit SiC ist da gut beizukommen. SiC Mohshärte 9,5.
 
Hallo in die Runde der JNat Liebhaber :daumenhoch

Aus gegebenen Anlass im folgenden Foto habe ich mich mit dem Thema Mikawa Shiro Naguras mal etwas genauer auseinander gesetzt.

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Das sind auf den ersten Blick einfach nur 3 Steine. Aber auf den zweiten Blick...

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Für alle, die jetzt nicht so gut japanisch können ... es steht dort Mikawa Shiro Hon Nagura ... nochmal übersetzt Original Weisser Mikawa Anreibestein.

Zum Vergleich ein aktueller Asano Mikawa Shiro Nagura...
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Unten rechts die 6 Kanjis bedeuten Jun Mikawa Shiro Nagura ... Echter Weisser Mikawa Anreibestein

Wo ist jetzt der Unterschied :confused Ich habe recherchiert... Die heutigen Asano Mikawa Shiro Naguras gibt es mit der Anordnung von 4 Gruppen Kanjis erst seit 1961...

1. Gruppe: Rot Asano Stempel oben rechts
ist auf jeden Nagura gleich und steht für die persönliche Kontrolle durch den Geologen Herrn Asano

2. Gruppe: 6 Kanjis unten rechts
Markenname Jun Mikawa Shiro Nagura

3. Gruppe: links oben ... Kanjis ohne Rahmen, stehen für die interne Qualitätsangabe ... wer nach Nagura Kanjis googelt findet eine Liste mit den möglich Qualitätsabstufungen...

4. Gruppe: Schicht aus der der Nagura gewonnen wurde... Indikation für die Feinheit des Naguras. Wer die Qualitätsangaben gefunden hat, der findet dort auch die unterschiedlichen Schichten
@kimeter hat diese auch schon mal in einem Beitrag in diesem Thread erwähnt.

Dieser Standard wurde 1961 von Asano und Mr. Sakamoto entwickelt und seitdem werden alle produzierten Naguras von Hand selektiert und von Mr. Sakamoto gestempelt.

Die Mine ist aber schon bedeutend älter. Herr Sakamoto hat Scherenschleifer gelernt und in den Jahren seiner praktischen Tätigkeit festgestellt, dass diese Naguras sich am besten für das Schärfen und Polieren von Scheren und Rasiermessern eigneten. Deshalb hat er 1953 die Mikawa Mine erworben. Im Jahr 1955 etablierte er die Marke Jun Mikawa Shiro Nagura.

So nun aber zurück zu den drei Steinen.

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Der obere Stein ist ein Tomo Nagura... von einem unbekannten Stein geschnitten. Der links unten ist ein Mejiro Nagura und daneben ein Koma Nagura... Diese beiden gelten als die feinsten Naguras.

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als Vergleich liegt da noch der Asano Koma Nagura daneben.

Ich habe da zufällig ein altes Nagura Set eines jap. Barbiers in die Hände bekommen. Ich habe das Set in der klassischen Reihenfolge ... Mejiro ... Koma ... Tomo getestet. Was soll ich sagen... dieses Set funktioniert einfach nur traumhaft. Die Härte aller Naguras liegt bei ca. 3,5 ... Slurry lässt sich ganz einfach erzeugen.

Das Alter der beiden Mikawa Naguras schätze ich auf vor 1953. Der Tomo sieht deutlich jünger aus.

@kimeter Andreas vielen Dank für deine Einschätzung vor dem Kauf.

Falls ihr sowas mal seht... greift zu. Die Qualität dieser alten Naguras ist beeindruckend. daumenh!

Viele Grüße Marko
 
Hallo Marko,

Ich habe selber ein paar Naguras älteren und neueren Datums rumliegen und schärfe ab und an mit ihnen, einfach nur weil es Spaß macht.
Naguras sind aber wohl eher etwas für Leute mit Interesse an Schwertpolitur und der Geschichte von Iwasaki, Masamoto, Asano & Co.
Als ich mich mit jnats auseinanderzusetzen begann, war ich der Meinung dass jnats ohne Naguras nicht funktionieren und umgekehrt. Dazu all das Gelesene von der vielzitierten Progression Botan, Tenjou, Meijiro, Koma, Tomo Nagura. Heute sehe ich das entspannter. Wer sich für jnats interessiert sollte wissen, dass er erst einmal keine Naguras benötigt um ein Rasiermesser scharf zu bekommen. Ein guter Awasedo und eine Diaplatte plus ein synthetischer Prefinisher sollten reichen. Momentan verwende ich z.B. den Botan oder Shiki Ban eher um mehr Biss zu bekommen, wenn ich z.B. ein Küchenmesser schärfe. Schön sie zu haben, nötig sind sie nicht.

Noch ein kleiner Tipp: Die Naguras vor Verwendung 5 bis 10 Minuten einweichen. Das macht sie weicher und Verhindert dass gröbere Partikel davon ausbrechen.
 
@mazemaze

Hi Mathias,

ich geb dir völlig recht, dass jemand, der einfach nur sein Rasiermesser auf einem JNat finishen will, nur den einen Awasedo braucht, der ihn glücklich macht. Mr. Sakamoto finisht seine Rasiermesser z. Bsp. auf einem Mejiro Bankstein.

Für mich ist das aber anders. Ich möchte in die Historie und die damit verbundene Kultur einsteigen. Einfach um meinen Horizont zu erweitern. Ich hätte sonst ja einfach bei ein paar Kunststeinen und / oder einem Coticule bleiben können.

Meine Finisher bzw. den einen Finisher habe ich schon gefunden. Aber die Spielerei macht soviel Spass. ;) Deswegen kannst du ja auch nicht aufhören! :auslachen1

Viele Grüße Marko
 
Ja die Spielerei macht Spaß...
und macht es schwierig bis unmöglich, das finale Setup zu finden. Dafür ist die Abwechslung einfach zu schön, und 1000 Wege führen nach Rom. Naguras sind zwar nicht zwingend notwendig, fügen jedoch den Steinen eine Riesen Vielfalt hinzu.

Durch die große Varianz die dabei entsteht, bieten sich zwar unglaublich viele Möglichkeiten, es wird dann aber auch recht schnell ein großer Aufwand, die verschiedenen Nagura-Stein-Paarungen einschätzen zu können. Was ja nichts schlechtes ist, wenn man Lust drauf hat :)
Auch die artfremde Anreiberei ist ganz spannend (Thüri auf JNat, Nagura auf Slate usw).

Ich hatte anfangs keine Nagura, habe mich bezüglich Kaufberatung an ein Forumsmitglied hier gewendet (ich bin sicher er liest hier mit) und kurz darauf trudelte ein Päckchen mit 4 tollen Steinchen bei mir ein. Nochmals vielen Dank dafür!
Die ersten Asano Naguras habe ich dann bei JNS, JMS und Ikkyu gekauft. Einen Botan dann noch hier im Forum und schon hatte ich die klassische Mikawa Progression beisammen.
Es ist ein ganz eigenes Erlebnis, seine Messer so zu schärfen. Wer den meditativen Aspekt des Schärfens schätzt, findet an diesem Prozedere ziemlich sicher Gefallen.

Man sollte sich Zeit dafür nehmen, mit synthetischer Vorarbeit und mit Dia angeriebenem Awasedo ist man um einiges schneller am Ziel.

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Die vordere Reihe besteht aus den Steinen die ich damals von ... bekommen habe :) Ich weiss nicht genau was es für Steine sind (außer dem Amakusa natürlich), sie sind jedoch alle sehr brauchbar und machen Spaß. Der Shironagura rechts ist auf der sehr harten Seite, es dauert lange damit Slurry anzureiben.

Die 2. Reihe von unten sind meine Asano Naguras, den Botan habe ich hier aus dem Forum, Tenjo und Mejiro von Maxim, den linken Koma aus Japan und den rechten von Herrn Horie. Einen weiteren Mejiro von Ikkyu habe ich in gute Hände abgegeben.

Die Naguras der 3. und 4. Reihe kamen als Konvolut aus Japan. Teilweise sind darauf noch Reste von Stempeln erkennbar (der hinten rechts ist ein Asano Botan) , die anderen kann ich nicht zuordnen. Die meisten sind wohl feine Tomo Naguras.
Eigenartigerweise riechen manche der Steine nach Maschinenöl, man kann auch Öl im Slurry beobachten... Da musste ich mich anfangs überwinden, auf meine Awasedos zu gehen. Sie funktionieren jedoch einwandfrei.

lg
Benjamin
 
Ich kreise schon lange um das Thema jNats umher und ich würde mich riesig freuen, wenn sich einer von den jNat Experten dazu erbarmen könnte, mich ein wenig unter seine Fittiche zu nehmen, um den Einstieg und einen Top Finisher zu finden. :buana
 
Da stelle ich mir doch gleich die Frage ob schon wer seine jnats mit Öl probiert hat? Wenn der Stein hart genug ist, dürfte ja eigentlich nichts dagegen sprechen. Hab schon einige Gesellen auf ebay gesehen, die mit Öl verwendet wurden. Da ließe sich vielleicht aus dem einen oder anderen Stein noch einmal eine ganz vorzügliche Sanftheit und Schärfe hervorkitzeln. Jetzt kommt sicher der große Aufschrei, .... :)
 
Ich denke schon, dass damit was hervorgekitzelt werden kann, wahrscheinlich sogar einiges. Ich kann mich mit dem Schleifgefühl mit Öl immer noch nicht 100%ig anfreunden und hätte immer im Hinterkopf, dass der Stein vielleicht doch offenporiger ist als ich dachte und ich mir so einen schönen Wasserstein versaut hätte.

Spannend wäre das experimentieren in diese Richtung aber allemal.
 
Ich kreise schon lange um das Thema jNats umher und ich würde mich riesig freuen, wenn sich einer von den jNat Experten dazu erbarmen könnte, mich ein wenig unter seine Fittiche zu nehmen, um den Einstieg und einen Top Finisher zu finden. :buana
Hallo Silversteel, ich bin kein Experte aber ein bisschen kenn ich mich auch aus. Es kommt halt eben darauf an was genau du suchst. Wenn du mit Naguras arbeiten möchtest dann ist ein harter Finisher zu empfehlen der dir sozusagen als Basis dient. Zudem brauchst du mindestens einen Nagura, hier empfiehlt sich ein Tenjou, Meijiro oder Koma. Die sind alle sehr fein, also ist es eigentlich egal, welchen du nimmst. Entweder du kommst von einem synthetischen Stein mit Körnung 1000 mit dem du die Facette schon gesetzt hast, oder aber du hast noch einen zweiten gröberen Nagura, den du für das Facette setzen verwendest. (z.B. Botan)
Die Naguras reibst du dann auf dem Basisstein an bis sich Slurry bildet. Diesen verdünnst du dann vorne zu, bis der Slurry nur mehr ganz wässrig ist und du einen tollen undercut hast. Dann zum Schluss entweder mit Tomo Nagura anreiben oder mit einer abgenudelten Diamantplatte. Tomo Nagura ist im engeren Sinne ein Stück des selben Steines, wie der der deine Basis bildet. Oft wird aber auch einfach nur ein anderer feiner etwas weicherer Tomo Nagura (von einem anderen Stein mit Finisher - Qualitäten) genommen und dieser leicht angerieben. Hier machst du dann wieder ein paar Doppelzüge (das variiert je nach Stein) und ganz zum Schluss kannst du wenn du möchtest rein mit Wasser auf deinem Basisstein finishen bzw. das letzte rauspolieren. Das ist jetzt mal ganz vereinfacht dargestellt wie man es machen könnte, aber eben auch nicht muss. Ich habe hier im Forum schon gute Steine zu fairem Preis erstanden, ansonsten suche ich mir meine Steine auf ebay. Ich hoffe dir hilft das weiter. Videos findest du auf youtube zuhauf, einfach nach "jnat honing" suchen.
 
Ich denke schon, dass damit was hervorgekitzelt werden kann, wahrscheinlich sogar einiges. Ich kann mich mit dem Schleifgefühl mit Öl immer noch nicht 100%ig anfreunden und hätte immer im Hinterkopf, dass der Stein vielleicht doch offenporiger ist als ich dachte und ich mir so einen schönen Wasserstein versaut hätte.

Spannend wäre das experimentieren in diese Richtung aber allemal.
Auch hier gilt wie so oft. Probieren geht über studieren. Habe gesehen du hast da einige Hatanakas rumliegen, die wollen sicher mal sanft eingeölt werden. :)
 
Ich hoffe dir hilft das weiter. Videos findest du auf youtube zuhauf, einfach nach "jnat honing" suchen.
Vielen Dank für deine Erläuterungen. Soweit habe ich den Prozess schon theoretisch verstanden.
Meine Schwierigkeit liegt aktuell darin, einen guten Basisstein zu finden. Bei E-Bay bin ich auf Gedeih und Verderb abhängig von der Einschätzung des Händlers. Da vertraue ich unseren geschätzten Forenmitgliedern wesentlich lieber.
 
Hallo in die Runde der JNat Liebhaber :daumenhoch

Aus gegebenen Anlass im folgenden Foto habe ich mich mit dem Thema Mikawa Shiro Naguras mal etwas genauer auseinander gesetzt.

Anhang anzeigen 99058

Das sind auf den ersten Blick einfach nur 3 Steine. Aber auf den zweiten Blick...

Anhang anzeigen 99060

Für alle, die jetzt nicht so gut japanisch können ... es steht dort Mikawa Shiro Hon Nagura ... nochmal übersetzt Original Weisser Mikawa Anreibestein.

Zum Vergleich ein aktueller Asano Mikawa Shiro Nagura...
Anhang anzeigen 99061

Unten rechts die 6 Kanjis bedeuten Jun Mikawa Shiro Nagura ... Echter Weisser Mikawa Anreibestein

Wo ist jetzt der Unterschied :confused Ich habe recherchiert... Die heutigen Asano Mikawa Shiro Naguras gibt es mit der Anordnung von 4 Gruppen Kanjis erst seit 1961...

1. Gruppe: Rot Asano Stempel oben rechts
ist auf jeden Nagura gleich und steht für die persönliche Kontrolle durch den Geologen Herrn Asano

2. Gruppe: 6 Kanjis unten rechts
Markenname Jun Mikawa Shiro Nagura

3. Gruppe: links oben ... Kanjis ohne Rahmen, stehen für die interne Qualitätsangabe ... wer nach Nagura Kanjis googelt findet eine Liste mit den möglich Qualitätsabstufungen...

4. Gruppe: Schicht aus der der Nagura gewonnen wurde... Indikation für die Feinheit des Naguras. Wer die Qualitätsangaben gefunden hat, der findet dort auch die unterschiedlichen Schichten
@kimeter hat diese auch schon mal in einem Beitrag in diesem Thread erwähnt.

Dieser Standard wurde 1961 von Asano und Mr. Sakamoto entwickelt und seitdem werden alle produzierten Naguras von Hand selektiert und von Mr. Sakamoto gestempelt.

Die Mine ist aber schon bedeutend älter. Herr Sakamoto hat Scherenschleifer gelernt und in den Jahren seiner praktischen Tätigkeit festgestellt, dass diese Naguras sich am besten für das Schärfen und Polieren von Scheren und Rasiermessern eigneten. Deshalb hat er 1953 die Mikawa Mine erworben. Im Jahr 1955 etablierte er die Marke Jun Mikawa Shiro Nagura.

So nun aber zurück zu den drei Steinen.

Anhang anzeigen 99062

Der obere Stein ist ein Tomo Nagura... von einem unbekannten Stein geschnitten. Der links unten ist ein Mejiro Nagura und daneben ein Koma Nagura... Diese beiden gelten als die feinsten Naguras.

Anhang anzeigen 99064

als Vergleich liegt da noch der Asano Koma Nagura daneben.

Ich habe da zufällig ein altes Nagura Set eines jap. Barbiers in die Hände bekommen. Ich habe das Set in der klassischen Reihenfolge ... Mejiro ... Koma ... Tomo getestet. Was soll ich sagen... dieses Set funktioniert einfach nur traumhaft. Die Härte aller Naguras liegt bei ca. 3,5 ... Slurry lässt sich ganz einfach erzeugen.

Das Alter der beiden Mikawa Naguras schätze ich auf vor 1953. Der Tomo sieht deutlich jünger aus.

@kimeter Andreas vielen Dank für deine Einschätzung vor dem Kauf.

Falls ihr sowas mal seht... greift zu. Die Qualität dieser alten Naguras ist beeindruckend. daumenh!

Viele Grüße Marko
Ein wunderbares Set und ein sehr informativer Beitrag, Marko! Danke. Mit so einem Nagura-Set und einem feinem Abschlussstein hat man vermutlich ein Leben lang sehr scharfe Rasiermesser! daumenh!

Ja, die "alten" Naguras haben noch mal einen besonderen Reiz. Ich stelle mir dann manchmal Fragen, wie: wann wurden die tatsächlich abgebaut und wer hat die, wofür benutzt? Auf deinem Mejiro sehe ich auf der Stempelseite jetzt die " Kratzmuster" deutlich. Diese Muster habe ich ja auch auf ein paar alten Naguras und ich frage mich: was haben die vorherigen Besitzer damit gemacht? Was wurde darauf abgezogen, dass solche Muster entstehen? Das sind ja nur Nebensächlichkeiten die ich aber spannend finde.
Was zählt ist die Leistung und das lässt sich ja nur durch testen herausfinden. Ich kann die Begeisterung dabei sehr gut verstehen. :yes_nicken
Der Mejiro und Koma schauen einfach klasse aus! Optisch ein Knaller! Dazu einen noch feineren "Tomo-Nagura" -- was will man mehr! Seltene Stücke! Gratulation!

-Andreas
 
Hallo Marko,

Ich habe selber ein paar Naguras älteren und neueren Datums rumliegen und schärfe ab und an mit ihnen, einfach nur weil es Spaß macht.
Naguras sind aber wohl eher etwas für Leute mit Interesse an Schwertpolitur und der Geschichte von Iwasaki, Masamoto, Asano & Co.
Als ich mich mit jnats auseinanderzusetzen begann, war ich der Meinung dass jnats ohne Naguras nicht funktionieren und umgekehrt. Dazu all das Gelesene von der vielzitierten Progression Botan, Tenjou, Meijiro, Koma, Tomo Nagura. Heute sehe ich das entspannter. Wer sich für jnats interessiert sollte wissen, dass er erst einmal keine Naguras benötigt um ein Rasiermesser scharf zu bekommen. Ein guter Awasedo und eine Diaplatte plus ein synthetischer Prefinisher sollten reichen. Momentan verwende ich z.B. den Botan oder Shiki Ban eher um mehr Biss zu bekommen, wenn ich z.B. ein Küchenmesser schärfe. Schön sie zu haben, nötig sind sie nicht.

Noch ein kleiner Tipp: Die Naguras vor Verwendung 5 bis 10 Minuten einweichen. Das macht sie weicher und Verhindert dass gröbere Partikel davon ausbrechen.

Ja, du hast natürlich recht! Um ein Rasiermesser scharf zu bekommen, benötigt man sicher keine Naguras aber auch keinen JNats oder Diamantplatte. Zwei synthetische Kombi-Schärfsteine zum Beispiel, reichen ja auch... Ich habe drei DMT Platten, aber zum schärfen/anreiben benutze ich die nicht. Die kommen eigentlich nur zum abrichten bei neu gekauften Steinen zum Einsatz.
Für mich persönlich passt das anreiben mit DMT Platten auf japanischen Natursteinen nicht zusammen. Auf meine JNats kommen auch nur Japanische Naguras! Wer nur an dem Ergebnis interessiert ist, sieht das vermutlich -- zu recht -- anders...

Mit dem "Einweichen" wäre ich vorsichtig! Je weicher ein Stein ist, desto vorsichtiger. Solange nichts passiert -- alles gut. Aber wenn mal so ein schöner, seltener und teurer Bankstein oder Nagura bricht, ist es zu spät. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, besonders die weicheren Steine zu versiegeln... Mir sind schon einige, weichere Steine gebrochen.
Bei den extrem harten hatte ich noch nie Probleme, aber bei den weicheren schon.


Zeig doch bitte mal deine alten Naguras.:sabber1

-Andreas
 
Ja die Spielerei macht Spaß...
und macht es schwierig bis unmöglich, das finale Setup zu finden. Dafür ist die Abwechslung einfach zu schön, und 1000 Wege führen nach Rom. Naguras sind zwar nicht zwingend notwendig, fügen jedoch den Steinen eine Riesen Vielfalt hinzu.

Durch die große Varianz die dabei entsteht, bieten sich zwar unglaublich viele Möglichkeiten, es wird dann aber auch recht schnell ein großer Aufwand, die verschiedenen Nagura-Stein-Paarungen einschätzen zu können. Was ja nichts schlechtes ist, wenn man Lust drauf hat :)
Auch die artfremde Anreiberei ist ganz spannend (Thüri auf JNat, Nagura auf Slate usw).

Ich hatte anfangs keine Nagura, habe mich bezüglich Kaufberatung an ein Forumsmitglied hier gewendet (ich bin sicher er liest hier mit) und kurz darauf trudelte ein Päckchen mit 4 tollen Steinchen bei mir ein. Nochmals vielen Dank dafür!
Die ersten Asano Naguras habe ich dann bei JNS, JMS und Ikkyu gekauft. Einen Botan dann noch hier im Forum und schon hatte ich die klassische Mikawa Progression beisammen.
Es ist ein ganz eigenes Erlebnis, seine Messer so zu schärfen. Wer den meditativen Aspekt des Schärfens schätzt, findet an diesem Prozedere ziemlich sicher Gefallen.

Man sollte sich Zeit dafür nehmen, mit synthetischer Vorarbeit und mit Dia angeriebenem Awasedo ist man um einiges schneller am Ziel.

Anhang anzeigen 99079

Die vordere Reihe besteht aus den Steinen die ich damals von ... bekommen habe :) Ich weiss nicht genau was es für Steine sind (außer dem Amakusa natürlich), sie sind jedoch alle sehr brauchbar und machen Spaß. Der Shironagura rechts ist auf der sehr harten Seite, es dauert lange damit Slurry anzureiben.

Die 2. Reihe von unten sind meine Asano Naguras, den Botan habe ich hier aus dem Forum, Tenjo und Mejiro von Maxim, den linken Koma aus Japan und den rechten von Herrn Horie. Einen weiteren Mejiro von Ikkyu habe ich in gute Hände abgegeben.

Die Naguras der 3. und 4. Reihe kamen als Konvolut aus Japan. Teilweise sind darauf noch Reste von Stempeln erkennbar (der hinten rechts ist ein Asano Botan) , die anderen kann ich nicht zuordnen. Die meisten sind wohl feine Tomo Naguras.
Eigenartigerweise riechen manche der Steine nach Maschinenöl, man kann auch Öl im Slurry beobachten... Da musste ich mich anfangs überwinden, auf meine Awasedos zu gehen. Sie funktionieren jedoch einwandfrei.

lg
Benjamin
Oje, oje, was habe ich nur angerichtet. :eek::D Die vier Naguras in der vorderen Reihe kenne ich doch irgendwoher. Klasse wenn Dir das schärfen damit gefällt und die Naguras dadurch beachtlichen Zuwachs erhalten haben. Tolle Stücke! Dabei fallen mir natürlich die in der hinteren Reihe besonders ins Auge. Über ein paar separate Bilder würde ich mich sehr freuen! Benjamin, du hast ja wirklich wunderschöne, einzigartige Japanische Natursteine/Naguras! :respect_schild Echt klasse!

-Andreas
 
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